| Titel: | Ueber das Kobalt- und Manganmetall, und deren Legirungen mit Kupfer; von A. Valenciennes. | 
| Fundstelle: | Band 196, Jahrgang 1870, Nr. CXLIII., S. 516 | 
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                        CXLIII.
                        Ueber das Kobalt- und Manganmetall, und
                           								deren Legirungen mit Kupfer; von A.
                              									Valenciennes.
                        Aus den Comptes rendus, t. LXX p. 607; März
                              								1870.
                        Valenciennes, über Legirungen des Kobalts und Mangans mit
                           								Kupfer.
                        
                     
                        
                           Ich lege der (französischen) Akademie zwei Proben von geschmolzenem Kobalt-
                              									und Manganmetall vor, welche auf meine Veranlassung in der Fabrik chemischer
                              									Products zu Saint-Denis dargestellt wurden.
                           Das Kobalt wurde in einem Magnesiatiegel geschmolzen,
                              									welcher in einen Graphittiegel gestellt war. Der auf der Drehbank abgeschlichtete
                              									Regulus hat das Ansehen von polirtem Schmiedeeisen, ist aber härter als dieses, läßt
                              									sich jedoch leicht drehen, so daß ich spiralig gewundene Bänder erhalten konnte,
                              									ähnlich denen welche sich beim Abdrehen von gutem Stabeisen bilden.
                           Das Mangan wurde durch Reduction von reinem Superoxyd
                              									mittelst Kohle in einem mit Oxyd ausgeschlagenen Magnesiatiegel erhalten; dasselbe
                              									bildete einen einzigen König, welcher unter dem Hammer leicht zersprang. Das Metall
                              									ist spröde und sehr hart. Im Augenblicke seines Zerspringens zeigten seine Stücke
                              									die weiße Farbe des Gußeisens. An der Luft verwandelt es sich rasch in rothes
                              									Oxyd.
                           
                           Das Kobalt, welches viel Analogie mit dem Eisen zu haben scheint, legirt sich mit dem
                              									Kupfer leichter als das Eisen. Ich erhielt Legirungen welche beim Schmelzpunkt des
                              									Kupfers in Fluß kamen, eine gewisse Dehnbarkeit zeigten und sich hämmern ließen,
                              									wenn man die Vorsichtsmaßregel beobachtete sie wieder anzuwärmen.
                           Das Mangan zeigt große Verwandtschaft zum Kupfer. Ich stellte eine 20 Procent Mangan
                              									enthaltende Legirung und mit dieser fünf Proben dar, welche 3,5,8, 12 und 15 Procent
                              									Mangan enthielten.
                           Alle diese Legirungen zeigen eine große Aehnlichkeit mit den Kupferzinnlegirungen;
                              									sie sind hart, klingend und schmelzen leicht.
                           Die 15 Procent Mangan enthaltende Legirung ist grau, sehr hart und brüchig; sie
                              									schmilzt wie Bronze und läßt sich leicht gießen. Nach längerem Aufbewahren scheint
                              									sie sich nicht verändert zu haben.
                           Die 12procentige Legirung ist gleichfalls noch spröde und brüchig; gleich nach dem
                              									Abdrehen ist sie grau, läuft aber bald messinggelb an. Sie ist ebenfalls sehr
                              									hart.
                           Die anderen Legirungen sind dehnbar und es scheint daß das Mangan dem Kupfer
                              									Geschmeidigkeit ertheilt. Sie ließen sich aushämmern, auswalzen und zu
                              									rauschgolddünnen Blättchen ausschlagen.