Titel: Ueber Glanzgold, Glanzplatin und die Lüsterfarben; von Prof. Dr. H. Schwarz in Graz.
Autor: H. Schwarz
Fundstelle: Band 197, Jahrgang 1870, Nr. LX., S. 243
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LX. Ueber Glanzgold, Glanzplatin und die Lüsterfarben; von Prof. Dr. H. Schwarz in Graz. Schwarz, über Glanzgold, Glanzplatin etc. und die Lüsterfarben. Bekanntlich bedient man sich zur Decoration des Porzellans und anderer feinen Thonwaaren statt der alten soliden Vergoldung mittelst pulverförmig niedergeschlagenen Goldes vielfältig des als Flüssigkeit aufgestrichenen Glanzgoldes, statt der durch Bleiglas festgekitteten Silicate der ebenfalls als Flüssigkeit aufgetragenen Lüsterfarben. Freilich lassen sich diese Präparate nicht zu scharfen, begrenzten Detail-Malereien oder zu Druckartikeln verwenden; sie dienen vielmehr nur zum Ornamentiren größerer Flächen, da sie in einander fließen und sich vermischen würden. Auch ist die Palette der Lüsterfarben eine ziemlich beschränkte und ihre Haltbarkeit läßt manches zu wünschen übrig. Dafür ist aber bei Gold die Schicht unendlich dünn und deßhalb wohlfeil; das Gold, das Platin kommen unmittelbar glänzend aus dem Feuer und bedürfen keines Polirens; der Glanz der Lüsterfarben selbst ist ein eigenthümlich weicher, und zeigt in einzelnen Fällen ein schönes Irisiren, einen Farbeneffect den man in der alten Porzellanmalerei gar nicht kannte. Endlich, und das ist wohl der größte Vortheil, genügt schon eine äußerst schwache Hitze, um die Farben zu befestigen. Sie können schon über einer einfachen Spirituslampe oder einem Bunsen'schen Gasbrenner eingebrannt werden. Man spart in der Muffel ungemein an Brennmaterial, die Geschirre sind dem Springen viel weniger ausgesetzt und können in kürzester Zeit fertig gemacht werden. Man kann eben wegen dieser niederen Temperatur des Einbrennens die Lüsterfarben sehr leicht mit den gewöhnlichen Farben combiniren und diesen letzteren z.B. durch nachträgliches Auftragen des Wismuthlüsters einen schöneren Glanz verleihen. Aus allen diesen Gründen werden die Lüsterpräparate jetzt in immer ausgedehnterem Maaße angewendet und finden auch bei der Ornamentation des Glases Verwendung. Ueber die Anfertigung derselben ist bisher nicht viel und nichts Genaues veröffentlicht worden. Wir finden in diesem Journale Bd. CL S. 216 die Angaben von Brianchon über Lüsterfarben, ferner in Bd. CLVII S. 65 den Bericht von Salvetat darüber, dann in Bd. CXXXIX S. 436 die Angaben von Gentele über vergebliche Versuche der Glanzgolddarstellung und in Bd. CLXI S. 44 den Bericht von Salvetat über das Verfahren der Gebr. Dutertre zur Darstellung von Glanzgold, endlich die Angaben von Böttger und Anderen über Platiniren des Glases und Porzellans. Die Unvollkommenheiten dieser Angaben veranlaßten mich diesen Gegenstand einer etwas näheren Untersuchung zu unterwerfen. Den Fabrikanten von Lüsterfarben werden meine Mittheilungen vielleicht nicht viel Neues bieten, wohl aber werden sie dazu beitragen den Schleier des Arcanismus zu lüften, welcher gerade bei diesem Gegenstande dicht genug gewoben ist. I. Glanzgold. Dieses erscheint im Handel als eine etwas dickflüssige, bräunlichschwarze, harzige Flüssigkeit von angenehm aromatischem Geruche nach Zimmtöl oder Perubalsam. Beim Aufstreichen auf Porzellan in dünnen Schichten erscheint es grünlichbraun und die Striche trocknen leicht. Beim allmählichen Erhitzen schwärzen sie sich, werden glänzend, manchmal schwach irisirend, und endlich tritt die schöne hellgelbe Goldfarbe deutlich hervor. Sehr dünne Schichten erscheinen röthlich gefärbt. Bei starker Verdünnung mit ätherischem Oele (Schwefelbalsam, s.u.) vermindert sich die Haltbarkeit sehr. Bei richtiger Concentration verträgt das Glanzgold vollständig das Reiben mit einem Handtuche oder mit der nicht allzu rauhen Fingerhaut, doch steht es natürlich dem gefällten mit Wismuthweiß aufgebrannten Golde in dieser Beziehung wesentlich nach. Bei der Analyse wurden 10 bis 12 Proc. Gold und daneben Chlor und Schwefel gefunden. Genauere Bestimmung der letzteren beiden Stoffe unterließ ich, da mir nur wenig Glanzgold zu Gebot stand. Zur Nachbildung wurde natürlich zuerst das Dutertre'sche Verfahren der Glanzgolddarstellung versucht. Dieses besteht bekanntlich darin, daß man sich zuerst einen sogenannten Schwefelbalsam aus 16 Grm. Schwefel, 16 Grm. Terpenthin und 80 Grm. Terpenthinöl kocht, bis die Consistenz klebrig, die Farbe braun geworden ist, worauf man noch 50 Grm. Lavendelöl zusetzt. Andererseits sollen 30 Grm. Gold in Königswasser gelöst, 1,2 Grm. metallisches Zinn und 1,2 Grm. Antimonbutter zugesetzt und mit 500 Grm. Wasser verdünnt werden. Natürlich machte ich diese Versuche in sehr reducirtem Maaßstabe, anfangs mit 0,1, später mit 0,2–0,4 Grm. Gold. Man soll nun die Goldlösung mit dem Schwefelbalsam mischen und gelinde erwärmen, bis die wässerige Flüssigkeit gänzlich entfärbt erscheint, dann das saure Wasser abgießen, mit warmem Wasser auswaschen und trocknen, endlich 65 Grm. Lavendelöl und 100 Grm. Terpenthinöl zusetzen, bis zur vollständigen Lösung erwärmen und mit 5 Grm. sogenanntem Wismuthfluß absetzen lassen. Mit diesem Verfahren erhielt ich keine genügenden Resultate. Zwar wurde das Gold vom Balsam hinreichend gebunden, besonders wenn man eine möglichst neutrale und nicht zu stark verdünnte Goldchloridlösung und nicht zu wenig Balsam anwandte, aber das rückständige schwarze Harz löste sich in dem Lavendel-Terpenthinölgemisch in der Kälte nur unvollkommen auf, und beim Erwärmen trat leicht eine völlige Ausscheidung des Goldes ein. Beim Aufbrennen auf Porzellan erschien dann die Farbe dünn, mager, röthlich und ließ sich leicht wegwischen. Wenn Reduction eingetreten war, so blieb der Glanz aus; sonderte man die unlöslichen Theile durch Auflösen mit Schwefelkohlenstoff ab, so blieb nach dem Filtriren und Abdampfen des Filtrates nur eine schwach goldhaltige Flüssigkeit zurück. Vor Allem richtete ich mein Bestreben dahin, eine möglichst goldreiche Flüssigkeit zu erzeugen. Ich wandte daher auf 1 Theil gelöstes Gold nur 5, manchmal nur 4 Theile Schwefelbalsam an. Die Absorption des Goldes aus der Goldchloridlösung ging dann nur langsam vor sich; der harzige Rückstand erschien zu schwer löslich und ließ sich ohne Zusatz eines Lösungsmittels nicht unmittelbar auf Porzellan aufstreichen. Es wurde auch das Goldchlorid im Wasserbade zur Trockne abgedampft, so daß es beim Erkalten krystallisirte, und dann mit dem Schwefelbalsam zusammengerieben. Hierbei wurde die Entwickelung reichlicher Mengen Salzsäuregas beobachtet. Es trat dabei, falls man vorher nicht vollkommen abkühlte, eine starke Erwärmung ein, und dieß hatte dann wieder eine Goldausscheidung zur Folge. Die Zusätze von Zinn und Antimon erkannte ich bald als unwesentlich. Von dem zu dickflüssigen Dutertre'schen Balsame ging ich zu einem einfacheren, etwas dünnflüssigeren Präparate über, das aus 50 Grm. Terpenthinöl und 10 Grm. Schwefel durch längeres Kochen erhalten wurde. Auch das Verhältniß 30 Grm. Terpenthinöl und 5 Grm. Schwefel wurde angewendet. Wenn man hierzu ganz reines, frisch destillirtes Terpenthinöl anwendet, so erscheint der Balsam selbst bei sehr langem Kochen wenig braun gefärbt und verbindet sich schlecht mit dem Goldchloride. Man muß ein durch das Stehen an der Luft partiell verharztes Terpenthinöl anwenden. Man bringt es in einen Kolben, setzt den gepulverten Schwefel hinzu und fügt einen aufwärts gerichteten Liebig'schen Kühler an; erhitzt man den Kolben nun auf einem Sandbade, so condensirt sich im Halse etwas Wasser und gleichzeitig entwickelt sich etwas Schwefelwasserstoff, welcher das Bleipapier deutlich schwärzt. Bei frischem Terpenthinöl bleibt die Wasserbildung aus. Daraus läßt sich vielleicht schließen, daß die Einwirkung des Schwefels sich zuerst auf das durch Oxydation und Wasseraufnahme gebildete Harz des Terpenthinöles wirft. C¹⁰H⁸ bildet C¹⁰H⁷O + HO durch Aufnahme von 2O. Kommt dieses Oxydationsproduct mit Schwefel zusammen, so werden vielleicht 2H substituirt, es bildet sich C¹⁰H⁶S² und 2HO werden ausgeschieden. Die Schwefelverbindung kann aber auch aus C¹⁰H⁸ gebildet werden. Wahrscheinlich bilden sich dann durch directen Eintritt von 2 oder 4 S mehrere Schwefelungsstufen nach den Formeln C¹⁰H⁷S + SH und C¹⁰H⁶S² + 2 SH einander. Eine nähere Untersuchung der Vorgänge bei der Bildung des Schwefelbalsames behalte ich mir vor; sie würde den Abschluß dieser Arbeit allzusehr aufgehalten haben. Mit diesen dünneren Schwefelbalsamen wurden nun die Versuche fortgesetzt, lange Zeit ohne genügendes Resultat. Eine Zeit lang führte mich der eigenthümlich aromatische Geruch des käuflichen Präparates auf den Abweg, das Goldchlorid in wenig Zimmtöl oder Bergamottöl lösen zu wollen, um es so dem Schwefelbalsam zu incorporiren. Dieß führte theils zu rascher Reduction, theils bewirkte es, daß der ausgestrichene Balsam beim Erhitzen zusammenlief und keine glänzende Goldfläche bildete. Auch wenn man zuerst Lavendelöl, dann erst Schwefelbalsam zufügte, trat rasche Reduction ein. Ein etwas besseres Haften bewirkte der Zusatz von Wismuthlüster, auf welchen die Anmerkung zu dem Dutertre'schen Verfahren hinwies. Die Farbe des Goldes erschien dann aber bläulich und keineswegs hochgelb nach dem Einbrennen. Endlich führte folgender freilich genau einzuhaltender Weg zum Ziele. Man löst 1 Theil reines Gold in Königswasser und bringt die Lösung in einer Porzellanschale im Wasserbade so weit zur Trockne, daß die Masse gleich einem rothen Oele in der Hitze fließt, beim Erkalten aber sofort zu röthlichen Krystallen erstarrt, welche beim Stehen an der Luft rasch Wasser aufnehmen und dadurch Heller gelb werden, auch endlich zu zerfließen anfangen. Man mischt den Schwefelbalsam mit gleich viel Lavendelöl; von dieser Mischung fügt man auf 1 Thl. aufgelöstes Gold 8–9 Thle. dem abgekühlten Goldchloride in der Schale zu, worauf man die Masse mit einem Pistill anhaltend zerreibt. Würde man zu wenig der Mischung anwenden, so würde sich das Goldchlorid nur schlecht lösen; würde man zuerst den Schwefelbalsam und dann das Lavendelöl zufügen, so würde der erstere die Mischung zu fest werden lassen, so daß das Lavendelöl sie nur unvollkommen lösen würde. Bei größeren Massen Goldchlorid entsteht durch die Zersetzung zu viel Wärme; man wird dann wohlthun, das Goldsalz der Oelbalsam-Mischung nur allmählich zuzusetzen. Bei dem Zusammenreiben entwickelt sich Salzsäuregas, welches man deutlich riecht, sowie auch durch Lackmuspapier und einen mit Ammoniak befeuchteten Glasstab leicht nachweisen kann. So erklärt es sich, daß man im fertigen Glanzgold nur wenig Chlorid findet. Aller Wahrscheinlichkeit nach bildet sich mit dem schwefelhaltigen Harze Schwefelgold, welches sich in dem Ueberschusse desselben in ähnlicher Art auflöst wie das gefällte Schwefelgold in Schwefelalkalien. Vielleicht läßt sich auch eine Substitution des Wasserstoffes durch Gold annehmen, in der Art daß 3 C¹⁰H⁷S + AuCl³ ergibt C³⁰H¹⁸S³ + 3ClH und AuO³. Dieses Schwefelbalsam-Schwefelgold ist dick, harzartig, klebt kaum mehr am Finger, löst sich aber im Entstehungsmoment im Lavendelöl auf, und das Gemisch ist dann auch mit Schwefelkohlenstoff, der in nicht zu großer Menge zugesetzt wird, ohne Zersetzung mischbar. Es ist ferner leicht löslich in Schwefelbalsam, doch bringt jeder Ueberschuß desselben eine röthliche Färbung und ein geringeres Haften der eingebrannten Goldschicht hervor. Das Zerreiben muß so lange fortgesetzt werden, bis man keine ungelösten Krystalle von Goldchlorid mehr fühlt. Es ist dann gut, die Reibschale vor Staub geschützt, mindestens 24 Stunden ruhig stehen zu lassen, damit alle gasförmige Salzsäure zu verdunsten Gelegenheit hat und die Zersetzung sich vollendet. Die erhaltene Flüssigkeit zeigt beim Ausstreichen auf Porzellan und Einbrennen zwar hohen Glanz und gelbe Farbe; die Goldschicht ist jedoch immer noch leicht abzureiben. Man erreicht das Festhaften aber leicht, indem man für je 2 Gewichtstheile metallisches Gold 1 Theil fein geriebenes basisch-salpetersaures Wismuthoxyd oder durch kohlensaures Ammoniak gefälltes kohlensaures Wismuthoxyd durch sorgfältiges Verreiben beimischt, und wieder einige Zeit lang stehen läßt. Dieß ist demnach der Wismuthfluß, den die Dutertre'sche Vorschrift meint. Wahrscheinlich wird dadurch der Rest noch vorhandener Salzsäure aufgenommen. Die Aufnahme von Wismuth in den Balsam selbst ist unwahrscheinlich. Auch gelang es mir nicht, freilich in einer geringen Menge käuflichen Glanzgoldes Wismuth nachzuweisen. Bleioxyd oder Bleiweiß statt dessen angewendet, zeigt keinerlei Wirkung. Man kann bei größeren Mengen Glanzgold wahrscheinlich das Wismuthoxyd durch bloßes Stehenlassen hinlänglich absondern. Ich zog es vor, diese Trennung durch Zusatz von etwa gleichviel Schwefelkohlenstoff zu beschleunigen. Zuviel Schwefelkohlenstoff würde die Lösung zersetzen und Schwefelgold ausscheiden. Bei der angegebenen Menge verflüssigt sich die Masse genügend, damit das Wismuthsalz sich leicht und vollkommen absetzt. Es reißt immer kleinere Mengen Schwefelgold mit zu Boden. Will man dieses Absetzen nicht abwarten, so kann man auch durch ein kleines trockenes Sternfilter abfiltriren, und die Flüssigkeit sich dann durch Stehen an einem lauwarmen Orte concentriren lassen. Sobald sie dünnflüssige Syrupconsistenz angenommen hat, ist sie zum Gebrauche geeignet und wird beim Aufstreichen, Trocknen und Brennen auf Porzellan einen schönen, glänzenden, hochgelben, undurchsichtigen und festhaftenden Goldüberzug hinterlassen. Eine Parfümirung durch einen Tropfen Perubalsam schadet nicht, aber nutzt auch nichts. Das so bereitete Glanzgold setzt in der ersten Zeit, besonders im Lichte, in der Flasche noch manchmal einen schwachen Goldüberzug ab, ohne sich jedoch dadurch wesentlich zu verschlechtern. Nur bei einer allzugroßen Verdünnung, z.B. mit Lavendelöl, wäre eine weitergehende Zersetzung zu fürchten. Bei allen diesen Versuchen kann es nicht ausbleiben, daß mannichfaltige Goldabfälle entstehen. Man sammelt dieselben am besten an durch Abwischen der Schalen mit Filterpapier, Verbrennen desselben in der Muffel und Zusammenschmelzen dieser goldhaltigen Asche mit etwas Soda, Borax und fein granulirtem Blei. Ich bediene mich dazu des Gasgebläses und kleiner, aus feuerfester Thonmasse in der Kapellenform geschlagener Thonschalen, auf die man das Gebläse schief von oben richtet, wobei man sie, um die Hitze zusammenzuhalten, noch mit Holzkohlenstücken umgeben kann. Das Blei nimmt alles Gold auf und sammelt sich zu einer geschmolzenen Kugel an, die man in eine kleine Eisenblechkelle ausgießt. Die Schlacke bleibt größtentheils zurück, oder springt doch vom Bleikorn leicht ab. Das Blei wird auf einer kleinen Knochenaschen-Kapelle mit demselben Gasgebläse abgetrieben. Die Goldverluste sind auf diese Art am geringsten. II. Glanzplatin. Die Darstellung desselben in glänzendem, festhaftendem Zustande ist unendlich viel einfacher als die des Glanzgoldes. Die Vorschrift von Böttger,Polytechn. Journal Bd. CXCII S. 475. wornach man das zur Trockne eingedampfte Platinchlorid zuerst mit Rosmarinöl zerreiben, dann aber die entstandene harzähnliche Verbindung in Lavendelöl auflösen soll, lieferte mir ein vollkommen zufriedenstellendes Resultat. Wenn man das Lavendelöl gleich anfangs mit dem Platinchlorid zerreibt, also das Rosmarinöl ganz wegläßt, ist das Resultat ein ebenso genügendes. Früher hatte ich das Glanzplatin mit Hülfe des Wismuthlüsters bereiten zu müssen geglaubt, weil ich das schmelzbare Wismuthoxyd als ein Bindeglied zwischen dem unschmelzbaren Platin und dem gleichfalls feuerfesten Porzellan für unentbehrlich hielt; ich überzeugte mich aber, daß nur das Lösungsmittel des Wismuthsalzes, das Lavendelöl die Platin-Harzverbindung zu bilden hat, welche beim Glühen auf dem Porzellan die festhaftende Platinschicht hinterläßt. Wie beim Glanzgold entwickelt sich beim Zusammenreiben des Platinchlorids mit dem ätherischen Oele Salzsäuregas. III. Glanzsilber. Die Darstellung desselben wurde auf die verschiedenste Weise versucht. Ich zerrieb salpetersaures Silberoxyd zu einem feinen Pulver und setzte Schwefelbalsam allmählich zu. Es bildete sich unter Entwickelung von Salpetersäuredämpfen eine schwärzliche dicklich ölige Flüssigkeit, die sich mit wenig Lavendelöl verdünnen ließ, ohne einen wesentlichen Absatz zu bilden. Die Flüssigkeit wurde auch mit etwas kohlensaurem Wismuthoxyd zerrieben und dann etwas Schwefelkohlenstoff zugesetzt, um eine filtrirbare Lösung zu erhalten. Hier trat indessen eine Abscheidung von Schwefelsilber ein, und das Filtrat erwies sich nur schwach silberhaltig. Es wurde ferner harzsaures Silberoxyd durch Fällen einer Lösung von salpetersaurem Silberoxyd mit einer möglichst neutralen Harzseifenlösung (s.u.) dargestellt und das rasch abfiltrirte, ausgewaschene und getrocknete Product durch gelindes Erwärmen mit Lavendelöl zu lösen versucht. Es konnte eine theilweise Reduction schon beim Trocknen nicht vermieden werden, die noch weit stärker beim Lösen eintrat. Ein Gleiches geschah, als man salpetersaures Silberoxyd direct mit Lavendelöl zusammenrieb. Alle diese Präparate schwärzten sich zuerst beim Einbrennen, sobald aber die Kohle verbrannt war, verblieb nur ein matter weißer Fleck mit geringem Glanze, der bei etwas länger fortgesetztem Erhitzen gänzlich zu verschwinden schien. Wurde die Stelle dann mit einem Tuche, der Hand oder auf einem Polirachate gerieben, so trat zum Theil der Silberglanz und die Silberfarbe, jedoch nur ungleichmäßig und wenig dicht, hervor, so daß überall das Porzellan noch durchschien. Uebrigens haftete das Silber ohne alles Bindemittel ungemein fest, so daß es selbst dem Polirachate nicht wich. So lange die schwache Silberfarbe durch zu starkes Glühen nicht verschwunden war, zeigte sich unter der Loupe, resp. dem Mikroskope, eine zusammenhängende wenn auch wenig dichte Silberfläche. Sobald stärkeres Glühen dieselbe zum Verschwinden gebracht hatte, fand man unter dem Mikroskope einzelne Zusammenhäufungen von metallischem Silber, die den Pinselstrichen beim Auftragen parallel gelagert waren. Eine Erklärung hierfür liegt in dem Sinterungsvermögen derartig fein vertheilter Metalle (Platinschwamm, Kupferpulver, Silber etc.), welches wesentlich vom Schmelzen zu unterscheiden und durch die Flächenanziehung der Theilchen unter sich zu erklären ist. Diese scheint beim Platin und Gold geringer zu seyn, als die Adhäsion dieser Metalle zum Porzellan, beim Silber dagegen das Uebergewicht zu behaupten. Indem das Silber aus der organischen Verbindung ausgeschieden wird, beginnt schon das Sinterungsbestreben sich zu äußern, daher die Flächen nicht gleichmäßig bedeckt, matt und wenig glänzend erscheinen. Beim weiteren Glühen ziehen dann die etwas größeren Molecüle, welche in der Richtung der Pinselstriche abgelagert waren, die seitwärts von ihnen gelagerten Theilchen an, bis endlich überall wieder das Porzellan unbedeckt hervorgetreten ist. Durch Reiben wird das reine weiche Silber wieder etwas ausgebreitet, es wird glänzend und so vermag man durch dieses Mittel wieder auf fast unverändert erscheinenden Porzellanflächen einen matten Silberglanz hervorzurufen, der indessen zu Decorationszwecken kaum geeignet ist. – Das Platin, obwohl etwas düsterer als Silber, ist genügend, um die weiße Metallfarbe auf dem Porzellan zu repräsentiren; es contrastirt auch besser gegen das Porzellanweiß als das ähnlich nüancirte Silber, und ist nicht so wie dieses dem Anlaufen durch Schwefelwasserstoff ausgesetzt.Will man das Platin etwas Heller erscheinen lassen, so kann man dieß erreichen, indem man auf dasselbe eine sehr schwache Schicht Glanzgold aufsetzt. Ein hinreichend platinreiches Glanzplatin erscheint auch ohnedieß bell genug. Aus diesen Angaben geht die geringe Wichtigkeit des Silbers für diese Classe von Porzellanfarben hervor. Auch der Zusatz von Wismuthlüster, welcher beim Golde eine ganze Reihe prachtvoller Farbennüancen hervorruft, hat bei Silber wenig Einfluß. Es entsteht höchstens eine schwache hell-röthlichbraune Färbung. IV. Die eigentlichen Lüsterfarben. Hier handelt es sich nicht mehr um Schichten von Metallen, sondern von Metalloxyden, welche sich glänzend und durchsichtig auf der Porzellanfläche abgelagert haben, und mit ihr durch bloße unmittelbare Berührung auf das Innigste verbunden sind. Dabei ist von einem Zusammenschmelzen, etwa von der Bildung eines leichtflüssigen Silicates, nicht im Mindesten die Rede. Die Thonerde, das Zinkoxyd, das Eisenoxyd, diese schwierigst zu schmelzenden Oxyde liefern ebenso vollkommene Lüsterüberzüge, als das Bleioxyd und Wismuthoxyd. Selbst für letztere verhältnißmäßig leicht schmelzbare Oxyde ist die zum Einbrennen der Lüsterfarben angewendete Temperatur, eine bei Tage kaum sichtbare Rothgluth, viel zu niedrig, um an eine Schmelzung derselben denken zu können. Ist den Lüsterfarben ausgeschiedenes Wismuthoxyd mechanisch beigemengt, so bleibt dasselbe beim Einbrennen als lose anhaftendes Pulver zurück, und man muß schon starke Rothgluth anwenden, um dieses Oxyd zum Fliehen zu bringen, erhält aber trotzdem keinen glatten Lüsterspiegel. Es liegt demnach hier eine reine Adhäsionserscheinung vor. Wenn wir irgend eine Fläche mit einem Harzlacke, einer Gummilösung etc. anstreichen, so wird nach dem Austrocknen eine festhaftende durchsichtige Schicht zurückbleiben, welche wir durch Abwischen nicht beseitigen können. Die gegenseitige Anziehung von Körpertheilchen, welche in unmittelbarer Berührung mit einander stehen, genügt um dieses Festhaften zu erklären. Zwei aufeinander geschliffene Glasplatten haften, wie bekannt, fest genug an einander. Ihre gegenseitige Berührung kann indessen kaum so innig seyn, als wenn eine Flüssigkeit auf einem festen Körper aufgestrichen, darauf eintrocknet. Diese Flüssigkeit muß hinreichend Adhäsion zum festen Körper haben, um sich auf demselben in gleichmäßiger Schicht ausbreiten zu lassen. Sie darf nicht durch die größere Anziehungskraft ihrer eigenen Theilchen unter einander zu Tropfen zusammenlaufen, noch eine krystallisirbare Substanz enthalten, welche beim Eintrocknen sich local ausscheidet. Colloidale Substanzen geben die besten Ueberzüge. Ein Gleiches ist bei den verschiedenen Gläsern der Fall, welche durch ihren analogen Charakter derartige festhaftende Ueberzüge auf Thonwaaren und Metallen (Gold, Platin, Silber, auch Eisen) liefern. Sie unterscheiden sich nur dadurch, daß sie in pulverförmigem Zustande mittelst eines organischen Bindemittels oder durch Aufstäuben auf feuchte poröse Flächen aufgetragen werden, und erst durch Erhitzen in den flüssigen Zustand übergehen, bei welchem die innige Berührung stattfindet, worauf das Erstarren eine Wiedertrennung unmöglich macht. Daß die Gleichmäßigkeit der Ueberzüge von diesem Vorwalten der Adhäsion zur untenliegenden Fläche gegenüber der Anziehung der gleichen Molecüle unter einander abhängt, dafür liefert das mit Zimmtöl versetzte Glanzgold oder die Auflösung desselben in Schwefelkohlenstoff den Beweis. Hier ist die Flüssigkeit stets geneigt, besonders beim Erwärmen in Tropfen zusammenzulaufen, wodurch natürlich eine unregelmäßige Ablagerung entsteht, der Glanz ausbleibt und der Ueberzug leicht abzuwischen ist. Den nachtheiligen Einfluß der Krystallisations-Bestrebungen zeigen die Kuhlmann'schen Krystallisationen auf Glas- und Metallplatten. Hier setzt man, um überhaupt eine gleichmäßige Schicht auftragen zu können, der Metallsalzlösung Gummi zu, erhält aber trotzdem durch die Austrocknung Krystallbildungen, welche die Platten in schönen unregelmäßigen Zeichnungen überziehen. Nur unkrystallisirbare Metallsalze, z.B. citronensaures Eisenoxyd, trocknen auf Glasplatten zu glänzenden, wenn auch wegen der Sprödigkeit des Salzes mit Sprüngen durchzogenen Schichten aus. Man könnte vielleicht durch Glühen einer so überzogenen Glas- oder Porzellanplatte ebenfalls einen Lüsterüberzug erhalten, der durch das nach dem Verbrennen der organischen Substanz rückständige Eisenoxyd gebildet würde. Brianchon that den glücklichen Griff, daß er die Metalloxyde in Verbindung mit Harzsäure anwendete, welche Verbindungen unkrystallisirbar sind, und diese in einem ätherischen Oele, dem Lavendelöle, auflöste, das sich auf Porzellan- und Glasflächen in gleichmäßiger Schicht auszubreiten geneigt ist. Bringt man einen Tropfen Lavendelöl auf Porzellan, so wird es sich rasch nach allen Seiten ausdehnen, bis die Verdunstung und die gleichzeitig vorgehende Oxydation seine Flüssigkeit hinreichend vermindert hat. Auf dieser Ausbreitung des Lavendelöles beruht die Erscheinung, daß die mit den Lüsterfarben gemachten Striche leicht ausfließen und breiter werden. Durch die Aufnahme harzsaurer Metalloxyde (und freier Harzsäuren) wird die Flüssigkeit des Oeles hinreichend herabgesetzt. Man darf nicht zu viel Oel im Verhältniß zur aufgelösten Substanz anwenden, oder muß vorher den Ueberschuß des Oeles durch gelindes Abdampfen beseitigen. Im Allgemeinen lösen sich die Metallharzverbindungen in Lavendelöl besonders beim Erwärmen mit großer Leichtigkeit auf. Sie sind auch in Schwefelkohlenstoff löslich, und man kann Lüsterfarben erhalten, indem man die Schwefelkohlenstofflösung mit Lavendelöl versetzt und den Schwefelkohlenstoff verdunsten läßt. Auch Benzol und Terpenthinöl können als Lösungsmittel dienen, letzteres muß jedoch durch Oxydation schon hinreichend dickflüssig geworden seyn, wenn es nicht das Zusammenlaufen zu Tropfen veranlassen soll, eine Erscheinung welche bei Benzol im erhöhten Maaße stattfindet. Aus diesem Grunde und weil doch nur verhältnißmäßig geringe Mengen Lavendelöl gebraucht werden, ist die ausschließliche Anwendung desselben zu empfehlen. Ist irgend eine mechanische Verunreinigung der Lüsterfarben nicht durch Absetzen allein zu beseitigen, so kann man sie in Schwefelkohlenstoff lösen, durch ein trockenes Sternfilter abfiltriren und das klare Filtrat durch Abdestilliren des Schwefelkohlenstoffes auf passende Consistenz bringen. Es handelt sich demnach vor Allem um die zweckmäßigste Art der Darstellung der harzsauren Metalloxyde. Brianchon geht vorzugsweise von den salpetersauren Salzen der Metalle aus. Indem er diese in schmelzendes Harz einträgt, verbindet sich das Metalloxyd mit einem Theil der Harzsäure, während die freiwerdende Salpetersäure auf einen anderen Theil des Harzes oxydirend einwirkt. Es entstehen dadurch dunkel gefärbte Oxydationsproducte, welche sich jedoch ebenso gut im überschüssigen Lavendelöl auflösen. Hierzu kam Brianchon wahrscheinlich dadurch, daß er zuerst den Wismuthlüster darstellte. Das Wismuthmetall löst sich leicht in Salpetersäure; es liefert beim Abdampfen ein krystallisirbares, neutrales, stark sauer reagirendes Salz. Beim Eingießen der von überschüssiger Salpetersäure durch vorsichtiges Abdampfen befreiten Lösung in viel Wasser, erhält man bekanntlich das ziemlich schwer lösliche, basisch-salpetersaure Wismuthoxyd. Da dieses viel leichter rein zu erhalten ist, auch weniger Salpetersäure enthält und nicht zu viel Oxydationsproducte des Harzes zu bilden hat, ist dasselbe bei der Bereitung des Wismuthlüsters entschieden vorzuziehen. Brianchon's Angaben sind so gefaßt, daß man in Zweifel bleibt, welches Salz anzuwenden sey. Daß er auch für den Uranlüster das salpetersaure Salz vorschreibt, liegt ebenfalls wohl daran, daß das salpetersaure Uranoxyd leicht im Handel zu beziehen ist; für das Eisensalz liegt dieser Grund indessen nicht vor. Auch aus einzelnen Metallchloriden kann man durch Zusammenschmelzen mit Harz solche harzsaure Metalloxyde darstellen. Es wird in diesem Falle Salzsäure frei gemacht, die sich leicht durch den Geruch, die Salmiaknebel und die Röthung des Lackmuspapieres constatiren läßt. Es erscheint daher die Harzsäure beim Schmelzen als eine ziemlich starke Säure, während sie in wässeriger Lösung bekanntlich nur schwach sauer ist. Es liegt jedoch auf der Hand, daß sie die Metallsalze um so leichter zerlegen wird, je schwächer die mit dem Oxyd verbundene Säure ist. Es bieten sich uns hier vor Allem die essigsauren Salze dar. Schmilzt man Harzsäure mit wasserfreiem essigsaurem Natron bei mäßiger Temperatur zusammen, so entwickelt sich Essigsäure und beim Dazubringen von Wasser erhält man neben ungelöstem Harze eine schwach alkalisch reagirende Auflösung, welche beim Zusatz stärkerer Säure trübe wird und Harzsäure ausscheidet. Freilich ist die Zerlegung eine unvollkommene; die starke Base, das Natron, hält durch ihre Affinität die Essigsäure zu fest. Essigsaures Bleioxyd (Bleizucker) dagegen wird durch Schmelzen mit Harz vollkommen zersetzt; die Schmelze stößt starke Dämpfe von Essigsäure aus, und löst sich alsdann in Lavendelöl klar auf. Es liegt nahe, die kohlensauren Salze anzuwenden oder die Oxyde direct mit der Harzsäure durch Schmelzen oder Kochen zu verbinden, die Oxydhydrate würden sich wahrscheinlich leicht mit der Harzsäure verbinden. Da indessen die Temperatur, wobei das Harz schmilzt, ziemlich hoch ist, so gehen sie vorher in wasserfreie Oxyde über, welche zu dicht sind, um vollkommen aufgenommen zu werden. Ich habe daher auf diesem Wege nur unvollkommene Lüsterfarben erhalten. Auch die Carbonate habe ich selten mit gutem Erfolge benutzt. Dagegen hat sich als einer der besten Wege die Fällung der Metallsalzlösungen durch eine möglichst neutrale Harz-Natronseife bewährt. Ich habe diese entweder durch Kochen des Harzes mit einem Ueberschusse von kohlensaurem Natron, Eindampfen zur Trockne und Auflösen der gebildeten Harzseife durch starken Alkohol von 95 Proc., endlich Abdestilliren des Alkohols und Verdünnen mit heißem Wasser erhalten, oder auch direct eine abgewogene Menge des Harzes in einem bestimmten Volumen Normalnatronlösung aufgelöst. Das Harz welches ich hierbei und überhaupt verwendete, war helles wasserhaltiges Fichtenharz. Es wurde im Sandbade vorsichtig geschmolzen, bis alles Aufschäumen durch entweichendes Wasser aufhörte und die Masse ruhig floß. Sie wurde dann in eine blanke Metallschale ausgegossen und nach dem Erkalten gepulvert, was wegen der großen Sprödigkeit leicht von Statten geht. Eine mit kohlensaurem Natron bereitete Harzseife, welche beim Erkalten noch schwach opalisirte, ergab bei der Analyse 9,72 Proc. NaO und 90,28 Proc. Harzsäure. Demnach wäre das Aequivalent der Harzsäure 288. Nach der Formel der Sylvinsäure (C⁴⁰H³⁰O⁴) würde das Aequivalent 302 seyn. Ich habe beim Stehenlassen einer alkoholischen Lösung meines Harzes an der Luft eine reichliche Krystallisation von Sylvinsäure beobachtet, daher auch geglaubt, bei den Abwägungen des Harzes dieses Aequivalent zu Grunde legen zu können. Es kommt übrigens auf einen kleinen Ueberschuß an Harz niemals an. Auf Grundlage dieser Formel habe ich auf 100 Kub. Cent. Normalnatronlösung 30,2 Grm. Harz angewendet. Dieses löst sich beim Kochen vollständig auf. Die Verbindung enthält auf 9,36 Proc. Natron 90,64 Proc. Harzsäure, ist also mit der obigen Seifenlösung identisch. Es ist zweckmäßig, die mit dem Normalnatron bereitete Harzseife gleich auf das 10 fache Volumen zu verdünnen. Aus 100 Kub. Cent. Normalnatronlösung und 30,2 Grm. Harz bereitet man sich 1000 Kub. Cent. verdünnte Harzseifenlösung, und entsprechen 100 Kub. Cent. davon genau 0,312 Grm. NaO. Wenn man nunmehr reine, gut krystallisirte, in Wasser lösliche Metallsalze abwiegt, und auf je 1 Aequiv. Säure, welche mit dem zu fällenden Metalloxyd verbunden ist, so viel der Harzseifenlösung abmißt, als 1 Aequiv. Natron enthält, so kann man sicher seyn, ein harzsaures Metalloxyd von der entsprechenden Zusammensetzung zu erhalten. Wende ich Thonerde-Alaun an, so werden auf je 3 Aequiv. Schwefelsäure, die mit der Thonerde verbunden sind, 3 Aequiv. Natron als harzsaures Natron abgemessen. Bei schwefelsaurem Zinkoxyd braucht man nur 1 Aequiv. Natron u.s.f. Als Metallsalze habe ich häufig die gut krystallisirenden schwefelsauren Doppelsalze, also Thonerde-, Chromoxyd-, Eisenoxyd-Alaun, schwefelsaures Zinkoxyd-, Manganoxydul-, Kobaltoxydul-, Nickeloxyd-Kali angewendet. Man löst die Metallsalze in nicht zu wenig heißem Wasser, fügt die ebenfalls erwärmte Harzseifenlösung unter Umrühren zu, läßt absetzen, was meistens rasch geschieht, und wäscht auf dem Filter mit heißem Wasser gut aus. Wendet man eine saure Metalllösung an, z.B. Chromchlorid, salpetersaures Wismuthoxyd mit wenig Wasser verdünnt, so muß man überschüssige Harzseife zufügen. Der durch die freie Harzsäure sich stark zusammenballende Niederschlag kann von dem Ueberschusse derselben durch nachträgliches Behandeln mit warmem Alkohol von circa 80 Proc. befreit werden, doch löst sich dabei meist etwas harzsaures Metalloxyd auf, welches sich beim Erkalten des Filtrats wieder abscheidet. Das harzsaure Metalloxyd wird mit dem Filter auf einer porösen Thonplatte ausgebreitet, in der Luft oder bei sehr geringer Wärme ausgetrocknet und zerrieben. Es sind meist hell gefärbte, pulverige, leichte Niederschläge, die sich zum größten Theil in Schwefelkohlenstoff in der Kälte, und im Lavendelöl beim Erwärmen lösen. Falls man nicht zu viel Lavendelöl anwendet, können die Lösungen unmittelbar, sonst nach gelindem Abdampfen des Oelüberschusses als Lüsterfarben benutzt werden. Nach diesen allgemeinen Angaben gehe ich nun etwas detaillirter auf die verschiedenen Lüsterfarben ein. Ich unterscheide hierbei 1) farblose Lüster, 2) gefärbte Lüster, 3) Combinationslüster. 1. Farblose Lüster. a) Wismuthlüster. – Derselbe wurde einmal ganz nach der Vorschrift von Brianchon durch Schmelzen von 3 Thln. Colophonium und allmähliches Eintragen von 1 Th. neutralem salpetersaurem Wismuthoxyd erhalten. Es trat ein starkes Aufschäumen, sogar eine theilweise Entzündung ein. Das schmelzende Harz färbte sich dabei dunkelbraun. Ich fügte allmählich 4 Thle. Lavendelöl zu. Die Masse enthielt noch viel Ungelöstes. Beim directen Auftragen bildete sich Lüster, der aber durch die suspendirten lose aufliegenden Theilchen von ungelöstem Wismuthoxyd gewissermaßen staubig erschien. Diese Theilchen schmolzen auch beim stärkeren Erhitzen nicht glatt ein, sie ließen sich zum Theil wegwischen. Der Lüster erschien dann fleckig. Nachdem sich die Lösung durch Absetzen geklärt hatte, fielen die Resultate günstiger aus. Noch vollständiger erreicht man die Klärung mittelst Filtration durch Zusatz von Schwefelkohlenstoff. Der Rückstand enthielt noch viel Wismuth. Will man den Procentgehalt an Wismuthoxyd in der Lösung bestimmen, so erhält man durch Eindampfen einer größeren Menge in einem Porzellantiegel und längeres Glühen nur ein ungenaues Resultat. Es bilden sich kohlige Schuppen, welche wahrscheinlich metallisches Wismuth enthalten. Diese verglimmen lebhaft unter Ausstoßen eines gelblichen Rauches von weggehendem Wismuthoxyd. Dieß ist auch der Grund, weßhalb man die Lüfterlösung nur in dünner Lage auftragen darf, wenn man einen recht glatten, gut glänzenden und theilweise irisirenden Ueberzug erhalten will. Ein besseres Verfahren der Darstellung besteht in der Anwendung des basisch-salpetersauren Wismuthoxydes, des Wismuthweiß. Das Wismuth muß dabei in möglichst chlorfreier Salpetersäure gelöst, die Lösung im Wasserbade etwas abgedampft und dann in viel destillirtes Wasser geschüttet werden, worauf man es etwa 24 Stunden stehen läßt, ehe man den schuppigen Niederschlag abfiltrirt, auswäscht und bei gelinder Wärme trocknet. Ist Salzsäure zugegen, so fällt basisches Chlorwismuth mit nieder, welches sich, wie mehrere Versuche mir zeigten, nur schlecht mit dem Harze verbindet und fast ganz in den Rückstand geht. Das käufliche Magisterium Bismuthi enthält manchmal dieses basische Chlorwismuth beigemengt. Das Aequivalent ist nach der Formel BiO³ + NO⁵ + Aq = 300. Wollte man nur 1 Aeq. oder das gleiche Gewicht Harzsäure zusetzen, so würde sich nur ein kleiner Theil lösen. Man wendet daher lieber 3 oder besser 6 Aeq. oder Gewichtstheile Harz an, verreibt dieselben mit dem Wismuthsalze und erhitzt das Gemisch in einem Sandbade gelinde, bis man nur noch eine geringe Menge Ungelöstes beim Umrühren mit dem Glasstiele fühlt. Als auf 1 Thl. Wismuthsalz 3 Thle. Harz angewendet wurden, blieb nach dem Zufügen von Lavendelöl, Auflösen in Schwefelkohlenstoff, Abfiltriren der Lösung und Auswaschen des Rückstandes mit Schwefelkohlenstoff, Trocknen und vorsichtigem Glühen fast die Hälfte des vorhandenen Wismuthoxydes ungelöst zurück. 0,873 Grm. Wismuthsalz enthalten 0,689 Grm. BiO³; es blieben ungelöst 0,317 Grm. BiO³; gelöst wurden 0,372 Grm. Die Menge des nach dem Abdestilliren des Schwefelkohlenstoffes rückständigen Lüsters betrug 4,6 Grm., so daß der Lüster 8 Proc. BiO³ enthielt. Als man auf 1 Thl. Wismuthsalz 6 Thle. Harz anwendete, blieb beim Zufügen von Lavendelöl und Schwefelkohlenstoff fast nichts ungelöst zurück. 0,230 Grm. Wismuthsalz, 1,530 Grm. Harz und 3,20 Grm. Lavendelöl ließen nur Spuren an Rückstand, und der Lüster auf Porzellan gestrichen und eingebrannt ließ nichts zu wünschen übrig. Endlich wurde auch auf nassem Wege eine Wismuthharzverbindung dargestellt. Man dampfte die salpetersaure Lösung vorsichtig ein, fügte wenig Wasser hinzu, und goß in einen Ueberschuß von Harzseifenlösung. Es war nicht zu vermeiden, daß sich neben freier Harzsäure auch das basische Wismuthsalz ausschied. Der Niederschlag erschien daher ungleichmäßig, löste sich auch in Lavendelöl unvollkommen auf, ergab indessen doch einen brauchbaren Lüster. Durch nachheriges Schmelzen desselben würde die freie Harzsäure auf das basische Salz reagirt haben und wahrscheinlich der Rückstand vermindert worden seyn; doch erschien ein weiteres Verfolgen dieses Weges nicht angezeigt, da das eben erwähnte Verfahren des Zusammenschmelzens von 1 Thl. basischem Salz und 6 Thln. Harz Alles, was verlangt werden konnte, leistete. Der Wismuthlüster dient theils für sich als farbloser, glänzender und irisirender Ueberzug, theils als Bestandtheil verschiedener Combinationslüster (s.u.), endlich als Mittel um manchem Lüster einen erhöhten Glanz mitzutheilen, was indessen bei richtiger Bereitung kaum nöthig ist. Als Bindemittel dagegen anderer Farben, welche Rolle man ihm früher zuschrieb, ist er, wie ich schon bemerkte, absolut unnöthig. b) Bleilüster. – Bei dem hohen Preise des Wismuthmetalles (6 Thlr. per Pfd.) ist der Ersatz des Wismuthlüsters durch einen ganz das Gleiche leistenden Bleilüster für die Porzellanfabriken auch von finanzieller Wichtigkeit. Außerdem ist die Darstellung des Bleilüsters eine ausnehmend einfache. Wenn man neutrales essigsaures Blei (Bleizucker), PbO + Ā + 3 HO = (189,5) mit 1 Aeq. Harz (302), in ganzen Zahlen also 2 Thle. Bleisalz und 3 Thle. Harz zusammenschmilzt, entwickelt sich eine reichliche Menge Essigsäure. Da das erzeugte harzsaure Bleioxyd für sich aber schwer fließt, ist es besser die doppelte Menge Harz, also das Verhältniß zwischen Blei und Harz 1: 3 anzuwenden. Fügt man dann Lavendelöl, etwa 12 Thle. hinzu, so löst sich die entstandene Verbindung zu einer klaren röthlichgelben Flüssigkeit auf, welche beim Erkalten einen weißen körnigen Absatz, ausgeschiedenes harzsaures Bleioxyd liefert. Man muß daher entweder noch ein größeres Verhältniß von Lavendelöl anwenden, oder was besser ist, die Flasche mit dem Lüster vor dem Gebrauche in ein Gefäß mit heißem Wasser tauchen. Auf nassem Wege kann man aus 1,895 Grm. Bleizucker durch 100 K. C. der 1/10 normalen Harzseifenlösung harzsaures Bleioxyd fällen und nach dem Auswaschen und Trocknen ebenfalls in einer genügenden Menge (12–15 Grm.) Lavendelöl durch schwaches Erwärmen auflösen. Der Lüster, in dünner Schicht aufgestrichen und nach dem Trocknen eingebrannt, gibt eine sehr glänzende, schön irisirende Schicht. Er kann ebenso wie der Wismuthlüster auch zu Combinationsfarben und zur Erhöhung des Glanzes anderer Lüster benutzt werden. c) Zinklüster. – Aus essigsaurem Zinkoxyd, ZiO + C⁴H³O³ + 3 HO (Aeq. 118) erhält man den Lüster, indem man dasselbe etwa mit der dreifachen Harzmenge (genauer 2,5 Thle.) zusammenschmilzt, oder indem man auf 1,150 Grm. desselben 100 K. C. der 1/10 Normal-Seifenlösung zur Fällung benutzt. Es entbindet sich beim Schmelzen reichlich Essigsäure, ein geringer Harzüberschuß verhindert partielle Ueberhitzung. Das auf trockenem oder nassem Wege gebildete harzsaure Zinkoxyd löst sich leicht in Lavendelöl, etwa der dreifachen Menge zu einer hellgelben Lösung auf, die beim Aufstreichen in dünnen Schichten und Einbrennen einen glänzenden Ueberzug liefert. Ein größerer Harzüberschuß ist zu vermeiden, da sich dann ein Theil des Zinkes als Metall verflüchtigen könnte. In der Hitze erscheint der Ueberzug gelb, wie es dem Zinkoxyd zukommt, in der Kälte ist er dagegen farblos. Bei allzu dickem Aufstreichen kann der Ueberzug an einzelnen Stellen matt erscheinen, ist aber sonst nur wenig von den Blei- und Wismuthüberzügen zu unterscheiden, obwohl das Zinkoxyd doch jedenfalls zu den unschmelzbarsten Oxyden gerechnet werden muß. Außer bei den Combinationslüstern hat der Zinklüster keine besondere Praktische Bedeutung. d) Das Gleiche gilt vom Thonerdelüster, welchen man am besten auf nassem Wege, d.h. mittelst Fällung von Alaunlösung durch Harzseife erhält. Auf 4,75 Grm. Alaun muß man 300 K. C. 1/10 Normalseifenlösung zur Fällung anwenden. Die getrocknete Thonerde-Harzseife löst sich auf das Leichteste in Lavendelöl zu einer hellgelben Lösung. Um einen guten Ueberzug zu erhalten, ist ein recht gleichmäßig dünnes Auftragen zu empfehlen, da dieser Lüster sehr zur Schuppenbildung neigt. Unter dieser Voraussetzung erhält man mit der Thonerde, diesem schwerschmelzbarsten Körper einen vollkommen festhaftenden glänzenden Ueberzug. 2. Gefärbte Lüster. a) Eisenoxydlüster. – Nach Brianchon soll man 30 Thle. Harz mit 30 Thln. salpetersaurem Eisenoxyd zusammenschmelzen und in 40 Thln. Lavendelöl lösen, dann absetzen lassen, weiter verdünnen und mit einer gleichen Menge Wismuthlüster vermischen. Ich habe nach dieser Vorschrift ohne guten Erfolg gearbeitet. Sowohl bei Anwendung einer syrupförmigen Lösung, als bei Benutzung des zur Trockne gebrachten, basisch gewordenen salpetersauren Eisenoxydes, war die Menge des im Lüster gelösten Eisenoxydes sehr gering, es blieb der größte Theil desselben im Rückstande. 0,550 Grm. der syrupförmigen Lösung (welche beim Eindampfen und Glühen 22,5 Proc. Eisenoxyd hinterließ), mit 1,65 Grm. Harz zusammengeschmolzen und in 7 Thln. Lavendelöl gelöst, hinterließen nach dem Lösen in Schwefelkohlenstoff, Auswaschen, Trocknen und Glühen 0,105 Grm. Eisenoxyd im ungelösten Rückstande. Da nun die angewandte Menge 0,12375 Grm. Eisenoxyd enthielt, so wurden in den erhaltenen 5,5 Grm. Lüster im Ganzen nur 0,01875 Grm. Eisenoxyd oder 0,34 Proc. gelöst. Dem entsprechend war der zurückbleibende Ueberzug sehr schwach gefärbt. Noch schlechtere Resultate ergab der quantitative Versuch mit dem zur Trockne gebrachten Eisensalze. Nicht viel besser wurden sie, als man zur Trockne eingedampftes Eisenchlorid anwandte. Zwar trieb das schmelzende Harz etwas Salzsäure aus, es blieb aber noch ein starker Rückstand von unverändertem Eisenchlorid, und der Lüster, obwohl gut roth gefärbt, haftete nicht fest. Freilich war ihm nicht nach der Vorschrift Brianchon's Wismuthlüster zugefügt; ich hatte mich indessen schon überzeugt, daß man auch ohne diesen Zusatz vollkommen glänzende und festhaftende Eisenoxydüberzüge erhalten kann. Wird nämlich eine verdünnte Eisenchloridlösung zuerst so lange unter Umrühren mit einer verdünnten Auflösung von kohlensaurem Ammoniak versetzt, bis sie sich dunkelroth färbt und dann so lange Normalseifenlösung zugefügt, als noch ein Niederschlag erfolgt, alsdann aufgekocht, filtrirt und ausgewaschen, so erhält man ein nach dem Trocknen chamoisfarbenes Pulver von harzsaurem Eisenoxyd, welches sich bei gelindem Erwärmen in Lavendelöl vollkommen zu einer rothbraunen Flüssigkeit auflöst. Wird diese dann in möglichst gleichmäßig dünner Schicht auf Porzellan aufgestrichen, getrocknet und gebrannt, so erhält man einen ungemein glänzenden rothen Ueberzug. Ebenso gut kann man zur Fällung auch den käuflichen Eisenalaun anwenden, und sind 5,03 Grm. desselben mit 300 K. C. der 1/10 Normalharzseifenlösung zu fällen. Ein Zusatz von Wismuthlüster macht den Eisenlüster noch etwas glänzender, läßt ihn aber mehr gelbroth erscheinen. Man kann dadurch die Farbe von Eisenroth bis Hellchamois nuanciren. b) Uranlüster. – Auch für diesen schreibt Brianchon salpetersaures Uranoxyd vor. Auf 3 Thle. Harz soll 1 Thl. Uransalz angewendet werden. Beim ersten Versuche nach dieser Methode wandte ich bei 100° C. getrocknetes salpetersaures Uranoxyd an. Dabei geht Salpetersäure weg. Es bleibt nach der Lüsterbereitung sehr viel Uranoxyd im Rückstande, es löst sich nur wenig Oxyd im Harze auf, der rückständige Ueberzug ist sehr schwach. Ein etwas besseres Resultat erhält man durch Eintragen des krystallisirten, fein zerriebenen Salzes in die dreifache Menge geschmolzenen Harzes und Zusatz von zusammen 7 Thln. Lavendelöl. Die Lösung war etwas besser, der Lüster leidlich gut, an einzelnen Stellen trat beim Schmelzen Verglimmen durch Einwirkung der Salpetersäure ein. Ich führte dann das salpetersaure Uranoxyd durch Abdampfen mit Salzsäureüberschuß bis zur Trockne in salzsaures Uranoxyd (Ur²O³ + ClH) über, schmolz dasselbe mit 3 Thln. Harz und löste die unter Entwickelung von Salzsäure entstandene harzsaure Verbindung in 4 Thln. Lavendelöl. Es blieb nach dem Auflösen in Schwefelkohlenstoff nur ein sehr geringer Rückstand; der Lüster selbst war sehr uranreich. Eine unmittelbare Lösung des salzsauren Uranoxydes in Lavendelöl, nach Analogie der Darstellung des Platinlüsters, gab kein Resultat. Die Fällung des salpetersauren Uranoxydes durch Harzseifenlösung und das Lösen des getrockneten Niederschlages in Lavendelöl ergab kein so gutes Resultat als beim Eisenlüster, wahrscheinlich weil der Uranniederschlag zu einer dichten glasigen Masse zusammentrocknete, die sich schwerer in Lavendelöl löste. Einen vorzüglichen Lüster ergab dagegen die Anwendung des essigsauren Uranoxydes. Dasselbe wurde durch Fällen von salpetersaurem Uranoxyd mittelst Ammoniak, Auswaschen des Niederschlages und Lösen desselben in Essigsäure, endlich durch Abdampfen zur Krystallisation erhalten. Die Formel Ur²O³ + C⁴H³O³ + Aq verlangt 67,61 Ur²O³; das angewendete Salz, bei 100° getrocknet, ergab durch Glühen und Berechnung des erhaltenen Ur³O⁴ auf Ur²O³ 66,98 Proc. Uranoxyd. Dieses Salz wurde mit je 1, 2 u. 3 Aeq. (10 : 14–28–42 Thln.) Harz zusammengeschmolzen. In allen Fällen entwickelte sich viel Essigsäure; in dem ersten Falle blieb aber etwa 1/5 des Uransalzes ungelöst, in den beiden anderen Fällen war die Lösung nahezu vollständig, indem wahrscheinlich nur die local überhitzten Salztheile der Zersetzung durch die Harzsäure entgingen. Das beste Resultat dürfte das Verhältniß von 1 Gewichtstheil Uransalz und 3 Thln. Harz ergeben. Der erhaltene Ueberzug war sehr intensiv grünlichgelb und stark glänzend, auch sehr fest haftend. Bei dem ziemlich bedeutenden Uranoxydgehalte des Lüsters ist hier ein besonders gleichmäßig dünnes Auftragen zu empfehlen, indem sonst an einzelnen Stellen Schuppenbildung eintritt. Ein Zusatz von Wismuthlüster ist nicht nöthig, auch nicht wegen des höheren Glanzes. Eine Vermischung mit Eisenlüster, die zur Erzeugung einer Art Goldimitation von Brianchon empfohlen wird, gibt keine besonders schönen Nuancen. Man kann durch Eisen- und Wismuthlüster allein diese goldfarbenen Nuancen besser nachahmen. Die gelbgrüne Farbe des Ueberzuges deutet übrigens auf die Bildung von Uranoxyd-Oxydul. c) Chromlüster wird am besten mittelst Fällen von Chromalaun durch 3 Aeq. Normalseifenlösung, auch wohl aus salzsaurem Chromoxyd durch Ueberschuß von Harzseifenlösung erhalten. Diese Verbindung löst sich ziemlich leicht in Lavendelöl zu einer graugrünlichen Flüssigkeit, welche indessen nach dem Glühen nur eine unschöne schwärzlichgrüne, wenig glänzende Oxydschicht zurückläßt. Der Chromlüster gewinnt erst als Combinationslüster Bedeutung. d) Manganlüster. – Aus krystallisirtem schwefelsauren Manganoxydul-Kali wird durch Seifenlösung die harzsaure Verbindung gefällt. Sie ist hellbräunlich, löst sich aber in Lavendelöl mit rothbrauner Farbe. Auf Porzellan aufgebrannt, erhält man einen bräunlichen, wenig intensiven Ueberzug, welcher indessen glänzt und festhaftet, und wahrscheinlich aus der Verbindung Mn³O⁴ besteht, die bekanntlich beim Glühen der anderen Mangan-Sauerstoffverbindungen stets zurückbleibt. Eine violette Färbung, wie man sie z.B. bei der Boraxperle, beim Glase etc. bemerkt, kann hier nicht eintreten, da eben kein kieselsaures oder borsaures Salz des Manganoxydes, sondern das reine Manganoxyd-Oxydul vorliegt. Die Darstellung aus essigsaurem Mangan ergab ein gleiches Resultat. e) Nickellüster wird in gleicher Weise aus schwefelsaurem Nickeloxyd-Kali durch Harzseife gefällt, oder aus trockenem essigsauren Nickeloxydul durch Schmelzen mit Harz erhalten. Die Färbung des Lüsters ist hellbräunlich, der Glanz und die Haftbarkeit gut. Der aufgebrannte Ueberzug wird durch NiO gebildet. Wismuthlüsterzusatz ändert die Resultate nicht. f) Kupferlüster, aus harzsaurem Kupferoxyd bereitet, ist schön grün gefärbt und gibt einen etwas mehr in's Röthliche neigenden braunen Ueberzug. Kupferoxydul, welches ja für sich roth ist, kann vielleicht die röthliche Nuance bedingen. Der Lüsterüberzug wäre demnach analog dem Kupferhammerschlag zusammengesetzt; die Färbung beider stimmt auffallend überein. g) Bedeutend größeres Interesse als die drei zuletzt erwähnten Lüster verdient der Kobaltlüster. Man erhält denselben ebenso gut durch Fällen von 1 Aeq. = 2,197 Grm. schwefelsaurem Kobaltoxydul-Kali mit 100 K. C. der 1/10 Normalseifenlösung, als durch Behandlung von essigsaurem Kobaloxydul mit Harz. Das schwefelsaure Kobaltoxydul-Kali erhält man am einfachsten, indem man zwei gleiche Volumina mäßig verdünnte Schwefelsäure, das eine mit dem käuflichen kohlensauren Kobaltoxydul (im Ueberschusse), das andere mit der gerade nöthigen Menge reinen kohlensauren Kalis sättigt, die erhaltenen klaren Filtrate mischt und zur Krystallisation eindampft. Der durch die Harzseife erhaltene Niederschlag ist hell bläulichviolett, löst sich leicht in Lavendelöl auf, und die erhaltene Lösung zeigt sich dunkel bräunlichviolett. Das essigsaure Kobaltoxydul, aus kohlensaurem Kobaltoxydul und starker Essigsäure hergestellt, zur Trockne abgedampft und bei 100° C. ausgetrocknet, ergab bei der Analyse die Formel CoO + C⁴H³O³. Das Aequivalent ist demnach 89. Wird 1 Thl. desselben mit 3,4 Thln. Harz zusammengeschmolzen, so entspricht dieß gleichen Aequivalenten. Gewöhnlich wendete ich auf 1 Thl. Kobaltsalz 4 Thle. Harz und 10 Thle. Lavendelöl zur Lösung an. Unter starker Essigsäure-Entwickelung wird die Harzverbindung gebildet, welche sich dann fast vollkommen im Lavendelöl löst. Wird dieser Lüster in dickerer oder dünnerer Schicht auf Porzellan aufgestrichen und eingebrannt, so erhält man in ersterem Falle ein fast metallisch glänzendes Schwarzbraun, in letzterem Falle ein schönes sattes Schokolatebraun. Der Effect welchen dieser Kobaltlüster erzeugt, steht dem der übrigen schon bekannten und verwendeten Lüsterfarben in keiner Art nach. Wismuthlüster würde nur zur Verdünnung, nicht aber zur Erhöhung des Glanzes nöthig seyn. Soviel mir bekannt, findet dieser Lüster bisher noch keine Anwendung. Ich glaube, daß er sich für die Porzellan-fabrication als werthvoll erweisen wird. Die den Lüsterüberzug bildende Substanz ist ohne Zweifel Kobaltoxydul-Oxyd (Co³O⁴). Die blaue Färbung, welche sonst den kobalthaltigen Glasflüssen so eigenthümlich ist, kann natürlich hier nicht eintreten, da sie nur den Salzen des Kobaltoxyduls angehört. Ich versuchte den Kobaltlüster mit geschmolzener fein gepulverter Borsäure zu zerreiben und dann das Gemisch bei gesteigerter Temperatur einzubrennen. Dadurch erhielt ich nur eine matte, dunkelviolett gefärbte Fläche. Wahrscheinlich könnte man indessen, um die beliebten blauen Zeichnungen unter der Glasur bei Steingut (oder auch beim Porzellan) zu erhalten, das Geschirr vor dem Glasiren mit diesem Kobaltlüster bemalen oder metachromatypisch bedrucken, und würde dann beim Einbrennen der kieselsäurehaltigen Blei- resp. Feldspathglasur die blaue Farbe hervortreten sehen. Leider ist in Steiermark keine Gelegenheit derartige Versuche vorzunehmen. Ich glaube, daß auch bei anderen vorher erwähnten Lüsterfarben, z.B. dem Chromoxyd-, Mangan-, Kupfer-, Eisen – und Uranlüster dieser Weg zu erfreulichen Resultaten führen würde. h) Ein sehr interessanter, jedoch beim Brennen schwierig zu behandelnder Lüster ist endlich der Cadmiumlüster. Man erhält denselben aus salpetersaurem Cadmium durch die Fällung mit Harzseife; ferner durch Zusammenschmelzen von kohlensaurem Cadmiumoxyd mit 5 Thln. Harz und Lösen in 7,5 Lavendelöl; am besten aber, indem man 1 Aeq. essigsaures Cadmiumoxyd mit 1 Aeq. Harz (10 Thle. mit 26 Thln.) zusammenschmilzt und in 30 Thln. Lavendelöl löst. Wenn man den Lüster dünn aufträgt und bei möglichst niederer Temperatur einbrennt, erhält man einen schönen röthlichgelben Ueberzug, welcher auch ohne Zusatz von Wismuthlüster hinreichend fest haftet und in manchen Fällen das Goldgelb sehr gut nachahmt. Es liegt hier augenscheinlich das Cadmiumoxyd vor, welches ja braungelb ist. Leider ist dieses Oxyd bei höherer Temperatur flüchtig, sowie durch Kohle leicht reducirbar. Es verflüchtigt sich daher wohl schon beim Einbrennen ein Theil Cadmium als Metall, beim stärkeren Erhitzen des gebildeten Ueberzuges aber als Metalloxyd. Dabei wird nicht allein die Färbung allmählich blasser, sondern es läßt sich auch der noch rückständige Ueberzug leicht abwischen. Eine Erklärung dieser Erscheinung gebe ich weiterunten. 3. Combinationslüster. a) Glanzgold-Farben. – Setzt man zu concentrirtem Wismuthlüster Glanzgold und zwar in einem solchen Verhältnisse, daß auf 1 Thl. Gold (metallisches) 1 Thl. Wismuthoxyd kommt, und der gemischte Lüster etwa 5 Proc. Gold und 5 Proc. Wismuthoxyd enthält, so bekommt man den ausgezeichnet schönen Kupferlüster mit goldigkupferfarbenem Reflexe. Man kann das käufliche Glanzgold, welches circa 10 Proc. Gold enthält, und den eben beschriebenen aus basisch-salpetersaurem Wismuthoxyd bereiteten Lüster anwenden. Durch Aufstreichen beider auf gewogenen Porzellanscherben und Wiegen vor und nach dem Glühen kann man die procentischen Verhältnisse leicht ermitteln. Ein ängstliches Einhalten dieser Mengenverhältnisse ist jedoch keinesfalls geboten. Wird auf 1 Thl. Gold eine größere Menge Wismuthlüster z.B. 2–3 Thle. angewendet, so erhält man beim Einbrennen der concentrirten Mischung einen mehr blauvioletten spiegelnden Ueberzug, der aber immer noch bei gewissem Einfallswinkel des Lichtes den goldigen Reflex zeigt. Das Aussehen des röthlichen und des bläulichen Anilinvioletts dürfte am besten den Unterschied in den Nuancen dieser Ueberzüge charakterisiren. Durch weitere Verdünnung mit Lavendelöl oder Schwefelbalsam nimmt der Goldreflex und die Intensität der Färbung allmählich ab. Ueberwiegt das Gold, so daß etwa 2 Thle. Gold auf 1 Thl. Wismuthoxyd kommen und verdünnt man die Mischung dann so weit, daß der Lüster etwa noch 1/2–1/4 Proc. Gold enthält, so erhält man beim Aufbrennen dünner Schichten ein reines Rosenroth, also dieselbe Nuance welche sonst die Porzellanmalerei durch Goldpurpur darstellt. Waltet dagegen das Wismuthoxyd bedeutend vor (auf 1 Theil Au 3–4 Theile BiO³), so erhält man bei der Verdünnung ein sehr schönes helles Blau. Hierbei scheinen wahrhaft verschwindende Spuren von Gold noch die blaue Farbe hervorbringen zu können. Wenn man die Pinsel welche zum Auftragen des Glanzgoldes gedient haben, nicht ganz vollständig auswäscht, ehe man sie zum Auftragen von Wismuthlüster benutzt, so nimmt dieses nach dem Einbrennen einen deutlichen blauen Stich an. Bei der röthlichen Nuance habe ich den Zusatz von Schwefelbalsam zur Verdünnung besser gefunden als den von Lavendelöl, da letzteres leicht bei starkem Zusatz ein Absetzen der Goldverbindung herbeiführt. Bei Blau kann man ohne Bedenken Lavendelöl benutzen. Fügt man dem blauen Lüster noch Uranlüster in verschiedenen Mengen zu, so erhält man sehr schöne blaugrüne bis gelblichgrüne Nuancen, welche jedoch wegen der nicht ganz fehlenden rothen Strahlen etwas in Graugrün nuancirt erscheinen. Wenn man statt Uranlüster den Eisenlüster zusetzt, so werden die rothen und orangefarbenen Lichtstrahlen noch vermehrt, und man erhält ein bräunliches doch ebenfalls sehr schönes Grün. Es muß dem Maler überlassen werden, sich nach Bedarf aus den primären Lüstern diese Combinationslüster zu mischen. Das Gold scheint je nach seiner Vertheilung verschieden auf das weiße Licht zu wirken. In dichter Form reflectirt es nur die gelben Strahlen und absorbirt alle anderen. Durch Eisenvitriol gefällt, erscheint es braun, indem sich den reflectirten gelben Strahlen auch blaue und rothe beimischen, welche entstanden sind indem das weiße Licht, durch hinreichend dünne Goldtheilchen hindurchgehend und dann von den untenliegenden wieder reflectirt, die gelben Strahlen bei dieser Art Filtration zurückläßt, so daß nur die blauen und rothen zurückbleiben. Beim Goldpurpur und Goldrubin, sowie bei dem von Knaffl dargestellten rothen Golde werden alle rothen und einige blaue Strahlen reflectirt, die gelben absorbirt. Bei dem Lichte endlich, welches durch ein dünnes geschlagenes Goldblatt durchgegangen ist, herrschen die blauen Strahlen vor. Bei unserem blauen Lüster könnte man am Ende auch annehmen daß der Ueberschuß von BiO³ die Bildung von AuO³ + BiO³, von goldsaurem Wismuthoxyd bewirkt. Daß das Wismuthoxyd und Bleioxyd beigemengte säurebildende Oxyde zu dieser weiteren Oxydation veranlassen können, ersehen wir an den folgenden Combinationslüstern. b) Wismuthoxyd-Chromoxydlüster. – Wird Wismuthlüster mit einer geringen Menge Chromlüster vermischt, so daß auf 5 Thle. Wismuthoxyd 1 Thl. Chromoxyd kommt, und dieses Gemisch dann eingebrannt, so erhält man, indem sich chromsaures Wismuthoxyd bildet, einen schön citronengelben bis schwefelgelben Ueberzug. Damit derselbe glänzend erscheint, muß sich das gebildete chromsaure Wismuthoxyd in einem Ueberschusse von Wismuthoxyd suspendirt befinden. Dieser Ueberzug ist schön und zur Decoration sehr zu empfehlen. c) Bleioxyd-Chromoxydlüster. – Mischt man in ganz ähnlicher Weise Bleioxyd- mit Chromoxydlüster, so erhält man beim Einbrennen eine prachtvolle Orangefarbe, welche in der Hitze fast zinnoberroth erscheint. Es bildet sich augenscheinlich basisch-chromsaures Bleioxyd, das bekanntlich in der Hitze sehr dunkel, fast schwarz gefärbt ist. Wendet man, um eine möglichst intensive Färbung zu erzielen, zu viel Chromlüster an, so erscheint die aufgebrannte Farbe weniger glänzend, matter, indem zu viel des ungeschmolzenen Bleisalzes in dem übrigen Bleioxyd suspendirt ist. Auch dieser Combinationslüster ist als sehr brauchbar zu empfehlen, d) Zinkoxyd-Kobaltoxyd- und Thonerde-Kobaldoxydullüster dagegen gewähren weniger ein praktisches als wissenschaftliches Interesse. Wie bekannt, liefert Zinkoxyd resp. Thonerde, mit salpetersaurem Kobaltoxydul geglüht, eine schön grüne resp. blaue Farbe. Wenn man den Zinkoxydlüster mit wenig Kobaltlüster mischt und glüht, so erhält man einen schwach grünlichen Ueberzug, während Thonerdelüster mit sehr wenig Kobaltlüster versetzt nach dem Einbrennen bläulich erscheint. Versucht man die geringe Intensität dieser Färbungen durch Anwendung von mehr Kobaltlüster zu steigern, so tritt die Bildung von Kobaltoxyd-Oxydul ein, und das Resultat ist ein mißfarbiger graubräunlicher Ueberzug. Ich hoffe durch diese Studien über Lüsterfarben die bisher nicht sehr ausgedehnte Palette derselben einigermaßen erweitert zu haben, obwohl es möglich ist, daß die meisten derselben als Geheimniß der betreffenden Fabrikanten schon existiren. Zum Schlusse will ich noch einige Experimente erwähnen, durch welche die Bedingungen des Haftens der Ueberzüge auf dem Porzellan erläutert werden. Wenn man Kobaltlüster über einer Bunsen'schen Gasflamme einbrennt, so beobachtet man, daß die von der reducirenden Flamme umhüllten Theile farblos erscheinen, sobald sie aber herausgezogen werden, die braunschwarze Farbe sofort wieder annehmen, ein Experiment welches sich unendlich oft hinter einander wiederholen läßt. Das Kobaltoxyduloxyd geht dabei in wenig gefärbtes Kobaltoxydul über, welches in Berührung mit der Luft wieder Sauerstoff aufnimmt und dadurch die dunkelbraune Farbe erlangt. Als ich, um diese Verhältnisse näher zu prüfen, ein mit Kobaltlüster bedecktes Porzellanstück in einem Tiegel glühte, in welchen ich von oben durch den durchlöcherten Deckel Leuchtgas hineinleitete, und im Gasstrome erkalten ließ, erhielt ich ebenfalls eine Entfärbung, beim Glühen an der Luft aber wieder die braune Farbe. Nun glühte ich längere Zeit eine andere Kobaltlüster-Probe in einem Glasrohre, durch welches ich trockenes Wasserstoffgas bis zum Erkalten streichen ließ. Merkwürdigerweise erschien die Probe nicht entfärbt, sondern zeigte ein metallisch glänzendes reines Schwarz. Dieser Ueberzug ließ sich aber leicht abwischen. Sobald das Porzellanstück jedoch wieder an der Luft geglüht wurde, erschien der Ueberzug dunkelbraun und haftete so vollkommen wie früher. Bei einem gleichen Versuche mit Nickellüster erschien derselbe nach der Reduction ebenfalls metallisch glänzend und schwarz, ließ sich ebenfalls abwischen, nahm aber beim Glühen an der Luft wieder die hellbräunliche, wenig intensive Farbe an und haftete dann wieder vollkommen. Ganz ebenso verhielt sich der Kupferlüster, nur daß dieser bei der Reduction schwach kupferroth wurde. Eisenoxydlüster wurde röthlichgrau, und war wahrscheinlich nicht vollkommen reducirt, Uranlüster graugrün, Wismuth- und Bleilüster grau, doch waren die Erscheinungen der Abwischbarkeit nicht so deutlich zu bemerken. Man sieht aus diesen Versuchen deutlich, daß das Haften der Oxyde davon abhängt, daß sich ihre Molecüle in innigster Berührung mit dem Porzellan abgelagert haben. Wenn das Kobaltoxydoxydul, das Nickeloxydul, das Kupferoxydoxydul zu Metall reducirt werden, so sind durch das Austreten der Sauerstoffatome natürlich die Berührungspunkte vermindert worden, und es ist das Abwischen daher leicht möglich. Glühe ich aber an der Luft, so nimmt das fein vertheilte Metall den Sauerstoff genau wieder an derselben Stelle auf, und die innige Berührung mit der Porzellanfläche ist demnach wieder hergestellt. Wenn das stark geglühte Cadmiumoxyd leicht abwischbar ist, so liegt dieß daran, daß auch hier durch die Verflüchtigung eines Theiles des Cadmiumoxydes die Größe der Berührungsflächen vermindert worden ist. Man möchte hiernach fast die Atome für absolut, nicht nur relativ meßbare Größen erklären.