Titel: Wells' Regulator für Schiffsmaschinen.
Fundstelle: Band 198, Jahrgang 1870, Nr. LXXXV., S. 361
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LXXXV. Wells' Regulator für Schiffsmaschinen. Nach Engineering, September 1870, S. 222. Mit Abbildungen auf Tab. VI. [Wells' Regulator für Schiffsmaschinen.] In Fig. 14 und 15, welche diesen Marine-Regulator in der vorderen Ansicht und im Schnitt darstellen, bezeichnet A eine kleine oscillirende Dampfmaschine, durch welche die Welle B in Umdrehung versetzt wird. Auf dieser Welle sitzt eine viergängige Schraubenspindel (Fig. 14), für welche die Mutter in der Nabe der Schnurscheibe D eingeschnitten ist. Letztere wird mit einer zweiten, auf der Maschinenwelle aufgekeilten Scheibe durch eine Schnur in Verbindung gebracht. E bezeichnet einen zweiten Cylinder, dessen Kolbenstange mit dem Dampfventil der Hauptmaschine zusammenhängt. Der Schieber F für diesen Regulatorcylinder wird durch die Rolle D resp. durch den Hebel G in Bewegung gesetzt. Die Dampfzuleitung geschieht durch das einzöllige Rohr mit dem Hahn J, die Ableitung durch das Rohr mit dem Hahn R. Die Wirkungsweise des Regulators ist folgende. Die Welle B kann sich rasch umdrehen, doch hängt ihre Umdrehung auch von jener der Hauptwelle ab. Bei einem plötzlichen Zuwachs der Maschinengeschwindigkeit verschiebt sich die Schnurscheibe längs der Schraube und die Welle B mit dem Schwungrad W folgt dem schnelleren Umlauf. In Folge der Verschiebung der Scheibe D wird der Hebel G verrückt, der Dampfschieber F so gestellt daß Dampf über den Kolben des Cylinders E geleitet und wegen der hierauf statthabenden Kolbenverschiebung das Dampfventil der Maschine sofort geschlossen wird. Wenn nun die Maschinengeschwindigkeit abnimmt, die Welle B mit der angenommenen höheren Geschwindigkeit sich weiter zu drehen sucht, so wird die Rolle D zurückgehalten, d.h. sie kehrt gegen die ursprüngliche Lage zurück, demzufolge durch den Schieber F Dampf unter den Kolben des Cylinders E geleitet und das Dampfventil der Maschine wieder geöffnet wird. Der Maschinenwärter kann die Stellung des Dampfventiles mit Hülfe zweier Schrauben L und M reguliren, welche mit den in Verbindung stehenden Hülsen und Anschlägen die Hubhöhe des Kolbens im Cylinder E begrenzen. Dieser Regulator ist, wie unsere Quelle bemerkt, bereits praktisch erprobt worden. Das Gewicht desselben beträgt 2 1/2 Centner; die Höhe 3 Fuß und die Breite 2 Fuß.

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Tafel Tab.
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Tab. VI