Titel: MaxEyth's Umsteuerungsanordnung.
Fundstelle: Band 200, Jahrgang 1871, Nr. LXVIII., S. 253
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LXVIII. MaxEyth's Umsteuerungsanordnung. Nach dem Mechanics' Magazine, April 1871, S. 237 und Engineering, April 1871, S. 267. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Eyth's Umsteuerungsanordnung. In Abänderung der Coulissensteuerung ließ sich der bekannte Ingenieur Max Eyth die in Fig. 13 bis 17 dargestellte Steuerung kürzlich in England patentiren, bei welcher eine variable Expansion mit einem Schieber wie bei der erstgenannten Steuerung erzielt wird; doch ist hierbei die Coulisse durch einen schiefen, kreisförmigen, nicht achsial sondern schräg auf der Kurbelwelle aufgeschobenen und verstellbaren Cylinder ersetzt, welcher in jeder Lage vom Excenterring umgriffen wird. Je nach der Stellung dieses Cylinders, rechts oder links von der Mittellage, wirkt derselbe als Vorwärts- oder Rückwärts-Excenter, daher eine Umsteuerung bequem vorgenommen werden kann. Näher ist diese Anordnung aus Figur 13 bis 15 zu entnehmen, welche für eine eincylindrige Dampfmaschine bestimmt ist. Die Figuren 14 und 15 stellen zwei unter rechtem Winkel gelegte Durchschnitte dar. Durch die Kurbelwelle a geht frei aber genau passend ein Keil b hindurch, welcher an beiden Enden mit dem Excenterring f durch die Verbindungen f' befestigt ist. Um die Kurbelwelle wird zunächst der schräg ausgebohrte Cylinder c gelegt, welcher aus zwei sich ergänzenden Hälften zusammengesetzt wird. Um die Verschiebung des Cylinders längs der Welle durch den Keil b nicht zu hindern, ist der entsprechende Spielraum im Cylinderkörper freigelassen. Die beiden Theile c, c des Cylinders werden an den parallelen Seitenflächen durch die Platte d und die Gleitscheibe e zusammengehalten, und letztere wird durch einen Stellhebel k – ähnlich wie in Fig. 17 dargestellt ist – nach Erforderniß verrückt. Auf den Cylinder c wird der entsprechend schief ausgedrehte Ring f geschoben, welchen endlich der Bügel g mit der Excenterstange h concentrisch umfaßt. Der Keil b verhütet jede Verdrehung des Cylinders c und des Ringes f auf der Welle a, deren Umdrehung aber beide Theile regelmäßig mitmachen müssen. Steht der Cylinder c, wie dieß in Figur 13 bis 15 der Fall ist, in der Mitte, so ist der Schieberweg ein Minimum. Verschiebt man den Cylinder nach links oder rechts, so nimmt die Excentricität beziehentlich die Hubhöhe des Schiebers zu, ob nun der Vor- oder Rückwärtsgang der Maschine stattfindet. Diese Anordnung gestattet also nicht allein eine Veränderung der Expansion, sondern auch eine Umsteuerung der Maschine. Mit geringer Modification gilt dieselbe Construction auch für zweicylindrige Dampfmaschinen, wie dieß in Fig. 16 und 17 gezeichnet ist. Hierbei besitzt der Excenterbügel g zwei Gabelansätze. An den einen derselben ist die Excenterstange h¹ direct befestigt; an der zweiten Gabel wird dagegen zunächst ein Winkelhebel – entsprechend der Kurbelstellung – und an diesen die zweite Excenterstange h² angesetzt. Der Stellhebel k ergreift mit seinem gabelförmigen Ende zwei Zapfen, welche an einem in die Gleitscheibe e eingelegten Ring angebracht sind. Die Cylinderstücke c, c sowie der Ring f lassen sich auf der Drehbank mit aller erforderlichen Genauigkeit leicht herstellen. J. Z.

Tafeln

Tafel Tab. VI
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