Titel: | Mechanischer Webstuhl mit rotirender Wechsellade für gemusterte Stoffe; von J. Harrison und Söhnen in Blackburn. |
Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. LV., S. 193 |
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LV.
Mechanischer Webstuhl mit rotirender Wechsellade
für gemusterte Stoffe; von J.
Harrison und Söhnen in
Blackburn.
Nach dem Engineer, Juni 1871, S. 373.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Harrison's mechanischer Webstuhl mit rotirender
Wechsellade.
Der in South Kensington ausgestellte Harrison'sche
mechanische Webstuhl, in Figur 1 bis 3 skizzirt, ist
mit einer rotirenden 6 zelligen Wechsellade (sogen. Revolverwechsel) und mit einem
losen oder fliegenden Blatt versehen.
Die Anordnung zum Schützenwechsel mittelst Revolver bildet an diesem Stuhl das
Eigenthümliche, und dieselbe ist in den zu besprechenden Abbildungen
veranschaulicht.
Der 6 schützige Wechselkasten ist in gewöhnlicher Weise auf einer Achse an dem einen
Ende der Lade drehbar aufgesteckt und erhält die Bewegung von dem Excenter A aus, je nach der Lochung der Kartenkette eines
Jacquardmechanismus.
Das Excenter A überträgt durch den Winkelhebel B eine hin- und hergehende Schiebung auf die
Gleitstange C, welche mit der Nase D versehen ist. Durch letztere wird die Bewegung auf die
unterhalb C liegenden zwei Zahnstangen E, E übertragen, so oft durch den Jacquardmechanismus
ein Paar der Klinken I in Ausschnitte der Zahnstangen
eingelegt werden. Es wird alsdann bei der Mitnahme der einen Stange E das Getriebe G gedreht und
durch ein Kegelräderpaar diese Drehung auf die Kettenscheibe H und weiter auf H′ an der Achse der
Revolverbüchse K fortgeleitet.
Mit jedem der Hebel (Platinen) F sind durch Schnüre je
zwei Klinken I und zwar von jeder Seite eine verbunden.
So oft eine Platine
kein Loch in der Karte findet, bleibt sie über den anderen stehen und bringt die
zwei betreffenden Klinken I zum Einfallen (man sehe Fig. 2 und 3).
Durch die Nase D der vorrückenden Gleitschiene C wird die zunächst liegende eingerückte Klinke erfaßt
und mit ihrer Zahnstange vorgeschoben, wobei in Folge Drehung des Getriebes G die andere Zahnstange um dieselbe Srecke nach
entgegengesetzter Richtung bewegt wird, bis endlich die beiden eingerückten Klinken
sich gegenüberstehen und gleichzeitig an der Nase D
anliegen; von diesem Moment an ist eine Weiterbewegung bis zum Austausch des
eingerückten Klinkenpaares für einen neuen Schützenwechsel eingestellt, wenn auch
die Gleitschiene ihren Hin- und Hergang fortsetzt.