Titel: Planche's Wasserstandszeiger für stehende Dampfkessel.
Fundstelle: Band 202, Jahrgang 1871, Nr. XLIV., S. 195
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XLIV. Planche's Wasserstandszeiger für stehende Dampfkessel. Nach dem Bulletin de la Société d'Encouragement, November und December 1870, S. 593 und den Annales des mines, 6. série, t. XVIII p. 379. Mit Abbildungen auf Tab. IV. [Planche's Wasserstandszeiger für stehende Dampfkessel.] Der in Figur 1 und 2 in 1/4 der natürlichen Größe dargestellte Wasserstandszeiger ist vom Ingenieur Planche speciell zum Gebrauch für die in Hüttenwerken (bei Puddel-, Schweiß – u.a. Oefen) eingeführten stehenden Dampfkessel construirt worden und soll bereits in den Werken zu Imphy (Nièvre) mit zufriedenstellendem Erfolg erprobt worden seyn. Der Wasserstandszeiger selbst besteht aus einem zum Theil mit Quecksilber angefüllten, Uförmig gebogenen Glasrohr L, welches mittelst zweier Metallröhrchen mit dem Dampfkessel in Verbindung gesetzt, aber in einer solchen Höhe vom Fußboden angebracht ist, daß der Arbeiter die Angaben des Indicators bequem abzulesen vermag. In dem Diagramm Figur 3 ist die principielle Anordnung dieses Apparates angedeutet. A bezeichnet den verticalen Dampfkessel, 6 die Kesseleinmauerung, C das Uförmig gebogene Quecksilberrohr. Der eine Schenkel desselben steht durch das Röhrchen D stets mit dem Dampfraum des Kessels in Verbindung, d.h. es mündet dieses Röhrchen oberhalb dem höchsten Wasserstand in den Dampfkessel. Das andere Verbindungsröhrchen E mündet dagegen unterhalb des zulässig niedrigsten Wasserspiegels. Beide Communicationsröhrchen sind stete mit Wasser gefüllt; D in Folge der Condensation des darin enthaltenen Dampfes, E wegen der directen Verbindung mit dem Kesselwasser. Angenommen FG sey der Kesselwasserstand und vorläufig IJ die Stellung des Quecksilbers im Glasrohr C. Die eine Seite I steht unter dem Druck des Kesseldampfes vermehrt um den Druck der Wassersäule H; auf der anderen Seite J wirkt dagegen derselbe Druck vermindert um die Druckhöhe b, d. i. der Abstand des factischen Wasserspiegels von der Mündungsstelle D' des Röhrchens D. In Folge dieser Druckdifferenz wird der Quecksilberstand – etwa wie in Figur 4 angedeutet – um die Größe h' sich ändern, daher die Relation besteht: 13,6 × h' = 1 × (h + h') oder h = 12,6 h' dabei das specifische Gewicht des Quecksilbers mit 13,6 angenommen. Die Aenderungen des Wasserstandes im Dampfkessel werden also proportional durch den Unterschied der Höhen der Quecksilbersäulen im Indicatorrohr angegeben und auf der Theilung, welche auf der Platte M (Fig. 1) ersichtlich ist, abgelesen. Die weitere Anordnung des Wasserstandszeigers ergibt sich aus den bezeichneten Abbildungen.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. IV