Titel: | Mörtelmühle mit Selbstentleerungs-Apparat; von John Fletcher und Söhne in Manchester. |
Fundstelle: | Band 203, Jahrgang 1872, Nr. XXVI., S. 94 |
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XXVI.
Mörtelmühle mit Selbstentleerungs-Apparat;
von John Fletcher und Söhne in
Manchester.
Nach Engineering,
November 1870, S. 393.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Fletcher's Mörtelmühle mit
Selbstentleerungs-Apparat.
Die für John Fletcher und Söhne
patentirte Mörtelmühle mit selbstthätiger Entleerungsvorrichtung ist in Figur 1 und
2 in der
Seitenansicht und im Grundriß dargestellt.
In den Abbildungen bezeichnet a die Grundplatte, b die Centralachse und c die
Seitenständer der Maschine. Der rotirende Trog e läuft
entweder auf Frictionsrollen oder in Vförmiger oder auch
auf ebener Bahn. Die Drehung erhält der Trog von der senkrechten Welle i. r bedeuten Arme, an welchen die gewöhnlichen
Entleerungsschaufeln angebracht werden können.
Die selbstthätige Ausräumvorrichtung besteht zunächst aus einer Rinne w, in Figur 1 in geneigter
Stellung gezeichnet, in welcher dieselbe durch die Klemmschraube z und die Schlitzplatte z'
festgestellt werden kann. Die Rinne ruht im Lager w¹ an der Grundplatte a und im Lager w² an dem Arm r oder
in sonst geeigneten Lagern.
In der Rinne sind an beiden Enden Wellen v² und
v³ zur Aufnahme von Leitscheiben v¹ gelagert, über welche links und rechts zwei
endlose Riemen oder Ketten v⁰ mit den
Ausräumschaufeln v gelegt sind. Die Lager der
rechtsseitigen Welle v³ sind mittelst Schrauben
zur Anspannung der Riemen oder Ketten stellbar.
Die Schaufeln v sind aus Metallblech und mittelst
Winkelstücken an die Kelten oder Riemen v⁰ so
angeschraubt, daß eine erforderliche Justirung der Schaufelstellung vorgenommen
werden kann, zu welchem Zweck die Blechschaufeln mit Schlitzen versehen sind. Der
Antrieb des Schaufelwerkes geht beim Entleeren von der Welle i aus. Das Kegelrad i' ist durch eine
ausrückbare Kuppelung mit der Welle i verbunden, x bezeichnet den Kuppelungshebel, x' dessen Stütze beim Ausrücken des Hebels x.
Das mit i eingreifende Kegelrad y sitzt fest auf der liegenden Welle y¹; an dem anderen Ende ist ein Kettenrad y² aufgekeilt, dessen Kette die Scheibe w³ und durch eine zweite Kette die Achse v² am linken Ende der Rinne und dadurch die Schaufeln v im Sinne des Pfeiles (Fig. 1) in Bewegung
versetzt.
Die Figuren zeigen den Apparat in Thätigkeit, bei welcher die Rinne bis nahe dem
Boden des Troges geneigt und durch die eben erwähnte Klemmschraube z festgestellt ist. Die Schaufeln v nehmen bei ihrer Bewegung Material aus dem Trog in die Rinne w, aus welcher es vorn in untergestellte Gefäße oder
auch auf den Fußboden fällt. Ist der Trog entleert, so lüftet der Arbeiter die
Klemmschraube z, führt die Rinne w in die punktirt angedeutete Ruhelage und rückt zugleich den
Kuppelungshebel x aus. Antrieb, sowie Gestalt der
Schaufeln können auch entsprechende Veränderungen erfahren.
Beim Entleeren von flüssigem Material können statt Schaufeln Eimer angewandt werden,
wobei man die Neigung der Abführrinne so wählt, daß der zurückbleibende Bodensatz
nicht aufgerührt wird.