Titel: | Hick's hydraulische Ziegelpreßmaschine. |
Fundstelle: | Band 203, Jahrgang 1872, Nr. CV., S. 427 |
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CV.
Hick's hydraulische
Ziegelpreßmaschine.
Nach dem Engineer,
Januar 1872, S. 5.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Hick's hydraulische Ziegelpreßmaschine.
Der Ingenieur G. W. Hick in Leeds hat die in Figur 16 in
Perspective dargestellte Patent-Ziegelpreßmaschine zur Ausführung gebracht.
So weit die Einrichtung aus der Zeichnung zu verstehen ist, besteht diese Maschine
aus einem Drehtisch A mit drei Formen B, sowie aus den zum Pressen der Ziegel und zum
Wegschaffen der fertigen Ziegel dienenden, durch Wasserdruck bewegten Kolben.
Der Formtisch A dreht sich in drei Absätzen einmal herum.
Diese ruckweise Drehung des Tisches geht von einem lose um denselben gelegten Ring
C aus, welcher eine hin- und hergehende
Bewegung durch einen eigenen (nicht dargestellten) Wassercylinder und Kolben empfängt. Dieser Ring hat
drei Einschnitte, welche auf drei am Tische befestigte Antifrictionsrollen wirken.
Diese Einschnitte sind derart gestaltet, daß sie den Formtisch nur nach einer
Richtung mitzunehmen im Stande sind. Beim Rückgang dagegen wird dieser Ring
genöthigt sich aufwärts zu bewegen, indem die betreffenden Flächen der Einschnitte
auf den Rollen ansteigen, indeß der Formtisch durch eine Sperrklinke festgehalten
wird.
Das Aufsteigen des Ringes und dessen Niederfallen wird zur Steuerung der
Vertheilungsventile ausgenutzt.
Was die Wirkungsweise dieser Ziegelpreßmaschine betrifft, so wird zunächst die eine
Form B durch den Füllcylinder D mit dem vorbereiteten Thonmaterial versehen. Der Formtisch rückt um ein
Drittel des Umganges vorwärts, wodurch die gefüllte Form zwischen die Preßkolben E gelangt. Die nachfolgende Form wird unterdessen
gefüllt. Zum Pressen werden zwei von oben und unten wirkende Kolben E verwendet.
Sowie nun zur Einleitung einer neuerlichen Bewegung des Formtisches der Ring C zurückgeht und die Ventilsteuerung vollführt, so wird
der Wasserzufluß abgeschnitten, der Abfluß aber geöffnet und dadurch werden die
Preßkolben in die frühere Stellung zurückgebracht.
Durch die letzte Dritteldrehung des Tisches gelangt die Form mit dem fertig gepreßten
Ziegel über den Abführkolben, welcher von unten in die Höhe steigt. Inzwischen wird
das Material der vorhergehenden Form gepreßt und die zweite vorhergehende Form
gefüllt. Es findet also die Speisung der ersten Form, das Pressen eines Ziegels in
der zweiten und das Ausstoßen des schon gepreßten Ziegels aus der dritten Form
gleichzeitig statt.
Der Rückgang aller Kolben erfolgt durch den Druck, welchen das Wasser auf ringförmige
Kolbenflächen constant ausübt, und zwar in dem Momente wenn der Druck auf die vollen
(größeren) Kolbenflächen unterbrochen und das betreffende Druckwasser mit dem Abfluß
in Communication gesetzt wird.
Zur Justirung der Hubhöhe der Preßkolben dienen eigens angebrachte
Regulirungsschrauben.