Titel: | Neues Verfahren zur Darstellung des Alizarins aus Paranaphtalin, Anthracen oder deren Homologen; von C. Girard. |
Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. CXL., S. 490 |
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CXL.
Neues Verfahren zur Darstellung des Alizarins aus
Paranaphtalin, Anthracen oder deren Homologen; von C. Girard.
Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
Mulhouse, t. XLII p. 54; Januar 1872.
Girard, Verfahren zur Darstellung des Alizarins aus Anthracen
etc.
Ich verwende das Product welches zwischen 290 und 360° C. destillirt; ich
rectificire es durch Destillation und Druck, und sammle die Substanz welche zwischen
300 und 335° übergeht.
Dieses Gemisch behandle ich mit Salzsäure und chlorsaurem Kali, so daß es in
vierfachgechlorte Producte umgewandelt wird.
Diese vierfachgechlorten Substanzen werden oxydirt entweder mittelst Salpetersäure im
Wasserbade, oder mittelst eines Metalloxydes (Mennige oder braunem Bleioxyd) und
Schwefelsäure oder Essigsäure.
Im ersten Falle erhalte ich ein Gemisch von Bichloranthrachinon und Chlorür von
Chloroxyanthranyl. Diese Substanzen werden mit einer alkoholischen Aetznatronlösung
in Gegenwart eines Metalloxydes (Zinkoxyd, Bleiglätte, Kupferoxyd) behandelt. Das
Metalloxyd hat den Zweck, das letzte Aequivalent Chlor dem chloroxyanthranilsauren
Natron zu entziehen und es wie das Bichloranthrachinon in Alizarinsäure
umzuwandeln.
Die Reinigung geschieht mittelst Benzin, Petroleum etc., welches die fremden Stoffe
auflöst, und successiver Fällungen der alkalischen Lösungen durch die
Mineralsäuren.
Man kann auch die fremden Stoffe mittelst ein wenig Alaun abscheiden, wornach man mit
einem neutralen Natron- oder Kalisalze operirt.Girard hat diese Mittheilung bei der Société industrielle de Mulhouse
am 5. October 1869 in einem versiegelten Packet deponirt, welches auf sein
Verlangen in der Sitzung vom 31. Januar 1872 eröffnet wurde.