Titel: | Briart's Kohlenrätter. |
Fundstelle: | Band 209, Jahrgang 1873, Nr. IV., S. 22 |
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IV.
Briart's
Kohlenrätter.
Nach Engineering,
Januar 1873, S. 52.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Briart's Kohlenrätter.
In Figur 13
und 14 ist
der vom Ingenieur A. Briart patentirte Kohlenrätter zum
Sortiren und Verladen der Förderkohle bei möglichster Schonung der großen Stückkohle
gegen Zertrümmern dargestellt, wie diese Anlage in den Kohlenwerken zu Mariemont in
Belgien mit Erfolg im Gebrauche steht.
Die Kohle wird daselbst in drei Korngrößen abgetheilt und so finden sich unter dem
Sturzboden zwei Rätter A und B untereinander, deren lichte Oeffnungen die conventionellen Dimensionen
besitzen. Die Rätterböden sind aus abwechselnd festen und beweglichen Stäben
hergestellt. Die beweglichen Stäbe sind für sich in einem Rahmen eingelassen,
welcher am unteren Ende an je zwei schwingenden Stangen D bezieh. D¹, am oberen Ende an zwei
auf der Welle C respect. C¹ sitzenden Excentern angehängt ist.
Bei Drehung der Wellen erhalten daher die beweglichen Rätterböden eine hin-
und hergehende und zugleich eine auf- und niedersteigende Bewegung; in Folge
der letzteren sind die beweglichen Stäbe während der einen halben Tour der Welle
oberhalb, bei der nächsten halben Umdrehung unterhalb dem festen Rätterboden. Beim
Aufsteigen der beweglichen Stäbe erfolgt zugleich die nach abwärts gerichtete
Bewegung derselben, wobei die Förderkohle, welche nicht zwischen den Bodenstäben auf
die unterhalb befindliche Bühne oder in den unterhalb zugeführten Wagen
hindurchfällt, successive tiefer rutscht; wohingegen beim Senken und Rückgang des
beweglichen Rätterbodens die größeren Kohlenstücke ruhig auf den festen Stäben
verbleiben.
Wenn daher der Kohlenwagen oben auf dem Sturzplateau umgekippt und der Inhalt auf den
Rätter A mit großer Stabdistanz ausgeschüttet wird, so
rutscht nur die große Stückkohle herab und gelangt über die schiefe Ebene a in den Waggon I. Die durch
A hindurchfallende Förderkohle wird durch die
schiefe Ebene b auf den Rätter B mit enger gestellten Bodenstäben geleitet und hier in Würfelkohle und
Kohlenklein sortirt. Erstere gelangt über die Bühne c in
den Waggon II und das Kohlenklein fällt direct in den unter B gestellten Waggon III.
Die Abrutschbühnen a und c,
welche zu den Waggons führen, lassen sich durch Seile und Sperrradmechanismus unter den
erforderlichen Neigungswinkeln einstellen.
Nach den vorliegenden Betriebsberichten, welche sich über die Wirkungsweise des
beschriebenen Kohlenrätters sehr günstig auslassen, genügt ein solcher Apparat für
eine tägliche Kohlenförderung von nahezu 1 1/2 Millionen Kilogrm.