Titel: | Ueber die Verunreinigung der Flüsse durch Industrie- und städtische Abfallstoffe und die Mittel dagegen; von Ferdinand Fischer. |
Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. XL., S. 200 |
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XL.
Ueber die Verunreinigung der Flüsse durch
Industrie- und städtische Abfallstoffe und die Mittel dagegen; von Ferdinand Fischer.Vergl. Mittheilungen des Gewerbevereins für Hannover, 1873 S. 257.
Fischer, über die Verunreinigung der Flüsse durch Industrie-
und städtische Abfallstoffe und die Mittel dagegen.
Flußwasser enthält bekanntlich namentlich kohlensaure und schwefelsaure Verbindungen
von Calcium und Magnesium, weniger Kalium, Natrium, Kieselsäure, Chlor u.s.w.; es
ist klar oder doch nur durch Sand und Thon getrübt. Ein solches, nicht durch
Abfallstoffe verunreinigtes Wasser ist ohne Geruch und Geschmack, reagirt neutral
oder schwach alkalisch, enthält im Liter in Form von organischen Stoffen nicht mehr
als 5 Milligrm. Kohlenstoff und 1 Milligrm. Stickstoff und geht nicht in Fäulniß
über, auch wenn es eine Zeit lang der Sommertemperatur ausgesetzt wird.Vergl. Frankland, polytechn. Journal Bd. CLXXXVII S. 225.
Das Wasser gelangt so in befriedigendem Zustande zur ersten Fabrik oder Stadt
(Analyse 27 und 28, S. 226), verläßt dieselbe aber verunreinigt mit Massen von
Unrath und Abfällen der verschiedensten Art. In welch' erschreckenden Zustand ein
wasserarmer Fluß durch eine dichte Bevölkerung oder zahlreiche Fabriken versetzt
werden kann, zeigen namentlich die drei BerichteVierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheit 3. 278 und 4. 409.First report of the Comissioners appointed in
1868 to inquire into the best means of preventing the
pollution of rivers Vol. I. Report and plans London 1870. –
Vol. II. Evidence. – Second report. The
ABC process of treating Sewage. London 1870.Reinigung und Entwässerung Berlins. Anhang I. und II. (Berlin, Hirschwald) 5,7 Mk. der 1868 auf Befehl der Königin von England ernannten Commission (Sir W. Denison, E. Frankland, John,
Chalmers Morton), welche beauftragt wurde, die Ursachen,
denen die Verunreinigung der Flüsse zuzuschreiben ist, und die Mittel und Wege zu
erforschen, wie diese Verunreinigungen zu vermeiden sind. Der Zustand der Flüsse in
Yorkshire wird folgender Weise geschildert: Mißbräuchlicher Weise wirft man in die
Wasserläufe Millionen von Centnern an Asche und Kohlenresten und an Schlacken aus den
Feuerungen der Dampfkessel, Eisenwerke und Hausöfen; große Massen von zerbrochenem
Thongeschirr, abgenutzten Metallgegenständen, von Schutt aus den Ziegeleien und aus
alten Gebäuden, von Eisen, von Steinen und Thon aus Steinbrüchen schüttet man
hinein; der Schmutz der Wege, Straßenkehricht, erschöpfte Farbhölzer und ähnliche
Stoffe werden den Flüssen überantwortet; Hunderte von Thiercadavern, Hunde, Katzen,
Schweine u.s.w. schwimmen an ihrer Oberfläche umher oder verfaulen an ihren Ufern;
sie müssen täglich Millionen von Kubikmetern Wasser abführen, welches mit den
Abfällen aus Bergwerken, chemischen Fabriken, Gerbereien, Färbereien, Garn-
und Wollen-Wäschereien und Walkereien, mit Schlachthausabgängen und mit den
Auswurfstoffen der Städte und Häuser beladen, und dadurch verdorben und vergiftet
ist. – Der Bradford Beck nimmt aus der Stadt Bradford die Auswurfstoffe auf
von 140,000 Personen, die Abwässer von 168 Wollenfabriken, 94 Tuchfabriken, 10
Kattunfabriken, 35 Färbereien, 7 Gelatinefabriken, 10 chemischen Fabriken, 3
Gerbereien und 3 Fettextractionsfabriken (vergl. Analyse 29 und 30).
Dem Bericht ist ein Facsimile beigefügt, welches mit blasser Tinte geschrieben zu
sein scheint und folgenden Inhalt hat:
Wakefield, 11. August 68.
Wir überreichen, ohne die Erlaubniß hierzu nachzusuchen, dem
localen Gesundheitsamte von Wakefield dieses Memorandum, geschrieben mit dem
Flußwasser des Calder, welches heute an der Einmündung des städtischen
Entwässerungscanales entnommen worden ist. Könnte der dort herrschende Geruch dieses
Schriftstück begleiten, so würde es an Interesse bedeutend gewinnen.
Die Flüsse werden nun verunreinigt:
A. durch Industrieabfälle,
B. durch städtisches Canalwasser.
Derartige Industrieabfälle liefern namentlich
1. Metallfabriken.
Das Canalwasser von Messinggießereien ist nach Frankland
neutral und enthält Calcium, Magnesium, sowie Spuren von Eisen- und
Zinkverbindungen, ist daher unschädlich.
Das Abwasser von Neusilberfabriken enthält sehr viel Calcium, Magnesium und
Natriumverbindungen, außerdem aber auch 0,75 Proc. freie Säure.
Canalwasser der Galvanisirwerke ist durch Calcium, Magnesium und Zinksalze
verunreinigt und enthält 0,7 Proc. Eisen als Sulfat und Chlorür, sowie fast 2 Proc.
freie Säure.
Derartige saure Wässer greifen das Mauerwerk an, dürfen daher nicht in die
öffentlichen Canäle oder Flüsse geleitet werden, bevor sie nicht durch Behandlung
mit Kalkmilch entsäuert und von den für den Pflanzenwuchs schädlichen Metallen
befreit sind.
Hohofenschlacken können verwerthet werden zu Schlackenkohks,Polytechn. Journal Bd. CLXXV S.
404. Bauzwecken,Polytechn. Journal Bd. CLXXXVIII S. 192, Bd. CCVIII S. 57 und 77, Bd. CCX S.
270. Thonerdepräparaten,Polytechn. Journal Bd. CXCIII S. 518;
Bd. CXCIV S. 251; Bd. CCVI S. 457. zur Eisengewinnung;Polytechn. Journal Bd. CLXXXVI S.
333; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 651. Schlacken zum Concretbau (polytechn. Journal Bd. CCVI S. 156). Besonders zahlreich sind
die Vorschläge zur Verwerthung der Weihblechabfälle.Polytechn. Journal Bd. CCIII S. 74;
Bd. CCV S. 440; Bd. CCVI S. 198 und 462; Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft. 4 891; 5. 593; 6. 1138, 1323 und 1475.
2. Chemische Fabriken.
Da mit der Sodafabrication die Herstellung von
Schwefelsäure und Chlorkalk verbunden ist, so sind nicht nur die Rückstände der
Sodadarstellung, verdünnte arsenhaltige Salzsäure, sondern auch die sauren
Manganlaugen, gerösteten Kiese, Chlorcalcium u.s.w. zu beseitigen. Nach der
Untersuchung der englichen Commission sind in den 400 Millionen Kilogrm.
Schwefelkies, die jährlich in England zur Darstellung von Schwefelsäure gebraucht
werden, etwa 1,6 Millionen Kilogrm. Arsenik enthalten. Dieser giftige Körper geht
fast völlig in die Schwefelsäure überVergl. polytechn. Journal Bd. CCI S.
415; Bd. CCVII S. 141. und von dieser in die Salzsäure, in das Glaubersalz, selbst in die Soda, so
daß von 12 Proben gewöhnlicher Soda 11 stark arsenikhaltig waren; von 9 Proben
krystallisirter Soda waren 2, von 7 Seifenproben 3 arsenhaltig. Schon hierdurch
werden also den englischen Flüssen jährlich etwa 1,500,000 Kilogrm. Arsenik
zugeführt; dieser giftige Stoff ist denn auch selbst in den Filtern und dem Wasser
der Wasserleitungsgesellschaft von Stockport nachgewiesen (vergl. Analyse 1. und
3).
Nach Angabe eines Beamten, der die Sodafabriken in gesundheitlicher Beziehung
überwacht, gehen mit diesen sauren Manganflüssigkeiten, welche im Liter etwa 150
Grm. lösliche Stoffe und 150 Milligrm. Arsenik enthalten, sowie mit der verdünnten
Salzsäure, welche die Fabriken den Flüssen übergeben, in England 47,5 Proc. der
gesammten producirten Salzsäure verloren. Bäche, Schifffahrtscanäle werden dadurch
oft stark sauer
(vergl. Analyse 2, 4, 5 und 6), so daß die Schleusen u.s.w. in den Canälen ganz aus
Holz construirt werden müssen.
Kommen mit diesen sauren Wässern die Calciumoxysulfuret haltenden Sodarückstände
zusammen, so werden bedeutende Mengen Schwefelwasserstoff entwickelt, der die in der
Nähe Wohnenden im höchsten Grade belästigt; zugleich wird Schwefel abgeschieden, der
sich allmählich zu Boden setzt. Eine Schlammprobe aus dem
Sankey-Schifffahrtscanal enthielt dem entsprechend nicht weniger als 22,75
Proc. freien Schwefel.
Die gerösteten Kiese werden neuerdings auf Kupfer verarbeitet und dadurch
beseitigt,Polytechn. Journal Bd. CXCIX S.
292. aus den Chlormanganflüssigkeiten FarbenBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 4. 856; polytechn. Journal
Bd. CCIII S. 77. und in der Glasindustrie verwendbare Producte (polytechn. Journal Bd. CCVIII S. 396) dargestellt, namentlich
aber Mangansuperoxyd regenerirt.Polyt. Centralblatt 1871. 50, 576 u. 965; polytechn. Journal Bd. CXXXIX S. 238; Bd. CXL. S. 104; Bd. CXCIX S. 272 und Bd. CC S. 407; deutsche
Industriezeitung 1871. 388; 1872. 426; Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft. 3. 40, 5. 228 und 589. Aus den Sodarückständen stellen jetzt viele Sodafabriken Schwefel dar. Es
wird namentlich das Verfahren von Mond,Polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S.
457; Bd. CLXXXV S. 382; Bd. CXCI S. 373: Bd. CCIII S.
473. welches zugleich die verdünnte Salzsäure verwendet und das von Hoffmann
Polytechn. Journal Bd. CXCI S. 304
und 464. und Buquet, bei welchen die Manganrückstände mit
verbraucht werden, empfohlen. Weldon
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 340; polytechn. Journal
Bd. CCV S. 74. führt den Schwefel in den Abfällen mittelst Kohlensäure oder Wasserdampf in
Schwefelwasserstoff über und behandelt diesen mit schwefliger Säure in Wasser; Pracke (franz. Patent 4. März 1872) zersetzt den
Schwefelwasserstoff mit Eisenhydrat. (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft. 6. 1420.) Mactear
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 397. behandelt die gelben Mutterlaugen mit Kalk, dann mit schwefliger Säure,
zersetzt die erhaltene Flüssigkeit mit Salzsäure und sammelt den abgeschiedenen
Schwefel. Rowan mischt die abfließenden Mutterlaugen mit
Salzsäure, leitet den entwickelten Schwefelwasserstoff in Lösungen von Kupfererzen
und reducirt aus den gefällten Sulfiden die Metalle durch Rösten.Vergl. ferner polytechn. Journal Bd. CLXXX
S. 48; Bd. CXCII S. 60,
133, 234 und 308; Bd. CXCIII S. 42; Bd. CCV S. 229.
SchottPolytechn. Journal Bd. CCII S.
75. macht darauf aufmerksam, daß die Sodarückstände nach dem Verwittern sehr gut
zur Fabrication der Scott'schen Cemente verwendet werden können, Schaffner
Chemisches Centralblatt für 1871. 182; polytechn. Journal Bd. CXCIX S. 243. empfiehlt die entschwefelten Rückstände zur Ausführung von Eisenbahndämmen,
Stohmann zum Düngen (polytechn. Journal Bd. CXLIV S. 79) und Varrentrapp zu Bauzwecken (daselbst Bd. CLVIII S. 420).
Die Fabriken von Oxalsäure aus Sägespänen geben in der
Regel keine den Fluß verunreinigenden Abwässer.
Die Abwässer der Farbenfabriken
Vergl. polytechn. Journal Bd. CLXXXVIII S. 341; Bd. CLVII S. 158; Bd. CC S.
315. sind meist stark gefärbt, enthalten viel organische Stoffe gelöst und
suspendirt, die der Anilinfarben auch Arsen, doch werden diese Abfälle meist auf
arsensaures Natrium für die Kattundruckerei verarbeitet (Analyse 7).
Theerdestillationen geben oft phenolhaltiges Abwasser,
welches dem Pflanzenwuchs schädlich ist; die Abfälle der Paraffinöldestillationen
tödten die Fische (polytechn. Journal Bd. CLXXXII
S. 315).
Die Abwässer der Leuchtgasfabriken enthalten Ammoniak,
Rhodanverbindungen und verschiedene Theerbestandtheile, welche nicht nur den Fluß
verunreinigen, sondern auch oft auf große Entfernungen den Untergrund und die
Brunnen vergiften (polytechn. Journal Bd. CCXI S.
139, zweites Januarheft 1874). Die Reinigungsmasse wird zur Gewinnung von
SchwefelPolytechn. Journal Bd. CXCVI S. 172;
Bd. CCX S. 191. verwendet, der Gaskalk zur Desinfection,Polytechn. Journal Bd. CCX S.
133. zu Berliner Blau,Polytechn. Journal Bd. CXXXV S.
393. zu Kalk und Gyps;Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 488. zu Straßenaufschüttungen darf derselbe nicht genommen werden (polytechn.
Journal Bd. CXXV S. 159).
3. Färberei, Druckerei,
Bleicherei.
Da die FarbhölzerPolytechn. Journal Bd. CLVIII S. 160;
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 542 und 742. und die zur Verwendung kommenden Chemikalien, nachdem sie ihre Dienste in
dem Fabricationsproceß geleistet haben, fast vollständig fortgespült werden, so
liefern derartige Gewerbe und Fabriken sehr viel Abwasser, welche namentlich reich
an organischen Stoffen sind (Analysen 8 bis 13). Besonders bemerkenswerth ist der
Gehalt an Arsen, welches theils von dem arsensauren Natrium der bei den
Krapfarbstoffen angewendeten Kuhkothbäder, theils von der verwendeten Säure
stammt.
Die Abwässer der Bleichereien enthalten vorwiegend Chlorcalcium, schwefelsaures Calcium und
Spuren von Chlorkalk, können daher in der Regel ohne Schaden in die Flüsse
eingeleitet werden.
4. Wolle-, Baumwoll- und
Seidenfabriken.
Die Wollenfabriken geben Massen von Schmutzwasser beim Waschen, Walken, Färben und
Drucken. Die Schafwäsche (Analyse 14 und 15) liefert zwar stark verunreinigtes
Abwasser, doch kommt dieses weniger in Betracht, weil dieselbe nur wenige Tage im
Jahre dauert, auch immermehr durch die Fabrikwäsche (Analyse 16) ersetzt wird,
welche ihre Abwässer vortheilhaft zur Herstellung von Pottasche verwendet.Hannoversches Wochenblatt für Handel und Gewerbe, 1873 S. 145, 155 und 173;
vergleiche auch polytechn. Journal Bd.
CLIII S. 215; Bd. CCVI S.
333; Bd. CCVIII S.
465. Der Arsengehalt ist auf die verunreinigte Seife und Soda zurückzuführen.
Bei der Fabrication von Tuch sind nach dem Bericht der englischen Commission nicht
weniger als 40 Fabricationsstadien zu unterscheiden. Die Herstellung von 500 Stück
Tuch erfordert etwa 1600 Kilogrm. Soda, 60 Kubikmeter Harn, 3000 Kilogrm. Seife,
3000 Kilogrm. Oel, 1000 Kilogrm. Leim, 2 Kubikmet. Schweineblut und Schweinekoth,
2000 Kilogrm. Walkerde, 20000 Kilogrm. Farbwaaren, 2000 Kilogrm. Alaun oder
Weinstein und liefert außerdem noch 8000 Kilogrm. Wollfett und Schmutz. Von diesen
Stoffen bleibt nur ein sehr geringer Theil auf dem fertigen Tuch zurück, fast die
ganze Masse wird fortgeschwemmt. Aehnlich sind die Abwässer der Teppichfabriken,
während die der Flanellfabriken noch stärker verunreinigt sind (Analyse
17–19.)
Die Analysen 20–22 zeigen, daß die Abwässer der Wollenfabriken weit mehr
verunreinigt sind als die der Baumwollfabriken, daß Seidenfabriken nur wenig
Schmutztheile liefern.
5. Schlachtereien, Gerbereien,
Fettextractionen, Leim- und Seifensieder.
Die Abwässer der Gerbereien (Analyse 24 und 25) enthalten sehr große Quantitäten
Stickstoff, ihr Einlauf in die Flüsse ist daher sehr bedenklich. Da die Gerbereien
für die Nachbarschaft durch ihre Ausdünstungen jedenfalls unangenehm, durch die
Inficirung des Bodens mit faulenden thierischen Stoffen aber gesundheitsgefährlich
sind, so sollten dieselben, wie auch die Schlachtereien und Leimsiedereien vor die
Städte verwiesen werden (vergl. Vierteljahresschrift für öffentliche Gesundheit. 5.
160 und 323.) Hier würden auch die Abfälle, namentlich die für die Landwirthschaft
werthvollen Abwässer besser verwendet werden können (vergl. polytechn. Journal Bd. CL S. 320; Bd. CCIII S. 163).
ChevallierPolytechn. Journal Bd. LXV S.
146. schlägt vor, das Blut der Schlachtereien mit Erde zu mischen oder
einzutrocknen.
Sucquet bringt es durch einen Zusatz von Ferrisulfat zum
Gerinnen und trocknet an der Sonne, Bobierre
Polytechn. Journal Bd. CIII. S. 62;
Bd. CVI S. 159. mit den sauren Manganrückständen der Chlorbereitung. Fry
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 4. 622. versetzt 1 Kubikmeter frisches Blut mit 40 Kilogrm. Schwefelsäure und
trocknet das Gerinsel. Vortheilhafter als die Anwendung des Blutes zu DüngerPolytechn. Journal Bd. CXIX S. 390;
Bd. CCX S. 79. ist unter Umständen die Verarbeitung desselben auf Albumin.Polytechn. Journal Bd. CXXXIII S.
315; Bd. CXI. S. 298; Bd. CLXXIX S. 166; Bd. CLXXXI S. 476; Bd. CXCIII S. 245; Bd. CCVI S. 56.
Knochen, Horn u.s.w. werden nach dem Patente von Rice und
Drigs zur Abscheidung der Gelatine mit dreibasischer
Phosphorsäure behandelt. Aus der von der Gelatine decantirten Lösung wird die
Phosphorsäure auf gewöhnliche Weise gewonnen. Knab
behandelt thierische Abfälle bei 80–100° mit Salzsäure, sammelt das
sich abscheidende Fett und verarbeitet die salzsaure Lösung zu Dünger (Berichte der
deutschen chemischen Gesellschaft. 4. 937; 5. 302).
Bei der zunehmenden Verbreitung des Ammoniakprocesses
Polytechn. Journal Bd. CCIX. 282. dürfte die Verarbeitung dieser stickstoffhaltigen Abfälle auf
Ammoniumverbindungen besonders vortheilhaft werden.Polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S.
503; Bd. CCVI S. 469; Bd.
CCVIII 350 und 386; Bd. CCIX S. 156.
Die Abwässer der Seifensiedereien enthalten vorwiegend Kochsalz, Glycerin, etwas Fett
und Seife, würden also wenig bedenklich seyn, wenn sie nicht oft 3 Milligrm. Arsenik
im Liter enthielten.
6. Papierfabriken.
Die Abwässer derselben enthalten an bedenklichen Stoffen außer dem Schmutz von den
Lumpen, die Waschwässer des Espartograses (Analyse 26), die wegen ihres starken
Stickstoffgehaltes sehr bald in Fäulniß übergehen. Die damit verunreinigten Flüsse
bedecken sich, namentlich unterhalb eines Wehres, oft mehrere Kilometer weit mit
einem festen, sehr consistenten Schaum. Die concentrirten Espartowässer werden
passend eingedampft und zur Wiedergewinnung der Soda calcinirt (vergl. Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft. 5. 543 und 652, 6. 762 und 1422).
7. Stärke-, Zucker-
und Spiritusfabriken.
Nach den Untersuchungen von Knapp
Vierteljahresschrift für öffentliche Gesundheit Bd. 2. 1. führten die Abwässer von drei Zuckerfabriken dem Stadtgraben von
Braunschweig innerhalb 24 Stunden etwa 1600 Kilogrm. organische Stoffe mit 30
Kilogrm. Stickstoff, 360 Kilogrm. unorganische Substanzen und 180 Kilogrm.
Knochenkohle zu. Die Abwässer der Zuckerfabriken besitzen einen unangenehmen,
fauligen Geruch, und bilden leicht starken Schaum. Sie fördern die Fäulniß des
Wassers durch ihre erhöhte Temperatur (30–40°) und durch die große
Menge stickstoffhaltiger organischer Stoffe. Die niederen Organismen, welche sich
bei der fauligen Gährung der Knochenkohle massenhaft entwickeln, vermehren sich, dem
Bachwasser zugeführt, ganz ungeheuer, so daß die Bäche oft meilenweit damit
ausgekleidet sind. Selbst am Tageslicht entwickeln diese Organismen große Mengen
Schwefelwasserstoff aus den schwefelhaltigen organischen Stoffen, so daß sich in den
Wasserläufen eine dicke schwarze Schicht Schwefeleisen und darüber ein weißer
Schwefelüberzug lagert. Fische sterben in solchem Wasser.Polytechn. Notizblatt 22. 175. Bekanntlich hat das Directorium des Vereines für die
Rübenzucker-Industrie des deutschen Reiches einen Preis von 1000 Thalern für
die Lösung der Aufgabe ausgesetzt: „Welches Verfahren ist anzuwenden, um
zu verhüten, daß das aus den Rübenzuckerfabriken abfließende Wasser unmittelbar
oder in Folge späterer Zersetzung schädlich oder belästigend wirken
kann“ (polytechn. Journal Bd. CCIX
S. 239). Die Abwässer der StärkefabrikenPolytechn. Journal. Bd. LXVIII S.
406; Bd. CLXXXII S. 325. verhalten sich ähnlich.
In dem Abwasser einer Spiritusfabrik verbreitete sich massenhaft eine Alge: Leptomitus lacteus, welche gelblichweiße Fäden bildete.
Das Wasser entwickelte Schwefelwasserstoff und einen stark fauligen Geruch. Durch
Behandlung desselben mit Kalk wurde die Alge vernichtet (polytechn. Journal Bd. CXLVI S. 427).
B. Städtisches Canalwasser.
Wenn auch die Verunreinigung der Flüsse durch Industrieabfälle häufig vorwiegt
und den städtischen Schmutz verdeckt, so rührt doch ein großer Theil der
Gesammtsumme der unreinen Stoffe aus dem Canalwasser her. Dasselbe besteht aus
den Abwässern der Küchen, Waschhäuser, Gewerbe, dem durch Straßenschmutz stark
verunreinigten Regenwasser, enthält aber auch bei jedem der bekannten
Abfuhrsysteme den größten Theil der flüssigen und bei Waterclosets auch die
festen Excremente.
Der große Gehalt der verunreinigten Flüsse an stickstoffhaltigen organischen
Stoffen läßt schon voraussehen, daß dieselben im Sommer in faulige Gährung
übergehen. So war denn auch im Juli die Oberfläche des etwa 40 Meter breiten
Irwellflusses unterhalb Manchester (Analyse 27 und 28) mit einem dichten,
kothigen Schaum belegt, es stiegen fortwährend große Blasen auf, die träge
platzten und die Luft weithin mit dem Gestank der gasförmigen Fäulnißproducte
erfüllten. Die Temperatur des Wassers war 24°, die der Luft dagegen nur
12°. Dem entsprechend ist die Gesammtmenge der organischen
Verunreinigungen im Sommer geringer als im Winter, obgleich die Sinne dann
weniger von diesen Stoffen belästigt werden.
Es ist mehrfach behauptet worden, daß die organischen Stoffe völlig verschwinden,
wenn Canalwasser, mit der 20fachen Menge Flußwasser gemischt, 15 bis 20
Kilometer weit geflossen wäre. Die englische Commission aber hat nach der
Untersuchung der Flüsse selbst, sowie durch Experimente im Laboratorium gezeigt,
daß die Oxydation der organischen Substanz namentlich bei Temperaturen unter
17°, äußerst langsam vor sich geht, so daß kein Fluß Englands lang genug
ist, auf diese Weise die organischen Stoffe unschädlich zu machen. Im Winter
werden die Flüsse nur durch Absetzen der suspendirten Stoffe theilweise
gereinigt. Der abgesetzte Schlamm enthält oft 30 Proc. stickstoffhaltige
organische Substanz, die im Sommer wieder in faulige Gährung übergeht, stinkende
Gase entwickelt, die große Massen schwarzen Schmutzes mit sich zur Oberfläche
reißen und dadurch den Fluß für Auge und Nase über alle Maaßen unerträglich
machen.
Wenn die englische Commission auch nicht bestimmt nachweisen konnte, in wie weit
diese Flußverunreinigung die Gesundheit der in der Nähe Wohnenden schädigt, so
ist doch unbestritten, daß ein solcher Zustand nicht nur die menschlichen Sinne
im höchsten Grade belästigt, sondern auch für die Gewerbtreibenden sehr
unangenehm ist, da ein solches Wasser weder zum Waschen und Spülen noch auch zum
Speisen der Dampfkessel brauchbar ist. So haben denn auch 30 Fabriken aus den
Thälern des Mersey und Ribble den Werth, welchen reines Flußwasser für sie haben
würde, auf jährlich 211000 Mark beziffert.
Die deutschen Flüsse sind zwar durchweg wasserreicher als die englischen, die
Anzahl der Fabriken geringer; wenn somit die Gefahr der Flußverunreinigung auch
weniger groß ist, so muß doch den Forderungen der englischen Commission im
Allgemeinen zugestimmt werden, daß keine Flüssigkeit in die Flußläufe zu lassen
ist, welche
a. im Liter mehr als 30 Milligrm.
suspendirte unorganische oder 10 Milligrm. suspendirte organische Stoffe
enthält;
b. im Liter mehr als 20 Milligrm.
organischen Kohlenstoff oder 3 Milligrm. organischen Stickstoff in Lösung
enthält;
c. bei Tageslicht eine bestimmte
Farbe zeigt, wenn sie in einer Schicht von 30 Millimeter Tiefe in ein
Porzellangefäß gebracht wird;
d. im Liter mehr als 20 Milligrm.
eines Metalles mit Ausschluß von Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium in
Lösung enthält;
e. im Liter, gleichviel ob gelöst
oder suspendirt, mehr als 0,5 Milligrm. metallisches Arsen, als solches,
oder in irgend einer Verbindung enthält;
f. nach ihrer Ansäuerung mit
Schwefelsäure im Liter mehr als 10 Milligrm. freies Chlor enthält;
g. im Liter mehr als 10 Milligrm.
Schwefel in Form von Schwefelwasserstoff oder als lösliches Sulfid
enthält;
h. im Liter mehr Säure enthält, als
2 Grm. Chlorwasserstoffsäure entsprechend;
i. im Liter mehr Alkali enthält, als
1 Grm. Aetznatron entsprechend.
Da jedoch die Abwässer durch Kalkstein, Kreide u. dgl. leicht entsäuert werden
können, so empfiehlt es sich, alle sauren Flüssigkeiten von den öffentlichen
Wasserläufen auszuschließen.
Nach dem neueren englischen Gesetze ist dem entsprechend Jeder welcher
Auswurfstoffe in ein fließendes Gewässer schafft oder ablaufen läßt oder unreine
und schädliche Flüssigkeiten aus Fabriken u. dgl. in fließende Gewässer
ableitet, zur Entschädigung verpflichtet und muß 100 bis 200 Mark
Strafe zahlen, außerdem für jeden Tag, wo die Verunreinigung fortdauert 20 bis
40 Mark. Das Gesetz findet keine Anwendung, wenn der durch die Verunreinigung
angerichtete Schaden unerheblich (?) ist, oder auch, wenn der Urheber die
anerkannt besten Methoden zur Reinigung anwendet. (Deutsche Bauzeitung 4.
224.)
Mittel zur Abhülfe.
Als Mittel zur Abhülfe dieser Zustände kommen in Betracht:
1. Einrichtungen, welche die
Verunreinigung von vornherein vermeiden sollen.
Um die Verunreinigung der Flüsse durch feste Abfallstoffe, namentlich
Kohlenreste, Asche, ausgenutzte Farbhölzer, Straßenkehricht u. dgl. zu hindern,
genügt ein Gesetz und die ausführende Behörde. – Bei den augenblicklichen
Kohlenpreisen dürfte es sich empfehlen, nicht allein den Kohlenstaub, (vergl.
polytechn. Journal Bd. CXCV S. 41; Bd. CC S. 358; Bd. CCIV S. 364; Bd. CCX S.
234) sondern auch die Schlackenreste der Haushaltungen und Fabriken, die bei den
durchweg noch mangelhaften Feuerungsanlagen und der geringen Sorgfalt, welche
auf dieselben verwendet wird, häufig zur Hälfte aus Kohkes bestehen, für
Heizungszwecke zu verwerthen (vergl. polytechn. Journal Bd. CLXXXVI S. 75 und S. 441; Bd. CLXXXVII S. 209; Bd. CCIX S.
236).
Von den Vertheidigern der Düngergruben und Abfuhr wird noch immer behauptet daß
dadurch die Flüsse vor Verunreinigung mit Auswurfstoffen geschützt würden. Dem
ist nicht so. In den menschlichen Excrementen verhält sich der Stickstoff der
Fäces zu dem des Harns fast wie 1 : 8. Wenn auch die Verunreinigung durch diese
beiden Stoffe nicht ganz als ihrem Gehalt an Stickstoff proportional angesehen
werden kann, weil in dem Urin ein Theil desselben als Harnstoff enthalten ist,
so ist doch zu berücksichtigen, daß auch die Umsetzung dieses Körpers in
Ammoniumcarbonat von der Entwickelung unzähliger Bakterien begleitet ist, die
andere organische Stoffe sehr schnell in Fäulniß versetzen (vergl. polytechn.
Journal Bd. CCX. S. 121). Die Analysen
31 und 32 zeigen denn auch, daß das Canalwasser aus Städten mit Mistgruben und
Abfuhr fast ebenso viel fäulnißfähige organische Stoffe enthält, als dasjenige,
welches die Abflüsse der Waterclosets mit aufgenommen hat. Nach den
Untersuchungen von Feichtinger
Pettenkofer, das Canal- oder
Sielsystem in München (München 1869.) und Pettenkofer enthält das Abwasser der
Canäle in München, in die keine Excremente eingelassen werden dürfen, sogar noch
mehr gelöste organische Stoffe als das Canalwasser von Rugby mit Waterclosets.
Das Zurückhalten der festen menschlichen Abfälle von den Canälen hat demnach
keine irgendwie beträchtliche Verminderung der fäulnißfähigen Stoffe des
Canalwassers zur Folge, man muß somit die Hoffnung
aufgeben, durch gesonderte Behandlung der Excremente die Verunreinigung des
Wassers zu verringern.
Auch die zuweilen gestellte Forderung, Fabriken und Gewerbe, welche unreines
Wasser liefern, aus den Städten zu vertreiben oder doch ihre Abwässer nur dann
in die öffentlichen Canäle aufzunehmen, wenn sie gehörig desinficirt sind,Lehfeld, der gegenwärtige Stand der
Abfuhr- und Canalisationsfrage, S. 57. ist praktisch nicht durchführbar, verspricht auch keinen
durchschlagenden Erfolg, da die Spülwässer der Küchen, Wäschereien,
Restaurationen, das Regenwasser oft schädlichere Stoffe den Canälen zuführen als Fabriken. Da die
Industrieabwässer durch dieselben Operationen gereinigt werden können, als die
gewöhnlichen Canalwasser, so ist ihr Einlauf in die öffentlichen Canäle zu
gestatten, wenn sie keine freie Säure oder wesentliche
Mengen giftiger Metalle enthalten.
2. Methoden zur Reinigung der
Canalwässer und flüssigen Fabrikabfälle.
Die Canalwässer, welche also sämmtliche Excremente und
flüssigen Abfälle einer Stadt aufgenommen haben, sowie auch die
Abwässer einzelner Fabriken können nun gereinigt werden:
a) durch Behandlung mit chemischen Stoffen,
b) durch Filtration,
c) durch Berieselung.
Die werthvollsten Bestandtheile des Canalwassers sind in erster Linie die
verschiedenen Verbindungen des Stickstoffes (zugleich auch die
gesundheitschädlichsten), und in zweiter die Phosphorsäure. Der Geldwerth für
die Menge dieser Substanzen, welche in 100 Kubikmeter Canalwasser von
durchschnittlicher Zusammensetzung gelöst sind, beträgt etwa 15 Mark, während
die darin suspendirten Stoffe nur 2 Mark werth sind. Die Gewinnung der
suspendirten Stoffe durch einfache Filtration ist daher nicht lohnend, das
Canalwasser wird dadurch nur ungenügend gereinigt. Es ist demnach die
Hauptaufgabe der chemischen Behandlung, auch die löslichen Bestandtheile
niederzuschlagen und in einen transportfähigen Dünger zu verwandeln. Die
wichtigsten dieser Methoden sind folgende:
Behandlung mit Kalk. Das Canalwasser wird mit einer
bestimmten Menge Kalkmilch vermischt und in große Klärbassins geleitet. Es setzt
sich ein stark fäulnißfähiger Schlamm ab, welcher durch ein Paternosterwerk in
Gruben befördert wird, dort theils durch Verdunstung theils durch Einsickerung
in den Boden langsam trocknet. Das Verfahren ist in großem Maaßstabe bei
Tottenham zur Gewinnung von Dünger (Tottenham
Sewage-Guano), Blackburn und Leicester (Leicester bricks) angewendet.Polytechn. Journal Bd. CXLIII S.
150; Bd. CLVI S. 54;
Bd. CXCVI S. 373. Wie die Analysen 33–36, S. 277, zeigen, vermindert Kalk zwar den
Gehalt an löslichen Stoffen, der organische Stickstoff wird aber nicht zur
Hälfte entfernt. Der in Leicester erhaltene Niederschlag enthielt nur 18,86
Proc. Kohlenstoff, 0,85 Proc. Gesammtstickstoff, 0,15 Proc. Phosphorsäure. Der
Düngerwerth von 100 Kilogrm. entspricht demnach etwa 1,5 Mark, in Wirklichkeit
wird aber kaum 0,1 Mark bezahlt. Das Verfahren ist also durchaus mangelhaft.
Scott (englisches Patent 26. Aug. 1871) versetzt die
Abwässer mit Kalk, glüht den Niederschlag, und fällt mit denselben neue
Kloakenmassen, um den erhaltenen Dünger reicher an Phosphorsäure zu machen.
(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 5. 395.) Fulda (englisches Patent 13. Februar 1872; daselbst 998) wendet ein
Gemisch von 112 Theilen Kalk und 1 Theil Glaubersalz an. Smith (englisches Patent 7. Nov. 1871; daselbst 592) fällt mit Kalk,
Lehm u.s.w., kühlt nach dem Absetzen des Niederschlages die erhaltenen Wässer
mit flüssiger Kohlensäure (!) damit die durch chemische Mittel nicht fällbaren
Stoffe in eine niedrigere Schicht sinken (?), worauf die oberflächliche Schicht
abfließt. Cole, Coldfield und Abbot (englisches Patent 4. Novbr. 1871; daselbst 593) erwärmen
dagegen durch heiße Luft.
Kalk- und
Eisenlösung. Zu Nordhampton wird das Canalwasser von 40000 Personen mit
Kalkmilch, dann mit Eisenchlorürchlorid versetzt und nach dem Absetzen durch
eine Schicht Eisenerz filtrirt. Das Wasser fließt zwar klar ab, enthält aber,
wie Analyse 41 zeigt, noch so viel organische Stoffe, daß es in kurzer Zeit
wieder in Fäulniß übergeht. Das fernere Einführen dieses Abwassers in den
Nenfluß ist daher verboten (polytechn. Journal Bd. CXCVII S. 373.) – Hofmann
empfiehlt Eisenchlorid (daselbst 156. 50). – Houzeau
Polytechn. Centralblatt 1870 S. 224. versetzt Wasser, welches namentlich die Fette und Seifen der Wäschereien
aufgenommen hat, mit Kalkmilch und Eisenvitriol. Der Schlamm soll als
Düngemittel oder mit Steinkohlenpulver zusammen als Brennmaterial Verwendung
finden. – Burrow behandelt die Canalwässer mit
Eisenvitriol und Gyps (englisches Patent 7. Oct. 1871; Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft 5. 488.) Diese Reinigungen werden ebenso wenig genügen
als die Behandlung mit Kalk.
Proceß Holden. Das Canalwasser von Bradford wird
theilweise, unter der Leitung von Holden, mit
Eisenvitriol, Kalk, Kohlenstaub versetzt und durch eine Reihe von Klärbassins
fließen gelassen. Analysen 42 und 43 zeigen, daß die Menge der gelösten
stickstoffhaltigen Bestandtheile sogar noch vermehrt ist, da ein Theil der
suspendirten Stoffe in Lösung geht. Der lufttrockene Niederschlag enthält nur
0,5 Proc. Stickstoff und 0,3 Proc. Phosphorsäure, ist daher fast werthlos.
Süvern's Desinfectionsmittel:Polytechn. Journal Bd. CXCVII S.
83; Bd. CLXXXVII S.
438. 100 Theile Kalk werden mit 300 Theilen Wasser gelöscht, mit 8 Th. Theer,
30 Th. Chlormagnesium und soviel Wasser gemischt, daß das Ganze 1000 Theile
beträgt.
Mit diesem Gemisch sind in Berlin im Laufe von 18 Tagen fast 10000 Kubikmet.
Canalwasser desinficirt. Nach dem Bericht der CommissionReinigung und Entwässerung Berlins. Heft III und IV. (Berlin, Hirschwald.) ging die Mischung mit dem Canalwasser leicht vor sich, die Niederschläge
setzten sich rasch ab, das abfließende Wasser war fast frei von Organismen. Nach
längerem Stehen entwickelten sich aber zahlreiche neue Organismen; die Fäulniß
wird also nur verzögert, nicht verhindert. 1 Liter des abfließenden Wassers
enthält noch 2,8–6,6 Milligrm. organischen Stickstoff. Der trockene
Niederschlag enthält nach Liebreich 21,1–36,2
Proc. organische Stoffe, 0,7–1 Proc. Stickstoff und 1,2–1,5 Proc.
Phosphorsäure. Nach den Versuchen von Grouven
Hamm, Agronomische Ztg. 23. Nr. 34. wird zwar die gesammte Phosphorsäure aber nur 38,7–41,7 Proc.
Stickstoff gefällt. Der Düngerwerth von 100 Kilogrm. Niederschlag ist nach Werner = 0,9 Mark, nach Röder in den meisten Fällen = 0. – Der aus dem Abwasser der
Zuckerfabriken niedergeschlagene Schlamm enthält nach Stohmann nur 0,09–0,16 Proc. Stickstoff. – Für größere
Verhältnisse ist das Verfahren also durchaus unbrauchbar.
Hille (englisches Patent 2. Dec. 1870) wendet ein
Gemisch von 200 Kalk, 250 Wasser und 15 Gastheer an,Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 4. 811; 5. 1065. offenbar mit keinen besseren Erfolgen.
Manning versetzt das städtische Canalwasser mit
thierischer Kohle, Alaun, Soda und Gyps. (Polytechn. Journal Bd. CXXXIV S. 158.)
Der A-B-C-Proceß (Alum Blood and Charcoal). Die
Patentträger Sillar und Wigner
Vergl. die Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 4 813; 5.
485. versetzen das Canalwasser mit einer aus folgenden Bestandtheilen
zusammengesetzten Mischung: Alaun, Blut, Thon, Magnesia, mangansaures Kalium,
gebrannter Thon, Thierkohle, Dolomit in wechselnden Verhältnissen; später werden
auch Elektricität und Magnetismus (!) zu Hülfe genommen. Analysen 35,
37–39 zeigen, daß zwar die suspendirten Stoffe entfernt werden, der
Gesammtgehalt an löslichen Substanzen aber vermehrt, der Stickstoff nur wenig
vermindert ist. Der in Leicester gewonnene Dünger enthält 25 Proc. Kohlenstoff,
0,5 Proc. Phosphorsäure und 1,9 Proc. Gesammtstickstoff. 100 Kilogrm. sind etwa
3,3 Mark werth; die Fabricationskosten werden also nicht gedeckt. Da außerdem
die zum Sammeln und Trocknen des Düngers erforderlichen Operationen von
widerlichem Geruch begleitet sind, so ist auch dieses Verfahren durchaus
ungenügend.
Aluminiumsulfat. Zu Stroud in Gloucestershire werden
100 Kubikmet. Canalwasser mit etwa 40 Kilogrm. Thon, der einige Tage mit 7
Kilogrm. Schwefelsäure behandelt ist (also rohes schwefelsaures Aluminium)
versetzt und nach dem Klären durch Cokes filtrirt. Das abfließende Wasser ist,
wie Analysen 44 und 45 zeigen, sehr unvollkommen gereinigt, geht deßhalb auch
schon nach wenig Tagen in Fäulniß über.
Auch in Asnières bei Paris ist durch Dumas eine
größere Versuchsanstalt zur Reinigung des Cloakenwassers mit eisenhaltigem
Aluminiumsulfat eingerichtet. Nach Grouven
Hamm, Agronomische Ztg. 23, Nr. 34. wird zwar sämmtliche Phosphorsäure aber nur 30–33 Proc.
Stickstoff gefällt. – Durand Claye
Deutsche Industriezeitung 1869, 486. will Schleusenwasser ebenfalls mit schwefelsaurer Thonerde fällen.
Auch die Berliner CommissionReinigung und Entwässerung Berlins, Heft III, IV und VI; polytechn.
Centralblatt 1869. 416. hat mit dem Lenk'schen
DesinfectionsmittelPolytechn. Journal Bd. CXCI S.
87. – ebenfalls rohes Aluminiumsulfat – durchaus ungenügende
Resultate erhalten. Die in dem Canalwasser enthaltenen Organismen werden nicht
getödtet, ja nach längerem Stehen ist das Wasser belebter als vor der
Behandlung. 1 Liter Abflußwasser enthielt noch 78,4 Milligrm. Stickstoff in Form
von Ammoniak und 6,7 Milligrm. organischen Stickstoff. Der Ertrag eines mit dem
Schlamm gedüngten Ackers in Proskau blieb noch hinter dem von ungedüngtem
zurück. Das Verfahren ist also ebenfalls unbrauchbar.
Phosphate. Forbes und PriceBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft 4. 839; Civilingen. 1872,
314; Deutsche Industriezeitung 1870, 462. versetzen Schleusenwasser mit der sauren Lösung eines, namentlich auf
der Insel Alto Vela in großer Menge vorkommenden, Aluminiumphosphates und dann
mit Kalkmilch. Auf 1500 Kubikmet. Wasser ist etwa eine Tonne Phosphat zu nehmen.
– Tessie du Motay
Deutsche Industriezeitung 1870. 225; Monit.
scientif. 1870. 491. will das Ammoniak der Pariser Schleusenwässer durch Zusatz löslicher
Phosphate und Magnesiumverbindungen als phosphorsaures Ammon-Magnesium
fällen. Bei Gegenwart von Harnstoff wird zuckersaures Baryum oder Calcium
zugesetzt; es soll sich cyansaures und cyanharnstoffsaures Baryum und Calcium
bilden und rasch in Ammoniumsalze umsetzen. Das Kalium wird durch
Kieselfluorammonium, die organischen Stoffe durch das gebildete Chloraluminium
niedergeschlagen.
Blanchard, Bang und Provost (englisches Patent vom 6.
Febr. 1872) fällen mit Magnesiumphosphat; ähnlich Scott (englisches Patent vom 20. März 1872; Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft 5. 943; 6. 272). – Sloper (englisches Patent vom 14. Juni 1870 und 6. Febr. 1871) läßt
die Cloakenflüssigkeit erst gähren, damit die stickstoffhaltigen Substanzen in
kohlensaures Ammonium übergeführt werden und fällt dann mit löslichen
Magnesiumsalzen und phosphorsauren Alkalien. Später haben Sloper und Washer diese durchaus
verwerfliche faulige Gährung durch Zusatz von Alkali zu vermeiden gesucht.Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 4. 133 und 856. – Prange und Witthread (englisches Patent vom 6. Febr. 1872) wenden saures
Calciumphosphat und Magnesiumsalze an; ähnlich Campbell (englisches Patent vom 30. März 1872; Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft 5. 942; 6. 458).
Lupton versetzt mit Kohle, wenig phosphorsaurem
Calcium und filtrirt (englisches Patent vom 15. Aug. 1871; Berichte der
deutschen chemischen Gesellschaft 5. 540).
Nach Brobrownicki (englisches Patent vom 2. Mai 1872)
werden diese Wässer angesäuert und dann mit einer Lösung von Fluorsilicium,
Chlorsilicium oder einem alkalischen Silicate vermengt. Der entstehende
Niederschlag, Silicoid genannt, wird dann weiter auf Ammoniak verarbeitet.
(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 6. 977.)
Wanklyn will aus den Cloakenwässern das Ammoniak
durch Destillation gewinnen (englisches Patent 19. Dec. 1871; Berichte der
deutschen chemischen Gesellschaft 5. 736).
Auch diese patentirten Fällungsmethoden sind offenbar nicht im Stande die
stickstoffhaltigen Substanzen zu beseitigen und somit die Abwässer hinreichend
zu reinigen.
Filtration. Bei der Filtration wird die Flüssigkeit
entweder von unten nach oben durch das Filtermaterial hindurch gepreßt: aufsteigende Filtration, oder aber sie fließt von
oben nach unten: absteigende Filtration.
Kirkmann (englisches Patent vom 6. Oct. 1870)
behandelt die Flüssigkeit mit Kohlensäure um die übeln Gerüche zu entfernen,
filtrirt durch ein Bett von Ziegelstücken an das alles (?) Ammoniak und die alze
abgegeben werden und läßt das Filtrat in Behälter fließen in denen Zink und
Kupferplatten aufgestellt sind. Die Angabe, daß der durch diese Platten
hervorgerufene Strom die letzten Spuren der organischen Stoffe zerstört, so daß das
abfließende Wasser zu jeder häuslichen Verwendung geeignet sey, darf wohl
bezweifelt werden. – Plasse (englisches Patent
vom 26. Oct. 1871) wendet in ähnlicher Weise elektrische Ströme an; der
erhaltene Dünger wird unter dem Namen Taffo-Guano in den Handel gebracht. (Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft 4. 533; 5. 543.)
Banks und Walker (englisches Patent vom 22. Sept.
1871) behandeln die abfiltrirte Flüssigkeit mit Luft und lassen sie dann in die
Flüsse. (Daselbst 5. 442.)
Millbrun und Browning trocknen den abfiltrirten
Schlamm in Retorten unter fortwährendem Umrühren (englisches Patent vom 11. Oct.
1871; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 5. 489).
Backett und CamBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 5. 339. dampfen die abfiltrirte Flüssigkeit in geschlossenen Räumen ein, Murray
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 6. 1426. läßt dagegen nur absetzen und verwendet den Bodensatz; ähnlich Blackburn, und Margueritte
läßt die Abwässer durch Centrifugalapparate gehen. (Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft 6. 78 und 1271.)
Auch diese Vorschläge sind ungenügend und für die Unternehmer voraussichtlich
sehr wenig vortheilhaft.
Die zahlreichen Versuche der englischen Commission haben ergeben, daß die aufsteigende Filtration durch Sand nicht im Stande
ist das Canalwasser von den organischen Stoffen soweit zu befreien, daß es ohne
Bedenken in die Flußläufe eingelassen werden dürfte.
Aufsteigende Filtration von Londoner Canalwasser durch eine
4,57 Meter hohe Sandschicht, pro 1 Kubikmeter und 24
Stunden 21,5 L.
1 Liter enthielt inMilligrm.
OrganischenKohlenstoff
OrganischenStickstoff
Ammoniak
Stickstoff inForm vonNitraten
undNitriten
Vor der Filtration
43,8
24,8
55,6
0
Nach derselben 11. Oct.
37,4
11,5
31,7
17,9
„ „
19. „
31,6
8,6
40,8
2,4
„ „
25. „
29,1
9,6
37,5
2,7
„ „
1. Nov.
43,6
20,2
52,8
0
„ „
8. „
36,0
21,8
60,4
0
Um eine wirksame Reinigung des Canalwassers durch Filtration zu erreichen, ist es
nothwendig, daß der Sauerstoff der Luft in das Innere der Filter gelangen kann,
was bei der aufsteigenden Filtration ganz ausgeschlossen ist. Es kann dieses aber dadurch
erreicht werden, daß man das Canalwasser auf zwei Filter vertheilt und sie in
einem Turnus von 6 oder 12 Stunden benutzt; in der Zwischenzeit kann dann die
Luft ungehindert zutreten. Diese absteigende
intermittirende Filtration durch Sand reinigt das Canalwasser in
befriedigender Weise, wenn innerhalb 24 Stunden nicht mehr als 33 Liter für 1
Kubikmet. Filtermaterial angewendet wird. Die organischen Stoffe werden unter
diesen Bedingungen in Wasser, Kohlensäure und Salpetersäure übergeführt:
Absteigende intermittirende Filtration von Londoner
Canalwasser durch eine 4,57 Met. hohe Sandschicht, pro 1 Kubikmeter und 24 Stunden 33,3 L.
1 Liter enthielt inMilligrm.
OrganischenKohlenstoff
OrganischenStickstoff
Ammoniak
Stickstoff inForm von Nitraten
undNitriten
Vor der Filtration
43,9
24,8
55,6
0
Nach derselben, 22. Febr.
8,3
1,1
0,2
36,2
„
„
1. März
7,1
0,8
0,1
47,3
„
„
8. „
6,6
1,4
0,1
34,3
Einige Bodenarten verhalten sich wie Sand, andere haben dagegen ein bedeutendes
Absorptionsvermögen für organische Stoffe, ohne daß sie eine wesentliche
Oxydation derselben zulassen. Torf reinigt weniger gut als Sand.
Zur Reinigung des Canalwassers einer mit Waterclosets versehenen Stadt von 10000
Einwohnern würden etwa 2 Hektaren Land genügen. Der Boden muß in 2 Met. Tiefe
gut drainirt, die Oberfläche geebnet und in 4 gleiche Abschnitte getheilt
werden, von denen einer nach dem anderen das Canalwasser 6 Stunden aufnimmt.
– Der allgemeinen Anwendung dieses Verfahrens stehen aber die Bedenken
gegenüber, daß der gesammte Düngerwerth verloren geht und daß eine solche
Fläche, da sie keine Vegetation zu tragen im Stande ist, vielleicht Miasmen
erzeugen kann.
Alle diese Einwände fallen bei der Reinigung des Canalwassers durch die Berieselung fort. Zur Reinigung und Ausnutzung des
Canalwassers von 1000 Personen sind etwa 4 Hektaren erforderlich. Im Allgemeinen
nimmt man in England eine tägliche Stauhöhe von 3 Millimet. an, oder jährlich
etwas über 1 Met., in Deutschland wird wegen der geringeren Regenhöhe mehr
Canalwasser anzuwenden seyn.
Das älteste BerieselungssystemVergl. Fegebeutel, Canalbewässerung (Danzig,
Kafemann.) 3 Mark. durch tief liegende eiserne Röhren und Vertheilung des Canalwassers durch Schläuche oder
Spritzen ist wieder verlassen, dagegen haben sich die folgenden Methoden
bewährt.
Der Hangbau oder das Auffang-System (catchworks-system) ist für sehr bergiges und
hügeliges Land geeignet, dessen Gefälle zwischen 1 : 20 und 1 : 4 wechselt,
während 1 : 12 als das beste Verhältniß bezeichnet wird. Man zieht in
horizontalen Linien und Abständen von etwa 15 Met. Gräben um die Höhen. Das
Wasser fließt aus den höchsten Vertheilungsgräben A
Fig. 1 über die Ränder derselben auf das Land in
die nächsten Rinnen B, von hier in die folgenden C, bis es aus den letzten D und E meist völlig gereinigt
abfließt.
Fig. 1., Bd. 211, S. 218
Das Furchensystem (pane and
gutter-system), eine Nachbildung der Bewässerungen in
Oberitalien, eignet sich namentlich für Rieselfelder mit geringem Gefälle. Man
legt in der Richtung nach dem Abzugsgraben hin die Hauptgräben A
Fig. 2 in der Richtung des größten Gefälles, mehr
oder weniger senkrecht zu den Hauptgräben, kleinere Rinnen. Das Canalwasser
fließt von dem Hauptgraben A in die
Vertheilungsrinnen, wird durch Staubretchen gezwungen, sich rechts und links
über das vollkommen geebnete Land zu ergießen und durch den Sammelgraben B abgeführt.
Fig. 2., Bd. 211, S. 218
Das Beetsystem (bed-system, ridge and furrow). Das Land wird in eine Reihe von
Rücken und Furchen bearbeitet, indem man die Erde der seitlichen Abhänge gegen
den Scheitel des Rückens bringt, was fast völlig mit dem Pfluge ausgeführt
werden kann. Aus der Hauptrinne A, Fig. 3 fließt das Canalwasser zum Sammelgraben B. Das Gefälle wechselt von 1 : 20
(Lodge-Farm) bis 1 : 120.
Fig. 3, Bd. 211, S. 218
Auf der Rieselfarm bei Aldershott wendet man bei Hackfrüchten, namentlich Rüben, auch die
Furchenbewässerung (Fig.
4) an. Es ist hierbei Grundsatz, daß das Wasser die Pflanzen nicht
berühren darf.
Fig. 4., Bd. 211, S. 219
Die Reinigung des Canalwassers ist weniger gut, als die
durch die anderen Systeme.
Von den bisherigen Erfolgen der Berieselung mögen erwähnt werden:
Das Gesundheitsamt in Rugby, einer Stadt von mehr als
8000 Einwohnern, hat 26 Hektaren eines etwas sandigen Bodens auf thonigem
Untergrund zu jährlich 225 Mark für die Hektare gepachtet. Es werden täglich 900
Kubikmeter Canalwasser also pro Jahr und Hektare
etwa 12000 Kubikmeter angewendet. Eine Fläche hiervon ist zu jährlich 500 Mark
pro Hektare wieder verpachtet. Die Analysen 46
und 47 zeigen, daß das Wasser hinreichend gereinigt wird.
Warwick, eine Stadt von 11000 Einwohnern in 2400
Häusern, von denen sich 2000 den Canälen angeschlossen haben, leitet täglich
etwa 2700 Kubikmeter Canalwasser auf 40,5 Hektaren eines tiefgründigen,
graugelben Thonbodens, also pro Jahr und Hektar
25000 Kubikmeter. Der Boden ist so dicht, daß das Wasser nicht eindringt,
sondern nur langsam über die Grasflächen hinfließt. Die Analysen 48 und 49
zeigen, daß trotz dieses ungünstigen Umstandes die großen Wassermassen
hinreichend gereinigt werden.
In Norwood wird das Canalwasser von 4000 Personen auf
etwa 12 Hektaren eines tiefliegenden Thonbodens geleitet. Die Rieselwiesen geben
jährlich 5–6 Schnitt italienisches Raygras; Lehfeld theilt mit, daß auch bis zu 13,5 Kilogrm. schwere Runkelrüben
gezogen werden. Die erzielte Einnahme betrug 1869 für die Hektare 1250 Mark,
während vor der Berieselung dieselbe Fläche zu 45 Mark verpachtet war. Der Werth
des Canalwassers pro Kopf und Jahr ergibt sich
darnach zu 3,8 Mark. Analysen 50 und 51 zeigen, daß das Abwasser ohne Gefahr in
die Flüsse geleitet werden kann.
In Penrith wird das Canalwasser von 8000 Personen auf
32 Hektaren eines drainirten sandigen Lehmbodens geleitet. Eine sehr große Zahl
Hornvieh und Schafe weidet das üppig wachsende Gras ab. Vergleiche Analyse 52,
53.
Auf der Aldershot-Farm wird das Wasser von 7000
Erwachsenen, täglich etwa 700 Kubikmeter, auf 33 Hektaren eines sterilen
Sandbodens (95 Proc. Quarz, 3 Proc. Eisenoxyd, 2 Proc. Organisch) geleitet. Die
eine Hälfte ist mit italienischem Raygras, die andere mit Runkelrüben, Kohl,
Sellerie und anderen Gemüsen bestellt. Das in den Boden gedrungene Wasser wird
durch tiefliegende Drainröhren abgeleitet (Analyse 54, 55). Einzelne Theile des
Rieselfeldes sind an benachbarte Landwirthe zu 1000 Mark pro Hektare verpachtet. Das Gras liefert jährlich 4–5 Schnitt
von je 200–250 Kilogrm. pro Ar. Die Abwässer
entsprechen somit einem Werth von etwa 3,5 Mark pro
Kopf und Jahr.
Bei Croydon auf den Beddington-Wiefen haben 100
Hektaren eines Kiesbodens seit 8 Jahren das Canalwasser von 30–40000
Personen, d.h. täglich etwa 20000 Kubikmeter aufgenommen. Es werden jährlich 5
Schnitte von je 20–25000 Kilogrm. Raygras pro
Hektare erhalten. Auch Weizen, Runkelrüben sind mit gutem Erfolge angebaut und
Brunnenkresse hat sich als ganz besonders wirksam zur Reinigung und Ausnutzung
des Canalwassers erwiesen. Analysen 56 und 57 zeigen, daß dasselbe von dem
porösen Boden selbst im Winter hinreichend gereinigt wird. Der durchschnittliche
Jahresertrag ist nach Latham
pro Hektare 1500–2000 Mark.
Die Berieselungsversuche bei BerlinReinigung und Entwässerung Berlins, Heft IV, VII, VIII, IX, und X.
(Berlin, Hirschwald). haben ergeben, daß auch in Norddeutschland der unfruchtbarste Sandboden
mit Canalwasser überraschend gute Erträge an Gras und Gemüse liefert. So betrug
die Einnahme pro Hektare für Gras 776 Mark,
Kopfsalat 483 Mark, Sellerie 2700 Mark, Gurken 2790 Mark, Endivien-Salat
2975 Mark. Die Gemüse sind wegen ihres raschen Wachsthums ungemein zart und
wohlschmeckend.
Auch die Rieselerträge von Danzig, welche in Frankfurt
auf der Versammlung des deutschen Vereines für öffentliche Gesundheitspflege am
16. September d. J. ausgestellt waren, übertrafen jede Erwartung.
Mit dem Grase der Rieselwiesen sind von der Thierarzneischule zu Berlin mit Kühen
Fütterungsversuche angestellt. Darnach ist das Grünfutter der Rieselfelder nicht
bloß verwerthbar und ohne nachtheilige Folgen, es ist auch ein gutes und nahrhaftes Futter für Milchkühe. Die von
Cobbold
Polytechn. Journal Bd. CCIX S.
156. und Anderen aufgestellte Behauptung, daß durch die Berieselung
Eingeweidewürmer auf Menschen und Thiere übertragen werden, hat sich nirgends
bestätigt. (Polytechn. Journ. Bd. CCIII S.
160).
Die Gegner der Berieselung behaupten noch immer, daß die Rieselwiesen
MiasmenDeutsche Bauzeitung. 4. 281. erzeugen und so den in der Nähe Wohnenden gefährlich werden können. Die
englische Commission hat in Edinburgh, Croydon, Norwood und Barking Erhebungen
gemacht über den Einfluß der Berieselung mit Canalwasser auf die Gesundheit, hat
aber nirgends eine Schädlichkeit bemerken können. 1866 herrschte in einigen
Theilen des nördlichen Londons die Cholera. Das Canalwasser dieser Stadttheile
wurde beständig auf die Rieselfelder der Lodge-Farm bei Barking geleitet,
es kam aber kein Cholerafall auf der Farm oder in ihrer Nähe vor. Als Beweis,
wie wenig das abfließende Rieselwasser seinen Ursprung verräth, wird angegeben,
daß dasselbe sehr häufig getrunken wird. In der That ist es auch weit reiner,
als die Mehrzahl der städtischen Brunnenwässer. In Norwood führt durch die
Rieselfelder ein öffentlicher Fußweg, welchen häufig Hunderte von Personen zur
Erholung und zum Vergnügen, besonders an Sonntagen, benutzen. Dieselben sind
nicht selten überascht gewesen, wenn sie hörten, daß sie ihre Spaziergänge durch
die Canalwasserberieselungsfarm gemacht hätten. Auch an dem Ausfluß der von den
Ingenieuren Gordon und Lindley in vorzüglicher Weise ausgeführten Canäle Frankfurts konnte
bei der Versammlung des deutschen Vereines für öffentliche Gesundheitspflege vom
16. September d. J. kein unangenehmer Geruch wahrgenommen werden, der auch nur
entfernt an den Gestank der gewöhnlichen städtischen Straßengossen erinnert
hätte.
Zusammenstellung der Versuche über die
Reinigung von Canalwasser.
Es wurden entfernt Procent
Von den löslichen
Stoffenorganischen
Von
densuspendirtenorganischenStoffen
Kohlenstoff
Stickstoff
Chemische
Processe:
Durch Kalk, im Durchschnitt
27,7
43,7
80,6
„
Kalk- u. Eisenchlorid, Durchsch.
50,1
37,1
99,8
„
ABC-Proceß „
32,1
54,3
92,0
„
Aluminiumsulfat „
3,8
48,0
79,0
„
Proceß
Holden,
„
28,3
0
100
„
Filtration: aufsteigende
26,3
43,7
100
„
„ absteigende
intermittirende, Durchsch.
72,8
87,6
100
„
Berieselung:
Rugby, zäher
Boden, „
72,3
92,9
96,0
Warwick, dichter
Thonboden „
71,7
89,6
100
Norwood,
Thonboden „
65,0
75,1
100
Penrith, leichter
Lehmboden
„
75,0
77,2
100
Aldershott, leichter
Sandboden „
80,9
85,1
93,7
Croydon,
Kiesboden „
67,4
91,8
100
Eine Vergleichung dieser Resultate zeigt, daß die suspendirten organischen Stoffe
durch sämmtliche der besprochenen Reinigungsverfahren entfernt, daß aber die
gelösten organischen Stoffe durch die bis jetzt bekannten chemischen Processe noch nicht zur Hälfte gefällt werden. Auch die aufsteigende Filtration ist durchaus ungenügend, die
absteigende intermittirende Filtration und die
Berieselung (vergl. polytechn. Journal Bd. CCX. S. 141) dagegen reinigen das
Canalwasser in sehr befriedigender Weise. Hierbei kommt noch ganz besonders in
Betracht, daß durch die Berieselung, obgleich offenbar
noch verbesserungsfähig, schon jetzt über 90 Proc, der düngenden
Bestandtheile sämmtlicher städtischen Abfallstoffe für die Landwirthschaft
gewonnen werden, während auch die besten Abfuhrsysteme nur 10 bis 20 Proc.
derselben dem Acker zuführen.
Demnach ist die Fortschaffung der fäulnißfähigen städtischen
Abfallstoffe, mit Einschluß sämmtlicher menschlicher Excremente und der
Industrieabwässer, durch die öffentlichen Canäle und Reinigung dieses
Canalwassers durch die Berieselung, für die städtische Bevölkerung – bei
gehöriger Rücksicht auf die Forderungen der öffentlichen Gesundheitspflege
– das billigste, bequemste und zugleich für die landwirthschaftliche
Ausnutzung entschieden das beste Verfahren.
Es wird so viel über die Erschöpfung der Felder, über die Verschwendung der
Millionen von Kilogrammen Düngstoffe durch die Canalisation der Städte geredet.
Wäre es nicht eher gerechtfertigt über den Zustand der Landwirthschaft
Betrachtungen anzustellen, daß sie es noch immer nicht versteht diese
werthvollen Stoffe auszunutzen, obgleich die Versuche in England, Berlin und
Danzig hinreichend gezeigt haben, daß selbst die sterilsten Sandflächen durch
Canalwässer in kurzer Zeit in fruchtbares Gartenland verwandelt werden
können.
Wie schon hervorgehoben, ist auch der Untergrund Hannovers stark inficirt, die
Abtrittsgruben befinden sich durchweg in einem schauderhaften Zustande,Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure. 16. 789; Mittheilungen des
Gewerbevereines für Hannover, 1873, 231. Straßengossen, Canäle und Schwindgruben überliefern dem Boden jährlich
mehr als 50 Millionen Kilogramm in Zersetzung begriffener menschlicher und
thierischer Abfälle, vergiften BrunnenDas Trinkwasser, seine Beschaffenheit,
Untersuchung und Reinigung, unter Berücksichtigung der Brunnenwässer
Hannovers; von Ferd. Fischer (Hannover, Hahn). 1873. und Luft und geben den geeigneten Boden für Schwindsucht, für Typhus und
andere zymotische Krankheiten. Gar mancher würde sich schaudernd abwenden, wenn er bedächte,
daß sein tägliches Trinkwasser selbst 10 Proc. mehr oder weniger zersetzten Harn
aufgenommen hat, ja daß es vielleicht nichts weiter ist, als filtrirtes
Canalwasser, daß die Luft in seiner Wohnung mit Fäulnißproducten der
bedenklichsten Art geschwängert ist.
Die Anlage einer Wasserleitung ist für Hannover, wie es jetzt wohl allgemein
anerkannt wird, ein dringendes Bedürfniß; ebenso nothwendig ist aber auch, daß
der Boden – wie es in Danzig und Frankfurt mit so überraschendem Erfolge
ausgeführt ist – gleichzeitig durch tiefliegende Canäle entwässert und
vor weiterer Verunreinigung geschützt wird. Selbstverständlich sind die
Schwind- und Abtrittsgruben zu verbieten, den Einwohnern ist nur die Wahl
zwischen Kübel und Watercloset zu lassen; die Entscheidung wird dann nicht
schwer fallen. – Die Meckeln-Haide würde ohne Frage ein
vorzügliches Berieselungsfeld geben.
Es wird gewiß entgegnet, daß die Kosten für eine derartige gleichzeitige Anlage
unerschwinglich seyen. Dem ist nicht so.
In Cardiff ist durch Einführung der Wasserversorgung und Canalisation die
Sterblichkeit von 33,2 auf 22,6, in Newport von 31,8 auf 21,6 pro mille heruntergegangen. – Pettenkofer berechnet, daß, wenn für München durch
Canalisation und Wasserversorgung auch nur eine Verminderung der Sterblichkeit
von 3 pro mille erreicht würde, in dieser Stadt
jährlich 510 Menschen weniger sterben. Nach langjährigen Erfahrungen in den
Krankenhäusern muß man auf jeden Todesfall wenigstens 34 Krankheitsfälle von je
20tägiger Dauer rechnen. Es darf angenommen werden, daß sich mit den Todesfällen
auch in gleichem Maaße die Krankheitsfälle verringern, daß also dem Minus von
510 Todesfällen im Jahre ein Minus von 17340 Krankheitsfällen oder 346800
Verpflegungstagen entspricht. Wird ein Verpflegungstag mit allen seinen
Verlusten im Durchschnitt nur zu einem Gulden gerechnet, so würde die Stadt
jährlich 346,800 Gulden, oder mit 5 Proc. capitalisirt, 6,936,000 Gulden
ersparen. Also etwa 13 Millionen Mark dürfte die Canalisirung und
Wasserversorgung von München mit 170000 Einwohnern kosten und das darauf
verwendete Capital würde sich noch immer gut verzinsen.Pettenkofer, Werth der Gesundheit für eine
Stadt (Braunschweig, Vieweg). 1,2 Mark.
Bei dieser Berechnung sind noch nicht berücksichtigt die Beerdigungskosten, die
Wittwen- und Waisenversorgung, der Verlust an Arbeitskraft, das namenlose Elend, welches so mancher Familie erspart werden
könnte!
Analysen.
In 1 Liter sind enthalten
Milligramme:
Textabbildung Bd. 211, S. 224–225
Gelöst; Suspendirt; Nummer;
Industrieabwässer; Organischer Kohlenstoff; Organischer Stickstoff;
Ammoniak; Stickstoff als Nitrate und Nitrite; Gesammt-Stickstoff;
Chlor; Arsen; Gesammtgehalt; Gesammtgehalt; Darin organische Stoffe;
Bemerkungen; Canalwasser der chemischen Fabrik zu Widnes, wie es sich in die
Mersey ergießt; Canalwasser der Seifen- u. Sodafabrik zu Runcorn; Im
Liter 5882 Milligrm. freie Salzsäure; Honeypot-Bach durch Abwasser
aus Sodafabriken verunreinigt; Sankey-Bach vor seinem Eintritt in St.
Helens; Nach einem plötzlichen und starken Regen; Derselbe nach seinem
Austritt aus St. Helens; 685 Milligrm. freie Salzsäure im Liter;
Schifffahrtscanal an der Hulme-Schleuse bei Warrington; 306 Milligrm.
freie Salzsäure und 205 Milligrm. Eisen und Mangan im Liter;
Purpurflüssigkeit der Anilinfabrik zu Warrington; Abwasser aus Farbeküpen
von Wollefärben; Abwasser aus einer Druckerei, wie es in den Etherow fließt;
Abwasser aus Färberei und Bleicherei; Abwasser von Färberei, Druckerei,
Bleicherei; Durchschn. aus fünf Fabriken; Der Bach, wie er zu einer
Druckerei gelangt; Der Bach, wie er dieselbe nach dem Durchseihen u.
Absetzen verläßt; Wasser, wie es zur Schafwäsche fließt; Dasselbe nach der
Schafwäsche; Abwasser einer Wollwäscherei; Abwasser einer Flanellwäsche;
Abwasser einer Wolldeckenfabrik; Abwasser d. Teppichfabrik zu Rochdale;
Abwasser aus 15 Wollenfabriken, Durchschn.; Abwasser aus 5 Baumwollfabriken,
Durchschn; Abwasser einer Seidenfabrik; Fettextractionsfabrik, Durchschn.
aus 5 Abwässern; Erschöpfte Gerbeflüssigkeit; Erschöpfte Kalkflüssigkeit
einer Gerberei; Esparto-Flüssigkeit einer Papierfabrik
Analysen.
In 1 Liter sind enthalten
Milligramme:
Textabbildung Bd. 211, S. 226–227
Nummer; Canalwässer und deren
Reinigung; Gelöst; Suspendirt; Organischer Kohlenstoff; Organischer
Stickstoff; Ammoniak; Stickstoff als Nitrate und Nitrite;
Gesammt-Stickstoff; Chlor; Arsen; Gesammtgehalt; Gesammtgehalt; Darin
organische Stoffe; Bemerkungen; Canalwasser; Irwell nahe an seinem Ursprung;
Irwell unterhalb Manchester; Bradford-Beck oberhalb Bradford; 5. Oct.
1869. Temperatur 13,8°; Derselbe unterhalb Bradford; Temperatur
30,5°; Canalwasser, Durchschnitt aus 15 Städten mit Mistgruben;
Durchschnitt von 37 Analysen; Canalwasser, Durchschnitt aus 16 Städten mit
Waterclosets; Durchschnitt von 50 Analysen; Chemische Reinigung; Canalwasser
von Blackburn; Dasselbe nach der Behandlung mit Kalk; Canalwasser von
Leicester; Dasselbe nach der Behandlung mit Kalk; Deßgleichen mit der
Sillar'schen Mischung; Canalwasser von Leamington (Durchschnitt); Dasselbe
nach der Behandlung mit der ABC-Mischung (Durchschn.); Canalwasser
von Northampton; Dasselbe nach der Behandlung mit Kalk und Eisenchlorid;
Canalwasser von Bradford; Dasselbe nach dem Proceß Holden; Canalwasser von
Stroud; Dasselbe nach der Behandlung mit Aluminiumsulfat; Berieselung;
Canalwasser von Rugby; 13 Juli; Dasselbe nach der Berieselung; Etwas
sandiger Boden mit thonigem Untergrund; Canalwasser von Warwick; 14 Juli;
Dasselbe nach der Berieselung; Dichter Thonboden; Canalwasser von Norwood;
12 März; Dasselbe nach der Berieselung; Thonboden; Canalwasser von Penrith;
24 September; Dasselbe nach der Berieselung; Sandiger Lehmboden; Canalwasser
des Aldershot-Lagers; 16 Juli; Dasselbe nach der Berieselung;
Sandboden; Canalwasser von Croydon; 30 December; Dasselbe nach der
Berieselung; Kiesboden