Titel: Bandsäge von B. D. Whitney in Winchendon (Massachusetts).
Fundstelle: Band 213, Jahrgang 1874, Nr. LI., S. 193
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LI. Bandsäge von B. D. Whitney in Winchendon (Massachusetts). Mit Abbildungen auf Tab. III. Whitney's Bandsäge Der von der Pariser Exposition 1867 her bereits bekannte amerikanische Constructeur Baxter D. Whitney hatte auch in Wien durch seine Maschinen zur Fabrikation von Kübeln, durch seine Bandsäge u.a.m. sich neuerdings als hervorragender Specialist in Holzbearbeitungsmaschinen bethätigt. Wir geben heute die Beschreibung seiner Bandsäge, welche in verschiedenen Ansichten in den (dem Engineering, deutsche Ausgabe, Juli 1874 S. 29 entnommenen) Figuren 21 bis 24 repräsentirt ist. Diese Bandsäge zeichnet sich 1) durch die eigenthümliche Federspannung und 2) durch die sehr gelungene Führung des Sägeblattes aus, welches über Rollen ohne aufgestülpten Rand umgelegt ist, daher das durch den Vorschub des Holzes bedingte Ausweichen des Blattes in anderer Weise – hier durch eine hinter demselben gelagerte rotirende Stahlscheibe – verhindert werden muß. Die Federspannung betreffend, so haben zunächst die Rollen ausgebauchte Speichen, womit ein gewisser Grad der Elasticität erzielt werden soll. Ferner ruht die obere Führungsscheibe nicht in einem festen Lager; letzteres ist vielmehr um die Achse a (Figur 23 und 24) drehbar angeordnet und ein gewisses Spiel dadurch ermöglicht, daß von der Achse a nach rückwärts ein Arm b hinausragt, welcher durch eine kräftige Kautschukfeder c belastet ist. Die Wirkung dieser Anordnung ergibt sich nun von selbst. Die Führung des Sägeblattes an beiden Seiten und am Rücken ist ebenfalls aus den Detailfiguren 23 und 24 sehr leicht zu entnehmen. Die Seitenführung erfolgt durch Holzklötzchen, welche nicht horizontal stehen sondern mit einander einen Winkel bilden, welchen das Sägeblatt halbirt. Diese Klötzchen sind durchbohrt und werden von oben mit Maschinenöl geschmiert; das Oel fließt dann durch einen Tuchlappen an der Hinterseite der Klötzchen auf die sofort zu beschreibende Rückenführung des Sägeblattes und auf dieses selbst.Vergl. Exner: Werkzeugmaschinen für Holzbearbeitung auf der Wiener Weltausstellung 1873, S. 44. (Faesy und Frick. Wien 1874.) Die Rückenführung des Sägeblattes erfolgt in sehr gelungener Weise durch eine kleine Stahlscheibe e, die am unteren Ende der verticalen Stange f – welche die zwei oberen Führungsklötzchen d in passenden Büchsen trägt – drehbar eingelagert ist. Die Drehspindel dieser Scheibe e steht senkrecht gegen das Sägeblatt; vorne ist die Stahlscheibe e, hinten ein Schraubenrädchen i aufgesetzt, welches durch einen Schnurlauf 3 von der oberen Rollenwelle durch Vermittelung der verticalen Spindel und unten angebrachten Schnecke m gedreht wird. Hierdurch ist eine gleichmäßige Abnützung der gehärteten Stahlscheibe – oder mit anderen Worten – eine vollkommene, ein Minimum von Reibung verursachende Rückenführung des Sägeblattes erzielt. Unmittelbar unter dem Tisch befindet sich eine analoge Einrichtung, welche von der unteren Rollenachse aus angetrieben wird. Zur Vervollständigung mag noch erwähnt werden, daß der Sägetisch eine verschiedene Neigung zuläßt, daß eine Adjustirschraube S zur Regulirung der Stellung der oberen Führungsstange, und eine zweite Schraube S₁ mit Vorgelege und Handrad zur Einstellung der oberen Rolle – für verschieden lange Bandsägen – vorhanden sind. Z.

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