Titel: | Reinigung der Schwefelsäure von Arsen mit unterschwefligsauren Natron; von W. Thorn in Budapest. |
Autor: | W. Thorn |
Fundstelle: | Band 217, Jahrgang 1875, S. 495 |
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Reinigung der Schwefelsäure von Arsen mit
unterschwefligsauren Natron; von W.
Thorn in Budapest.
Thorn, über Reinigung der Schwefelsäure von Arsen.
In letzter Zeit ist von Bode (1874 213 25) und Hasenclever die Reinigung der
Schwefelsäure von Arsen mit Schwefelwasserstoff, wie dieselbe auf den Freiberger
Hütten ausgeführt wird, ausführlich beschrieben worden. In anderen
Schwefelsäurefabriken hat sich diese Methode wenig Eingang verschafft, was
hauptsächlich dem unangenehmen Arbeiten mit Schwefelwasserstoff und den hierzu
erforderlichen kostspieligen Apparaten zuzuschreiben sein wird.
Die Anwendung des unterschwefligsauren Natrons zur Abscheidung des Arsens aus
Kammerschwefelsäure scheint wenig bekannt zu sein, obgleich hiermit schon seit
Jahren in mehreren Fabriken mit gutem Erfolg gearbeitet wird. Das Arsen ist in der
Kammersäure zum größten Theil als arsenige Säure vorhanden, welche sich mit
unterschwefligsaurem Natron in Schwefelarsen und schwefelsaures Natron umsetzt. Das
Verfahren ist folgendes.
Kammersäure von 50° B. wird in einem Bleireservoir auf 70 bis 80°
erwärmt, die erforderliche Menge unterschwefligsauren Natriums (entsprechend dem
Arsengehalt der Säure, welcher bei Anwendung derselben Kiessorte nahezu constant
bleibt) in Wasser gelöst oder als Pulver zugesetzt und gut durchgerührt. Das
Schwefelarsen scheidet sich in gelben Flocken aus, welche sich bald zusammenballen
und auf der Säure schwimmen; dieselben bleiben nach dem Abziehen der Säure am Boden
des Reservoirs zurück, worauf eine neue Partie Säure gereinigt wird. Erst nachdem
sich eine größere Quantität Schwefelarsen angesammelt hat, wird dasselbe entfernt
und von anhängender Schwefelsäure gewaschen.
Die Ausführung ist äußerst einfach und tritt bei guter Vertheilung des
unterschwefligsauren Natriums und Vermeidung eines Ueberschusses von demselben nur
wenig schweflige Säure auf. Die gereinigte Schwefelsäure enthält 0,30 bis 0,40 Proc.
schwefelsaures Natron, welche Verunreinigung jedoch bei den meisten Verwendungen
unschädlich ist. Der durchschnittliche Arsengehalt der Kammersäure von 50° B.
betrug 0,098 Proc., der gereinigten Säure 0,004 Proc.