Titel: Beseitigung des Arsens aus der Schwefelsäure; von Rud. Wagner in Würzburg.
Fundstelle: Band 218, Jahrgang 1875, S. 321
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Beseitigung des Arsens aus der Schwefelsäure; von Rud. Wagner in Würzburg. Wagner, über Beseitigung des Arsens aus der Schwefelsäure. Der Notiz von W. Thorn (1875 217 495) über die Reinigung der Schwefelsäure mit Natriumhyposulfit erlaube ich mir die Bemerkung beizufügen, daß die dort empfohlene Methode allerdings befriedigende Resultate gibt, allein immerhin mit der Schattenseite belastet bleibt, daß die gereinigte Schwefelsäure 1/3 Proc. und mehr noch Natriumsulfat enthält. In allen den Fällen, in welchen eine derartige Verunreinigung der Schwefelsäure ohne Nachtheil ist, würde ich jedoch dem Schwefelnatrium (Na₂S), direct in erforderlicher Menge der zu reinigenden Kammersäure zugesetzt, den Vorzug geben. Wie H. A. Smith H. A. Smith: Die Chemie der Schwefelsäurefabrikation (deutsch von Fr. Bode) S. 20. Freiberg 1874. gelehrt, sind die Ergebnisse mit dieser Reinigungsmethode im Großen zufriedenstellend und die Kosten außerordentlich mäßig. Ist eine Verunreinigung der Schwefelsäure mit Natriumsulfat dagegen schädlich, und hat man Gründe, von der von Fr. Bode Wagner's Jahresbericht, 1874 S. 259. empfohlenen Methode des Einleitens von Schwefelwasserstoffgas abzusehen, so dürfte Dupasquier's MethodeJournal de Pharmacie, (3) IX p. 415., auf directem Zusatz von Schwefelbarium zur Kammersäure von 50° B. beruhend, allen anderen Reinigungsverfahren vorzuziehen sein. Die unterschwefelige Säure als Mittel zur Beseitigung der arsenigen Säure bleibt nichtsdestoweniger ein werthvolles Agens, nur dürfte in vielen Fällen aus oben angedeutetem Grunde die Bariumverbindung (aus Chlorbarium und Natriumhyposulfit erhalten) dem Natriumsalz vorzuziehen sein. Der Vorgang hierbei ist im Wesentlichen folgender: 3 (BaS₂O₃ + H₂O) + As₂O₃= As₂S₃ + 3 (BaSO₄) + 3 H₂O. Es fällt somit ein Gemisch von gelbem Schwefelarsen und Baritweiß nieder, ohne daß die Schwefelsäure während des Reinigungsprocesses eine neue Verunreinigung erleidet. 19,8 Th. arseniger Säure erfordern 85,5 Th. Variumhyposulfit von der Formel BaS₂O₃ + H₂O. (Deutsche Industriezeitung, 1875 S. 423.) 13. October 1875.