Titel: | Du Laney's Nähmaschine, genannt „Little Monitor“. |
Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 21 |
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Du Laney's Nähmaschine, genannt „Little
Monitor“.
Mit Abbildungen aus Taf.
II [c/1].
Du Laney's Nähmaschine.
Nach den Abbildungen Fig. 11 bis 15 besteht die
Eigenthümlichkeit der vorliegenden Nähmaschinen darin, daß der untere Nähfaden
direct von einer gewöhnlichen SpuleEine Nähmaschine, bei welcher sofort eine Garnrolle, wie sie im Handel
vorkommt, angewendet werden kann, ist auch von Lathrop (*1873 207 24) construirt
worden. Eine ältere Anordnung der Nähmaschinen von Du
Laney ist im Scientific American, Juli
1872 S. 54 und daraus in Richard: Die Nähmaschine
(Hannover 1876) S. 77 mitgetheilt; dieselbe hat neuerdings einige
Verbesserungen erfahren, von denen die wesentlichsten in den Vorrichtungen
zum Spannen des untern und zur Lieferung des obern Fadens bestehen, wie sie
oben näher beschrieben sind. zur Benützung gelangt, welche in einem Gehäuse von Hartgummi (Fig. 12)
eingeschlossen liegt. Dieses Gehäuse ist unbeweglich und wird von einem Rahmen
dergestalt umfaßt, daß die Schleife des obern Nähfadens durch einen Haken C (Fig. 13) leicht über
dasselbe hinweggezogen werden kann. Der Haken C bewegt
sich in einer elliptischen Bahn um das Gehäuse herum, und es wird damit derselbe
Effect erreicht, als ob das Schiffchen mit der untern Spule durch eine Schlinge des
obern Fadens hindurch ginge. Zur Erreichung verschieden großer Spannung des
Unterfadens wird derselbe ein oder mehrere Male (Fig. 12) um einen Stab
des Tragrahmens herumgewickelt.
Der Haken C verläßt die obere Schleife schon dann, wenn
er dieselbe zur Hälfte um das untere Spulengehäuse herumgezogen hat; er erfaßt
hierauf den zum nächsten Stiche bereits herab kommenden obern Faden, zieht ihn
wieder als Schleife über das Gehäuse hinweg und verkürzt damit erst die vorige
Schleife und vollendet so den vorigen Stich. Die zur Stichlänge nöthige Fadenmenge
wird dabei nicht durch den Haken C von der obern Spule
abgezogen, sondern durch einen besondern Apparat selbstthätig nachgeliefert.
An dem Gestellarme, welcher den Stoffdrücker trägt, ist eine Scheibe F durch eine Schraube drehbar befestigt; unter dem
Schraubenkopfe liegen einige elastische Unterlagscheiben, welche gestatten, daß die
Scheibe F mehr oder weniger stark an das Gestell
angepreßt werden kann und dann schwerer oder leichter zu drehen ist. Der obere Faden
wird nun in einer Spur G der Scheibe F einmal um letztere herumgeschlungen und bei jedem
Stiche durch Drehen von F nach der Nadel hin geliefert.
Zu dem Zwecke liegt zwischen F und dem Gestell eine
gebogene Stange I, welche mit ihrem keilförmigen Ende
J in eine Rinne der Scheibe F hineingreift, sich dort festklemmt und nicht herausfallen kann. Die
Verlängerung
L der Stange I wird nun von
dem Vorsprunge M der Nadelstange bei jedem Niedergange
der Nadel getroffen und abwärts gedrückt; da das andere Ende J in der Scheibe F festklemmt, so wird dadurch
diese Scheibe ein Stück gedreht, und sie liefert den für den Stich nöthigen Faden.
Eine Feder K drückt darauf das Ende J in der Rinne von F wieder
herab in die ursprüngliche Lage. Die erforderliche Fadenlänge muß aber verschieden
sein für dicke oder dünne Stoffe; es ist deshalb am Stoffdrücker (Fig. 14) ein Arm P befestigt, welcher mit einem daran geschraubten Stücke
N und durch einen seitlichen Stift (Fig. 11) auf den Stab L drückt, bei dünnem Stoffe also diesen Stab weiter
niederdrückt als bei dickem Stoffe, so daß im erstern Falle L später von M getroffen und LJ nicht so weit herum gedreht werden kann,
folglich F weniger Faden liefert als bei dickem Stoffe,
bei welchem L höher steht, von M früher getroffen wird und damit F weiter
herumdreht, also auch mehr Faden liefert. Hierdurch wird ohne weiteres die
Fadenzuführung für verschieden dicke Waaren regulirt.
In Figur 13
ist ein Arm E angedeutet, welcher dann benützt werden
soll, wenn man mit der Maschine nicht den Doppelsteppstich, sondern unter Weglassung
des untern Fadens den Kettenstich mit nur einem Faden arbeiten will. Der Haken C gibt dann die Schleife des Oberfadens an den Arm E ab, welcher sie hält, bis die Nadel beim nächsten
Stiche wieder durch sie hindurchkommt. E wirkt also wie
ein Fadenfänger.
Unsere Quelle (Scientific American, April 1876 S. 255)
erwähnt weiter, daß die Maschine vermeidet, den Faden durch die Nadel zu zerreiben,
daß die Nadel jeder Zeit nur richtig eingesetzt werden kann und nicht in falsche
Stellung zu bringen ist, und daß die Verbindung zwischen Nadelarm und Zugstange
leicht regulirbar angeordnet ist, ohne dies jedoch ausführlicher nachzuweisen. Für
Erlangung weiterer Mittheilungen ist die Adresse der Fabrikanten: Du Laney und Comp. 744
Broadway in New-York angegeben.