Titel: Ziegelpresse liegender Construction; von C. Schlickeysen in Berlin.
Fundstelle: Band 222, Jahrgang 1876, S. 27
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Ziegelpresse liegender Construction; von C. Schlickeysen in Berlin. Mit Abbildungen auf Tafel I [a.b/3]. Schlickeysen's Ziegelpresse liegender Construction. Die neue Schlickeysen'sche Ziegelpresse ist in Fig. 6 bis 8 in Längenschnitt, Querschnitt (durch den Einwurftrichter) und Grundriß dargestellt; Figur 9 zeigt einen Längenschnitt der Form und Figur 10 einen Querschnitt durch den Hals der Maschine; gleiche Theile sind in allen Figuren mit denselben Buchstaben bezeichnet. Die Schneckentrommel A nebst Welle B und Schneckenflügel C unterscheiden sich nicht wesentlich von denen anderer Constructionen; dagegen bietet die Einrichtung des Einwurftrichters eine Neuheit, welche das Anhaften des Thones an den Wandungen desselben für die regelmäßige Zuführung des Thones zur Schnecke unschädlich machen soll. In diejenige Wand des Einwurftrichters, gegen welche die oben befindlichen Schneckenflügel sich bewegen (vgl. Fig. 7), ist eine Walze H gelagert. Der eingeworfene Thon wird durch die Schnecke gegen den Umfang dieser Walze gedrückt, klebt an derselben und wird so, vermöge der geeigneten Umdrehungsrichtung von H, mit Sicherheit in die Schnecke gezogen. Durch Hinzulegen einer zweiten Walze R würde es möglich gemacht werden, den Thon, bezieh. die demselben beigemengten Steine, vor Eintritt in die Schnecke zu zerquetschen. (Vgl. 1876 221 17.) Ferner ist die Form M, das sogen. Mundstück, eigenthümlich construirt. Die Seele desselben enthält vier umlaufende Rillen N (Fig. 9), welche durch Bohrungen o mit dem Wasserbecken Q in Verbindung stehen. Sie werden theilweise verdeckt durch die schuppenartig hinter einander liegenden und ringsum laufenden Bleche P. Das in die Rillen N gelangte Wasser drängt sich durch die engen Spalten der Schuppen und benetzt den hindurch passirenden Thonstrang, so daß derselbe glatt und leicht hervortreten kann. Es wird hierdurch die Verwendung von Geweben u. dgl. zu demselben Zwecke, welche wegen der starken Abnützung kostspielig und häufig störend ist, unnöthig gemacht. Dasselbe ist in neuerer Zeit auch von andern Constructeuren angestrebt und vollständig erreicht, allein in anderer Weise. (Vgl. Lacroix * 1876 219 496.) Endlich ist bemerkenswerth die Verbindung des Mundstückes M mit der Schneckentrommel A. Das Mundstück ist nämlich an dem gußeisernen Körper J befestigt, welcher sich an der Schneckentrommel A schieben läßt, so weit die Muttern l, l der Schraubenbolzen K, K es gestatten. Es soll hierdurch die Möglichkeit gegeben werden, je nachdem Thon und Preßform es verlangen, die Form M der Schnecke mehr zu nähern, oder von derselben zu entfernen. H. F.

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Tafel I