Titel: Lacy's Feuerlöschapparat.
Fundstelle: Band 222, Jahrgang 1876, S. 300
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Lacy's Feuerlöschapparat. Mit einer Abbildung auf Taf. VIII [b.c/2]. Lacy's Feuerlöschapparat. Das Feuerlöschwesen hat durch die Verbreitung der sogen. Extincteurs (vgl. * 1876 219 449) eine wirksame Vorrichtung zur Bekämpfung localer Schadenfeuer erhalten, so lange dieses noch im Entstehen begriffen ist und durch die verhältnißmäßig geringe Wassermenge einiger vorräthig gehaltenen Gasspritzen bewältigt werden kann. Der Hauptvorzug dieser sowie jeder Feuerlöschvorrichtung überhaupt besteht in der steten Bereitschaft, so daß der Apparat ohne längere Manipulation unmittelbar in Gebrauch gesetzt werden kann. Lacy's Feuerlöschapparat (Fig. 18) weist den gleichen Vorzug auf und wird für größere Fabriksanlagen, sowie zur Bewältigung schon entwickelter Schadenfeuer, für welche die Wirkung eines schwachen Wasserstrahles nicht ausreicht, große Garantien gegen Feuersgefahr bieten, indem unmittelbar, nachdem man des Brandes gewahr wurde, ein beträchtlicher Wasserstrahl verwendet werden kann. Dieser Apparat (Iron, September 1876 S. 361) besteht der Wesenheit nach aus einem Injector, welcher das zur Löschung bestimmte Wasser ansaugt, mit einer bestimmten Quantität von „Chemikalien“ mischt und in die Löschleitung befördert. Ein Windkessel trägt zur Sicherung eines gleichmäßigen Wasserstrahles bei. Ein Zweig des Druckrohres ist an den Kessel als Speiserohr zurückgeführt, so daß der Apparat, im Falle die andern Speisevorrichtungen versagen, auch zur Kesselspeisung verwendet werden kann. Die Chemikalien werden aus einem höher liegenden Kasten zu dem Saugwasser zugelassen. (Sie dürften aber bei der großen Menge des beförderten Wassers nur eine geringe Wirkung hervorrufen. D. R.) Die Anordnung muß jedenfalls derart getroffen werden, daß der beförderte Wasserstrahl mit wenigen Knien und Verengungen an die äußersten Punkte der zu beherrschenden Räume geführt wird, und die Löschleitung muß an passenden Stellen mit Rohrstutzen zur Anbringung der Leder- oder Hanfschläuche versehen sein. Der Apparat muß nahe dem Kesselhause aufgestellt werden, um lange Dampfleitungen zu vermeiden, welche sich mit Wasser füllen würden und im Falle des Bedarfes ein Angehen des Apparates zur Unmöglichkeit machen könnten; für ausgedehnte Gebäude wären jedenfalls mehrere Apparate in den verschiedenen Stockwerken aufzustellen. Auch wäre es zu empfehlen, den Windkessel nicht zu nahe dem Rückschlagventile anzuordnen, damit der Injector leichter arbeitet. Die Vortheile einer solchen Löschvorrichtung leuchten von selbst ein, und es braucht wohl nicht hinzugefügt werden, daß dabei eine Betriebsspannung in den Dampfkesseln vorausgesetzt wird, welche genügend ist, den Injector zu betreiben. S.