Titel: Die Jute und ihre Verarbeitung; von Ingenieur E. Pfuhl, Lehrer am Polytechnicum in Langensalza.
Autor: E. Pfuhl
Fundstelle: Band 223, Jahrgang 1877, S. 355
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Die Jute und ihre Verarbeitung; von Ingenieur E. Pfuhl, Lehrer am Polytechnicum in Langensalza. Mit Abbildungen. (Nachdruck vorbehalten.) (Fortsetzung von S. 176 dieses Bandes.) Pfuhl, über die Jute und ihre Verarbeitung. Die Karden verschiedener Maschinenfabriken sind ziemlich gleich construirt, und wechseln auch die Durchmesser der verschiedenen Walzen nur unbedeutend. Die gewöhnlich üblichen Geschwindigkeitsverhältnisse gehen aus folgendem Beispiele hervor. Bei einer recht gut arbeitenden Muldenvorkarde von Lawson and Sons, welche für Jute zu den Nummern 1/4 bis 2 bestimmt war, sind nämlich folgende Zahlenwerthe anzunehmen (1 Zoll = 25mm,4; 1 Fuß = 304mm,8): Zoll Zoll Zoll Durchmesser derdes Trommel         nackend 48        über den NadelnSpeisewalze         „        7 3/4    „      „        „Arbeitswalze        „        7 5/8    „      „        „Wendewalze         „      12          „      „        „Abnehmewalze     „      16 3/8    „      „        „untern Abzugswalze (Riffeln 5/8 Zoll Thl.)untern Lieferungswalze (glatt 8 Zoll Breite)Blechcylinders am 1. Wender 50,  9 3/4  913 1/218  4  4 1/4  9 also Umfang 157,00030,63128,27442,41256,55012,56613,35228,274 Räder y = 55, 49, 43; d = 150; e = 72; f = 72;g = 35; hh₁ = 150; i = 120; l = 128; q = 72; r = 18; v = 120; x = 20, 25, 30, 35, 40; u = 120; u₁ = 72; u₂ = 36. Riemenscheiben R = 20; a = 8; b = b₁ = 24 Zoll. Bei 156 Umdrehungen der Trommel in der Minute ist die Umfangsgeschwindigkeit in Fußen: der Trommel = 156 157/12 = 2041 der Speisewalze = 156 y/72 18/120 x/120 3200,631/12 = 0,00691 x y und nimmt dieselbe nachstehende Werthe an: Für y und für x 20 25 30 35 40 55 7,60 9,50 11,40 13,30 15,02 49 6,77 8,46 10,15 11,85 13,54 43 5,94 7,42 8,91 10,39 11,88 der Arbeitswalzen = 156 y/150 35/150 28,274/12 = 0,57176 y und wird sie mithin für y = 55 49 43 31,45 28,02 24,59 der Wendewalzen = 156 8/24 42,412/12 = 183,77 der Abnehmewalze = 156 y/72 24/48 25/96 56,55/12 = 1,33 y und wird hier dieselbe für y = 55 49 43 73,15 65,17 57,19 der Abzugswalzen = 156 y/72 12,566/12 = 2,2689 y der Lieferungswalzen = 156 y/72 13,352/12 = 2,41 y und wird letztere für y = 55 49 43 132,55 118,09 103,63 der Blechtrommel = 156 y/150 35/150 120/128 28,274/12 = 0,536 y also für y = 55 49 43 29,48 26,26 23,04. Verzug zwischen Speisewalze und Abnehmewalze v₁ = 1,33 y/0,00691 x y = 192,475/x Abnehmewalze und Abzugswalze v₂ = 2,2689 y/1,33 y = 1,7051 Abzugswalze und Lieferungswalze v₃ = 2,411 y/2,2689 y = 1,0625. Gesammtverzug zwischen Speise- und Ablieferungswalze V = v₁ . v₂ . v₃ = 192,475/x 1,7051 × 1,0625 = 2,41 y/0,00691 x y = 348,7/x. Die größten und kleinsten Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen in der Minute ergeben sich hiernach in Fußen zu: Trommel 2041; Speisewalze 5,94 bis 15,2; Arbeitswalzen 24,59 bis 31,45; Wendewalzen 183,77; Abnehmewalze 57,19 bis 73,15; Abzugswalze 97,56 bis 124,78; Lieferungswalzen 103,63 bis 132,55; der Blechtrommel 23,04 bis 29,48. Die vorliegende Karde ist mit den kleinsten Geschwindigkeiten eingestellt, und ergibt sich für diesen Fall noch die Einzugslänge pro Tag von 10 Stunden ununterbrochener Auflegezeit zu 5,94 × 60 × 10 = 3564 Fuß. Rechnet man pro laufenden Fuß eine Auflage von 0,75 Pfd., so wäre die tägliche Leistung 3564 × 0,75 = 2673 Pfd. (1336k,5). Man vermag, ohne die Maschine zu überladen, täglich recht gut bis zu 3000 Pfd. (1500k) Rohmaterial zu verarbeiten. In den abgelieferten Bändern der Vorkarde haben, wie erwähnt, die einzelnen Fasern eine Länge von 18 bis 22 Zoll (457 bis 559mm), und wenn auch zu Bündelchen vereinigte Fasern in denselben nicht mehr vorkommen, so ist die genügende Zertheilung derselben doch noch nicht erreicht, während ihre gegenseitige Lage des Parallelismus mehr oder weniger entbehrt. Die hauptsächlichste Arbeit der folgenden Maschine, der Feinkarde, besteht jetzt in fortlaufender Verkürzung und Herstellung möglichst gleich langer Fasern, in weiterer Zertheilung und gleichmäßiger Anordnung derselben unter fortgesetzter Ausscheidung der Basttheilchen und kurzen Fasern, sowie in Neubildung eines Bandes. Auch die Feinkarde besteht aus einer rotirenden Trommel, die nackend 4 Fuß (1m,219) im Durchmesser bei 6 Fuß (1m,829) Breite hat, und deren Umfang von mehrern Arbeits- und Wendewalzenpaaren und Abnehmewalzen umgeben ist. Die Speisung geschieht wie bei der Vorkarde durch eine Muldenwalze. Die Entfernung der einzelnen Walzen von der Trommel, sowie der Wender und Arbeiter von einander, kann man innerhalb gewisser Grenzen an den verstellbaren Lagern derselben reguliren. Die Feinkarden für verschiedene Jutesorten unterscheiden sich aber nicht blos in Hinsicht der verschiedenen Beschlaggarnituren und Geschwindigkeiten der einzelnen Walzen, sondern auch in Bezug der Zahl und der Anordnung derselben. Bei Verarbeitung von Jute zu den Nummern 1/4 bis 2 findet man Feinkarden angewendet, deren Umfang von drei Walzenpaaren und einer Abnehmewalze umgeben ist, und kann diese Anordnung wieder derart sein, daß diese Walzen nur den halben oder den ganzen Trommelumfang umgeben; es sind also diese Feinkarden entweder halb circular, oder circular (half circular shell shell finisher card oder circular shell finisher card). Bei mittlern und bessern Jutesorten findet man stets circulare Feinkarden angewendet mit vier Walzenpaaren und einer Abnehmewalze; doch werden bei feinern Sorten und starker Belegung auch zwei Abnehmewalzen angeordnet. Bei sämmtlichen Feinkarden geschieht das Abziehen des Faservließes von den Abnehmewalzen durch zwei glatte eiserne Walzen, von denen gewöhnlich die obere (doffing roller pressing) mit Leder überzogen ist. Die weitere Leitung des Vließes richtet sich mehr oder weniger nach der Art der Zuführung der Vorkardenbänder; doch findet stets zunächst die Zusammenziehung desselben in ein oder mehrern Bändern statt, die von parallel der Trommelachse liegenden Ablieferungswalzen verdichtet, sodann aber doublirt und nach einem zweiten Paar Ablieferungswalzen geleitet werden, welches an der einen Seite der Maschine normal zur Trommelachse angeordnet ist und ein Band abliefert, das man wiederum in Blechkannen auffängt. Die Materialzuführung zur Muldenspeisewalze geschieht auf zweierlei Art. Man ordnet entweder, wie in Figur 14 Tafel VIII [c/1], einen horizontalen Zuführungstisch z – bestehend aus einem endlosen, durch Breter unterstützten bewegten Tuche – an, auf welchem die aus den vorgesetzten Vorkardenkannen entnommenen Bänder, geleitet durch gußeiserne Führungen f, der Muldenwalze zugeführt werden; oder man vereinigt zunächst auf besondern Wickelmaschinen (lap machines) die Vorkardenbänder durch Aufwickeln auf eine runde hölzerne Walze zu einem Wickel, Ball (lap), hängt je nach ihrer Breite zwei oder drei derselben, wie Fig. 16 und 17 Tafel VIII [d/1.2] zeigen, in besondern Gestellen ein und übergibt, unterstützt durch eine Blechführung, die vereinigten Bänder direct der Speisewalze. Die Nachtheile und Vortheile dieser Zuführungen sind folgende: Bei der ersten Methode vermag man der Feinkarde nicht gut mehr wie 13 von den 9 Zoll (229mm) breiten Vorkardenkannen auf ein Mal vorzusetzen, weil sonst leicht die Uebersicht verloren geht. Da nun die Ablieferung ein Band ergibt, so hat man hierbei nur eine 13 fache Doublirung. Nach der zweiten Methode hingegen kann man in jedem Wickel bei Anwendung von dreien leicht 6 Vorkardenbänder, und bei zwei Wickeln in jedem 9 bis 10 einzelne Vorkardenbänder in einer Schicht vereinigen; man führt also der Feinkarde 18 bis 20 Bänder zu und erhält daher eine 18 bis 20 fache Doublirung. Je größer aber die Doublirung, desto gleichmäßiger ist das abgelieferte Band bei sonst gleich guten Vorkardenbändern. Die zweite Methode ist aber umständlicher und theurer, sie erfordert besondere Wickelmaschinen, bedarf daher auch eines größern Kraftaufwandes und sind außerdem Arbeitskräfte zur Herstellung der Wickel erforderlich. Trotzdem findet man aber überwiegend die zweite Methode angewendet und legt neuerdings nur zwei Wickel von je 2 Fuß 7 Zoll (787mm) Breite ein, um die Feinkarde in ihrer ganzen Breite zu speisen. Da aber die Wiedereinfügung gewisser Abfälle in den Spinnproceß bei den Feinkarden für geringere Jutesorten erfolgt und sich diese nur bei Tischzuführung leicht erreichen läßt, und da ferner hierbei große Gleichmäßigkeit der Bänder nicht grade Hauptbedingung ist, so sollte man Tischzuführung stets bei geringern und Wickelzuführung bei Mittlern und bessern Sorten anwenden. Je nachdem man nun durch Bänder oder durch zwei oder drei Wickel speist, und je nachdem eine oder zwei Abnehmewalzen angewendet werden, ist die Abführung des Vließes verschieden. Wendet man Bänderspeisung (Fig. 14) an, so hat die Karde gewöhnlich nur eine Abnehmewalze, und es geht dann das in der vollen Trommelbreite abgenommene Vließ, wie in Figur 19 [d/2] von den Abzugswalzen w, w' auf ein nach unten zu schmäler werdendes Leitblech B – wie bei der Vorkarde – über, wird von den aufgebogenen Rändern desselben in Bandform zusammengezogen, von den ersten Lieferungswalzen p, p' verdichtet und auf einen horizontalen Tisch um einen schräg in denselben eingenieteten Ständer o herum entlang bis zu den seitlich angebrachten, im rechten Winkel zu erstern stehenden zweiten Ablieferungswalzen q, q' geführt und von diesen in Blechkannen abgeliefert. Bei der Speisung durch zwei oder drei Wickel und bei einer Abnehmewalze kann man entweder dieselbe Abführung über ein Leitblech – wie beschrieben – anwenden, oder man theilt das Vließ, indem der Beschlag der Abnehmewalze durch Blechstreifen, welche in der Höhe der Nadelspitzen um den Umfang herumliegen, in zwei oder drei Abtheilungen zerlegt ist, in ebenso viel Theile, von denen jeder, wie Figur 18 für ein in drei Theile zerlegtes Vließ angibt, über ein besonderes, nach unten zu schmäler werdendes, seitlich begrenztes Leitblech B₁, bis B₃ geführt und den auf einer Welle sitzenden ersten Lieferungswalzen p₁, p₁' bis p₃, p'₃ übergeben wird. Die zwei oder drei von diesen Walzen abgelieferten Bänder werden wieder rechtwinklig zur Ablieferungsrichtung auf einen horizontalen Tisch um passend eingenietete Ständer o₁, bis o₃ herum gemeinsam dem einen letzten Ablieferungswalzenpaare q, q' zur Ableitung übergeben. Die Führung des ganzen Vließes über ein Blech verdient aber entschieden den Vorzug vor der zuletzt besprochenen Theilung, da bei dieser durch zufälliges Abreißen der einzelnen, schwächern Bänder die Gleichmäßigkeit des abgelieferten Bandes viel eher als bei der ersten Methode gestört wird, bei welcher derlei Unregelmäßigkeiten überhaupt nicht vorkommen können. Die Ablieferung bei der Speisung durch Wickel und gleichzeitiger Anwendung von zwei Abnehmewalzen, wie in Fig. 16 und 17 im Längenschnitt und in der Vorderansicht dargestellt ist, geschieht stets durch auf oben angegebene Weise getheilte Vließe. Die von den obern Abzugswalzen w₁, w₁' aus der ersten Abnehmewalze D₁ abgezogenen Vließe gleiten über ein Leitblech B₁ herab und vereinigen sich mit den über das zweite Leitblech B₂ herabgleitenden Vließen der untern Abzugswalzen w₂, w₂', indem sie mit diesen gemeinsam durch Trichter geführt werden, welche dicht vor den ersten Lieferungswalzen p₁, p₁' bis p₃, p₃' liegen. Die seitliche Ableitung und Vereinigung der einzelnen Bänder geschieht wie sonst. Zur Vorführung der Geschwindigkeitsverhältnisse mögen die folgenden Beispiele zweier recht gut arbeitenden Feinkarden dienen. Die schon erwähnten Figuren 16 und 17 stellen eine circulare Muldenfeinkarde nach der Anordnung der Firma Barbour and Combe in Belfast im Schnitt in 1/24 n. Gr. und in der Vorderansicht in 1/48 n. Gr. für Jute zu den Nummern 6 bis 10 dar. Die Zuführung des Materials zur Speisewalze S, welche sich in der Mulde s bewegt, geschieht durch drei Wickel L₁ bis L₃ von je 20 Zoll (508mm) Breite. Die durch die Trommel T von der Speisung abgekämmten, zertheilten Fasern werden durch Vermittlung der Arbeits- und Wendewalzen A, W₁ bis A₄, W₄ in der bei der Vorkarde beschriebenen Weise weiter bearbeitet, dann von den Abnehmewalzen D₁, D₂ aufgenommen, von diesen durch die Abzugswalzen w₁, w₁' und w₂, w₂' abgezogen, alsdann, wie bereits erwähnt, in Bandform übergeführt und weggeleitet. Um die Abnehmewalzen von kleinen, hängen gebliebenen Fäserchen zu reinigen, sind die Bürstwalzen (revolving rubbers) C₁, und C₂ angeordnet, die so gestellt sind, daß deren Borsten etwas in den Beschlag derselben hinein ragen. Die Wendewalzen haben gleiche Geschwindigkeit und werden von der Achse der Trommel durch die Scheibe a = 20 Zoll (508mm) bewegt. Der Treibriemen geht über diese und auf die gleich großen, auf den Achsen der Wendewalzen sitzenden Scheiben b₁, bis b₄ = 24 Zoll (609mm) und über die Leitscheibe c zurück. Auf der andern Seite geht der Betrieb ebenfalls von der Trommelachse aus durch das Geschwindigkeitswechselrad y und die Zwischenräder t₁ bis t₃ auf die 72 er Triebräder der Abzugswalzen w₁ und w₂ über. Auf der Achse der Abzugswalze w₂ sitzt noch auf derselben Seite ein 48er Rad, von welchem durch Zwischenrad t₄ das 48 er Treibrad der ersten Ablieferungswalzen bewegt wird. Die Achse dieser Walzen vermittelt auf der andern Seite durch gleich große Winkelräder den Betrieb an die zweite rechtwinklig zu der ersten stehenden untern Ablieferungswalze q. Die Achsen beider Abzugswalzen w₁ und w₂ sind auf der andern Seite mit 16 er Rädern versehen, die mit 110 er auf der Achse der Abnehmewalzen D₁, D₂ sitzenden im Eingriff sind. Von dem 110 er der zweiten Abnehmewalze aus wird durch Zwischenrad t₅ das 96 er Rad getrieben, welches mit dem Verzugswechselrad x fest verbunden auf einem Zapfen läuft. Vom Rade x geht die Bewegung auf das 96 er Speisewalzenrad über. Auf der Achse der obern Abnehmewalze D₁ ist auf der vordern Seite ein Wechselrad z aufgesteckt, von welchem durch die Zwischenräder t₅ bis t₉ die Bewegung auf die 96 er Triebräder der Arbeitswalzen fortgepflanzt wird. Außer dem zwischen Abnehmewalze D₂ und Speisewalze S, sowie zwischen dieser und dem ersten Wender W₁ angebrachten, dicht an die Trommel schließenden Deckel sind Wender W₁ und W₂ ebenfalls theilweise mit Deckeln zur Festhaltung der Fasern umgeben, und wird das Herabfallen derselben auch noch durch die sich dicht an ihren Umfängen bewegenden Blechcylinder G₁, G₂ verhindert. Diese Blechcylinder werden von den Achsen der Wender aus durch 60 er und 108er Triebräder bewegt. Die Trommel und die Walzen haben folgende Dimensionen: Durchmesser der Trommel über den Nadeln 49 3/4 Zoll, also Umfang 156,290 Zoll Speisewalze   4 12,566 Arbeitswalzen   8 25,133 Wendewalzen 11 34,558 Abnehmewalzen 15 47,124 glatten Abzugswalzen   4 12,566 ersten Lieferungswalzen   4 1/2 13,352 zweiten Lieferungswalzen   4 1/2 14,137 Blechcylinder   9 28,274 Die Trommel bewegt sich mit 156 Umdrehungen in der Minute. Die sich daher ergebenden minutlichen Umfangsgeschwindigkeiten (in Fußen) sind für die kleinsten und größten vorhandenen Wechselräder, und zwar für x = 22 und 44, y = 50 und 60, z = 50 und 64, folgende: Trommel 156 156,29/12 = 2031,77 Speisewalze 156 y/72 16/96 x/96 12,566/12 = 0,00393 x y = 4,32 bis 10,38 Arbeitswalzen 156 y/72 16/96 x/96 12,566/12 = 0,00687 y z = 17,17 bis 26,38 Wendewalzen 156 20/24 34,558/12 = 374,37 Abnehmewalzen 156 y/72 16/110 47,124/12 = 1,237 y = 61,85 bis 74,22 Abzugswalzen 156 y/72 12,566/12 = 2,268 y = 113,4 bis 136,08 ersten Lieferungswalzen 156 y/72 13,352/12 = 2,4107 y = 120,53 bis 144,64 zweiten Lieferungswalzen 156 y/72 14,137/12 = 2,552 y = 127,62 bis 153,14 Blechcylinder 156 20/24 60/108 28,274/12 = 170,167. Verzug zwischen Speisewalze und Abnehmewalze v₁ = 1,237y/0,00393xy = 314,75/x Abnehmewalze und Abzugswalze v₂ = 2,268y/1,237y = 1,833 Abzugswalze und erster Lieferungswalze v₃ = 2,4107y/2,268y = 1,0629 erster und zweiter Lieferungswalze v₄ = 2,5524y/2,4107y = 1,0587 Totaler Verzug zwischen Speisewalze und zweiter Lieferungswalze V = v₁ . v₂ . v₃ . v₄ oder 2,5524 y/0,00393 x y = 649,49/x, also 29,52 bis 14,76. Die Maschine ist im vorliegenden Falle mit den Rädern x = 22; y = 50 und z = 64 eingestellt. Ihre tägliche Einzugslänge bei 10stündiger ununterbrochener Arbeitszeit ist alsdann 4,323 × 60 × 10 = 2593,8 Fuß. Wiegt der laufende Fuß des Einzuges 0,6 Pfd., so werden täglich 2593,8 × 0,6 = 1556 Pfd. (778k) verarbeitet. Die tägliche Leistung schwankt in der Praxis zwischen 1500 bis 2200 Pfd. (750 bis 1100k). Ganz ähnliche Verhältnisse ergeben sich für die zweite, in Figur 14 Tafel VIII [c/1] im Längenschnitt in 1/24 natürlicher Größe abgebildete Muldenfeinkarde für ordinäre Jutesorten. Diese Karde ist mit Tischzuführung versehen, hat eine Abnehmewalze und erfolgt der Wenderbetrieb genau so wie bei der vorigen Karde. Der Antrieb der andern Walzen geht aus der Zeichnung hervor und gibt Figur 15 den Antrieb der Abnehmewalze von der Abzugswalze aus, auf der hintern Seite der Maschine, besonders. Die Walzen haben bei einer Lawson'schen Karde folgende äußerste Durchmesser: Trommel 49 3/4, Speisewalze 4 1/2, Arbeiter 8 3/4, Wender 11 1/4, Abnehmewalze 16 1/4, Abzugswalzen 4, erste Lieferungswalze 4 1/4, zweite Lieferungswalze 4 1/2 Zoll. Unter Zugrundelegung dieser Dimensionen und der in Fig. 14 und 15 eingeschriebenen Zähnezahlen ergeben sich auch hier folgende größten und kleinsten Umfangsgeschwindigkeiten (in Fußen) für die Wechselräder x = 20 und 40; y = 51 und 63; z = 50 bis 60: Trommel 156 156 29/12 = 2031,77 Speisewalze 156 y/80 18/96 x/96 14,137/12 = 0,00448 x y, also 4,57 bis 11,29 Arbeitswalzen 156 y/72 23/34 22/102 z/96 27,489/12 = 0,00754 y z 19,28 bis 28,50 Wendewalzen 156 20/24 35,343/12 = 382,88 Abnehmewalze 156 y/72 23/34 22/102 51,051/12 = 1,344 y 68,54 bis 48,67 Abzugswalze 156 y/72 13,352/12 = 2,268 y 115,60 bis 142,88 erste Lieferungswalze 156 y/72 13,352/12 = 2,4107 y 122,94 bis 151,87 zweite Lieferungswalze 156 y/72 14,137/12 = 2,5524 y 130,01 bis 160,73. Verzug zwischen Speise- und AbnehmewalzeAbnehme- und AbzugswalzeAbzugs- und erster Lieferungswalzeerster und zweiter Lieferungswalze v₁ = 1,344 y/0,00448 x y = 300/x also = 20 bis 7,5v₂ = 2,268 y/1,344 y = 1,6875v₃ = 2,4107 y/2,268 y = 1,0628v₄ = 2,5524 y/2,4107 y = 1,05877. Totaler Verzug zwischen Speisewalze und zweiter Lieferungswalze V = v₁. v₂. v₃. v₄ oder 2,5524 y/0,00448 y x = 569,732/x, also = 28,48 bis 14,24. Die Maschine ist eingestellt mit den Rädern x = 20; y = 51 und z = 54. Die tägliche Leistung derselben liegt auch, wie bei der vorigen, zwischen 1500 und 2200 Pfd. (750 bis 1100k. Ohne an dieser Stelle auf den Krempelproceß und die Justirung der Karden noch weiter einzugehen, sei es noch gestattet, einige Hauptangaben einer von Combe gebauten Flachs-Heede-Feinkarde, für die Nummern 6 bis 14 bestimmt, hier anzufügen, um einen Vergleich mit Jutefeinkarden zu ermöglichen: Trommel 5 Fuß (1m,524) Durchmesser bei 6 Fuß (1m,829) Breite, 150 Umdrehungen in der Minute. Die Speisung geschieht durch zwei Nadelwalzen; auf diese folgt ein Speisewender, sodann folgen 6 Paar Arbeits- und Wendewalzen, dann 3 Abnehmewalzen (Kammwalzen), von denen durch Hacker und Abzugswalzen die Vließe entnommen werden. Das vorhandene Sortiment Wechselräder A bedeutet Art der Garnitur (ob Holz H oder Leder L); N = Nummer und Länge (Zoll); T = Theilung (Zoll). Textabbildung Bd. 223, S. 364 Für die Nummern; Art der Karde; Beschäge; Trommel; Speisewalze.; 1. Arbeeiter; 2. Arbeeiter; 3 Arbeeiter; 4 Arbeeiter;1. Wender; 2. Wender; 3. Wender; 4. Wender; 1 Abnehmewalze; 2 Abnehmewalze; Bemerkungen; Mulden-Vorkarde Bemerkungen: a Trommel auch rhombische Nadeln. – b Zuführung durch Speisetuch. Auch mit drei Wendern und Arbeitern und alsdann circular oder halbcircular. – c Arbeiter auch Lederbeschlag. – d Zuführung durch Speisetuch oder durch Wickel. Arbeiter und Abnehmewalzen auch Lederbeschlag. – e Arbeiter auch Lederbeschlag. – f Zuführung durch Wickel, Arbeiter und Abnehmewalzen auch Lederbeschlag. – g Selten angewendet. – h Zuführung durch Wickel, Arbeiter und Abnehmewalzen auch Lederbeschlag. – Bei starker Belegung der Feinkarden werden vortheilhaft überall zwei Abnehmewalzen angewendet. erlaubte folgende minutliche Umfangsgeschwindigkeiten zu geben, welche in Fußen ausgedrückt sind: Trommel 2356; Speisewalzen 0,8 bis 2,4; Arbeiter 1,5 bis 8,77; Wender 564; Kammwalzen 8,36 bis 19,51; Abzugswalzen 14,88 bis 34,72. Die Beschläge hatten folgende Nummern: Trommel 14; Speisewalzen 13; Arbeiter 14 15 16 16 17 18; Wender 14 15 15 16 16 17 18; Kammwalzen (Abnehmewalzen) 17 18 19. Eine Beschlaggarnitur für Jute-Karden ist in nebenstehender Tabelle zusammengestellt. In den meisten Fällen genügen 3 verschiedene Sorten Karden und hat man in kleineren Spinnereien deren sogar nur zwei. Damit die Wirksamkeit der Karden nicht in kurzer Zeit wesentlich beeinträchtigt wird, müssen die Beschläge der Walzen und der Trommel von Zeit zu Zeit gereinigt (geputzt) werden. Diese Reinigung (Putzen) erstreckt sich entweder auf die Entfernung der besonders in den Beschlägen der Arbeits- und Abnehmewalzen sitzen gebliebenen, ganz kurzen, mit Staub untermischten Fasern und hat dann täglich etwa ein bis drei Mal mittels kurzer krummer Haken stattzufinden, oder auf die Entfernung des an den Nadeln festsitzenden, durch Staub verdickten Thranes und findet dann etwa alle Monate statt. Wird Petroleum bei dem Einweichen der Jute mit verwendet, so kann das letztere Putzen länger hinaus geschoben werden, weil die Nadeln alsdann reiner bleiben. Zum Putzen wird zunächst vor die zu reinigende Walze oder Trommel eine über die ganze Breite der Maschine gehende Leiste an den Gestellen befestigt, welche als Vorlage dient. Nun dreht man die Walze langsam mittels einer an ihrer Betriebsscheibe oder ihrem Betriebsrade befestigten Kurbel, während man eine mit langem Stiele versehene Stahlbürste fest in die Nadeln eindrückt und an der erwähnten Leiste entlang führt. Diese Reinigung erfordert viel Zeit und kann nur durch kräftige Männer ausgeführt werden; es dürfte sich deshalb die Benutzung eines mechanisch bewegten Putzapparates, z.B. in einer Stahlbürstenwalze bestehend, welche an die zu reinigende, auf gewöhnliche Weise angetriebene Walze gedrückt wird, sehr empfehlen. (Fortsetzung folgt.)