Titel: Toselli's Hebeapparate für unterseeische Gegenstände.
Fundstelle: Band 223, Jahrgang 1877, S. 578
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Toselli's Hebeapparate für unterseeische Gegenstände. Mit Abbildungen auf Taf. XIII [a/3] Toselli's Hebeapparate für unterseeische Gegenstände. Die Verbesserung der Tieflothe und Sondirinstrumente hat in unserer Zeit auch zur Herstellung von Apparaten geführt, welche ohne Zuhilfenahme von Tauchern zur Befestigung von Tauen größere Gegenstände vom Meeresgrunde auflesen und zu Tage fördern. Bei beträchtlichen Tiefen ist ohnedies die Taucherarbeit nicht mehr ausführbar. Toselli, welcher bereits mehrere Apparate zum Aufholen von Grundproben construirte (vgl. *1874 212 193) und im J. 1869 erfolgreiche Experimente mit seinem Taucherapparate (Talpa marina) zur Zeit der maritimen Ausstellung in Neapel vollführte, hat neuerdings verschiedene Hebeapparate angegeben, welche im Bulletin de la Société d'Encouragement, 1876 S. 419 ausführlich beschrieben sind. Der in Figur 13 skizzirte Grundgreifer (grappin automateur) besteht aus vier gebogenen Armen E, welche mit Gelenken an der Hülse A sitzen und beim Senken des Apparates mit je einer Kette F in gehobener Lage gehalten werden, indem letztere mit ihren Haken in die Schale D der Hülse A eingehängt sind. In dieser Hülse steckt eine mit Gewicht G belastete Spindel, deren tiefste Stellung durch einen Bund C' bestimmt ist. Mit gehobenen Armen wird der Apparat an einer am Bügel B befestigten Leine im Wasser niedergelassen; trifft der Greifer auf den Meeresboden und ist das Grundgewicht G, wenn der Apparat richtig über den zu bebenden Gegenstand eingesenkt wurde, aufgestoßen, so streift der Bund C' die Kettenhaken von der Schale D ab, die Arme E fallen und umfassen den getroffenen Gegenstand, welcher nun emporgehoben werden kann. Hat der Grundgreifer nicht gefaßt, so muß er leer ausgehoben werden, um die Ketten neuerdings in die Schale D einzuhängen. Dieser Uebelstand, welcher das Heben unterseeischer Objecte zu einem zeitraubenden Geschäft macht, kann für gewisse Zwecke durch eine Construction des Grundgreifers behoben werden, welche sich jedoch nur bei kleinern Dimensionen der Fangarme bewährt hat; dieselben erhalten für diesen Fall Flügel N (Fig. 14), um durch den Druck des Wassers beim Niederlassen des Apparates gehoben, d.h. in die zum Fassen geeignete Lage gebracht zu werden. Wird dieser Greifer im Wasser ruhig gehalten oder in die Höhe gezogen, so schließen sich die Arme M. Man kann daher mit diesem Apparate unter Wasser so lange suchen, bis der zu hebende Gegenstand gefunden und gefaßt wird.