Titel: Kaselowsky's Feuerbox.
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, S. 130
Download: XML
Kaselowsky's Feuerbox. Mit Abbildungen auf Taf. II [d/1]. Kaselowsky's Feuerbox. Die Figuren 8 und 9 stellen diese neue Construction in ihrer Anwendung für Locomotivkessel dar, wo sie wohl am meisten Aussicht auf Erfolg hat, obwohl der Erfinder noch eine Zahl Variationen zur Anwendung bei Stabilkesseln vorgeschlagen hat. Zweck der Construction ist die Vermeidung der Stehbolzen in unsern jetzt gebräuchlichen Feuerbüchsen, durch welche sowohl die Herstellung des Kessels außerordentlich vertheuert, die Reinigung nahezu unmöglich gemacht wird und in Folge der starren Verbindung zwischen verschieden expandirenden Kesseltheilen die seitlichen Stehbolzen, besonders in ihren obern Reihen, der steten Gefahr des Abreißens ausgesetzt sind. Diese zu beseitigen, müssen die flachen Wände vermieden werden, um die Stehbolzenversteifung entbehren zu können; wir sehen daher bei Kaselowsky's Construction nur die flache Boxhinterwand beibehalten, die Seiten aber, sowohl der Box als des Mantels nach Kreisbögen abgerundet; dieselben liegen derart excentrisch zu einander, daß sie sich am untern Ende einander nähern, hier aufgeflanscht und mit dem Mantelringe verbunden werden (Fig. 9). Die kupferne Feuerboxdecke ist nach Haswell's System wellenförmig aufgebogen, wodurch sowohl die Steifigkeit erhöht, als die Heizfläche vergrößert wird. Die ebene Kesselhinterwand wird durch Stehbleche und Anker versteift und mit der Boxhinterwand durch den Heizthürring und eine geringe Zahl Stehbolzen verbunden, welche in Figur 9 über den Querschnitt gezeichnet sind. Der wesentlichste Einwand gegen Kaselowsky's Box besteht darin, daß die Anzahl der unterzubringenden Rohre vermindert wird; ferner erhebt sich der Rost so nahe zu den untersten Rohrreihen, daß dieselben durch eine Feuerbrücke geschützt werden müssen und so noch weniger Durchzug von Verbrennungsgasen erhalten, als dieselben schon gewöhnlich die untern Rohrreihen vermeiden.

Tafeln

Tafel Taf.
									II
Taf. II