| Titel: | Cope und Maxwell's Pumpensteuerung mit Selbstregulirung. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 24 | 
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                        Cope und Maxwell's
                           								Pumpensteuerung mit Selbstregulirung.
                        Mit einer Abbildung auf Taf. IV [b.c/2].
                        Cope und Maxwell's Pumpensteuerung.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlichen Anschlagsteuerungen direct wirkender Dampfpumpen
                              									besitzen bekanntlich nie eine Regulirvorrichtung, so daß sie bei
                              									hohem Dampfdruck rasch, bei niederem Dampfdruck langsam laufen,
                              									ebenso von dem wechselnden Widerstand der Saug- und Druckleitung
                              									abhängen, und daher nur durch stete Beaufsichtigung in der dem
                              									günstigsten Wirkungsgrad entsprechenden Hubzahl gehalten werden
                              									können. Um statt dessen eine automatische Regulirung
                              									einzuführen, haben Cope und Maxwell die in Figur 6
                              									nach Engineering, Juli 1877 S.
                                 									33 skizzirte Anordnung gewählt, die allerdings
                              									einigermaßen complicirt erscheint, jedoch bei richtiger
                              									Functionirung gewiß in vielen Fällen mit Nutzen anwendbar sein
                              									dürfte. Die Zeichnung stellt den Dampfcylinder dar; rechts von
                              									demselben ist der Pumpencylinder zu denken, während der hintere
                              									Cylinderdeckel einen nach links herausragenden Arm A trägt, auf welchem die
                              									Regulirvorrichtung angebracht ist. Dieselbe besteht in einem
                              									beweglichen Kataraktcylinder K, der
                              									mit seiner Grundplatte auf der Gleitfläche des Armes A durch Vermittlung der Zugstange z und des Hebels h von der nach rückwärts verlängerten Kolbenstange
                              									abwechselnd nach rechts und links in Bewegung gesetzt wird.
                              									Dabei stößt eine aus K hervorragende
                              									Führung f abwechselnd an den vordern
                              									oder hintern Anschlag der Schieberstange des Hilfsschiebers s und würde dadurch, wenn wir von der
                              									Verbindung des Hauptschiebers S mit
                              									dem Kataraktcylinder K gänzlich
                              									absehen, die Dampfvertheilung nach Art einer gewöhnlichen
                              									Anschlagsteuerung bewirken.
                           
                           Wenn beispielsweise der Kolben an das linke Ende des
                              									Dampfcylinders gelangt ist, hat die Führung f den Hilfsschieber nach rechts
                              									verschoben; in Folge dessen tritt frischer Dampf hinter den
                              									linken Steuerkolben P des
                              									Hauptschiebers S und bewegt
                              									denselben nach rechts; dann strömt Dampf zunächst durch den
                              									kleinen Seitencanal c hinter den
                              									Kolben und setzt denselben nach rechts in Bewegung, bis auch der
                              									Canal C frei und sodann mit vollem
                              									Dampfdruck der Kolbenhub vollendet wird. Daß dabei anderseits
                              									durch die Anordnung der Canäle C'
                              									und c' eine Compression vor dem
                              									Kolben am Hubende eingeleitet und dadurch der Stoß beim
                              									Hubwechsel vermieden wird, bedarf keiner weitern Erörterung.
                           Wie nun die Zeichnung ergibt, ist den mit einander verbundenen
                              									Steuerkolben P, P' keine vollkommen
                              									freie Bewegung im Schiebergehäuse gestattet, sondern dieselben
                              									stehen mit den Kolben p des
                              									Kataraktcylinders K in Verbindung.
                              									Derselbe ist mit Oel oder Wasser gefüllt und setzt der Bewegung
                              									von p dadurch einen gewissen
                              									Widerstand entgegen, daß die Flüssigkeit nur durch eine enge
                              									Oeffnung von der einen Seite des Kolbens auf die andere gelangen
                              									kann. Es ist nun leicht, die Größe dieses Widerstandes so zu
                              									reguliren, daß beim normalen Gang der Pumpe der Kataraktcylinder
                              									K grade Zeit hat, sich über den
                              									Kolben p nach rechts oder links zu
                              									verschieben, ohne denselben mitzunehmen. So würde für die vorhin
                              									angenommene Dampfkolbenstellung am linken Cylinderende sowohl
                              									Kataraktcylinder K, als Kolben p noch um ein Stück nach rechts
                              									verschoben sein, so daß jedoch genügend Spiel zwischen dem
                              									rechten Cylinderende und dem Kolben p wäre, um bei dem nun folgenden Rechtsgange des
                              									Dampfkolbens den Linksgang des Kataraktcylinders zu gestatten,
                              									ohne daß derselbe den Kolben p
                              									verschiebt. Wenn aber die Hubgeschwindigkeit zu groß wird,
                              									findet die im Katarakt eingeschlossene Flüssigkeit nicht die
                              									Zeit, den Raum zwischen der rechten Cylinderwand und dem Kolben
                              									p zu verlassen; p wird in Folge dessen nach links
                              									gedrückt und der Hauptschieber S
                              									sofort wieder geschlossen. Dasselbe findet selbstverständlich
                              									für den Kolbenrückgang statt, so daß auf diese Weise eine
                              									vollkommene Sicherheit gegen das
                              									„Durchgehen“ der Pumpe erzielt wird.
                           Das Cope und Maxwell'sche Patent verwerthet die Firma Hayward, Tyler und Comp. in London.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                     
                  
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