| Titel: | Arbey's neue Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 33 | 
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                        Arbey's neue
                           								Holzbearbeitungsmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Taf. IV [c.d/3].
                        Arbey's neue
                           								Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Auf der Weltausstellung in Philadelphia waren von F. Arbey in Paris unter andern Maschinen
                              									folgende drei neue, patentirte Holzbearbeitungsmaschinen
                              									ausgestellt: Eine Maschine zum Fugen der Faßdauben, eine
                              									Copirdrehbank und eine Drehbank mit Fräsvorrichtung für
                              									Bildhauerarbeiten. Dieselben zogen die Aufmerksamkeit der
                              									Ausstellungsbesucher in hohem Grade auf sich, und zwar sowohl
                              									durch ihre von den bisher für die gleichen Zwecke bestimmten
                              									Maschinen abweichenden Formen, als auch durch deren vollendete
                              									Ausführung. Die genannten Maschinen sind durch die dem Scientific American, April 1877 S. 210
                              									entnommenen Figuren
                                 									13 bis 17
                              									principiell dargestellt.
                           
                        
                           Die Maschine zum Fugen der Faßdauben
                              									(Fig. 13
                              									und 14)
                              									entspricht der Bedingung, daß die Ebene der beim Zusammenstoßen
                              									zweier Dauben entstehenden Fugen durch die Achse des
                              									herzustellenden Fasses gehen müsse, dadurch, daß die Drehachse
                              									des schwingenden Rahmens E in die
                              									Ebene des die Fugenseiten der Faßdauben beschneidenden
                              									Kreissägeblattes C gelegt ist. Die
                              									Faßdaube wird bei D mittels Schraube
                              									und Handrad in den mit entsprechend gekrümmten Einspannstücken
                              									versehenen Rahmen E in gebogenem
                              									Zustande festgespannt. Letzterer kann zwischen verstellbaren
                              									Anschlägen f um die Achse der
                              									unterhalb dieser in den kleinen, mit dem Maschinengestelle
                              									verbundenen Ständerchen angebrachten Körnerspitzen b im Bogen geschwungen werden. Für
                              									breite Faßdauben werden die Anschläge f weiter aus einander gestellt und umgekehrt. Ist die zu
                              									fugende Daube eingespannt und sind die Anschläge f der Daubenbreite entsprechend
                              									eingestellt, so wird der Rahmen E
                              									erst rechts und dann links an die Anschläge f angelegt. In jeder dieser beiden
                              									Rahmenstellungen wird das am obern Ende des Armes B angebrachte Kreissägeblatt C der Faßdaube entlang geführt. Das
                              									durch einen Riemen von der auf der Welle B₁ sitzenden Riemenscheibe umgedrehte
                              									Kreissägeblatt beschneidet hierbei erst die eine und dann die
                              									andere Fugenfläche.
                           
                        
                           Die außerordentlich einfache Copirdrehbank (Fig. 15
                              									und 16) dient
                              									zur Herstellung von Schwertgriffen, Gewehrschäften u. dgl. Der
                              									wie bei einer gewöhnlichen Holzdrehbank geformte Werkzeugstahl
                              									e ist in dem Hebelarme D befestigt, welcher durch die kurze
                              									Lenkstange f mit dem ihm bis dahin
                              									genau gleichen Hebelarme D' in
                              									Verbindung steht. Die schwingende Bewegung des Hebelarmes D' veranlaßt daher eine gleiche des
                              									Hebelarmes D, wobei letzterer stets
                              									zu ersterem parallel bleibt. Die Schwingungsebene dieser beiden
                              									Hebelarme steht senkrecht zur Drehbankachse. Modell und
                              									Arbeitsstück sind zwischen Spitzen gleicher Höhe eingespannt und
                              									werden mit gleicher Tourenzahl in gleicher Richtung umgedreht.
                              									Durch eine (mittels bei F und f eingehängter Ketten gespannte)
                              									combinirte Blattfeder E wird nun der
                              									Hebelarm D' mit der daran
                              									befindlichen Führungsrolle e'
                              									fortwährend gegen das zu copirende Modell angedrückt, wodurch
                              									der Werkzeugstahl e' gezwungen ist,
                              									die Form des Modelles auf dem Arbeitsstücke zu erzeugen. Durch
                              									einen am obern Ende des Armes D
                              									angebrachten Handgriff kann dieser zurückgezogen und somit auch
                              									das Werkzeug vom Arbeitsstücke entfernt werden. Die Drehachsen
                              									der beiden Hebelarme D, D' befinden
                              									sich an dem am Supportschlitten mittels Schraube und Handrad g quer verstellbaren Schieber F'. Der in Prismen geführte
                              									Supportschlitten wird durch die im Bette der Maschine gelagerte
                              									Leitspindel der Länge nach verschoben. Der Antrieb der
                              									Leitspindel erfolgt wie jener der Modellspindel von der
                              									Antriebsspindel des Arbeitsstückes durch Zahnräder.
                           
                        
                           Die Drehbank mit Fräsvorrichtung für
                              									Bildhauerarbeiten, welche in Figur 17 im Grundrisse dargestellt ist, dient zur
                              									Erzeugung von Ruthen, Cannelirungen und Ornamenten an
                              									Geländerstäben, Tischfüßen u. dgl. Das Arbeitsstück wird
                              									zwischen den Spitzen der Drehbank in gewöhnlicher Weise
                              									eingespannt. Der Fräser befindet sich an der Frässpindel B, welche in dem um eine horizontale
                              									Achse schwingenden, durch Gegengewichte ausbalancirten Rahmen
                              									C gelagert ist. Die Drehachse dieses
                              									Rahmens wird durch zwei am hohlen Supporttheil D befindliche Zapfen gebildet. Letzteres
                              									ist auf dem Supportschlitten befestigt, welcher durch die im
                              									Innern des Bettes liegende Leitspindel dem Arbeitsstücke entlang
                              									geführt wird. Die Art, wie die Frässpindel in Umdrehung versetzt
                              									wird, ist aus der Skizze deutlich ersichtlich. Bei der
                              									Längsbewegung des Supportschlittens werden von dem Fräser in das
                              									Arbeitsstück Ruthen von gewünschter Form eingefräst. Um mehrere
                              									derselben in gleicher Vertheilung im Umfange des Arbeitsstückes
                              									anzubringen, ist eine mit der entsprechenden Anzahl von
                              									Einschnitten versehene Theilscheibe F vorhanden. Wird während der Schlittenbewegung das
                              									Arbeitsstück in langsame rotirende Bewegung versetzt, so werden
                              									in das Arbeitsstück schraubenförmige Ruthen eingefräst, wie sie
                              									in Figur 17
                              									dargestellt sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
