| Titel: | Bericht über die Ausstellung von Heizungs- und Lüftungs-Anlagen in Cassel; von Hermann Fischer. | 
| Autor: | Hermann Fischer | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 113 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Bericht über die Ausstellung
                           								von Heizungs- und Lüftungs-Anlagen in Cassel; von Hermann
                              								Fischer.
                        Mit Abbildungen im Text und
                           								auf Tafel I bis III.
                        (Fortsetzung von S. 15 dieses
                           								Bandes.)
                        H. Fischer, über Heizungs- und
                           								Lüftungsanlagen.
                        
                     
                        
                           2) Die Wände und
                                 									sonstigen Mittel, welche die erzeugte Wärme
                                 									übertragen.
                           Die Ueberführung der Wärme aus den Verbrennungsgasen in die Luft
                              									oder in Wasser und von Wasser oder Dampf in Luft findet
                              									Widerstand bei dem Uebergang aus den Feuergasen in die sie
                              									einschließende Wandung, bei der Leitung in der Wand und endlich
                              									bei dem Uebergang in das dritte Mittel. Diese drei Theile des
                              									Gesammtwiderstandes müssen für sich betrachtet werden, will man
                              									über den Gesammtvorgang Klarheit sich verschaffen.
                           Der leitende Wärmeübergang aus dem einen in das andere Mittel
                              									findet selbstverständlich nur in der Berührungsfläche statt.
                              									Würde demnach die Luft oder der Rauch in Ruhe sich befinden, so
                              									würde der Uebergang der Wärme nur in dem Maße stattfinden, wie
                              									die Wärme durch die ruhige Luft geleitet wird. Da diese Leitung
                              									eine sehr geringe ist, so würde zwischen der
                              									Oberflächentemperatur der Wand und der Oberflächentemperatur der
                              									Luft nur ein geringer Unterschied herrschen, dem entsprechend
                              									also der Wärmeübergang ein geringer sein, weil derselbe, wie wir
                              									anzunehmen Grund haben, im Verhältniß des
                              									Temperaturunterschiedes stattfindet, welch letztern wir aber
                              									nicht messen, weil wir unsere Meßinstrumente bis jetzt noch
                              									nicht in die unmittelbare Nähe der Uebergangsfläche zu bringen
                              									vermögen.
                           Bewegt sich die Luft längs der Fläche, so kommt fortwährend Luft
                              									anderer Temperatur mit der Fläche in Berührung, die
                              									wärmeleitende Eigenschaft der Luft kommt weniger in Frage, es
                              									wird der Temperaturunterschied in der Berührungsfläche ein
                              									größerer, also auch die Wärmeüberführung. Je größer die
                              									Geschwindigkeit des Luftwechsels, um so wehr wird an der die
                              									Wand berührenden Oberfläche der Luft diejenige Temperatur
                              									derselben vorhanden sein, welche unsere Meßapparate uns
                              									anzeigen, so daß bei unendlich großer Geschwindigkeit beide
                              									Temperaturen sich gleich sein müssen, also die Wärmeüberführung
                              									das denkbar Größte erreicht.
                           Lediglich um die Auffassung des Gesagten zu erleichtern, erinnern
                              									wir an den Gebrauch des Fächers. Im schwülen Raume ist der
                              									Aufenthalt ein unangenehmer. Es wird zum Fächer gegriffen und
                              									durch geschickte Bewegung desselben eine Luftströmung an der
                              									Oberfläche der Haut – des Antlitzes, des Nackens und der
                              									Büste – erzeugt. Wie wohl thut die entstehende Kühlung!
                              									Aber die Lufttemperatur ist dieselbe geblieben, nicht weniger
                              									die Blutwärme; letztere wird sogar erhöht, wenn auch in geringem
                              									Maße, durch die Arbeit des Fächelns; und doch die angenehme
                              									Kühlung. Sie wird allein dadurch hervorgerufen, daß die Wärme
                              									der die Haut berührenden Luftoberfläche sich der allgemeinen
                              									Zimmerwärme nähert, sich also von der Wärme der Hautoberfläche
                              									entfernt.
                           Die übeln Erkältungsfolgen des „Zuges“ sind
                              									ebenfalls hierdurch erklärt.
                           Zwischen den beiden Grenzfällen – vollständig ruhender
                              									Luft und unendlich rasch bewegter Luft – welche niemals
                              									in Wirklichkeit erreicht werden können, befindet sich nun eine
                              									unendliche Zahl von Zuständen, die entweder dem einen oder dem
                              									andern Grenzzustande näher liegen. Wir rechnen mit in der Mitte
                              									liegenden Fällen, weil uns noch nicht die genügenden
                              									Versuchsergebnisse vorliegen, um richtig rechnen zu können; wir
                              									nehmen durchschnittliche Werthe, obgleich dieselben
                              									außerordentlich von denjenigen Grenzwerthen abweichen, die in
                              									der Wirklichkeit vorkommen. Dies ist vielfach Ursache gewesen,
                              									daß Praktiker jede Rechnung als unzutreffend und nutzlos
                              									verwarfen, oder sich doch mit wenig entsprechenden
                              									Faustrechnungen begnügten.
                           Wie erwähnt, kennen wir die einschlagenden Gesetze noch nicht
                              									genügend, um sie unmittelbar den Formeln einzuverleiben, welche
                              									wir zur Berechnung von Beheizungskörpern benutzen. Es ist das
                              									die zweite sehr fühlbare Schwäche der gegenwärtigen
                              									Beheizungstechnik, welche aber eine Berücksichtigung der
                              									betreffenden Vorgänge nicht ausschließt, wenn diese
                              									Inbetrachtnahmen auch nur den Werth von Schätzungen haben.
                           Die mehrerwähnte Bewegung der Luft kann hervorgehen aus irgend
                              									einer äußern Ursache, oder sie kann entstehen aus dem hier zu
                              									behandelnden Vorgange selbst, nämlich aus der stattfindenden
                              									Wärmeübertragung.
                           Durch jede Temperaturänderung der Luft oder der Rauchgase wird
                              									deren Gewicht verändert. Dies ist die Quelle der Bewegung,
                              									welche uns durch den letztgenannten Vorgang geboten wird. Jede
                              									Wärmeentziehung veranlaßt das Bestreben des Niedersinkens, jede
                              									Wärmezunahme dasjenige des Steigens. Eine nach unten gerichtete
                              									wagrechte Wandfläche ist daher wenig geeignet, Wärme an die Luft
                              									abzugeben, Wohl aber zur Wärmeaufnahme. Eine derartige nach oben
                              									gerichtete Fläche verhält sich grade umgekehrt. Aufrechte
                              									Flächen sind zu beiden Vorgängen gleich gut tauglich; der
                              									Luftwechsel an denselben ist ein solcher, welcher zwischen den
                              									beiden vorhin genannten, dem günstigen, bezieh. ungünstigen
                              									liegt.
                           Flächen, welche durch ihre Nachbarschaft gegen wirksame Bespülung
                              									durch Wärme abgebende, oder Wärme aufnehmende Gase geschützt
                              									werden, sind für unsere Zwecke nicht geeignet, soweit es sich um
                              									möglichst rasche Wärmeüberführung handelt; sie sind uns aber
                              									erwünscht, wenn eine rasche Wärme-Abgabe oder Aufnahme
                              									verhindert werden soll.
                           Bezüglich der aufrechten Wärmeübertragungswände ist noch auf
                              									folgende Verschiedenheiten aufmerksam zu machen. Es ist entweder
                              									möglich, die Wärme abgebenden Gase aufwärts oder abwärts zu
                              									führen. In ersterm Falle werden die abgekühlten Gase, vermöge
                              									ihres Bestrebens nach unten zu sinken, der vorgeschriebenen
                              									Bewegung entgegen wirken; sie werden nur in dem Maße an der nach
                              									oben gerichteten Bewegung theilnehmen, als sie von den noch
                              									nicht abgekühlten Gasen mitgerissen werden. Sie bleiben also so
                              									lange als möglich zurück.
                           Die heißern Gase suchen natürlich auf dem bequemsten Wege nach
                              									oben zu gelangen; letzterer liegt aber offenbar nicht an der
                              									Wärmeübergangsfläche, weil hier nicht allein die Reibung an der
                              									betreffenden Fläche, sondern auch die am meisten abgekühlten
                              									Gase entgegen wirken; er befindet sich vielmehr in einiger
                              									Entfernung von der Berührungsfläche und, sofern die
                              									Berührungsfläche die Wärme abgebenden Gase schachtförmig
                              									umschließt, in der Mitte dieses Schachtes. In dieser Mitte
                              									herrscht die höhere, an der Berührungsfläche eine wesentlich
                              									niedrigere Temperatur.
                           Bewegen sich dagegen die Wärme abgebenden Gase abwärts, so sind
                              									es die am meisten abgekühlten, welche vorzueilen suchen, während
                              									die heißeren zurückbleiben – nicht aber wegen der
                              									Widerstände, sondern auf Grund der natürlichen Ausgleichung der
                              									Gewichte. In diesem Falle wird demnach die Oberflächenwärme in
                              									ein und derselben wagrechten Ebene um weniger abweichen von der
                              									Wärme der Luft in der Mitte des etwaigen Schachtes, und zwar
                              									werden sich die beiden Temperaturen um so näher
                              									stehen, je rascher sich die Gase bewegen, d.h. je enger der
                              									Schacht ist.
                           Sobald die Rauchgase durch nahezu wagrechte Röhren strömen, wird
                              									eine verschiedene Wärmeabgabe an der Umfläche derselben
                              									stattfinden, entsprechend dem früher Gesagten. Die
                              									Verschiedenheit wird noch dadurch verstärkt, daß die kältern
                              									Gase die untern, die wärmeren dagegen die obere Fläche
                              									berühren.
                           Endlich ist noch der Fall in Betracht zu ziehen, daß die Gase
                              									durch Biegungen oder scharfe Kröpfungen u. dgl. ihrer Wege zu
                              									lebhaften Wirbelungen veranlaßt werden. Es mischen sich dann
                              									fortwährend die abgekühlten Gase mit den heißeren, so daß die
                              									Berührungsfläche in rascher Weise mit neuen Wärmemengen versehen
                              									wird.
                           Sobald die Wand Wärme abgeben soll, so sind die Vorgänge nach dem
                              									vorhin Gesagten leicht entsprechend umzulegen.
                           Würde man nur das Bestreben haben, möglichst viel Wärme zu
                              									übertragen, so würde man leicht die Wahl über die zweckmäßigste
                              									Lage der Heizfläche treffen können. Man wünscht aber, so lange
                              									die Gase sehr heiß sind, eine verhältnißmäßig langsame
                              									Ueberführung der Wärme, um eine zu starke Erwärmung der
                              									Heizflächen zu verhindern; man wünscht später eine möglichst
                              									rasche Leitung, um an Oberfläche und Raum zu sparen. Bei einer
                              									guten Verbrennung wird unter allen Umständen ein so hoher
                              									Wärmegrad in dem Verbrennungsraum entstehen, daß gewöhnliche
                              									Metallwände, die denselben unmittelbar einschließen, glühend
                              									werden. Man hat hier besondere Mittel anzuwenden, um das
                              									Erglühen zu verhüten.
                           Diese kurzen allgemeinen Betrachtungen mußten wir hier
                              									einschalten, da wir uns bezüglich derselben auf keine
                              									Veröffentlichung beziehen konnten, auch die Kenntniß der
                              									allgemeinen Bedingungen für eine vortheilhafte Wärmeüberführung
                              									noch nicht in so weite Kreise gedrungen ist, um sie als bekannt
                              									voraussetzen zu dürfen.
                           Gehen wir nun zu der Besprechung der einzelnen Heizkörper in
                              									Bezug auf deren Heizflächen über. Zunächst mag von den Verfahren
                              									die Rede sein, das Erglühen der Wände zu verhüten.
                           Einige Feuerungseinrichtungen lassen keine besonderen
                              									Vorkehrungen in dieser Hinsicht erkennen. So z.B. diejenige des
                              									Ventilationskamms von Joh. Georg Bodemer in Zschopau, welchen die Figuren
                                 									53 bis 56 Taf.
                              									III [c.d/2] wiedergeben. Der
                              									Brennstoff stützt sich auf wagrechte Stäbe r (Fig. 53
                              									und 54) und
                              									lehnt sich theils an die von Luft durchströmten Röhren i, theils an die diese umschließende
                              									gußeiserne Wand, welche in den Figuren
                                 									53 und 54
                              									geschnitten zu sehen ist. Wenn nicht durch die große
                              									Kaminöffnung so viel Luft einströmt, daß ein bedeutender
                              									Luftüberschuß eintritt, so ist ein Erglühen der Röhren i und der bezeichneten Rückwand nicht zu
                              									vermeiden, wenn auch durch Strahlung ein Theil der Wärme dem
                              									Feuer entzogen und dem zu beheizenden Raume zugeführt wird.
                           Der Ofen zur Beheizung von Eisenbahnwagen, welcher von der
                              									„Schweizerischen Industriegesellschaft“ in
                              									Neuhausen ausgestellt war – ein niedriger Füllofen, in
                              									einfachem Schacht bestehend – hat besonders dicke
                              									Wandungen. Hierdurch ist ein Glühendwerden der Außenflächen des
                              									Heizschachtes zu verhüten, wenn die Maßverhältnisse passend
                              									gewählt werden.
                           An dieser Stelle müssen wir eines Mittels gedenken, welches sehr
                              									geeignet ist, den in Rede stehenden Uebelstand zu heben. Bei dem
                              									Bodemer'schen Kamin wurde darauf hingewiesen, daß durch
                              									entsprechenden Ueberschuß von Luft die Temperatur des
                              									Verbrennungsraumes genügend herabgedrückt werden könne, um eine
                              									zu große Erwärmung der Heizflächen zu vermeiden. Dieses
                              									Verfahren ist indessen nur zu rechtfertigen, wenn der
                              									betreffende Luftüberschuß durch die verdorbene Luft des Zimmers
                              									gebildet wird, die einer Erwärmung bedarf, um die erforderliche
                              									Kraft zu ihrer Bewegung zu gewinnen. Soll dagegen die
                              									entwickelte Wärme in erster Linie zur Erwärmung unter
                              									Vermittlung der Ofenwände dienen, so ist jenes Verfahren nicht
                              									zulässig. Man kann statt dessen eine rasche Abführung der Wärme,
                              									also eine Herabdrückung der Temperatur im Feuerraum hervorrufen,
                              									durch verhältnißmäßig große Wärme abgebende Flächen. Dies
                              									scheint bei dem genannten Ofen der „Schweizerischen
                                 									Industriegesellschaft“ beabsichtigt zu sein, indem
                              									der äußere Durchmesser des betreffenden Feuerschachtes im
                              									Verhältniß zur Wärmeentwicklung ein sehr großer ist, wodurch der
                              									günstige Einfluß der dicken Wandungen wesentlich unterstützt
                              									wird.
                           In ausgeprägtester Weise ist von dem bezeichneten Verfahren
                              									Gebrauch gemacht bei den ausgestellten amerikanischen Oefen,
                              									welche bereits in diesem Journal (*1877 225 203)
                              									ausführlich beschrieben und abgebildet sind. Wir machen auf die
                              									Bauchform in Höhe des Feuerraumes besonders aufmerksam, welche
                              									fast den dreifachen Durchmesser des Feuers hat (vgl. Fig. 76 S. 118). Sie führt große
                              									Wärmemengen sofort ab, mindert dadurch also die Temperatur
                              									entsprechend. Durch die eigenthümliche Anordnung des
                              									Ofenobertheiles wird die in Rede stehende Oberfläche in
                              									sinnreicher Weise vergrößert. Der Raum zwischen Kohlenschacht
                              									und Ofenwand ist sehr eng, so daß die aufsteigenden heißen Gase
                              									sich gradezu mischen müssen mit den niedersinkenden, bereits abgekühlten Gasen.
                           
                              
                              Fig. 76., Bd. 226, S. 118
                              Hierdurch wird die Trommelfläche des
                                 										Oberofens zur Abführung der Wärme herangezogen, bevor die
                                 										Gase an den Flächen vorbeistreifen, also ihre Wärme
                                 										unmittelbar übertragen. Bei diesem Vorgange im Oberofen
                                 										spielt noch die oben hervorgehobene, beim Aufsteigen der
                                 										Wärme abgebenden Gase eintretende Erscheinung eine gewisse
                                 										Rolle. Die Wand des Kohlenschachtes führt keine Wärme ab; an
                                 										ihrer Oberfläche können daher die Gase keine Abkühlung
                                 										erfahren, werden also hier emporsteigen, während, soweit
                                 										nicht die bereits erwähnte Mischung eintritt, die
                                 										abgekühlten Gase längs der innern Oberfläche
                                 										niedersinken.
                              
                           
                              
                              Fig. 59., Bd. 226, S. 118
                              An diese Verfahren schließen sich zunächst die Versuche,
                                 										durch besondere Vergrößerung der sonst wie immer
                                 										ausgeführten Wandungen der Feuerstelle solche Wärmemengen
                                 										abzuführen, daß ein Glühendwerden derselben verhütet wird.
                                 										Dies geschieht durch Anbringen von Rippen auf der Wärme
                                 										abgebenden Oberfläche, welchem Verfahren unserer Ansicht
                                 										nach eine zu große Bedeutung beigelegt wird. Wir hatten
                                 										Gelegenheit, genaue vergleichende Versuche anzustellen
                                 										bezüglich der Wärmeabgabe lothrechter gußeiserner Röhren von
                                 										80mm innerem,
                                 										100mm äußerem
                                 										Durchmesser, mit glatten Wandungen sowohl, als auch mit
                                 										angegossenen Rippen, wie im Querschnitt Figur 59 zeigt.
                              Es ergab sich, daß trotz der
                                 										verhältnißmäßig günstigen Lage der Rippenflächen in Bezug
                                 										auf Strahlung die Wärmeabgabe des gerippten Rohres sich zu
                                 										derjenigen des glatten Rohres nur verhielt wie 25,8 : 16,3.
                                 										Sobald die Rippen fast parallel zu einander sind, wird
                                 										dieses Verhältniß ungünstiger sein, da sich die Flächen
                                 										gegenseitig bestrahlen. Trotzdem ist etwas zu erreichen, und
                                 										das Verfahren deshalb nicht zu verwerfen zum Zweck, die zu
                                 										große Erwärmung der Heizflächen zu verhüten.
                              
                           Die ausgestellten Meidinger-Oefen sind nur durch das angegebene
                              									Mittel geschützt, ebenso der Kammofen vom „Eisenwerk
                                 									Kaiserslautern“, Fig. 5
                              									Taf. I [c/1], der Mantelofen von
                              									Friedr. und John Röbbelen, Fig. 60 bis 62 (S. 124), der „Pfälzer-Ofen“,
                              									Fig. 49 Taf. I [d/4]. Wir
                              									wissen aus Beobachtungen – wenigstens soweit es den
                              									Meidinger-Ofen betrifft – daß die Rippen nur so lange
                              									gegen das Glühen schützen, als durch aufmerksames Behandeln
                              									eine zu große Wärmeentwicklung verhütet wird.
                           Weibel, Briquet und Comp. (Fig. 38
                              									bis 40 Taf. I
                              									[a/4]) verbinden die gerippte, oder
                              									besser gesagt gefaltete und gerippte Fläche mit dem Verfahren,
                              									welches bei dem Ofen von Perry und
                              									Comp. (Figur
                                 									76) in so glücklicher Weise angewendet ist, indem sie die
                              									zunächst in Frage kommende Heizfläche sehr groß machen. Die
                              									Wandung des Feuerraumes soll keine Wärme an die Luft abführen,
                              									sie leitet dieselbe lediglich den bereits mehr oder weniger
                              									abgekühlten Feuergasen des untern Theiles vom Ofen zu.
                           Ein anderer Theil der Wärme des Feuerraumes wird durch Strahlung
                              									an die gefaltete und gerippte dachförmige Deckplatte des Ofens
                              									abgegeben, gegen welche die durch erwähnte beide Vorgänge
                              									entsprechend abgekühlten Feuergase zunächst stoßen; es muß als
                              									Fehler bezeichnet werden, daß die Deckplatte die genannten
                              									beiden Zwecke erfüllen soll, sowohl die strahlende Wärme des
                              									Feuers, als auch die leitende Wärme der heißesten Gase so rasch
                              									überzuführen, wie erforderlich ist, um ein Erglühen zu
                              									verhindern. Ob die Deckplatte diesen Ansprüchen unter allen
                              									Umständen zu genügen vermag, erscheint uns fraglich, wenngleich
                              									wir dem sonstigen leitenden Gedanken dieser Anordnung unsere
                              									Anerkennung nicht versagen können.
                           Blazicek (Fig. 9
                              									Taf. I [b/4]) und Möhrlin (Fig. 10
                              									und 11 Taf. I
                              									[d/1]) leiten einen Theil der Wärme
                              									des Feuerraumes derjenigen Luft zu, welche zur fernern Speisung
                              									des Feuers dient. Hierdurch kann nur dann eine Abkühlung des
                              									Feuerraumes stattfinden, wenn Luft im Ueberschuß zugeführt wird.
                              									Ein Theil der Wärme wird durch Leitung, ein Theil durch
                              									Strahlung der eigentlichen Ofenwandung, deren Oberfläche mit
                              									Rippen versehen ist, zugeführt, und zwar offenbar in so milder
                              									Weise, daß die Temperatur der Ofenoberfläche wahrscheinlich an
                              									keiner Stelle über 500° steigen wird, sofern die Gase bis
                              									zur Berührung mit weniger geschützten Flächen die erforderliche
                              									Wärmemenge verloren haben. Dies scheint uns aber deshalb nicht
                              									immer der Fall zu sein, weil bei Möhrlin sowohl, als auch bei Blazicek die Feuergase bald nach Verlassen des Feuerraumes
                              									gegen Kanten l zu stoßen
                              									Veranlassung haben, also dort eine lebhaftere Wärmeabgabe an die
                              									betreffende Wand stattfindet, ohne daß dieselbe befähigt ist,
                              									die aufgenommene Wärme entsprechend rasch abzugeben.
                           Das am meisten verbreitete Verfahren, die den Feuerraum
                              									bildenden, bezieh. demselben zunächst liegenden Wände so
                              									herzustellen, daß ihre der zu erwärmenden Luft zugekehrte
                              									Oberfläche nicht überhitzt wird, besteht in dem
                              									Verkleiden mit Mauerwerk und zwar, da die in Frage kommenden
                              									Massen nur geringe sind, also der Preis keine Rolle spielt, mit
                              									Chamottemauerwerk. Nur ist die Ausdehnung und die Art dieses
                              									Mauerwerkes sehr verschieden.
                           Kniebandel und Wegener in Berlin haben an den beiden von ihnen
                              									ausgestellten Oefen einen verhältnißmäßig großen liegenden
                              									Feuerkasten angewendet. Die horizontale Kohlenrast nimmt kaum
                              									ein Viertheil der Länge des genannten Kastens ein. Der Kasten
                              									ist vollständig mit Chamottemauerwerk ausgefüttert, welches
                              									– außer an den Ecken – an mehreren Stellen durch
                              									Quermauern gestützt ist. Von der Rast aus bildet die erste
                              									Querwand die Feuerbrücke, unter welcher eine große
                              									Reinigungsöffnung ausgespart ist; die zweite und nach Umständen
                              									die dritte Querwand sind mit zahlreichen Löchern versehen, um
                              									die Rauchgase zu vertheilen, wie der Aussteller angab; die
                              									letzte Querwand schließt oben dicht an die Decke, ist an sich
                              									dicht und läßt über dem Boden einen breiten Spalt frei, durch
                              									welchen die Rauchgase in die hintere Abtheilung des Feuerkastens
                              									gelangen, der in seiner Decke zwei Oeffnungen zur Weiterleitung
                              									der Gase hat. Der Kasten ist aus zusammengeschraubten, glatten
                              									Gußeisenplatten gebildet. Der Kasten soll den Gasen einen
                              									wesentlichen Theil der Wärme entziehen. Um dies zu sichern,
                              									können nur die am wenigsten warmen Gase den Kasten verlassen.
                              									Bis zu dem betreffenden Spalt werden aber die Gase zu vielfachen
                              									Wirbelungen veranlaßt, so daß sie lebhaft an den Wänden
                              									spülen.
                           Wir glauben, daß der beabsichtigte Zweck erreicht wird, und haben
                              									nur das Bedenken – wie bei allen Chamotteauskleidungen
                              									– daß häufige, nicht bequem sichtbare Ausbesserungen
                              									erforderlich werden.
                           Emil Kelling hat den Feuerraum C, den Schacht D, den Vertheilungscanal E und
                              									die obern Heizrohre F seines Ofens
                              									(Fig. 45
                              									bis 48 Taf.
                              									III [a.c/4]) in abnehmender Stärke
                              									mit Chamotte ausgefüttert. Ebenso Friedr. und John Röbbelen in dem Ofen, welchen die Figuren 73 bis 75 Taf.
                              									III [b/2] darstellen. Der in Fig.
                                 									50 und 51 Taf. I
                              									[c/3] skizzirte Ofen derselben
                              									Aussteller ist bis zum Vertheilungscanal E mit Chamotte ausgekleidet.
                           Dieses Verfahren wird einem Erglühen bestimmt vorbeugen, wenn es
                              									gelingt, die Auskleidung gleichförmig und sicher an den
                              									Wandungen zu befestigen, was uns aber, so weit es den Canal E und die Röhren F betrifft, schwierig zu sein scheint. Man kann zu
                              									einzelnen Stellen nur schwer gelangen, oder doch wenigstens
                              									dieselben nicht auf die Güte der Ausführung prüfen. Außerdem
                              									müssen wir das Bedenken hegen, daß entweder durch ungeschickte
                              									Handhabung der Putzbürste, oder durch die verschiedene
                              									Ausdehnung von Stein und Metall, oder durch beides
                              									gemeinschaftlich, die Auskleidung abgelöst und so die
                              									betreffenden Wandflächen entblöst werden, ohne daß eine
                              									Möglichkeit vorläge, den Zustand bequem zu erkennen.
                           Viele der ausgestellten Oefen sind in weit geringerer Ausdehnung
                              									ausgefüttert. So der große Ofen von Krigar und Ihssen (Fig.
                                 									19 bis 22 Taf.
                              									II [a.c/1]), bei welchem nur der
                              									aufrechte Heizschacht an seinen Umfassungswänden und seiner
                              									Decke mit Mauerwerk geschützt ist. Der obere Vertheilungscanal
                              									f ist an seiner obern, dem Erglühen
                              									zunächst ausgesetzten Fläche dadurch an unangenehmen Einfluß auf
                              									die erwärmte Luft gehindert, daß dieselbe mit einer
                              									Sandschüttung – in Figur 19
                              									im Durchnitt sichtbar – bedeckt ist. Wenn dieser Schutz
                              									hier nicht in so ausgedehntem Maße vorhanden ist als bei Kelling und Röbbelen, so ist er leichter nachzusehen und
                              									auszubessern.
                           Reinhardt's Ofen (Fig. 34
                              									bis 37 Taf.
                              									II [b.c/3]) ist nur in seinem
                              									Feuerschacht C ausgemauert; der Hals
                              									D und das Vertheilungsrohr E sind in starkem Eisen gegossen und mit
                              									Rippen versehen, wie es auch bei den Heizrohren F an deren oben liegenden Hälfte der
                              									Fall ist.
                           Wenn wir bei den Krigar und Ihssen'schen Oefen die Rippen bis jetzt
                              									nicht genannt haben, so geschah dies, weil wir nicht besorgten,
                              									dieselben würden für den ihnen zufallenden Antheil an der hier
                              									in Rede stehenden Wirkung ungenügend sein.
                           Bei dem Reinhardt'schen großen Ofen
                              									müssen dagegen die Rippen hervorgehoben werden, da denselben
                              									augenscheinlich eine große Aufgabe gestellt ist, indem die
                              									verhältnißmäßig wenig abgekühlten Gase an den krummen Flächen
                              									des Halses D und des
                              									Vertheilungsrohres E lebhaft spülen,
                              									und außerdem die Decke von D die
                              									Strahlung des Feuers auszuhalten hat. Es soll daher in einzelnen
                              									Fällen diese gewölbte Decke – trotz der Rippen –
                              									bis zum Glühen erwärmt worden sein.
                           Vergleichen wir hiermit den sogen. Schachtofen von Kaiserslautern
                              									(Fig. 1 und 2 Taf. I
                              									[a/1]), so müssen wir denselben als
                              									günstiger gestaltet bezeichnen. Zunächst ist die Decke von D in verhältnißmäßig größerer Höhe über
                              									dem Feuer angebracht, die strahlende Wärme des letztern also
                              									nicht so einflußreich. Ferner ist die Fläche, längs welcher die
                              									Feuergase strömen, bevor sie die Decke erreichen, im Verhältniß
                              									größer. Diese Fläche liegt aber, bis auf die – in unserer
                              									Figur 1 – rechts liegenden Kanten des
                              									Zwischenstückes E, günstiger als die
                              									betreffenden Flächen des Reinhardt'schen Ofens. Wie früher des
                              									Weitern aus einander gesetzt wurde, findet eine abwärts
                              									gerichtete Strömung an der Innenfläche des Feuerschachtes statt,
                              									welche allerdings von der Strömung der Feuergase fortwährend
                              									gestört wird. Diese niederwärts gerichtete Strömung wirkt
                              									entschieden schützend auf die Flächen, zumal dieselben glatt
                              									sind. Nur sind wir besorgt, ob der Flächentheil i des Ofenstückes D hierdurch genügend geschützt wird, um so mehr als die
                              									Wärmeabführung von der Außenfläche von i bei etwas gehemmter Luftbewegung keine günstige genannt
                              									werden kann.
                           Der Musgrave'sche Ofen (Fig.
                                 									8 Taf. I [b.c/1]) ist in
                              									seinem Füll- und Feuerschacht ausgefüttert. So lange das Feuer
                              									bei der Rast brennt, wie in der Skizze angegeben, wird die
                              									Ausfütterung genügen. Brennt indessen das Feuer auf dem
                              									Brennstoff in lebhafter Weise – was leicht eintreten
                              									kann, wenn man gasende Kohlen verwendet – so dürften
                              									sowohl der bewegliche Deckel c, als
                              									auch die feste Decke d zu stark
                              									erhitzt werden.
                           Die große Zahl der mit Halbfüllfeuerung ausgestatteten Oefen der
                              									Ausstellung ist in der Weise ausgemauert, oder mit besonders
                              									geformten Steinen ausgesetzt, wie es aus den Figuren
                                 									23 bis 33 Taf.
                              									II an den von Krigar und Ihssen ausgestellten Oefen der Fall ist.
                              									Man findet es hier genügend, nur den eigentlichen Feuerkasten,
                              									höchstens aber noch einen kurzen Theil des diesem folgenden
                              									Heizcanales auszufüttern. Auch der große, von der
                              									„Berliner Actiengesellschaft für Central-Heizungs,
                                 									Wasser- und Gasanlagen“ ausgestellte blecherne Ofen,
                              									dessen Feuerung der Meidinger'schen sehr ähnlich ist, sowie der
                              									große, mit vier Feuerungen versehene Kirchenofen von Schuldt in Altona zeigen Ausfütterung
                              									ähnlicher Beschränkung.
                           Es ist anzunehmen, daß dieser Schutz genügt, da bei kleinen
                              									Feuerungen die Umfläche, also die Wärme abgebende Fläche des
                              									Feuerraumes verhältnißmäßig größer zu sein pflegt als bei
                              									größeren, daher die entwickelte Wärme mehr Gelegenheit hat,
                              									durch die verkleideten Wände in genügender Menge zu
                              									entweichen.
                           Interessant, und vielleicht einer weitern Ausbildung fähig, ist
                              									der in einer Kelling'schen
                              									Ofenzeichnung hervortretende Gedanke, die heißen Rauchgase durch
                              									einen Wasserkessel streichen zu lassen, um ihnen hier einen
                              									Theil ihrer Wärme zu nehmen.
                           Bevor wir zur Besprechung des durchschlagendsten Mittels
                              									übergehen, eine nur mäßige Temperatur der Wärme abgebenden
                              									Fläche zu gestatten – wir meinen die Wasser- und
                              									Dampfheizungen – wollen wir die Heizflächen in Bezug auf
                              									ihre Wärmeabgabe an die Luft besprechen.
                           
                           Die Wirksamkeit der Flächen in ihren verschiedenen Lagen und
                              									ihrer Benutzungsart ist früher allgemein behandelt, so daß wir
                              									hier, da von einem Erglühen der Wände nicht mehr die Rede ist,
                              									ohne weiters den Satz aussprechen dürfen: „Es sollen
                                 									die Wände so gelegt werden, daß der Rauch bequem nach unten
                                 									sinken, die erwärmte Luft ungehindert nach oben sich bewegen
                                 									kann, so weit nicht besondere Verhältnisse ein Anderes
                                 									nothwendig machen.“ Da, abgesehen von der
                              									Wirkungsweise der Heizflächen, die Abführung des Rauches am
                              									niedrigsten Punkte des Ofens zweckmäßig ist, so ist zu erwarten,
                              									daß jene Abwärtsführung des Rauches in der Regel angewendet
                              									wird.
                           In dieser Hinsicht zeichnen sich aus, die großen Oefen vom
                              									„Eisenwerk Kaiserslautern“ (Fig. 1 und
                              									2 Taf. I [a/1]), von Weibel, Briquet und Comp. (Fig. 38
                              									bis 42 Taf. I
                              									[a/3]) und von Krigar und Ihssen (Fig.
                                 									19 bis 22 Taf.
                              									II [a.c/1]). Der Kaiserslautener,
                              									wie auch der Krigar und Ihssen'sche Ofen haben nur einen
                              									Bruchtheil ungünstig liegender Flächen; bei dem Weibel und
                              									Briquet'schen Ofen ist die einzige ungünstige Fläche der
                              									Ofenboden i.
                           Der Ofen von Möhrlin (Fig. 10
                              									und 11 Taf. I
                              									[d/1]) erscheint in der betrachteten
                              									Richtung ebenfalls zweckmäßig angeordnet. Der durch den
                              									wagrechten Hals D strömende Rauch
                              									vertheilt sich im Kasten E auf die
                              									vier Schächte F, sinkt in diesen
                              									nieder und entweicht bei i nach dem
                              									Schornstein. Die Luft macht den entgegengesetzten Weg; sie kann
                              									aber, so weit sie innerhalb der vier Schächte F emporstieg, oben nur schwer
                              									entweichen. Warum ist der Kasten E
                              									nicht ebenso wie der Unterkasten G
                              									in der Mitte durchbrochen, um der Luft einen angemessenen Weg zu
                              									bieten?
                           Weniger günstig, aber noch im Sinne der obigen Gesetze
                              									angeordnet, sind die Röhrenheizflächen des Reinhardt'schen großen Ofens (Fig. 34
                              									und 37 Taf.
                              									II [b.c/3]), des Kelling'schen Ofens (Fig. 45
                              									bis 48 Taf.
                              									III [a.c/4]) und des nur in
                              									Zeichnung ausgestellten Röbbelen'schen Ofens (Fig. 73
                              									bis 75 Taf.
                              									III [b/2]). Die liegenden Röhren
                              									dieser Oefen können ihre Flächen nicht vollständig verwerthen,
                              									indem der untere Bogen derselben verhältnißmäßig wenig Wärme
                              									zugeführt erhält und – bei Reinhardt und bei Kelling
                              									– auch nur im geringen Maße von der zu erwärmenden Luft
                              									bespült werden kann.
                           Mangelhafter ist die Röhrenanordnung bei den großen Oefen von Kniebandel und Wegner, welche nicht allein an dem genannten Uebelstande
                              									leiden, sondern durch welche die Rauchgase nach oben steigend
                              									strömen. Der Grund dieser als fehlerhaft zu bezeichnenden
                              									Anordnung ist in dem Raumerforderniß des Feuerkastens zu finden,
                              									welcher, wie früher angegeben, sehr vortheilhaft in
                              									Bezug auf Verhütung des Erglühens der Wandungen, aber deshalb
                              									sehr groß ist. Wollte man die Heizröhren in absteigender Folge
                              									legen, so würde der ganze Ofen ziemliche Breite erfordern.
                           Oefen für Sammelheizungen lassen sich im allgemeinen leichter
                              									nach den Forderungen der Zweckmäßigkeit in Bezug auf die einem
                              									Ofen eigentlich zu stellende Aufgabe anordnen, als es bei
                              									Einzelheizungen der Fall ist. Bei letztern spielen Raumersparniß
                              									und geschmackvolle Formen eine solche Rolle, daß vielfach nicht
                              									die einfachen Regeln angewendet werden können. Um so mehr ist es
                              									anzuerkennen, wenn wenigstens Bemühungen vorliegen, die
                              									letztgenannten möglichst geltend zu machen.
                           In dieser Hinsicht haben wir des größten Theiles der Oefen mit
                              									Halbfüllfeuerung zu gedenken, deren Heizflächen entweder in der
                              									Weise angeordnet sind, wie die Figuren
                                 									29 bis 31 Taf.
                              									II [d/1] erkennen lassen, oder in
                              									der Art auf einander folgen, wie die Figuren
                                 									13 und 14 Taf. I
                              									[b/4] zeigen. Die erstere
                              									zweckmäßigere, aber nur bei Oefen einiger Größe anwendbare
                              									Anordnung besteht darin, daß die Rauchgase in dem Schacht B (Fig. 29
                              									und 31) empor
                              									steigen, oben durch zwei schmale Canäle an dem Luftschacht C vorbeiziehen und nunmehr in abwärts
                              									gehender Richtung D durchstreichen,
                              									um die zum Schornstein führende Oeffnung E zu erreichen. Die andere in Fig. 13
                              									und 14
                              									wiedergegebene Art ist insofern unvollkommener, als die zwischen
                              									B und D
                              									befindliche Scheidewand für die Wärmeabgabe werthlos ist.
                           
                              
                              Fig. 60., Bd. 226, S. 124
                              
                           
                              
                              Fig. 61., Bd. 226, S. 124
                              
                           
                              
                              Fig. 62., Bd. 226, S. 124
                              
                           In ähnlicher Weise findet die Rauchführung im Röbbelen'schen Ofen (Fig. 60 bis 62) statt. Der Rauch steigt von der Feuerstelle A aus in dem Mittelschacht B empor, überschreitet die B von D, D
                              									trennenden Wände und steigt durch die beiden Schächte D hinab in den Raum, von welchem er
                              									durch die Oeffnung E in den
                              									Schornstein gelangt.
                           Neben der sinnreichen Anordnung der Heizungsflächen des Ofens von
                              									Perry und Comp. von welcher oben schon mehrfach die Rede war, nennen
                              									wir hier als bemerkenswerth die von Krigar und Ihssen an mehreren
                              									ihrer Oefen angewendete Art, welche aus den Figuren
                                 									23 bis 28, 32 und 33 Taf.
                              									II zu erkennen ist. Die Feuergase steigen von dem Raum A in den Heizschacht B. Da – wie früher hervorgehoben
                              									wurde – die heißesten Gase in der Mitte von B emporsteigen, während die Heizflächen
                              									durch niederfallende, abgekühlte Gase gewissermaßen lahm gelegt
                              									werden, sofern beide Strömungen nicht nahe genug geführt werden,
                              									um Wirbelungen zu veranlassen, so haben die Hersteller den
                              									Schacht B durch eine Platte
                              									geschlossen, durch welche die Rauchgase nur vermöge der Röhren
                              									C, die in der Nähe der Heizflächen
                              									liegen, nach D entweichen können.
                              									Hierdurch werden die heißen Gase gezwungen, sich im obern Theil
                              									von B den Wandungen mehr zu nähern,
                              									also eine lebhaftere Erwärmung derselben zu veranlassen, während
                              									die Wandungen des untern Theiles von B durch die weniger in ihrer abwärts gerichteten Bewegung
                              									gestörten Gase gegen zu starke Erwärmung geschützt werden.
                           Wir erinnern daran, über ein ähnliches Bestreben in diesem
                              									Journal, 1876 222 5 berichtet zu
                              									haben.
                           Die genannte Wirkung würde erreicht werden durch das Anbringen
                              									von Löchern. Es ist daher der Grund für die Verwendung von
                              									Röhren C noch zu nennen. Derselbe
                              									dürfte darin zu finden sein, daß man in der Höhe von C eine lebhafte Wirbelung der Heizgase
                              									veranlassen will. Indem die Gase mit einer gewissen
                              									Geschwindigkeit den Röhren C
                              									zuströmen, werden gewisse Mengen an C vorbeistreifen, sich an der Platte stoßen und so den
                              									beabsichtigten Zweck erfüllen. Von D
                              									aus wird der Rauch nach E
                              									zusammengezogen, was abermals zu Wirbelungen Veranlassung gibt.
                              									Dieser Anordnung ist jedenfalls, wie seiner Zeit der in Bd. 222
                              									S. 5 erwähnten, der Vorwurf einer verhältnißmäßig unbequemen
                              									Reinigung zu machen.
                           Dies ist noch in höherem Maße der Fall bei dem in Zeichnung
                              									ausgestellten Ofen von Ladislaus Fescl in Budapest, in welchem die Wirbelungen
                              									hervorgerufen werden durch abwechselnd rechts und links in dem
                              									aufrechten Heizrohr angebrachte wagrechte Platten, die nur einen
                              									Theil des Rohrquerschnittes freilassen. Der genannte Ofen hat
                              									die Nachtheile, aber nicht die Vortheile des sog. Etagen- oder
                              									Durchsichtsofens.
                           
                           Eine eigenthümliche Anordnung zeigt ein hübscher Ofen von Geiseler in Berlin. Der unten
                              									ausgemauerte, trommelförmige Schacht ist oben durch eine
                              									Halbkugel geschlossen. Seitwärts, etwa 200mm unter dem Mittelpunkt
                              									der Halbkugel, entweicht der Rauch direct in den Schornstein.
                              									Die Einrichtung erinnert an ältere Kanonenöfen, sowie an den
                              									Ofen von Gurney (1876 222 5).
                           Blaziceck (Fig. 9
                              									Taf. I [b/4]) sucht den Rauchgasen
                              									die Wärme dadurch zu entziehen, daß er sie schließlich durch
                              									einen aus Röhren gebildeten, mit vielen Winkeln versehenen Kopf
                              									D führt.
                           Meidinger und jene Aussteller, welche
                              									seine Oefen nachbauen, begnügen sich mit der Wärmeabgabe, welche
                              									in dem eigentlichen Heizschacht stattfindet, indem sie den Rauch
                              									aus dem obern Theile desselben ohne weiters abführen. Aehnlich
                              									ist es bei dem Pfälzer Ofen, Fig. 49
                              									Taf. I [d/4]. Diese Art genügt, so
                              									lange eine mäßige Wärmeentwicklung, also eine mittlere
                              									Verbrennung stattfindet. Bei heftigem Feuer entweichen die
                              									Feuergase wenig ausgenutzt in den Schornstein.
                           Einige Worte verdient noch die Anbringung von Rippen an der
                              									Heizoberfläche, behufs Vergrößerung derselben. Bei Besprechung
                              									der Verfahren, das Erglühen der Wände unmöglich zu machen, hoben
                              									wir schon hervor, daß der Erfolg der Rippen nur ein mäßiger
                              									sei.
                           Berechnet man nach den günstigen Verhältnissen der Figur 59 S. 118 die erforderliche
                              									Eisenmenge für das gerippte und für das glatte Rohr und
                              									vergleicht damit das Verhältniß der Wärmeabgabe, welches wir
                              									weiter oben nannten, so kommt man zu dem Ergebniß, daß eine
                              									größere Eisenmenge erforderlich ist, um eine gewisse Wärmemenge
                              									zu übertragen bei Anwendung des gerippten Rohres, als bei
                              									Anwendung des glatten Rohres. Wie vielmehr wird dies der Fall
                              									sein, wenn die Rippen gleichlaufend, oder gar wenn dieselben
                              									angeschraubt sind, wie es die Wasserheizungs-Rippenrohröfen der
                              									„Berliner Actiengesellschaft für Centralheizungs-,
                                 									Wasser- und Gasanlagen“ zeigten! Der angegebene
                              									Beweggrund für diese Anordnung, eine Möglichkeit zur
                              									Ausgleichung von „Rechenfehlern“ zu haben,
                              									scheint uns der Sache würdig zu sein.
                           Immerhin ist die Anbringung von Rippen, obgleich sie keine
                              									Ersparung zur Folge hat, in einzelnen Fällen gerechtfertigt,
                              									wenn nämlich im kleinen Raum eine recht große Heizfläche
                              									angebracht werden soll, oder wenn – aus
                              									Gesundheitsrücksichten – die Wärme der Heizflächen eine
                              									möglichst geringe sein soll, wobei wir ausdrücklich daran
                              									erinnern, daß der Werth der Rippen für die Außenflächen der
                              									Heizkasten nebst Zubehör früher besprochen ist.
                           Die Anwendung der gerippten Oberflächen an verschiedenen Oefen
                              									ist
                              									in den diesem Berichte beigegebenen Figuren genügend zu
                              									erkennen. Wir machen nur noch darauf aufmerksam, daß Krigar und Ihssen die Rippen etwas gegen die lothrechte Linie neigen
                              									und in einzelnen Stücken anordnen, wie aus der linken Hälfte der
                              									Figur 21 Taf. II [b/1] zu
                              									sehen ist, während Musgrave und Comp. die Rippen zwar auch in geneigten
                              									Linien anbringen, aber sie ununterbrochen über die Oberflächen
                              									hinweggehen lassen. Man beabsichtigt durch diese geneigte Lage
                              									ein Wirbeln der Luft längs der Heizflächen hervorzubringen. Wenn
                              									dies bei der Krigar und Ihssen'schen Anordnung Aussicht hat,
                              									verwirklicht zu werden, so ist es doch wenigstens die
                              									Musgrave'sche Art ohne Erfolg.
                           Wir haben noch das Verfahren zu nennen, welches bei
                              									ausschließlich steigenden Rauchwegen durch möglichste Länge
                              									dieser Wege eine möglichst vollkommene Wärmeüberführung
                              									anstrebt. Die schon angeführten Durchsichtsöfen gehören hierher,
                              									ebenso der Kaminofen vom „Eisenwerk
                                 									Kaiserslautern“ (Fig. 4 und
                              									5 Taf. I [b.c/1]) und der
                              									Kamin von Bodemer (Fig. 53
                              									bis 56 Taf.
                              									III [c.d/2]). Die beiden
                              									letztgenannten Oefen sind offenbar, so weit es die Heizflächen
                              									betrifft, unter dem zwingendem Einflusse der äußern Form
                              									entstanden, weshalb keine zu hohen Forderungen in anderer
                              									Richtung gestellt werden dürfen.
                           Der Wolpert'sche Centralheizungsofen,
                              									welcher durch das „Eisenwerk
                                 									Kaiserslautern“ ausgestellt war, ist in seiner
                              									hintern Abtheilung hauptsächlich aus aufrechten Röhren von
                              									eiförmigem Querschnitt gebildet, welche trommelartig
                              									zusammengestellt sind. Damit sich diese Röhren nicht gegenseitig
                              									nutzlos bestrahlen, sind zwischen dieselben Bleche gestellt,
                              									welche die strahlende Wärme aufnehmen und durch Leitung an die
                              									vorbeistreichende Luft abgeben.
                           Unseres Wissens ist diese gewiß beachtungswerthe Art, die
                              									Strahlung für die Erwärmung der Luft nutzbar zu machen, zuerst
                              									von Wiman Vgl. Zeitschrift des Vereines
                                    									deutscher Ingenieure, 1871 Bd. 15 S. 679., in
                              									Stockholm angewendet. – Sollte Dr. Wolpert schon vor 1868 jene
                              									Anordnung getroffen haben, so bitten wir um Berichtigung.
                              									– Sie hat Verwandschaft mit den Ummantelungen der Oefen,
                              									namentlich der von Meidinger
                              									angewendeten doppelten Ummantelung, die ebenfalls zu einer
                              									zweckmäßigen Erweiterung der Wärme ableitenden Flächen
                              									führt.
                           Wir beabsichtigten, eine Vergleichung der Rastflächen mit den
                              									zugehörigen Heizflächen vorzunehmen, mußten aber hiervon
                              									abstehen, theils weil es nicht möglich war, einigermaßen genaue
                              									Maße zu erhalten – in der Ausstellung durfte natürlich weder
                              									gemessen, noch gezeichnet werden – theils weil die
                              									Heizflächen ihrer verschiedenen Lage nach zu ungleichwerthig
                              									sind, und weil ebenso die Ansprüche, welche an die Leistung der
                              									Rastflächen gestellt werden, zu sehr wechseln.
                           Wenn die Ansprüche an die Reinhaltung der Heizflächen bei
                              									Zimmeröfen nicht sehr streng sein können, weil die Zugangswege
                              									zum Innern der Rauchwege meistens so eng ausfallen, daß nur der
                              									geschickte Arm eines Ofenreinigers hindurchzuschlüpfen vermag,
                              									und die Oberfläche des Ofens gewöhnlich dem Auge zugänglich
                              									genug ist, um zur Reinigung aufzufordern, so ist von den Oefen
                              									für Sammelheizungen zu verlangen, daß sie bequem an den Innen-
                              									und an den Außenflächen gereinigt werden können.
                           Was zunächst die Reinigung der Feuerseite, also das
                              									„Ruhen“ anbetrifft, so ist besonders noch
                              									die Forderung zu stellen, daß behufs derselben die Heizkammer
                              									nicht betreten werden darf. Die betreffenden Gegenstände der
                              									Brüsseler Ausstellung 1876 (vgl. Bd. 222 S. 4) gaben
                              									Veranlassung zu tadelnder Bemerkung. Von den Sammelheizungsöfen
                              									der Casseler Ausstellung war nur einer so unzweckmäßig
                              									eingerichtet, daß nicht einmal die nothwendigste Rußung ohne
                              									Besteigung der Heizkammer vorgenommen werden kann. Wir erwähnen
                              									dieses Ofens daher weiter nicht und beginnen mit dem in dieser
                              									Hinsicht nächst unbequemsten Ofen, um mit dem zweckmäßigsten zu
                              									schließen.
                           Es ist zunächst der Ofen von Möhrlin
                              									(Fig. 10
                              									und 11 Taf. I
                              									[d/1]) zu nennen. Der Schacht, in
                              									welchem die Feuergase direct aufsteigen, bedarf keiner Rußung.
                              									Das Rohr D ist leicht nach Wegnahme
                              									der Deckel h₁ und d zu putzen. Die vollständige Reinigung
                              									des Kastens E ist unmöglich, wenn
                              									nicht dessen Deckel abgenommen wird; dasselbe gilt von den
                              									Schächten F und dem Sammelkasten G, obgleich dieser durch das Rohr H₂ zugänglich gemacht ist. Diese
                              									sämmtlichen Ofentheile sind nur mit Hilfe einer Bürste, welche
                              									an einen biegsamen Stab gebunden ist, einigermaßen – gut
                              									niemals – zu reinigen. Von einem Nachsehen, in welchem
                              									Maße die Reinigung gelungen ist, kann gar nicht die Rede
                              									sein.
                           Die beiden wagrechten Canäle des großen Ofens von Krigar und Ihssen (Fig. 19
                              									bis 22 Taf.
                              									II [a.c/1]) lassen sich einigermaßen
                              									bequem putzen, die sämmtlichen aufrechten Kasten oder
                              									„Flaschen“ dagegen in befriedigender Weise
                              									nur nach Wegnahme der Deckel des obern wagrechten Canales, also
                              									nach Betreten der Heizkammer seitens des betreffenden Arbeiters.
                              									Unseres Wissens soll daher auf das Rußen dieser Flaschen
                              									verzichtet werden.
                           
                           Die Canäle und Röhren des Kelling'schen Ofens (Fig. 45
                              									und 48 Taf.
                              									III [a.c/4]) sind nach Wegnahme der
                              									betreffenden Reinigungsdeckel bequem zu reinigen, bis auf die
                              									Verbindungsstutzen, zu welchen man theilweise nicht gelangen
                              									kann; sie sind auch unter Zuhilfenahme eines an eine Stange
                              									gebundenen Lichtes auf ihre Reinheit zu prüfen.
                           Die Röhren und kastenförmigen Theile der Oefen von Reinhardt (Fig. 34
                              									bis 37 Taf.
                              									II [b.c/3]), von Röbbelen (Fig. 73
                              									bis 75 Taf.
                              									III [b/2]) und von Kniebandel und Wegener sind insofern vortheilhafter in Bezug auf das
                              									Putzen, als alle Theile mittels einer Bürste oder Kratze, welche
                              									an biegsamer Stange steckt, zu reinigen sind; die Prüfung der
                              									Reinheit ist aber nur in beschränktem Maße möglich, weil jede
                              									der Putzöffnungen mit zwei Röhren hosenförmig verbunden ist.
                              									– Sollte nicht zu befürchten sein, daß bei dem Reinigen
                              									die Auskleidung der Kelling'schen und Röbbelen'schen Röhren
                              									beschädigt wird?
                           Wenn wir den Ofen von Weibel, Briquet
                              									und Comp. (Fig. 38
                              									bis 42 Taf. I
                              									[a/3]) erst hier folgen lassen, so
                              									mag mancher der Leser uns tadeln; wir glauben mit Unrecht. Die
                              									Feuerthür p ist so groß gewählt, daß
                              									ein nicht zu starker Schornsteinfeger hindurchschlüpfen und, auf
                              									der Rast stehend, sämmtliche Flächen sehen, mit dem Besen
                              									erreichen und reinigen kann, worauf der abgekehrte Ruß durch die
                              									Putzöffnungen s entfernt wird. So
                              									lange der Ofen dicht ist, so lange kann bei dieser Arbeit kein
                              									Ruß in die Heizkammer dringen. Indessen sind zwei Mängel zu
                              									nennen, von denen der eine zu beseitigen, der andere mit der
                              									genannten Rußungsart verwachsen ist; der erstere besteht in der
                              									Schwierigkeit, die beiden Rauchrohre I (Fig. 39
                              									und 40),
                              									welche anders angeordnet werden sollten, zu reinigen, der andere
                              									in der Nothwendigkeit, den Ofen vor der Reinigung kalt werden zu
                              									lassen. Jede Reinigung bedingt daher eine immerhin nennenswerthe
                              									Unterbrechung der Heizung.
                           Anders ist dies bei der Rußung des Kaiserslautener Schachtofens (Fig. 1 und
                              									2 Taf. I [a/1]); derselbe
                              									kann bequem und sicher gereinigt werden unmittelbar nach dem
                              									Verlöschen des Feuers. Nach Wegnahme der beiden Deckel P sind sämmtliche Flächen – mit
                              									nicht nennenswerther Ausnahme – zu erreichen, ohne Hilfe
                              									künstlicher Werkzeuge; nach Wegnahme des Deckels Q läßt sich eine Lampe im Sammelkopf F aufstellen, welche bei passender
                              									Verschiebung sämmtliche Flächen genügend beleuchtet, um sie auf
                              									ihre Reinheit zu prüfen. Diese Oefen können daher in Bezug auf
                              									Entrußung als die besten bezeichnet werden.
                           Der Reinigung der Zimmeröfen haben wir schon mit einigen Worten
                              									gedacht; sie ist unvermeidlich die Quelle vielen Schmutzes. Aber
                              									selbst das Nothwendige in Bezug auf unbequeme Entrußung wird
                              									nicht selten überschritten, wovon der Blazicek'sche Ofen (Fig. 9
                              									Taf. I [b/4]) und der Röbbelen'sche Mantelofen (Fig. 50
                              									und 51 Taf. I
                              									[c/3]) zeugen. Wie will man den
                              									zusammengesetzten Kopf D Figur
                                 									9 reinigen, wie die Rohre F
                              									des in Figur 51
                              									dargestellten Ofens?
                           Es sind dies nur Beispiele; leider bot die Ausstellung in dieser
                              									Richtung viel Aehnliches.
                           Die Reinigung der Ofenaußenflächen von Staub ist auch für die am
                              									wenigsten erwärmten Heizflächen von Wichtigkeit. Man braucht
                              									nicht immer an das Verbrennen des Staubes zu denken; jede
                              									lebhafte Erwärmung befördert die natürliche Zersetzung der
                              									Staubtheile und entwickelt dadurch Luft verunreinigende Gase.
                              									Deshalb soll die Staubablagerung auf den Ofentheilen durch die
                              									Ofenform möglichst hintertrieben werden. Es ist demnach dafür zu
                              									sorgen, daß möglichst wenige obere wagrechte Flächen vorhanden
                              									sind, und daß die aufrechten Flächen keine annähernd wagrechten
                              									Vorsprünge enthalten. Man wird bemerken, daß diese Forderungen
                              									den Regeln für die zweckmäßige Lage und Form der Heizflächen in
                              									Bezug auf die Wärmeübertragung durchaus nicht widersprechen.
                           Die Form der mehrfach angezogenen Oefen für Sammelheizungen
                              									verstößt leider vielfach gegen die genannten Grundsätze. Der
                              									breite Rücken des Kniebandl und Wegener'schen Feuerkastens, die gefaltete
                              									Deckplatte des Ofens von Weibel,
                                 									Briquet und Comp. (Fig.
                                 									38 und 40 Taf. I
                              									[a/3]), die liegenden Heizrohre
                              									verschiedener Oefen und die Querrippen auf dem Rücken des Reinhardt'schen Ofenhalses D (Fig. 36
                              									Taf. II [c/3] sind abschreckende
                              									Beispiele. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, die betreffenden
                              									Flächen bequem zu reinigen, wie bei Kelling (Fig. 45
                              									bis 48 Taf.
                              									III [a.c/4]), bei Möhrlin (Fig. 10
                              									und 11 Taf. I
                              									[d/1]) und namentlich bei Krigar und Ihssen (Fig. 19
                              									bis 22 Taf.
                              									II [a.c/1]), so sind größere
                              									Staubablagerungsflächen eher zulässig.
                           Am günstigsten stellen sich hier wieder die Kaiserslautener Oefen (Fig. 1 und
                              									2 Taf. I [a/1]) dar, welche
                              									verhältnißmäßig die kleinsten Staubflächen haben, und an denen
                              									auch die überwiegenden aufrechten Flächen ohne Schwierigkeiten
                              									gereinigt werden können.
                           
                              
                                 (Schluß
                                    										folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
