| Titel: | Neue Vorrichtung zur Schiffchen-Bewegung an Nähmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 247 | 
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                        Neue Vorrichtung zur
                           								Schiffchen-Bewegung an Nähmaschinen.
                        Mit einer Abbildung auf Taf. VI [a/4].
                        Stewart's Schiffchenbewegung an
                           								Nähmaschinen.
                        
                     
                        
                           In den Doppelsteppstich-Nähmaschinen hat das Schiffchen, welches
                              									den unteren Faden führt, gewöhnlich nur eine Spitze, mit der es in die Schleife des obern Fadens
                              									einfährt, um den unteren Faden durch diese Schleife hindurch zu
                              									ziehen. Bei jedem Stiche muß deshalb das Schiffchen eine
                              									entweder geradlinige oder im Kreisbogen schwingende hin und
                              									hergehende Bewegung machen. Während seines Hinganges arbeitet
                              									es, indem es den Faden in seine richtige Lage führt; beim
                              									Rückgang aber läuft es leer, um für den folgenden Stich selbst
                              									wieder in die richtige Stellung zu kommen. Zur Vermeidung des
                              									leeren Rückganges hat man nun Schiffchen construirt, in denen
                              									beide Enden zugespitzt sind, wie E in Figur 25
                              									zeigt, und mit welchen man beim Hingange zu einem Stiche und
                              									beim Rückgange zum nächsten Stiche den Unterfaden durch die
                              									Schleife des Oberfadens führt.
                           Die Figur 25
                              									ist eine Ansicht der Grundplatte der Nähmaschine von unten; das
                              									Schiffchen E liegt auf der
                              									Tragplatte f eines Winkel-Hebels FF', stößt mit seiner Rückwand an zwei
                              									Bolzen und mit der Vorderwand an die Führungsleiste BB' an; an der oberen Seite endlich wird
                              									es durch einen leicht aufdrückenden drehbaren Arm nach unten
                              									gehalten, damit es sich durch den Fadenzug nicht hebt, wenn der
                              									Schieber in der Oeffnung der Grundplatte einmal hinweg gezogen
                              									sein sollte. Die Nuthscheibe G für
                              									den Antrieb des Schiffchenhebels FF'
                              									hat zwei Nuthen, welche auf der Hälfte des Umfanges rechtwinklig
                              									zur Achse laufen und auf der andern Hälfte sich kreuzen; das
                              									Hebelende F' wird daher während
                              									einer halben Umdrehung der Triebwelle A still stehen und während der andern halben Umdrehung
                              									nach rechts oder links verschoben werden. Das Schiffchen E verrichtet also während einer
                              									Umdrehung der Wells A seinen Hingang
                              									und während der folgenden seinen Rückgang;
                              									während einer solchen Drehung geht auch die Nähnadel wie
                              									gewöhnlich einmal auf und nieder, es wird also ein Stich
                              									gebildet, denn die Nuthscheibe C für
                              									den Nadelarm D ist auf der einen
                              									Hälfte nach links und auf der andern nach rechts hin
                              									ausgebogen.
                           Durch Vermeidung des leeren Schiffchenrückganges, welcher in den
                              									gewöhnlichen Maschinen immer mit dem Heben der Nadel
                              									zusammenfällt, ist in der neuen Einrichtung die Möglichkeit
                              									gegeben, immer nur je eine Arbeit auf einmal zu verrichten;
                              									entweder wird die Nadel bewegt und das Schiffchen liegt still
                              									oder letzteres wird verschoben und die Nadel bleibt in Ruhe. Die
                              									Maschine erfordert also nicht verschieden, sondern nur
                              									gleichmäßig starke Betriebskraft und hat gleichmäßigen Gang. Für
                              									diese Neuerung wurde nach der Politechnic
                                 									Review, September 1877 S. 110 von S. M. Stewart in New-Harrisburg (Ohio) ein
                              									amerikanisches Patent genommen, welches von J. M. Perdue und Comp. in Minerva, Stark County, Ohio, verwerthet wird.
                           
                              G.
                              
                           
                        
                     
                  
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