| Titel: | Dailly's Eichhahn mit Zählwerk für Bierdruckapparate. | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 249 | 
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                        Dailly's Eichhahn mit Zählwerk
                           								für Bierdruckapparate.
                        Mit Abbildungen auf Taf. VI [a.b/1].
                        Dailly's Eichhahn für
                           								Bierdruckapparate.
                        
                     
                        
                           Dieser in Frankreich in größeren Wirthschaften bereits mit Erfolg
                              									eingeführte Apparat mißt das verzapfte Bier glasweise und
                              									registrirt die täglich verabreichten Gläser auf einem
                              									Zifferblatte, welches unter Verschluß gestellt und nur dem
                              									Besitzer des Schlüssels zugänglich ist.
                           Die Figuren
                                 									28 und 29 geben
                              									in Ansicht und Schnitt eine Gesammtübersicht der Einrichtung.
                              									A sind die Registrirhähne. Je halbe
                              									Drehung des Hahngriffes I von der
                              									einen nach der anderen Seite entspricht genau dem Inhalte eines
                              									Glases Bier und wird gleichzeitig auf dem Zifferblatte
                              									der Zählvorrichtung registrirt. Hinter der Marmorplatte T, auf welcher die Hähne montirt sind,
                              									befindet sich ein hermetisch geschlossener Eiskühler 8, welcher
                              									das Bier auf einer constanten Temperatur von 7 bis 9°
                              									erhält.
                           Die Figuren
                                 									30 bis 32
                              									stellen die Hauptorgane des Apparates in 1/2 n. Gr. dar. 0 ist
                              									ein horizontaler Cylinder, dessen Rauminhalt dem bestimmten Maß
                              									des zu verzapfenden Bieres entspricht. Diesen Cylinder hat das
                              									mittels eines Luftdruckapparates aus dem Keller durch das Rohr
                              									B heraufgepreßte Bier zu
                              									durchströmen, um glasweise abgemessen zur Ausmündung zu
                              									gelangen. Indem man nämlich den Griff I aus seiner verticalen Mittelstellung Fig. 30
                              									um 90° nach rechts oder links in die horizontale Lage
                              									Fig. 28 dreht, strömt die Flüssigkeit durch eine der
                              									beiden vom Steigrohr B sich
                              									abzweigenden Röhren P oder P' (Fig. 31)
                              									durch die Mitte des Cylinderdeckels auf den Kolben Q und treibt diesen vor sich her,
                              									während jedesmal das auf der andern Seite des Kolbens
                              									befindliche Bier durch das Ausflußrohr E (Fig. 30)
                              									in das untergehaltene Glas sich ergießt. Die Länge des Kolbens
                              									Q läßt sich durch Verdrehen einer
                              									Schraube vergrößern oder verkleinern und auf diese Weise das
                              									zuzumessende Bierquantum nach Belieben reguliren. Beide
                              									Kolbenflächen sind mit Kautschukpolstern bekleidet, welche sich
                              									am Ende jedes Kolbenhubes wie Ventile gegen die Centralöffnungen
                              									der Cylinderdeckel legen und dieselben hermetisch abschließen.
                              									Der Zusammenhang des Kolbenspieles mit der Hahnstellung ist
                              									folgender. Der conische Hahnzapfen D
                              									(Fig. 30)
                              									ist seiner Länge nach durchbohrt und besitzt an seinem dünnern
                              									Ende zwei diametral gegenüber liegende, durch eine Scheidewand
                              									getrennte Oeffnungen d und d', und ebenso an seinem dickern Ende
                              									zwei diametral gegenüber liegende Oeffnungen e, deren Achse zu derjenigen der beiden
                              									ersteren senkrecht ist. Wenn nun der Hahngriff I aus seiner Verticalstellung, wobei
                              									sämmtliche genannte Oeffnungen abgesperrt sind, um 90°
                              									gedreht wird, so ist dadurch die Verbindung der Oeffnung d' und des Steigrohres B mit einem der Röhrenzweige P oder P',
                              									wir wollen annehmen mit P', also mit
                              									dem Raume rechts vom Kolben, hergestellt, während gleichzeitig
                              									die Oeffnung d mit dem Röhrenzweig
                              									P, also mit dem Raume links vom
                              									Kolben communicirt. Es wird demnach bei der Bewegung des Kolbens
                              									nach links dieser Raum durch die Oeffnung d, die Bohrung D, die Oeffnung
                              									e und das Ausflußrohr E sich entleeren. Gibt man dem Griff I von der letztgenannten Lage aus eine
                              									halbe Drehung, so wiederholt sich der beschriebene Vorgang in
                              									entgegengesetzter Richtung. Geeignete Anschläge setzen der
                              									Drehung des Griffes ihre bestimmten Grenzen.
                           
                           Zum Zweck des Ausspülens ist am Cylinder O eine mit einem Schraubenstöpsel R verschließbare Oeffnung angebracht; auch verdient
                              									bemerkt zu werden, daß alle mit der Flüssigkeit in Berührung
                              									kommenden inneren Theile sorgfältig verzinnt sind. Den Druck im
                              									Apparat zeigt das Manometer M
                              									an.
                           Die Uebertragung der Hahnbewegung auf das Zählwerk (Fig.
                                 									30 und 32)
                              									geschieht auf folgende Weise. Die auf das cylindrische
                              									Zapfenende geschobene Griffhülse enthält ein kleines Getriebe
                              									h, welches in ein gezahntes Segment
                              									k greift. Ein an die Achse des
                              									letztern befestigter kurzer Hebel l
                              									verrückt bei jeder halben Drehung des Hahnes den gebogenen Hebel
                              									M des Zählwerkes, wodurch der
                              									größere Zeiger des Zifferblattes um einen Theilstrich,
                              									entsprechend dem Inhalte eines Glases, weiter bewegt wird. Das
                              									in Figur 32
                              									dargestellte Räderwerk überträgt diese Bewegung auf den
                              									kleineren Zeiger und gestattet eine Zählung und Ablesung bis zu
                              									1000 Glas Bier. (Nach Oppermann's Portefeuille
                                    									économique des machines, September 1877 S.
                                 									130.)
                           
                              A. P.
                              
                           
                        
                     
                  
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