Titel: Darstellung von Ferrocyankalium mittels Rhodanammonium; von Bruno Alander in Allstedt.
Autor: Bruno Alander
Fundstelle: Band 226, Jahrgang 1877, S. 318
Download: XML
Darstellung von Ferrocyankalium mittels Rhodanammonium; von Bruno Alander in Allstedt. Alander, Darstellung von Ferrocyankalium mittels Rhodanammonium. Bekanntlich ist die Anwendung künstlicher Düngemittel, welche Rhodanammonium enthalten, dem Pflanzenwuchs sehr schädlich (vgl. 1874 212 425). Es ist Verfasser nun gelungen, dieses billige, namentlich in englischen Gasfabriken als Nebenproduct gewonnene Ammoniumsalz auf folgende Weise in Ferrocyankalium überzuführen. Rhodanammonium wird zu diesem Zweck mit den doppelten Aequivalenten an Potasche, Kohle und Eisenfeilspänen innig gemischt, das Ganze mit Oel angemengt und in einem Tiegel starker Rothglut ausgesetzt. Die Reaction ist beendet, sobald beim Lüften des Tiegeldeckels sich keine blauen Flämmchen mehr zeigen. Der Tiegel wird nun herausgehoben und die Masse nach dem Erkalten unter Zusatz von frisch gefälltem Eisenoxydulhydrat mit Wasser ausgelaugt. Die Lösung ist frei von Rhodan, gibt aber nach dem Ansäuern mit Eisenchlorid einen starken Niederschlag von Berlinerblau. Quantitative Versuche haben gezeigt, daß hierbei 40 bis 60 Proc. des Rhodanammoniums in Ferrocyankalium übergehen.