| Titel: | Untersuchungen über die Gesetzmässigkeit der Volumsänderungen bei Metall-Legirungen und Mischungen von Flüssigkeiten: von Karl Karmarsch. | 
| Autor: | Prof. Karl Karmarsch [GND] | 
| Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 561 | 
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                        Untersuchungen über die
                           								Gesetzmässigkeit der Volumsänderungen bei Metall-Legirungen und
                           								Mischungen von Flüssigkeiten: von Karl Karmarsch.
                        (Schluß von S. 455 dieses Bandes.)
                        Karmarsch, über Volumsänderungen bei
                           								Metall-Legirungen und Flüssigkeitsgemischen.
                        
                     
                        
                           4) Salpetersäure und
                                 									Wasser.
                           Die concentrirte Salpetersäure erleidet beim Mischen mit Wasser
                              									eine sehr beträchtliche Zusammenziehung, welche in ihrem Maximum
                              									jene der Schwefelsäure übersteigt. Nach den Versuchen von Meißner, der eine concentrirte Säure vom
                              									specifischen Gewicht 1,56 anwendete, ist die Tabelle XII (a. f.
                              									S.) zusammengestellt, welche in ihrer Anordnung gänzlich mit
                              									Tab. V und IX übereinstimmt.
                           Die Reiheberechnung zeigt die höchste Zusammenziehung mit 10,55
                              									Proc. bei 55 Proc. Gehalt und von da aus eine sehr regelmäßig
                              									fortschreitende Abnahme bis an beide Enden der Reihe. –
                              									In der absteigenden Stufenberechnung ist auffallend, daß die
                              									ersten vier Stufen eine Zunahme der
                              									Zusammenziehung darbieten, die obschon nicht beträchtlich doch
                              									durch ihre Regelmäßigkeit als thatsächlich begründet
                              									anzuerkennen sein wird, zumal – wie schon oben berührt
                              									– Tab. XI in geringerem Grade etwas Aehnliches ersehen
                              									läßt und später Tab. XVI ein noch schlagenderes Beispiel dieser
                              									Erscheinung geben wird. Dagegen rührt die Schwankung zwischen
                              									1,82 und 1,87 Proc. bei Nr. 5 bis 7 ohne Zweifel von kleinen
                              									Ungenauigkeiten der gefundenen specifischen Gewichte her, da
                              									weiterhin die stufenweise Verminderung der Zusammenziehung keine
                              									Störung zeigt. In den letzten drei Stufen (Nr. 17, 18, 19) tritt
                              									eine Volumsänderung nicht mehr ein. – Unter der
                              									aufsteigenden Stufenberechnung trifft man auf das Maximum der
                              									Zusammenziehung bei Nr. 16; als fehlerhaft – weil die
                              									regelmäßige Abnahme nach oben hin störend – ist Nr. 15 zu
                              									bezeichnen. Die Volumsänderung verschwindet, wenn 90 procentige
                              									Säure durch Zusatz von concentrirter Säure in 95 procentige sich
                              									verwandelt.
                           Wenn man die letzten beiden Spalten der Tabellen XII und IX mit
                              									einander vergleicht, so ergibt sich, daß der Unterschied
                              									zwischen der
                           
                           Tabelle XII. Salpetersäure-Mischungen. Nach Meißner. Concentrirte Salpetersäure sp. G. 1,56.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 562
                              Nr.; Proc.
                                 										concentr. Säure; Theile Wasser auf 100 Säure; Theile Säure
                                 										auf 100 Wasser; Specifisches Gewicht gefunden;
                                 										Reiheberechnung; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; Stufenberechnung; Zusammenziehende Kraft von;
                                 										absteigend; aufsteigend; Wasser zu 100 des überstehenden
                                 										Gliedes; Säure zu 100 des unterstehenden Gliedes; Wasser;
                                 										concentrirter Säure
                              
                           zusammenziehenden Kraft der Säure und des
                              									Wassers bei Salpetersäure lange nicht so groß ist wie bei
                              									Schwefelsäure. In der That ist oben für Schwefelsäure
                              									gefunden:
                           1,39/6,33 = 0,22 und 2289/503 = 4,55;
                           wogegen jetzt für Salpetersäure sich
                              									ergibt:
                           2,91/3,87 = 0,75 und 1397/1050 = 1,33.
                           
                        
                           5) Essigsäure und
                                 									Wasser.
                           Die concentrirteste Essigsäure (das Essigsäurehydrat) bietet
                              									bekanntlich die eigenthümliche Erscheinung dar, daß beim
                              									stufenweise steigenden Zusatz von Wasser das specifische Gewicht
                              									der Mischung anfangs zunimmt und erst
                              									in höheren Verschwächungsgraden sich allmälig vermindert. Dies
                              									ist jedoch auf die eintretende Zusammenziehung insofern ohne
                              									Einfluß, als dieselbe durchaus nach den gleichen Gesetzen
                              									erfolgt, wie – zufolge der vorstehenden Untersuchungen
                              									– bei den anderen
                           
                           Tabelle XIII. Essigsäure-Mischungen. Nach van Toorn. Concentrirte Essigsäure (Essigsäurehydrat) sp. G.
                              									1,057.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 563
                              Nr.; Procent
                                 										Essigsäurehydrat; Theile Wasser auf 100 Hydrat; Theile
                                 										Hydrat auf 100 Wasser; Specifisches Gewicht gefunden;
                                 										Reiheberechnung; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; Stufenberechnung; absteigend; aufsteigend; Wasser auf
                                 										100 des überstehenden Gliedes; Säure auf 100 des
                                 										unterstehenden Gliedes; Zusammenziehende Kraft von; Wasser;
                                 										Essigsäurehydrat
                              
                           
                           Säuren. Am besten beweisen dies die
                              									Beobachtungen von van Toorn, dessen
                              									Tabelle im Auszuge als Grundlage für die vorstehende (ganz wie
                              									Tab. XII angeordnete) Tabelle XIII gewählt ist. Das von dem
                              									Genannten angewendete Essigsäurehydrat hatte das specifische
                              									Gewicht 1,057.
                           Aus der fünften Spalte ersieht man, daß die Zunahme des
                              									specifischen Gewichtes bis zu 82,3 Proc. Gehalt (Nr. 3)
                              									stattfindet.In der Originaltabelle ist das noch ein wenig höher gehende
                                    									specifische Gewicht 1,0766 übereinstimmend für 81,2 und für 78,8
                                    									Proc. verzeichnet. Zwischen Nr. 9 und 10 liegt der
                              									Punkt, wo die mit Wasser gemischte Säure wieder das specifische
                              									Gewicht 1,057 des unvermischten Hydrats erreicht: er wird auf
                              									43,7 Proc. Gehalt fallen. – Die Reiheberechnung ergibt
                              									ein Wachsen der Zusammenziehung bis zu 58,8
                              									GehaltsprocentenEs ist nicht uninteressant, damit zu vergleichen, daß der
                                    									Maximalpunkt der Zusammenziehung bei Schwefelsäure (Tab. IX und
                                    									X) in 75 oder 71,43 Proc., bei Salzsäure (Tab. XI) in 60 Proc.,
                                    									bei Salpetersäure (Tab. XII) in 55 Proc. liegt. und
                              									sehr regelmäßige Abnahme von hier nach beiden Enden der Reihe
                              									hin. – Ferner zeigt sich in der absteigenden
                              									Stufenberechnung auch hier wieder eine ungestört fortschreitende
                              									Verringerung der Zusammenziehungsgröße, welche schließlich in
                              									Nr. 16 fast = 0 wird. – In der aufsteigenden
                              									Stufenberechnung ist von unten an die Grenze steigender
                              									Zusammenziehung sehr schnell, nämlich schon bei Nr. 15 (11,7
                              									Proc. Gehalt) erreichtFür Salpetersäure fand sich diese
                                    									Grenze (Tab. XII) bei 20 Proc., für Schwefelsäure (Tab. IX und
                                    									X) bei 80 Proc.; die kleinen Schwankungen in Nr. 12,
                              									13, 14, dann Nr. 6, 7, 8 sind nicht geeignet, die gesetzliche
                              									Abnahme nach oben zu in Zweifel zu stellen.
                           Die zusammenziehende Kraft von Säure und Wasser betreffend lehren
                              									die zwei letzten Spalten, daß dieselben weiter aus einander
                              									gehen als bei Salpetersäure, aber weniger weit als bei
                              									Schwefelsäure; denn man erhält: 4,58/11,4 = 0,40 und 2900/1164 =
                              									2,49.
                           
                        
                           6) Ammoniak und
                                 									Wasser.
                           Die Ammoniakflüssigkeit bietet bei Vermischung mit Wasser
                              									rücksichtlich der Volumsänderungen interessante
                              									Eigenthümlichkeiten dar, welche aus der Tabelle XIV zu erkennen
                              									sind. Diese hat zur Grundlage die Beobachtungen von Meißner über Mischungen aus Ammoniak vom
                              									specifischen Gewicht 0,883 mit Wasser und ist von schon
                              									bekannter Einrichtung; es muß nur bemerkt werden, daß in den
                              									drei mit „Ausdehnung“ überschriebenen
                              									Spalten die zwischen Klammern
                              									stehenden Zahlen nicht Ausdehnung, sondern Zusammenziehung bedeuten.
                           
                           Tabelle XIV. Ammoniak-Mischungen. Nach Meißner. Concentrirte Ammoniakflüssigkeit sp. G.
                              									0,883.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 565
                              Nr.; Procent
                                 										Ammoniak vom sp. G. 0,883; Specifisches Gewicht gefunden;
                                 										Reiheberechnung; Stufenberechnung; Specif. Gewicht
                                 										berechnet; Ausdehnung Proc.; absteigend; aufsteigend; Theile
                                 										Wasser zu 100 des überstehenden Gliedes; Ausdehnung Procent;
                                 										Theile Ammoniak zu 100 des unterstehenden Gliedes
                              
                           Schon in der Reiheberechnung tritt als bemerkenswerth hervor, daß
                              									bis zu 75 Proc. einschließlich (Nr. 1 bis 5) eine zu- und
                              									abnehmende Zusammenziehung mit dem Maximum in Nr. 3, dagegen in
                              									dem übrigen Theile der Reihe eine ebenso steigende und fallende
                              									Ausdehnung sich darstellt, welche letztere bei Nr. 13 das
                              									Maximum erreicht und (Nr. 19) mit 0, d.h. ungeändertem Volum
                              									schließt. – Die absteigende Stufenberechnung zeigt in Nr.
                              									1, 2, 3 abnehmende Zusammenziehung; dann folgt Ausdehnung,
                              									welche klein beginnt, nach dem schnell erreichten Maximum in Nr.
                              									5 wieder abnimmt, in Nr. 7 bis 11 wesentlich gleich bleibt, in
                              									Nr. 12 wieder steigt, um bis Nr. 15 allmälig auf Null zu sinken,
                              									und von hier aus einer abermaligen Zusammenziehung mit Anwachsen
                              									und Abnahme Platz macht. Die allmäligen Uebergänge von
                              									Zusammenziehung und Ausdehnung und nachher von dieser zu jener
                              									stellen sich so zwanglos dar, daß trotz Kleinheit der Zahlen an
                              									ihrer natürlichen Begründung nicht gezweifelt werden kann.
                              									– Die aufsteigende Stufenberechnung läßt erkennen, daß
                              									beim Vermischen von 100 G.-Th. Wasser mit 5,26 G.-Th. Ammoniak
                              									(Nr. 19) noch keine Volumsänderung eintritt; daß die bei
                              									steigendem Zusatze von Ammoniak stattfindende Ausdehnung ihr
                              									Maximum in der 25procentigen Mischung (Nr. 15) erreicht, wenn
                              									diese aus 100 Th. 20 procentiger und 6,67 Th. Ammoniak
                              									zusammengesetzt wird; daß ferner die von hier an sich
                              									vermindernde Ausdehnung in Nr. 11 bis 8 ganz verschwindet, um
                              									weiter aufwärts in Zusammenziehung überzugehen, welche steigend
                              									und fallend ihre größte Höhe in Nr. 3 erlangt, wo 100 Th. 80
                              									procentiger Mischung durch Zusatz von 33 1/3 Th. Ammoniak auf 85
                              									Proc. Gehalt erhoben werden.
                           
                        
                           7) Aetzendes Kali
                                 									und Wasser.
                           Schiff hat aus Dalton's und Tünnermann's
                              									Angaben eine Tabelle über die specifischen Gewichte der
                              									Aetzkalilösungen bei bestimmten Procentgehalten an Kalihydrat
                              									berechnet. Nach dem darin für das specifische Gewicht 1,790
                              									verzeichneten Gehalte von 70 Proc. sind leicht die Wassermengen
                              									zu finden, welche man auf 100 Theile solcher concentrirter
                              									Lösung zusetzen müßte, um beliebige andere Procentgehalte zu
                              									erlangen. Dies ist in Tabelle XV geschehen, deren übrige
                              									Einrichtung nach dem bisherigen ohne Erläuterung verständlich
                              									sein wird.
                           Tabelle XV. Aetzkali-Auflösungen. Nach Schiff. Concentrirte Auflösung von 70 Proc. Kalihydrat sp.
                              									G. 1,790.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 566
                              Procent
                                 										Kalihydrat; Theile Wasser zu 100 Auflösung von 70 Proc.;
                                 										Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; absteigend; aufsteigend; Theile Wasser zu 100 des
                                 										überstehenden Gliedes; Theile Wasser zu 100 des
                                 										unterstehenden Gliedes
                              
                           In der Reiheberechnung stellt sich eine beträchtliche
                              									Zusammenziehung heraus, welche bei 45 Proc. Kaligehalt mit 5,35
                              									Proc. ihre größte Höhe erreicht. Die absteigende
                              									Stufenberechnung weiset auch hier eine von Stufe zu Stufe
                              									abnehmende Zusammenziehung, welche (wie beim
                              									Alkohol) schließlich in eine – durch eingeklammerte Zahlen ausgedrückte
                              									– Ausdehnung übergeht. Eben so
                              									bewährt sich in der aufsteigenden Stufenberechnung das bisher
                              									wahrgenommene Gesetz, daß die Zusammenziehung von unten nach
                              									oben zunimmt und von dem Maximum (welches hier bei 30 Proc.
                              									Kaligehalt liegt) weiter nach oben sich vermindert. Die
                              									Regelmäßigkeit aller dieser Veränderungen läßt nichts zu
                              									wünschen übrig.
                           
                        
                           8) Aetzendes Natron
                                 									und Wasser.
                           Nach einer von Tünnermann gegebenen
                              									Tabelle sind (auszugsweise) in der hier folgenden Tabelle XVI
                              									die specifischen Gewichte einiger Lösungen von ätzendem Natron
                              									zusammengestellt. Die Gehaltsprocente hat man als wasserfreies
                              									Natron zu verstehen.
                           Tabelle XVI. Aetznatron-Auflösungen. Nach Tünnermann. Concentrirte Auflösung, enthaltend 30,22 Proc.
                              									von wasserfreiem Aetznatron, sp. G. 1,4285.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 567
                              Procent Natron;
                                 										Theile Wasser zu 100 Auflösung von 30,22 Proc.; Specif.
                                 										Gewicht gefunden; Reiheberechnung; Stufenberechnung
                                 										absteigend; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; Theile Wasser zu 100 des überstehenden Gliedes
                              
                           Die Reiheberechnung zeigt hier wieder in dem Beginn am obern Ende
                              									eine steigende Zusammenziehung, welche erst nach erreichtem
                              									Maximum (4,65 Proc.) bis aus untere Ende hin fällt. Aber in der
                              									absteigenden Stufenberechnung erscheint – entschiedener
                              									als bei Salzsäure und Salpetersäure (Tab. XI, XII) –
                              									zuerst eine Steigerung der
                              									Zusammenziehung (bis zu 1,81 Proc.), worauf die allmälige
                              									Abnahme folgt, wie sie sonst beobachtet ist. Unter dieser
                              									letztern ist 0,08 bei 7,253 Proc. Gehalt eine wenig störende
                              									Anomalie.
                           
                        
                           
                           9) Kohlensaures
                                 									Natron und Wasser.
                           Die folgende Tabelle XVII gibt in ihrer zweiten und vierten
                              									Spalte einen Auszug aus den Angaben Tünnermann's über Procentgehalte und specifische Gewichte
                              									von Auflösungen des kohlensauren Natrons, wobei ich wieder aus
                              									der Zusammensetzung der überschriftlich genannten
                              									14,88procentigen Auflösung die ihr für die übrigen Behalte
                              									zuzusetzenden Wassermengen und danach die übrigen Spalten
                              									berechnet habe.
                           Tabelle XVII. Auflösungen von kohlensaurem Natron. Nach Tünnermann. Concentrirte Auflösung,
                              									enthaltend 14,88 Proc. von wasserfreiem kohlensauren Natron, sp.
                              									G. 1,1816.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 568
                              Nr.; Procent
                                 										kohlensaures Natron; Theile Wasser zu 100 Auflösung von
                                 										14,88 Proc.; Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung absteigend; Specif. Gewicht berechnet;
                                 										Zusammenziehung Proc.; Theile Wasser zu 100 des
                                 										überstehenden Gliedes
                              
                           Hier bietet die Reiheberechnung eine bemerkenswerthe
                              									Eigenthümlichkeit dar, indem zu Anfang der Reihe eine abnehmende
                              									Ausdehnung (angedeutet durch die in
                              									Klammern stehenden Zahlen) sich
                              									offenbart, worauf dann erst die zunächst steigende und nachher
                              									von Nr. 9 an fallende Zusammenziehung eintritt. Beide sind, wie
                              									man sieht, sehr gering, aber vollkommen charakterisirt. Dies
                              									erinnert an ein ähnliches Vorkommen beim Ammoniak (Tab. XIV) mit
                              									dem Unterschiede, daß dort die Reihe mit Zusammenziehung
                              									beginnt, welcher Ausdehnung folgte wogegen es beim kohlensauren
                              									Natron umgekehrt ist. – Entsprechend zeigt denn auch die
                              									absteigende Stufenberechnung sich abweichend von dem, was sonst
                              									in den meisten Fällen beobachtet wird: sie beginnt mit
                              									Ausdehnung (0,12 Proc.), welche sofort in eine geringe
                              									Zusammenziehung übergeht; letztere steigt dann ein wenig in Nr.
                              									3 und 4, fällt von Nr. 5 an, kann in Nr. 6 bis 13 als
                              									gleichbleibend angesehen werden und macht ganz zuletzt (Nr. 14)
                              									dem unveränderten Volum Platz. Die ganze letzte Spalte erinnert
                              									an die letzte Spalte von Tab. XVI, nur daß gegenwärtig der
                              									kleinsten Zusammenziehung am obern Ende sogar eine Ausdehnung
                              									vorausgeht.
                           
                        
                           10) Schwefelsaures
                                 									Natron und Wasser.
                           Schiff hat Untersuchungen über das
                              									specifische Gewicht der Auflösungen von schwefelsaurem Natron
                              									bei verschiedenen Procentgehalten angestellt. Auf einen Auszug
                              									seiner Mittheilung ist nachstehende Tabelle XVIII gebaut, deren
                              									Einrichtung nach dem Vorhergegangenen keiner Erklärung bedarf.
                              									Die Rubriken der Reiheberechnung und der absteigenden
                              									Stufenberechnung sind von regelmäßiger Beschaffenheit.
                           Tabelle XVIII. Auflösungen von schwefelsaurem Natron. Nach Schiff. Concentrirte Auflösung,
                              									enthaltend 30 Proc. von krystallisirtem schwefelsauren Natron,
                              									sp. G. 1,1226.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 569
                              Procent
                                 										schwefelsaures Natron; Theile Wasser zu 100 Auflösung von 30
                                 										Proc.; Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung absteigend; Specif. Gewicht berechnet;
                                 										Zusammenziehung Proc.; Theile Wasser zu 100 des
                                 										überstehenden Gliedes
                              
                           
                        
                           11) Kohlensaures
                                 									Kali und Wasser.
                           Die Untersuchungen von Tünnermann über Auflösungen des einfach
                              									kohlensauren Kalis sind auszugsweise als Grundlage zu Tab. XIX
                              									(a. f. S.) verwendet, aus welcher für die Reiheberechnung eine
                              									starke Zusammenziehung mit der allgemein beobachteten
                              									Regelmäßigkeit in Zu- und Abnahme sich ergibt. Die absteigende
                              									Stufenberechnung weiset, wie in
                           
                           Tabelle XIX. Auflösungen von kohlensaurem Kali. Nach Tünnermann. Concentrirte Auflösung,
                              									enthaltend 40,504 Proc. von (einfach) kohlensaurem Kali, sp. G.
                              									1,4812.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 570
                              Procent
                                 										kohlensaures Kali; Theile Wasser zu 100 Auflösung von 40,504
                                 										Proc.; Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; absteigend; aufsteigend; Theile Wasser zu 100 des
                                 										überstehenden Gliedes; Theile concentr. Auflösung zu 100 des
                                 										unterstehenden Gliedes
                              
                           Tab. XVI und XVII, anfangs ein Steigen der
                              									Zusammenziehung nach, welcher Abnahme bis zu 0 folgt. In der
                              									aufsteigenden Stufenberechnung offenbart sich von der
                              									schwächsten Mischung aus 100 Wasser und 1,212 concentrirter
                              									Auflösung mit 0,09 Proc. eine wachsende Zusammenziehung bis zu
                              									0,904 Proc., worauf plötzliche Abnahme auf 0,296 und dann sogar,
                              									bis aus obere Ende, Ausdehnung
                              									erscheint (angedeutet durch Einklammern der Zahlen). Die Tendenz
                              									dieser Ausdehnung zu stufenweiser Verminderung wird durch die
                              									eine unregelmäßige Zahl 0,007 nicht verwischt.
                           
                        
                           12) Kochsalzauflösungen.
                           Aus der großen von Karsten
                              									aufgestellten Tabelle über Procentgehalt und specisisches
                              									Gewicht der Kochsalzlösungen bei verschiedenen Temperaturen
                              									entnehme ich eine kleine Reihe von Zahlen, welche die erste und
                              									dritte Spalte der folgenden Tabelle XX wiedergeben.
                           Eine concentrirte Auflösung von 26 Proc. Salzgehalt ist als
                              									Ausgangspunkt gewählt, und die zweite Spalte gibt jene
                              									Wassermengen an, welche auf 100 G.-Th. der concentrirten
                              									Auflösung zugesetzt werden müßten, um die Gehalte 24, 22,.... 2
                              									Proc. zu erzeugen. Nach dieser Zusammensetzung ist für jede der
                              									Gehaltsstufen das theoretische
                           
                           Tabelle XX. Kochsalz-Auflösungen. Nach Karsten. Concentrirte Auflösung von 26 Proc. Salzgehalt,
                              									sp. G. 1,2038 bei + 4°.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 571
                              Theile Salz in
                                 										100 Auflösung; Theile Wasser zu 100 Auflösung von 26 Proc.;
                                 										Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung
                                 										Proc.; absteigend; aufsteigend; Theile Wasser zu 100 des
                                 										überstehenden Gliedes; Theile concentr. Auflösung zu 100 des
                                 										unterstehenden Gliedes
                              
                           specifische Gewicht (Spalte 4) und danach
                              									die Zusammenziehung (Spalte 5) berechnet. Das Maximum der
                              									letztern tritt zwischen 12 und 14 Proc. Gehalt ein und berechnet
                              									sich für 13procentige Auflösung zu 0,61 Proc. – In der
                              									absteigenden Stufenberechnung erscheint, wie bei den meisten
                              									anderen Substanzen, eine stetige Abnahme der Zusammenziehung von
                              									Stufe zu Stufe; dagegen bietet die aufsteigende Stufenberechnung
                              									die in keinem andern Falle gemachte Wahrnehmung, daß die
                              									Zusammenziehung am untern Ende der Reihe (8,333 concentrirte
                              									Salzlösung zu 100 Wasser) am größten ist und mit wachsendem
                              									Salzgehalte bis aus obere Ende abnimmt. Nur bei der Essigsäure
                              									(Tab. XIII) verhält es sich fast
                              									ebenso.
                           
                        
                           13) Zuckerauflösungen.
                           Die sonst wohl hervorgetretene Angabe, daß beim Vermischen von
                              									Zuckerlösungen mit Wasser eine Volumsänderung nicht stattfinde,
                              									ist durch Balling's Untersuchungen
                              									widerlegt, von dessen Resultaten die Tabelle XXI (a. f. S.)
                              									einen Auszug enthält.
                           Die 75 procentige Lösung, von welcher ausgegangen wird, zeigt
                              									zunächst in der Reiheberechnung mit zunehmender Verschwächung
                              									durch Wasser eine von 0,200 bis 0,555 Proc. wachsende, dann bis
                              									zu 0,03 Proc. wieder abnehmende Zusammenziehung. Die absteigende
                              									Stufenberechnung ergibt stetig sich vermindernde Zusammenziehung
                              									bis zu 0 (wobei die
                           
                           Tabelle XXI. Zucker-Auflösungen. Nach Balling. Concentrirte Auflösung, in 100 Theilen enthaltend
                              									75 Th. Zucker, sp. G. 1,3824.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 226, S. 572
                              Zucker in 100
                                 										Th. Auflösung; Theile Wasser zu 100 der concentrirten
                                 										Auflösung; Specifisches Gewicht gefunden; Reiheberechnung;
                                 										Stufenberechnung absteigend; Zusammenziehende Kraft von
                                 										Wasser; Specif. Gewicht berechnet; Zusammenziehung Proc.;
                                 										Theile Wasser zu 100 des überstehenden Gliedes
                              
                           geringen Unregelmäßigkeiten in den
                              									Gehalten von 65 und von 20 bis 10 Proc. als verschwindend
                              									angesehen werden können. Die letzte Spalte stellt den Ausdruck
                              									der zusammenziehenden Kraft des Wassers in dem Sinne dar, wie
                              									bei früheren Tabellen schon erklärt worden ist, weiset also z.B.
                              									nach, daß 1 Th. Wasser, zu 100 concentrirter (75 procentiger)
                              									Lösung gesetzt, in der 1 procentigen Mischung nur 1/246667
                              									Proc., dagegen in der 70 procentigen Mischung 10/357 Proc.
                              									Zusammenziehung erzeugt. Der Quotient 246667 : 35,7 = 6909 gibt
                              									zu erkennen, daß die zusammenziehende Kraft des Wassers in dem
                              									Verhältnisse von 6909 : 1 gesunken ist, während die Wassermenge
                              									von 7,14 auf 7400, also im Verhältnisse 1 : 1036 vermehrt wurde;
                              									die erwirkte Zusammenziehung ist demgemäß in dem Verhältnisse
                              									9609 : 1036 – 6 2/3 : 1 = 0,20 : 0,03 herabgegangen.