Titel: R. Daelen's entlastetes Pumpenventil.
Autor: F. H.
Fundstelle: Band 228, Jahrgang 1878, S. 110
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R. Daelen's entlastetes Pumpenventil. Mit Abbildungen auf Tafel 7. Daelen's entlastetes Pumpenventil. Im Anschluſs an das kürzlich (*1878 227 15) mitgetheilte entlastete Pumpenventil von B. Krocker in Breslau geben wir in Fig. 2 Taf. 7 die Durchschnittskizze einer anderen, den gleichen Zweck auf einfachere Weise erreichenden Ventilconstruction (D. R. P. Nr. 199 vom 1. August 1877) von Civil-Ingenieur R. Daelen in Düsseldorf. Hier steht mit dem flachsitzigen Ventil a ein Kolben b in Verbindung, welcher in einem einseitig offenen Cylinder gleitet. Der Cylinderraum c ist mit einer Bohrung der Kolbenstange in Verbindung, welche durch ein Ventil d geschlossen ist. Sobald der Pumpenkolben ansaugt, bildet sich im Cylinderraum c ein Vacuum, und da sich bei beginnender Druckwirkung das Ventil d sofort schlieſst, erfährt dann der Hilfskolben b einen einseitigen Druck derart, daſs er das Abheben des Hauptventiles a von seinem Sitz unterstützt. Ist dies erfolgt, so kann das Hauptventil unabhängig vom Hilfskolben sich heben und dann wieder sinken. Bei Verminderung des Druckes unter dem Ventil a wird der Kolben b durch die im Räume c verdichtete Luft wieder in seine Normal Stellung zurückgeführt, worauf beim Saugen der Pumpe dieser Raum neuerdings evacuirt wird. Die Fläche des Kolbens b kommt der Sitzfläche des Ventiles a nahezu gleich, so daſs nur ein ganz geringer Ueberdruck unter dem Ventil zum Heben desselben erforderlich ist. Fig. 3 Taf. 7 zeigt eine etwas veränderte Anordnung. Bei derselben ist das Ventil a und sein Entlastungskolben b durch die hohle Spindel f mit einander fest verbunden. Die Spindelbohrung ist durch die Ventile d und e abgeschlossen; das letztere wird nur dann geöffnet, wenn sich beim gleichzeitigen Heben des Ventiles a und des Kolbens b in dem Cylinderraum c ein gröſserer Druck als der auf dem Hauptventil a lastende bilden sollte. Diese Anordnung ist auch bei Weglassung des unteren Ventiles d für Saugventile verwendbar, welche dann selbstverständlich gröſsere Saughöhen zulässig machen. Da die Anwendung des Hilfskolbens gestattet, dem Ventil beliebig groſse Sitzbreiten zu geben, so kann letzteres nun anstandslos mit Leder gedichtet werden, ein Vortheil, der vom Erfinder mit Recht besonders hervorgehoben wird. Diese Ventile werden von der Actiengesellschaft Union in Essen a. d. Ruhr geliefert. F. H.

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