Titel: | George Lane Fox' elektrischer Gasanzünder. |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 324 |
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George Lane Fox' elektrischer Gasanzünder.Vgl. 1878 227 506. 1876 219
238. * 220 314.
Mit Abbildungen auf Tafel
23.
Fox' elektrischer Gasanzünder.
Ein Versuch der Gas Light and Coke Company in Fulham mit
dem automatischen Gasanzünder von George Lane Fox ist
sehr günstig ausgefallen.
Fox benutzt einen einzigen, von Lampe zu Lampe
weitergehenden Draht zum Umdrehen des Hahnes und zum Anzünden des Gases. Dazu hat
jede Lampe eine kleine Inductionsspule gewöhnlicher Art, doch ohne Condensator und
Stromunterbrecher. Die primäre Wickelung aller Inductoren liegt in dem
Linienstromkreise; die secundäre Wickelung endet einerseits an dem Gasrohre,
andererseits nahe an dem Brenner. Die Umdrehung des Hahnes besorgt ein permanenter
Magnet, welcher bei Magnetisirung des Kernes der Spule mittels eines mäſsig starken
Stromes sich um seine Achse dreht und das Gas austreten läſst. Wird dann ein kurzer
kräftiger Strom durch die Leitung gesendet, so entzünden die in den secundären
Wirkungen inducirten Ströme in allen Lampen das Gas. Sendet man endlich einen Strom
von entgegengesetzter Richtung durch die Leitung, so schlieſst der permanente Magnet
den Gashahn. Den kurzen kräftigen Strom zur Entzündung erzeugt Fox mittels eines sehr groſsen Condensators.
Fig. 11 bis
13 Taf.
23 zeigen die in mehreren Ländern patentirte Anordnung in verschiedenen Ansichten.
Das Gasrohr a setzt sich in k bis zum Brenner l fort; beide Theile
verbindet der hohle viereckige Rahmen b, der mit d auf a aufgeschraubt wird
und bei c den in Fig. 15 und 16 Taf. 23
abgebildeten Hahn aufnimmt; die Wege f des zunächst in
c steckenden Rohres e
(Fig. 17)
entsprechen den Wegen g des Rahmens b; der Wirbel h (Fig. 18) mit
den Wegen i ist hohl; zum Oeffnen und Verschlieſsen ist
nur eine geringe Drehung von h erforderlich, welche der
Magnetstab o (Fig. 14) bewirkt, indem
er mittels der Vorsprünge p, p auf den durch den Ansatz
m an h gesteckten
Stift wirkt, wenn er, je nach der Richtung des durch die Leitung w und die inducirende Wickelung gesendeten Stromes
angezogen oder abgestoſsen, sich mit dem mittels der Schraube r in ihm befestigten Zapfen q in dem vom Holzstabe t getragenen Näpfchen
s in dem einen oder dem andern Sinne dreht. Die
Spule u enthält die Inductionsrollen r, deren Kern aus einem Bündel von Eisendrähten
besteht, darüber zwei Lagen übersponnenen Kupferdrahtes (etwa Nr. 20 Birminghamer
Lehre) und darüber 10 bis 15 secundäre Windungen (etwa Nr. 40) besitzt; von dem
einen Ende der secundären Windungen führt der isolirte Draht x durch den Steingutträger y (Fig. 11 und 19) nach einer
Platinspitze gegenüber dem Brenner l; das andere Ende
wird mit dem Rahmen b verbunden.Engineer, 1878 Bd. 45 S. 29 bildet auch das
zweite Ende bis etwas über den Brenner hinaufführend und in eine
Platinspitze endend ab, so daſs der Funken zwischen zwei Spitzen
überspringt. Die weichen Eisendrähte des Kernes stehen
beiderseits knapp 1cm über die Spule u vor, welche an Holzsträgern z befestigt ist, die mittels der Schrauben z'
an dem Rahmen b angeschraubt sind. Der ganze Apparat
nimmt nur einen Raum von 63mm Höhe und Breite
ein.
Fox brachte in der Station Fulham diese Einrichtung im
Frühjahr 1877 an etwa 40 Lampen an. Bis December 1877 (etwa 8 Monate hindurch) ging
alles ganz gut, und der Versuch sollte noch die Wintermonate hindurch fortgesetzt
werden. Die Ersparnisse werden auf 20 M. für die Lampe auf 1 Jahr berechnet. (Telegraphic Journal, 1877 Bd. 5 S. 304.)