Titel: | Neue Chamäleon-Bürette von Dr. Kleinert. |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 328 |
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Neue Chamäleon-Bürette von Dr. Kleinert.
Mit Abbildungen auf Tafel
24.
Kleinert's Chamäleon-Bürette.
Diese in Fig. 6
und 7 Taf. 24
nach der Zeitschrift für analytische Chemie, 1878
S. 183 skizzirte Bürette ist an ihrem oberen Ende zu einer Röhre a verlängert und letztere U-förmig umgebogen. Der
untere Theil ist wie an den Mohr'schen Büretten
geformt, die Spitze aber mehr ausgezogen, so daſs aus der Oeffnung sehr kleine
Tropfen herausflieſsen können. Der dickere Theil c der
Spitze ist in seinem ganzen Umfange rauh gemacht, sehr schwach conisch, fast
cylindrisch geformt und kann durch ein aufgeschliffenes cylindrisches oder schwach
birnenförmiges Röhrchen b luftdicht verschlossen
werden. Die Bürette wird durch zwei verschiebbare Arme e und f an einem starken, in ein oben weiſs
lackirtes Bret oder einen Rahmen mit Porzellanplatte eingelassenen Ständer g getragen. Seitlich an demselben Ständer wird durch
zwei kleine, ebenfalls mittels Stellschrauben verschiebbare Arme h ein Glasrohr mit Glashahn i gehalten, an dessen oberem Ende eine weitere Röhre k angeschmolzen ist; dieselbe wird mit einem
Salzgemenge zur Absorption der Kohlensäure gefüllt, während über das andere Ende ein
Gummischlauch l geschoben ist, der mit einem kurzen
Glasrohre m schlieſst.
Der Wirbel des Hahnes i ist der Länge nach von einem
Metallstift durchzogen, der sich nach unten in einen etwas stärkeren Griff n von 6 bis 8cm Länge
fortsetzt. Die Verbindung des oberen Rohres k mit der
Bürette bei a wird ebenfalls durch einen Gummischlauch
bewerkstelligt, der etwas länger sein muſs, als die Entfernung von a bis k, damit er beim
Hochstellen der Bürette ausreicht.
Zur Füllung der Bürette bringt man, nachdem das schlieſsende Gläschen b entfernt ist, ein Becherglas mit der Chamäleonlösung
so darunter, daſs die Spitze der Bürette in die Flüssigkeit taucht, öffnet den Hahn
i und saugt durch das Glasrohr m beliebig hoch in die Bürette, schlieſst den Hahn i, wischt die Spitze mit Flieſspapier sauber ab und
bringt die zu titrirende Flüssigkeit unter die Bürette. Die Länge des Griffes n gestattet eine solche Stellung des Hahnes, daſs
einzelne Tropfen in beliebig langen Zwischenräumen herausflieſsen, was insbesondere
bequem ist, wenn die Flüssigkeit vor weiterem Zusatz der Chamäleonlösung umgerührt
werden muſs.
Soll die zu titrirende Flüssigkeit zugleich erwärmt oder gekocht werden, so schiebt
man den unteren Arm e so weit in die Höhe, als nöthig
ist; die Arme e und f
müſsen jedenfalls auch eine angemessene Länge haben, damit Dreifuſs nebst Lampe und
Becherglas oder Kochflasche bequem unter die Bürette gebracht werden können. Nach
dem Gebrauche schiebt man das Glasröhrchen b wieder
über die Spitze.