Titel: | Brown und Sharpe's Universal-Fräsmaschine. |
Autor: | k |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 512 |
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Brown und Sharpe's Universal-Fräsmaschine.
Mit einer Abbildung.
Brown und Sharpe's Universal-Fräsmaschine.
Auſser den verschiedenen Bewegungen, welchen man bei gewöhnlichen Fräsmaschinen
begegnet, besitzt die beistehend veranschaulichte Universal-Fräsmaschine von Brown und Sharpe in Providence
selbstthätige Steuerung des Supporttisches, und zwar nicht nur senkrecht zur
Fräserachse, sondern auch in jeder beliebigen anderen Richtung dazu.
Textabbildung Bd. 229, S. 511
Auf dem Supporttische befinden sich zwei mit Spitzen versehene Docken, welche zur
Aufnahme des Arbeitsstückes dienen. Die linksseitige Docke ist so eingerichtet, daſs
die Spitzenachse derselben beliebig schief gestellt, also ihre Spitze selbst gehoben
oder gesenkt werden kann. An dieser Docke ist ferner der bekannte Theilmechanismus
mit Theilscheibe (*1875
217 172) angebracht, welcher dazu dient, die zwischen
den Spitzen eingespannten Arbeitsstücke um bestimmte Theile einer Umdrehung zu
verdrehen. Die Maschine ist hierdurch insbesondere zum Einfräsen der Nuthen in
Gewindebohrer, zum Ab fräsen von Vierecken und Sechsecken u. dgl. geeignet. Der
Ständer der Maschine ist im eleganten Hohlguſsstyle ausgeführt und innen als
Werkzeugkasten eingerichtet, seitlich mit einer verschlieſsbaren Thüre versehen.
Die Antriebsstufenscheibe weist drei verschiedene Durchmesser auf; jede Stufe besitzt
eine Breite von 90mm. Auſserdem ist für den
Antrieb noch ein ausrückbares Räder Vorgelege vorhanden und besitzt die Maschine
somit 6 Geschwindigkeitsreihen (vgl. *1878 227 23) für
die arbeitenden Werkzeuge: drei bei eingerücktem Rädervorgelege mit geringeren
Tourenzahlen und drei mit gröſseren Tourenzahlen bei directem Antrieb durch die
Stufenscheibe. Die Antriebspindel sowie deren Lagerbüchsen sind von Stahl
angefertigt; letztere sind stellbar, um das durch die Abnutzung entstehende Spiel in
den Lagern beseitigen zu können. Der Fräserdorn wird einerseits in der Spindel
befestigt, andererseits in einer verstellbaren Gegenspitze geführt. Durch den
Führungsarm dieser Gegenspitze ist natürlich der Durchmesser der gröſsten, in der
Maschine verwendbaren Frässcheibe begrenzt und darf bei der in Rede stehenden
Maschine 200mm nicht überschreiten. Mit einer
entsprechend dünnen Frässcheibe ausgestattet, eignet sich die Maschine auch noch
besonders zum Abschneiden der Angüsse von Guſsstücken.
Der Supporttisch dieser Maschine hat 170mm
horizontale Verschiebung in der Richtung der Fräserachse und 550mm senkrecht dazu. Die Richtung der letzteren, in
welcher die selbstthätige Steuerung stattfindet, kann bis zu 35° nach jeder Seite
der Fräserachse schief eingestellt werden. Die verticale Verstellung des Tisches
beträgt 220mm. Die Riemenscheiben am
Deckenvorgelege haben 400mm Durchmesser und machen
150 Umdrehungen in der Minute. Das Gesammtgewicht der Maschine nebst allen
zugehörigen Vorrichtungen beträgt 1800k.