Titel: Mehrfarbige Garndruckmaschine von C. F. Schwendy sen. in Berlin.
Autor: Kl.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 79
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Mehrfarbige Garndruckmaschine von C. F. Schwendy sen. in Berlin. Mit Abbildungen auf Tafel 6. Schwendy's mehrfarbige Garndruckmaschine. Mit der bisher benutzten Druckmaschine für wollene und andere Garne konnte man wohl einfarbigen Druck, sowie Ueberdruck in zwei Farben ausführen, doch war es nicht möglich, mit derselben zweifarbige rapportirte Muster herzustellen. Die seither gebräuchliche einfarbige Garndruckmaschine besteht aus zwei Druckwalzen, in welchen das betreffende Muster eingefräst ist, und aus den Auftragwalzen, welche aus dem Farbkasten die Farbe auf die gemusterten Druckwalzen übertragen. Das Garn wird auf Spulen gebracht, die Fäden werden bandförmig zwischen den Druckwalzen hindurchgeführt, dann einzeln durch Oesen auf einen Haspel geleitet und wieder zum Strang gehaspelt. Die neue Maschine, welche Schwendy (* D. R. P. Nr. 1594 vom 30. November 1877) für mehrfarbigen Druck construirt hat, ist eine Kombination von zwei einfarbigen, über einander stehenden Garndruckmaschinen. Die obere Maschine wird durch die Kurbel D (Fig. 10 Taf. 6) in Betrieb gesetzt und ihre Bewegung durch Zahnräder auf das Walzensystem der unteren Maschine übertragen. Die unteren Druckwalzen, welche die zweite Farbe geben, haben genau denselben Durchmesser und machen dieselbe Anzahl Umdrehungen wie die oberen, Welche die erste Farbe auftragen. Ehe das Garn zu den vertieft gravirten Druckwalzen gelangt, gehen die Fäden durch den Kamm G (Kg. 11) und durch die Zähne h, welche auf dem Brete k angebracht sind, und sodann zwischen den mit Tuch oder Filz überzogenen Streckwalzen d, d' hindurch. Die letzteren erhalten ihre Bewegung durch Zahnradübersetzung von den oberen, etwas geschwinder sich drehenden Druckwalzen c, c, welchen sie die einzelnen Fäden neben einander hegend und in gestrecktem Zustand zuführen. Ohne verzogen zu sein, gelangen die Fäden in immer gleich gestrecktem Zustand zu den unteren Farbwalzen c', c', nehmen zwischen denselben die zweite Farbe auf, gehen von hier zwischen den von oben mittels der Schnurscheiben m, n in Bewegung gesetzten Transportwalzen F hindurch und werden schlieſslich von diesen aus auf einen Haspel aufgewickelt. Die Druckwalzen empfangen ihre Farbe von den hölzernen, mit Tuch oder Filz bekleideten Farbwalzen A, A' und diese wiederum nehmen sie aus den mit der betreffenden Druckfarbe angefüllten Farbtrögen B, B' in welchen ihnen mittels Zahnräder eine von den Druckwalzen abhängige drehende Bewegung ertheilt wird. Kl.

Tafeln

Tafel Tafel 6
Tafel 6