Titel: E. Fromm's Einsprengapparat für Gewebe.
Autor: Kl.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 227
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E. Fromm's Einsprengapparat für Gewebe. Mit Abbildungen auf Tafel 23. Fromm's Einsprengapparat für Gewebe. Die Mehrzahl der gestärkten Baumwollwaaren wird vor dem Kalandriren oder Mangeln mit Wasser eingesprengt, um dem Appret einen milderen Griff und mehr oder weniger Glanz zu geben. Zu diesem Zweck gehen die Stücke über oder besser unter einer starken, dichten Rundbürste durch, welche bei ihren raschen Umdrehungen mit den Spitzen ihrer Borsten abwechslungsweise in Wasser taucht und dann wieder das aufgenommene Wasser in einem Staubregen auf die darüber oder darunter weglaufenden Stücke ausschleudert, um dieselben schwach, aber gleichmäſsig anzufeuchten (vgl. 1872 204 418). Eugen Fromm in Mülhausen (* D. R. P. Nr. 1268 vom 7. November 1877) hat für seine neue Einsprengmaschine mit Recht die Anordnung beibehalten, daſs der Wasserregen von oben auf die unter ihm sich vorwärtsbewegenden Stücke auffällt; die rotirende Bürste aber ist durch eine cylindrische, rasch sich drehende Trommel (Fig. 3 und 4 Taf. 23) ersetzt, welche in horizontaler Stellung in einem Wasserkasten mit constantem Wasserstand angebracht ist. Diese Trommel trägt auf ihrem Umfang sehr kleine, durchlöcherte Hohlschaufeln, welche die Bestimmung haben, ganz dünne Schichten Wasser abzuheben. Das Wasser, welches zunächst von den Hohlschaufeln aus dem Wasserkasten aufgefangen worden ist, wird nachher in Folge der Centrifugalkraft durch die Löcher der Schaufeln auf ein feines seidenes Sieb und durch dasselbe auf die unter dem Apparat hinziehenden Gewebe in einem möglichst fein und gleichmäſsig zertheilten Staubregen ausgeschleudert. Die kupferne Trommel A ist mittels zweier Scheiben auf ihrer Achse befestigt, welche durch zwei senkrecht regulirbare Supporte i verstellt werden kann, je nachdem es der Wasserstand im Behälter C verlangt. Die kleinen, dünnen Hohlschaufeln sind ebenfalls aus Kupfer, und zwar sind deren sechs auf dem Umkreis der Trommel gleichmäſsig vertheilt; sie sind so umgebogen, daſs sie von dem Umfang der Trommel ungefähr 1mm weit abstehen, und jede derselben ist auf ihrer ganzen Länge mit 3 Reihen feiner Löcher zum Auswerfen des bei der Umdrehung aufgefangenen Wassers versehen. Das von den Schaufeln ausgeschleuderte Wasser trifft sodann das feine Seidensieb D, welches an der vorderen Seite des Apparates in den Rahmen E eingefügt ist. Da der Behälter oben durch einen Deckel geschlossen ist, so bleibt dem Wasser nur der Weg durch das Sieb frei, von wo es noch feiner vertheilt auf das unter dem Behälter hinziehende Gewebe X herabfällt. Die Rinne d hat die Bestimmung, das von der Vorderseite des Kastens herablaufende Wasser zu sammeln und abzuleiten. Um die Siebfläche und damit die Stärke des Wasserregens zu vergröſsern oder zu verkleinern, ist mittels zweier Riemen die Kupferplatte B an der drehbaren Stange h aufgehängt. So kann die Platte beliebig an dem Sieb auf und ab gezogen werden und einen gröſseren oder kleineren Theil desselben verdecken. An ihrem unteren Ende ist sie in eine Rinne ausgebogen, welche das von der senkrechten Kupferfläche herabflieſsende Wasser sammelt und in den Wasserbehälter zurückflieſsen läſst. Durch das Rohr g wird dem Behälter das nöthige Wasser zugeführt und durch das Rohr f der Wasserstand in demselben auf bekannte Weise gleich hoch erhalten. Kl.

Tafeln

Tafel Tafel 23
Tafel 23