Titel: Volumetrische Bestimmung des freien Sauerstoffes mittels Phosphor.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 332
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Volumetrische Bestimmung des freien Sauerstoffes mittels Phosphor. Mit einer Abbildung auf Tafel 31. Lindemann's Bestimmung des freien Sauerstoffes. Zur Bestimmung des in den Kammergasen der Schwefelsäurefabriken enthaltenen freien Sauerstoffes empfiehlt O. Lindemann in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1879 S. 158 den in Fig. 13 Taf. 31 abgebildeten Apparat unter Benutzung des Principes von Schlösing und Rolland (* 1878 227 256). Der Apparat besteht aus einer mit Glashahn versehenen Pipette A von etwa 200cc Inhalt und der in 0cc,1 getheilten Bürette B. Beide sind durch zwei rechtwinklig gebogene Glasröhren von kaum 1mm lichter Weite, zwischen welchen ein T-Rohr eingeschaltet ist, mittels Gummischläuchen luftdicht mit einander verbunden. Die Bürette ist 15 bis 20mm über dem Nullpunkte abgesprengt. Dieser Raum wird von einem gut schlieſsenden Gummistopfen ausgefüllt, welcher mit dem einen Schenkel des Knierohres genau bis zum Nullpunkte in die Bürette hineinreicht. Die Ausfluſsspitze der Bürette steht durch einen mit Quetschhahn versehenen Gummischlauch mit dem Glascylinder C in Verbindung. Die Pipette A, deren verlängertes Ausfluſsrohr bis auf den Boden einer etwa zu ⅔ mit Wasser gefüllten Flasche D reicht, ist völlig mit dünnen Phosphorstangen angefüllt. Zur Herstellung derselben schmilzt man Phosphor unter Wasser in einem langen Probirrohr, taucht eine mindestens doppelt so lange Glasröhre von dem gewünschten Durchmesser hinein, schlieſst letztere am oberen Ende fest mit dem Finger und bringt den darin befindlichen flüssigen Phosphor augenblicklich zur Abkühlung in kaltes Wasser. Den Finger lüftet man erst dann, nachdem der Phosphor in der Röhre völlig erstarrt ist, worauf die Phosphorstange von selbst der Röhre entgleitet. Beim Gebrauche des Apparates wird zunächst die Phosphorpipette A genau bis zur Marke m mit Wasser gefüllt und der Hahn g geschlossen. Dann öffnet man den Quetschhahn e, welcher den mit dem T-Stück verbundenen Gummischlauch schlieſst, und füllt durch Heben des Cylinders C bei geöffnetem Quetschhahn f die Bürette B bis zum Nullpunkte mit Wasser. Nun wird der Gummischlauch mit der Ausströmungsöffnung des das zu untersuchende Gas enthaltenden Gasometers verbunden und durch Senken der Flasche C die Bürette mit Gas gefüllt. Nach Schlieſsung des Quetschhahnes e ward das Gas in bekannter Weise in das Absorptionsgefäſs A übergeführt und dann zur Messung in die Bürette B zurückgebracht.

Tafeln

Tafel Tafel 31
Tafel 31