| Titel: | Arbeitsregulator für Wassersäulenmaschinen; von J. Winter in Graz. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 274 | 
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                        Arbeitsregulator für Wassersäulenmaschinen; von
                           									J. Winter in
                           									Graz.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Winter's Arbeitsregulator für Wassersäulenmaschinen.
                        
                     
                        
                           Eine Arbeitsregulirung von Wassersäulenmaschinen kann vermöge der unelastischen Natur
                              									des Wassers weder durch Expansionswirkung, noch auch im Allgemeinen durch
                              									Veränderung des Gefälles bewirkt werden; es wird daher bei der von Josef Winter (* D. R. P. Nr. 4261 vom 21. April 1878)
                              									vorgeschlagenen Construction im Falle einer Uebergeschwindigkeit des Motors der
                              									Druckwasserzufluſs völlig abgesperrt so lange, bis wieder normale Tourenzahl erzielt
                              									ist. Zu diesem Zwecke erhält die von einem Kolbenschieber und Excenter in normaler
                              									Weise gesteuerte Maschine ihren Druckwasserzufluſs nicht direct aus dem Windkessel
                              										W (Fig. 10 und
                              										11 Taf. 25), sondern es muſs das dem Steuercylinder zuflieſsende Wasser
                              									vorher noch einen Regulircylinder passiren (Fig. 11),
                              									in weichern sich gleichfalls ein Kolbenschieber befindet. Indem bei letzterem der
                              									rechts befindliche Schieberkolben etwas gröſser im Durchmesser gehalten ist wie der
                              									linke, so hat dieser Zwischenschieber stets das Bestreben, seine in Fig. 11
                              									gezeichnete rechte
                              									Endstellung einzunehmen und so den Wasserzufluſs zum Steuercylinder offen zu halten.
                              									Dies findet auch normaler Weise statt; sobald jedoch der Motor eine höhere
                              									Geschwindigkeit annimmt, wird der Zwischenkolben an der Einnahme seiner Endstellung
                              									verhindert und über dem Zutrittkanal zum Steuercylinder zurückgehalten, so daſs dem
                              									Arbeitscylinder kein Kraftwasser zuflieſst und derselbe durch eine zu diesem Zwecke
                              									vorgesehene Klappe Ablaufwasser ansaugt.
                           Um nun diese Verstellung des Zwischenschiebers zu erreichen, ohne dem Regulator eine
                              									gröſsere Arbeitsleistung zuzumuthen, ist ein vortreffliches Auskunftmittel gewählt,
                              									welches vielleicht auch bei anderen Motoren mit Vortheil anzuwenden wäre.
                           Der Zwischenschieber wird nämlich in gewissen Zeiten aus seiner rechten Endlage
                              									gebracht und momentan nach links verschoben, und zwar geschieht dies durch eine
                              									Kammscheibe K, welche gegen den horizontalen Arm eines
                              									Winkelhebels anliegt, dessen verticaler Arm durch eine Zugstange mit dem
                              									Zwischenschieber verbunden ist. Je nach der Räderübersetzung, mittels welcher diese
                              									Kammscheibe von der Schwungradwelle angetrieben wird, kommt der vorstehende Theil
                              									derselben jeden zweiten, dritten oder vierten Kolbenhub in Berührung mit der
                              									Frictionsrolle des Winkelhebels, um sofort den Zwischenschieber nach links zu
                              									ziehen, denselben aber ebenso rasch unter dessen einseitigem Ueberdruck nach rechts
                              									zurückschnellen zu lassen, was bei der Schnelligkeit dieses Vorganges und dem
                              									Umstand, daſs er gerade im todten Punkte stattfindet bei normaler Geschwindigkeit
                              									ohne Einfluſs auf den Gang der Maschine bleibt.
                           Wenn aber die Maschine eine übernormale Geschwindigkeit angenommen hat, so wird der
                              									Rechtsgang des Zwischenschiebers dadurch verhindert, daſs die Nase eines vom
                              									Regulator bei steigender Geschwindigkeit herabgesenkten Hebels H das obere Ende des Winkelhebels aufhält. Hierdurch
                              									wird der Zutritt von Kraftwasser völlig geschlossen und die Geschwindigkeit des
                              									Motors nimmt ab, bis der Regulator wieder das Bestreben erhält, in seine
                              									Mittelstellung zurückzukehren und den Hebel H
                              									neuerdings zu heben. Dies geschieht gleichfalls ohne jede Kraftanstrengung des
                              									Regulators, sobald beim nächsten Anschlage der Kammscheibe der Winkelhebel wieder
                              									etwas gelüftet wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
