Titel: | Zur Herstellung farbiger Salonzündholzer; von Dr. A. Kielmeyer. |
Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 487 |
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Zur Herstellung farbiger Salonzündholzer; von Dr. A. Kielmeyer.
[Zur Herstellung farbiger Salonzündholzer; von Dr. A. Kielmeyer.]
Die insbesondere nach Ruſsland ausgeführten Salonzündhölzer sollen beim Oeffnen der mit Landschaftsbildchen von wirklich komischer
Einfachheit verzierten Schachteln ein möglichst buntes Aussehen haben. Es genügt also nicht, die Schachteln nur mit den metallisirten
oder, wie sie auch heiſsen, galvanisirten Zündhölzern zu füllen, sondern ein Theil der mit einem metallisch glänzenden Schwefelbleiüberzug
versehenen Köpfchen muſs vor dem Einfüllen in die Schachteln mit einem glänzenden Lack von verschiedener Färbung versehen
werden (vgl. 1875 218 171).
Solche farbige Lacke lassen sich vortheilhaft in folgender Weise zusammensetzen: 8g gestoſsenes Colophonium werden in 200g Spiritus und 4g Glycerin von 1,239 sp. G. heiſs gelöst, in die heiſse Lösung 40g Schellacklösung (auf 1l Spiritus 300g Schellack) eingetragen; hierauf wird das Ganze gut geschüttelt, noch heiſs mit der nöthigen Menge Farbstoff versetzt, sodann
digerirt, bis sich letzterer vollständig darin gelöst hat, und schlieſslich erkalten gelassen.
Die am meisten begehrte grün schimmernde Bronzefarbe verlangt für obige Portion Lackflüssigkeit 80g krystallisirtes Fuchsin oder 28g Methylviolett. Dagegen braucht man für die violette Farbe nur 0g,5 Methylviolett, für Blau 0g,8 wasserlösliches Alkaliblau, für Orange 4g Anilinorange und für Blaugrün 0g,4 Methylgrün in Pulver. Für Gelbgrün werden 2 Th. Blaugrün mit 1 Th. der Orangefarbe vermischt, und für Roth werden in obiger
Lackflüssigkeit 32g Corallin unter Zusatz von 2g Natronlauge von 1,014 sp. G. aufgelöst.
Sämmtliche Farben decken die eingetauchten Köpfchen leicht, trocknen gut und besitzen nach dem Trocknen den gewünschten lebhaften
Glanz.