Titel: Luftdicht schliessende Ofenthüren.
Autor: H–s.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 40
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Luftdicht schlieſsende Ofenthüren. Mit Abbildungen auf Tafel 4. Luftdicht schlieſsende Ofenthüren. Um bei Ofenthüren einen luftdichten Verschluſs zu erzielen, wenden M. Hasse und Comp. in Berlin (* D. R. P. Nr. 5028 vom 26. September 1878) eine biegsame Achse an, durch deren Federkraft die Thür fest gegen die Zarge gedrückt wird. Die Achse ist aus Federstahl etwas gekrümmt hergestellt und in den Thürangeln a (Fig. 16 und 17 Taf. 4) mittels Splinten so befestigt, daſs ihre concave Seite gegen die Zarge gerichtet ist. Dabei ist sie gleichzeitig in einer an der letzteren angegossenen Büchse d drehbar, deren Bohrung mit jener der Thürangeln in einer geraden Linie liegt, wenn die Thür geschlossen ist. Die gebogene Achse wird demnach beim Schlieſsen der Thür gezwungen, sich gerade zu richten und daher durch ihre Federkraft die Thür gegen die Zarge zu pressen. An der der Achse gegenüber liegenden Seite wird der Verschluſs durch eine keilförmig endende, etwas federnde Stange s bewirkt, welche durch Drehung des mit ihr verbundenen Excenters mittels des Handgriffes g in ein entsprechendes Loch der Zarge geschoben wird. Die an der letzteren angegossenen Büchsen e haben lediglich eine Verschiebung der Thür zu verhindern, umgreifen deshalb auch die Achse mit einigem Spielraum. Den gleichen Zweck wollen Herzfeld und Victorius in Graudenz (* D. R. P. Nr. 4938 vom 3. Juli 1878) dadurch erreichen, daſs sie die Thür mittels eines Keilriegels gegen die Zarge andrücken, welcher sich gegen einen in der Zarge fest gehaltenen Balken stützt. Der Balken kann entweder vor der Thür (Fig. 18 Taf. 4) oder hinter derselben (Fig. 19) liegen. Im ersteren Falle ist er mit der Thür t um ein gemeinschaftliches Gelenk f drehbar, während er auf der anderen Seite hinter einem Schieſshaken s gehalten wird. In der Balkenmitte ist der Wirbel w drehbar befestigt, auf dessen Vierkant die einer gewöhnlichen Klauenkupplung nachgebildete Keilscheibe d sitzt, welche auf eine ebensolche an der Thür angegossene Scheibe e paſst. Durch Drehung des Wirbels schieben sich die Keilscheiben aus einander, so daſs der Balken nach auſsen gegen Gelenk und Haken, die Thür aber nach innen gegen die Zarge gepreſst wird. – Ist der Balken b dagegen hinter der Thür angeordnet (vgl. Fig. 19), so sitzt er lose auf dem luftdicht in der Thür eingepaſsten Wirbel w, dessen Achse auſserdem eine mit zwei abgeschrägten Klauen versehene Scheibe k trägt. Der Balken b legt sich vermöge seines einseitigen Uebergewichtes gegen eine dieser Klauen, so daſs er durch Drehung des Wirbels leicht um so viel bewegt werden kann, als nöthig ist, um ihn hinter die an der Zarge angegossenen Nasen a einfallen zu lassen. Bei der entgegengesetzten Wirbeldrehung wird der Balken dann gegen diese Nasen und die Thür gleichzeitig gegen die Zarge gedrückt. Damit die ungleiche Ausdehnung von Thür und Zarge bei der Erhitzung die Dichtheit des Verschlusses nicht beeinträchtigen kann, wird die Vorderfläche der Zarge mit zwei neben einander liegenden Keilrinnen, die Thür dagegen mit in dieselben passenden Leisten versehen. H–s.

Tafeln

Tafel Tafel 4
Tafel 4