Titel: | Siemens und Halske's elektrische Lampe mit oscillirenden Kohlenspitzen. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 206 |
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Siemens und Halske's elektrische Lampe mit
oscillirenden Kohlenspitzen.
Mit Abbildungen auf Tafel 19.
Siemens und Halske's elektrische Lampe.
Zu ihrem deutschen Patente Nr. 3066 auf elektrische Lampen mit unter einem spitzen
Winkel gegen einander stehenden, oscillirenden Kohlenstäben bei Wechselstrombetrieb
(vgl. *1879 233 459) haben Siemens und Halske in Berlin ein Zusatzpatent (*Nr. 6283 vom 12. November
1878 ab) für den Betrieb mit einfachem Strome unveränderlicher Richtung erhalten.
Sie bringen dabei die Kohlenstäbe a und a' (Fig. 3 und
4 Taf. 19) lieber hängend an. In Fig. 4 hängt
an dem auf einem stumpfen Prisma drehbaren Hebel b mit
Regulirgewicht ein drehbar an b befestigter Eisenkern
d in die Drahtspule c
herein, welche mit irgend einer Flüssigkeit gefüllt sein kann. d kann mit einer passenden Einrichtung zu einer
hinreichenden Dämpfung der Schwingungen versehen werden. Wird der Kern d von geringem Durchmesser gemacht, oder aus dünnen,
isolirten Eisendrähten zusammengesetzt, so arbeitet eine solche Lampe auch mit
Wechselströmen ähnlich wie mit einem Strome von sich gleich bleibender Richtung,
indem sie einen ununterbrochenen Lichtbogen gibt. Man kann auch die Spirale d mit Eisenkern c ganz
weglassen, wie in Fig. 3, da
sich Ströme von entgegengesetzter Richtung abstoſsen; dann hat das Gewicht b die Andrückung der Kohlenstäbe zu reguliren. Anstatt
runder, oder quadratischer Kohlen werden breite Platten vorgezogen, die sich mit der
breiten Seite am äuſsersten Ende berühren. Es wird hierdurch die Schnittfläche der
Kohlen bei gleichem Querschnitte derselben schmäler und der Lichtbogen daher
genöthigt, immer am äuſsersten Ende der Kohlen aufzutreten.
Es können mehrere solche Lampen hinter oder neben einander in denselben Stromkreis
eingeschaltet, mithin durch sie eine Theilung des elektrischen Lichtes erreicht
werden.