Titel: | C. H. Behnisch's Klopfmaschine für Wollenstoffe. |
Autor: | E. L. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 291 |
Download: | XML |
C. H. Behnisch's Klopfmaschine für Wollenstoffe.
Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Behnisch's Klopfmaschine für Wollenstoffe.
Um wollenen gerauhten Stoffen eine velourartige Appretur zu geben, richtet man ihre
Haardecke durch Klopfen auf. Man bedient sich hierzu ebenso wohl der Handarbeit, als
auch der Maschinenarbeit. Die erstere ist unregelmäſsig, deshalb fehlerhaft und die
letztere ist nicht viel besser, wenn die Schläger durch Federn niedergezogen werden;
es läſst ihre Spannkraft mit der Zeit nach, und da ihr Zusammenziehen unabhängig von
der Bewegung der Waare ist, so tritt, wenn die letztere unregelmäſsig wird, der Fall
ein, daſs entweder die Schläger auf der Waare schleifen, oder sie kaum oder gar
nicht berühren.
C. H. Behnisch in Lukenwalde (*
D. R. P. Nr. 2309 vom 26. Januar 1878) hat diese Uebelstände dadurch beseitigt, daſs
er keine Federn anwendet, sondern die Schläger direct betreibt, so daſs die Zahl der
Schläge mit der Geschwindigkeit der Waare zunimmt oder abnimmt, also auf die
Maſseinheit gleich bleibt (vgl. Fig. 5 bis
9 Taf. 23).
Die zu klopfende Waare läuft bei a zu und erhält
Spannung dadurch, daſs sie zwischen drei Holzriegeln bei b hindurch und über eine Spannwalze c mit
Drahtbeschlag geht, auf welche eine Backenbremse einwirkt. In der Mitte seiner
horizontalen Aufspannung läuft das Tuch über einen Holzriegel d. An der Vorderseite der Maschine liegt bei e die Durchgangswalze, welche auch mit Drahtbeschlag
bezogen ist und den Stoff an sich zieht; eine darunter liegende Flügelwelle f schlägt ihn davon ab.
Die vier Schläger g bis k
sind so angeordnet, daſs zwei Stück (der eine rechts und der andere links) hinter
der Schiene d und zwei Stück in gleicher Weise vor
derselben das Tuch bearbeiten. Das Schlagen erfolgt abwechselnd, rechts und links;
jeder Schläger ist an einem Winkelhebel lm
angebracht, welche auf zwei Wellen n lose aufgesteckt
sind und durch Zugstangen o mit den Schlitzhebeln p in Verbindung stehen (vgl. Fig. 8 und
9). Diese Hebel p erhalten von den Wellen
q aus durch an deren Enden befestigte Kurbeln auf
und ab schwingende Bewegung und übertragen diese auf die Schläger derart, daſs der
Hochgang langsam (während ¾ Umdrehung von q) und der
Niedergang schnell (im letzten Viertel der Drehung von q) erfolgt.
Die Antriebswelle r ist mit Fest- und Losscheibe
versehen und treibt durch Zahnräder die parallel zu ihr liegende Welle s; diese überträgt ihre Drehung durch Riemen auf die
Flügelwelle f, durch Kegelräder auf die Welle q und durch Schneckengetriebe, schrägstehende Welle und
Kegelräder auch auf die Durchziehwalze e.
E.
L.