Titel: | Neue Wasserabsperrschieber. |
Autor: | H–s. |
Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 363 |
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Neue Wasserabsperrschieber.
Mit Abbildungen auf Tafel 27.
Rathcke's und Th. Schmidt's neue Wasserabsperrschieber.
Die Anwendung des Kniehebels zum Anpressen der Schieberplatten gegen ihre Sitze wurde
in Deutschland zuerst von M. Hanner patentirt (vgl. *
1878 229 232). Neuerdings finden wir die Kniehebelwirkung
bei dem Absperrschieber von C. Rathcke in Halle a. d. Saale (* D. R. P. Nr. 4335 vom 31. Juli 1878) angewendet, welcher
noch dadurch besonders bemerkenswerth ist, daſs das Wasser beim Durchströmen des
geöffneten Schiebers durchaus keine Querschnittsänderung zu erleiden hat, und daſs
seine Verbindung mit einem Hydranten das Abschwemmen von Niederschlägen, welche die
Sitzflächen verunreinigen könnten, ohne Schwierigkeit ermöglicht. Dieser Schieber
ist in Fig. 5 und 6 Taf. 27
dargestellt. Die Eintritt- und Austrittstutzen b des
Schiebergehäuses a sind mit metallenen Sitzringen r versehen, deren ebene Sitzflächen nach oben
convergiren. Zwischen diese Ringe schiebt sich beim Oeffnen des Schiebers ein
entsprechend abgeschrägtes Rohrstück f von gleichem
lichten Durchmesser, bis es dicht zwischen den Ringen sitzt und die beiden Stutzen
b ohne Querschnittsänderung verbindet. Das Heben
des Rohrstückes f erfolgt mittels der Schraubenspindel
o, deren Mutter m in
den an f angegossenen Rahmen s eingeschoben ist. Ein Bundring verhindert hierbei das Verschieben der
Spindel o; die Lappen k,
welche die Führungsleisten c umgreifen, verhüten das
Drehen des Rahmens s. An diesem sind durch die
Gelenkstangen g zwei Platten d mit Anschlägen n aufgehängt. Beim
Schlieſsen des Schiebers tritt das Rohrstück f wieder
nach abwärts, während die Platten d zwischen die
Sitzringe r treten, bis ihre Anschläge n gegen die letzteren stoſsen. Nun werden beim weiteren
Abwärtsbewegen des Rahmens s die Platten d durch die kniehebelartig wirkenden Stangen g fest gegen ihre Sitze gedrückt und dadurch der dichte
Abschluſs hergestellt. Das Wasser kann aus der Leitung nur während des Oeffnens und
Schlieſsens in das Schiebergehäuse treten. Dieses ist nun durch einen Stutzen seines
Bodens q mit einem Hydranten verbunden, damit sich
feste Rückstände leicht aus dem Schiebergehäuse abschwemmen lassen.
Ein anderer hier zu erwähnender Schieber ist der von Th.
Schmidt in Berlin (* D. R. P. Nr. 5356
vom 11. September 1878), dessen Eigenthümlichkeit in der Anwendung einer einzigen
Schieberplatte liegt, während die anderen bekannten Kniehebelschieber deren zwei
besitzen. Die Construction ist aus den Fig. 7 bis
9 Taf. 27 ersichtlich. Die Spindel a hebt
oder senkt bei ihrer Drehung die Verschluſsplatte b
mittels der zwischen den Leisten c geführten Mutter d. Sobald die Schieberplatte b den Rohrquerschnitt deckt, stöſst die an dieser mit geringer Drehbarkeit
befestigte Druckplatte e mit ihren äuſseren Enden in den Führungen f gegen die vorspringende Gehäusewand und drückt
hierauf andererseits die Platte b gegen ihren Sitz.
Beim Heben der letzteren tritt die Schieberspindel in eine Oeffnung der Platte e. Auf die groſse Einfachheit dieser Construction
braucht wohl nicht besonders aufmerksam gemacht zu werden.
H–s.