Titel: Zur Herstellung von Nickel.
Fundstelle: Band 235, Jahrgang 1880, S. 444
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Zur Herstellung von Nickel. Zur Herstellung von Nickel. Nach J. P. Laroche und J. P. Trat in Bordeaux (D. R. P. Nr. 3505 vom 17. April 1878) haben die Nickelerze von Neu-Caledonien folgende Zusammensetzung: Kieselsäure   41,0 bis   46,0 Kalk     3,0     0,5 Thonerde     7,0     1,3 Manganoxyd     9,0     4,0 Eisenoxyd   14,0     5,2 Kobaltoxyd     1,3     0,0 Nickeloxyd     8,9   17,3 Magnesia     6,0     9,0 Kali, Lithion, Kupfer     1,1     0,7 Wasser, gebunden     8,7   16,0 –––––––––––––––––– 100,0 100,0. Diese gepulverten Erze werden in ein gleiches Gewicht Schwefelsäure von 56 bis 66° B. eingerührt. Die Masse erhitzt sich stark und wird in weniger als ¼ Stunde fest. Aus der durch Auskochen mit Wasser erhaltenen Lösung scheidet sich auf Zusatz einer dem vorhandenen Nickelsulfat äquivalenten Menge Ammoniumsulfat nach der Concentration schwefelsaures Nickel-Ammonium aus, das durch nochmaliges Umkrystallisiren chemisch rein erhalten wird. Zur Gewinnung von metallischem Nickel wird die saure Sulfatlösung mit einer dem darin enthaltenen Nickel äquivalenten Menge von oxalsaurem Alkali gekocht, bis das Nickel völlig als Oxalat ausgeschieden ist. Der Niederschlag wird nun mit der erforderlichen Menge Soda und Potasche in gesättigter Lösung bei etwa 110° behandelt, die so wieder abgeschiedene Oxalsäure zu neuer Fällung benutzt, das kohlensaure Nickel aber in bekannter Weise zu Metall reducirt. J. Garnier in Paris (D. R. P. Nr. 1878 vom 25. November 1877) bringt die an Kieselsäure reichen neucaledonischen Erze mit 40 Proc. Kalk in abwechselnden Schichten mit 40 bis 50 Proc. Koke in einen 8m hohen Schachtofen und wärmt die Gebläseluft auf 400° vor. Bei Verwendung von Holzkohle kann der Ofen niedriger sein; das dadurch erzielte Nickel ist etwas reiner als das mit Koke, dessen mittlere Zusammensetzung folgende ist: Nickel 60,90 Eisen 32,35 Silicium   0,85 Kohlenstoff   3,40 Schwefel   1,50 –––––– 99,00. Dieses Nickel wird in dem Herde eines Siemens'schen Ofens mit reinem Nickelerze verschmolzen, oder aber in einer Bessemerbirne mit Luft behandelt; in beiden Fällen soll ein sehr reines Nickel erhalten werden.