Titel: | Trocken- und Glättmaschine für bedruckte Papiere; von W. F. Heim in Offenbach a. M. |
Autor: | A. L. |
Fundstelle: | Band 236, Jahrgang 1880, S. 206 |
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Trocken- und Glättmaschine für bedruckte Papiere;
von W. F. Heim in Offenbach a. M.
Mit einer Abbildung auf Tafel 19.
Heim's Papierglättmaschine.
Die Maschine ist, wie Fig. 14
Taf. 19 sofort erkennen läſst, eine Combination einer drei- (oder mehr-) cylindrigen
Trockenbatterie mit einem Vierwalzen-Kalander, dessen beide Papierwalzen die
Hartguſswalzen einschlieſsen. Aber diese Combination verwirklicht den für die
Behandlung feiner Drucksachen allein richtigen Gedanken, Trocknen und Glätten von
getrennten Organen vornehmen zu lassen und nicht, wie dies bei den seiner Zeit von
Morris und von Gill
gebauten Apparaten der Fall, den Kalanderwalzen auch das Trocknen zu übertragen. Morris und Gill heizten zu
diesem Zweck die Hartguſswalzen mit Dampf oder Leuchtgas. Gelangt feuchtes
Druckpapier zwischen die stark auf einander gepreſsten Walzen, so muſs mehr oder
weniger ein Breitquetschen der Farbe und ein Uebergang derselben auf die Walzen
stattfinden. Der Druck verliert an Aussehen; das Beschmutzen der Walzen macht
continuirlich arbeitende Waschvorrichtungen für die Hartguſswalzen nothwendig.
Diese Uebelstände sind durch die Heimische Maschine (*
D. R. P. Kl. 55 Nr. 4656 vom 22. Juni 1878 und * Nr. 6076
vom 21. Januar 1879) gehoben. Die druckfeuchten Bogen werden auf dem
Tische a ausgebreitet, den endlosen Bändern b1 und b2 zugeschoben, durch
diese um die mit Dampf geheizten Trockencylinder geführt und bei c dem Kalander übergeben. Die Bändersysteme werden
durch je 3 Bänder gebildet; die entsprechenden Bänder von b1 und b2 liegen auf einander, so daſs die Bögen um die
Dicke des Bandes von den Umfangen der Trockentrommeln abstehen. Jeder Bogen ist so
einzulegen, daſs der. in der Mitte vorhandene weiſse Streifen von den mittleren
Bändern, die weiſsen Ränder von den äuſseren Bändern gefaſst werden; letztere sind
je nach Formatbreite einstellbar.
An den Kalanderwalzen sind Bogenführungen der bekannten Anordnung angebracht (in der
Skizze sind dieselben weggelassen), so daſs die Bogen ohne Nachhilfe den richtigen
Weg zurücklegen und nur eine Arbeiterin die unten austretenden Bogen aufzufangen
hat. Die Schaber d reinigen die Hartguſswalzen von
anhaftender Schwärze; sie bestehen aus einer dünnen, scharf zugeschliffenen,
stählernen Klinge, welche in zwei Platten eingeklemmt ist, und werden durch
Gegengewicht gezwungen, sich an die Walze anzulegen, längs welcher sie eine langsam hin- und hergehende
Bewegung erhalten.
Die Maschine verspricht eine den Buchdruckereien viel Zeit, Raum und Material
(Satinirbleche aus Zink) und damit Geld sparende Hilfsmaschine zu werden.
A.
L.