Titel: A. Köllner's Oelreinigungsapparat.
Autor: G. H.
Fundstelle: Band 237, Jahrgang 1880, S. 18
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A. Köllner's Oelreinigungsapparat. Mit einer Abbildung auf Tafel 3. Köllner's Oelreinigungsapparat. Mit dem zunehmenden Verbrauch und mit der Kostspieligkeit des beim Maschinenbetrieb verwendeten Schmiermaterials ist das Bestreben nach möglichst ökonomischer Benutzung desselben immer mehr gewachsen. Der Natur der Sache nach handelt es sich hierbei immer nur um die Schaffung von Apparaten, welche entweder als Schutzmittel gegen Oelverschwendung erscheinen, oder das gebrauchte Oel durch eine Reinigung wieder als Schmiermaterial verwendbar machen. Es ist jedoch vortheilhaft, jedem gangbaren Maschinentheil das Schmiermaterial im reichlichen Zufluſs zuzuleiten; dann bietet allerdings ein Apparat zum Reinigen des abgeflossenen Oeles wesentliche Ersparnisse. Wir machen daher auf den vom Maschinenmeister A. Köllner in Neumühlen bei Kiel (* D. R. P. Kl. 23 Nr. 9606 vom 3. October 1879) construirten Oelreinigungsapparat aufmerksam und fügen noch hinzu, daſs dieser Apparat auch zum Reinigen anderer Flüssigkeiten, welche mechanisch beigemengte Stoffe enthalten, verwendet werden kann. Derselbe besteht, wie aus Fig. 2 Taf. 3 zu sehen, aus zwei cylindrischen Gefäſsen von Eisenblech, welche je auf einem Gestell befestigt sind. In dem einen Cylinder I wird die Flüssigkeit von der gröbsten Beimengung befreit, II ist der eigentliche Filtrirapparat. Der Cylinder f ist durch zwei Scheideböden in drei Behälter getheilt, von denen der oberste a zur Aufnahme des schmutzigen Oeles dient; dasselbe läuft von da durch das Rohr b langsam, je nach der Gröſse des Apparates und je nach der Beschaffenheit des schmutzigen Oeles, tropfenweise oder bis zur Stärke eines Bindfadens in den Behälter c, füllt diesen, steigt über die Wand d und gelangt durch das Rohr e in den Behälter f. Dieser ist ähnlich wie c ebenfalls mit einer Ueberfallwand g versehen, über welche das Oel durch das Rohr h in den Filtrirapparat II flieſst. Hier angekommen, wird das Oel in Folge der Scheidewand z gezwungen, zwei mit Baumwollgarn (Twist) gefüllte, oben und unten durchlöcherte Kästen zu durchdringen, und verläſst durch den Hahn n vollkommen gereinigt den Apparat. Der zulässige Oeleinlauf in den Behälter c wird durch den hohlen Hahnkegel b1, welcher bis in das Glas b2 reicht, gestellt und kann durch dieses Glas beobachtet werden. Die drei Hähne o, p und q dienen zum Ablassen des Schlammes und die verschlieſsbaren Löcher w und v gestatten eine vollständige Reinigung der Behälter c und f, welche etwa alle 14 Tage einmal vorgenommen zu werden braucht. Die Röhrchen r, s, t, u und x haben den Zweck, der in den Behältern eingeschlossenen Luft einen Ausweg zu verschaffen. Soll der Apparat von neuem gefüllt werden, so kann zu diesem Zweck das Oel so lange in gröſserem Zufluſs durch das Rohr b3 in die Behälter c und f geleitet werden, bis dieselben wieder voll sind; sonach wird der am Rohr b3 befindliche Hahn geschlossen und das Oel in der bereits beschriebenen Weise dem Apparat zugeführt. Der Apparat bedarf keiner besonderen Aufsicht und macht sich durch die erzielbare Oelersparniſs bald bezahlt. G. H.

Tafeln

Tafel Tafel 3
Tafel 3