Titel: | Vorrichtung an Mule-Spinnmaschinen zur Verhinderung der Schleifenbildung im Garn. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 213 |
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Vorrichtung an Mule-Spinnmaschinen zur
Verhinderung der Schleifenbildung im Garn.
Mit einer Abbildung auf Tafel 19.
Verhinderung der Schleifen bei Mule-Spinnmaschinen.
Die kleine, in Fig. 2 Taf.
19 gezeichnete Vorrichtung soll dann zur Wirkung kommen, wenn der Wagen der
Mulemaschine eingefahren ist und sich der Aufwindedraht bis über die Spindelspitze
hebt, während sich der Gegenwinder senkt. Bei nicht vollkommener Regulirung der
Bewegungen des Auf- und Gegenwinders wird im angedeuteten Zeitpunkte die Spannung
des Fadens häufig aufgehoben und es entstehen Schleifen, die vielfach selbst durch
den sogleich auftretenden Zug nicht wieder beseitigt werden. Kann man das
Schlaffwerden in diesem kurzen Zeiträume verhüten, so ist auch die Bildung von
Schleifen ausgeschlossen. Die Aufgabe ist durch den kleinen Apparat anscheinend
recht gut gelöst.
Auf der Gegenwind er welle a steckt ein Arm c, der unten den mit der Rolle g zusammengegossenen Bogen f trägt. Diese
Rolle ist auf dem Bolzen lose drehbar. Die Aufwinderwelle b trägt eine Tasche d mit Schraube k und Mutter e. Eine Kette
i ist an e und an der
Rolle g befestigt. Erreicht der Wagen seine innerste
Stellung, so stöſst der Bogen f gegen die am
Längsbalken des Triebstockes verschraubte Knagge h.
Dreht sich die Welle b im Sinne des Pfeiles 1, wobei sich der Aufwinder hebt, so wird die Kette i gespannt und sucht die Rolle g zu drehen. In Folge der Gestalt des Bogens f erhält der Arm c eine Schwingung im Sinne
des Pfeiles 2; der Gegenwinderdraht senkt sich ein wenig. Es geht somit der
Aufwindedraht nicht völlig nach oben, der Gegenwinder nicht völlig nach unten, so
daſs die Fäden gespannt bleiben. Beginnt der Wagen einzufahren, so verläſst der
Bogen f den festen Anschlag h und Aufwinder sowie Gegenwinder können frei in die äuſserten Stellungen
einschwingen. Durch Verschieben des Punktes e in der
Tasche kann das Zurückbleiben der beiden Drähte geregelt werden. (Nach dem Textile Manufacturer, 1880 S. 72.)