Titel: | Achsendrehbank von Fetu und Deliége in Lüttich. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 268 |
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Achsendrehbank von Fetu und Deliége in
Lüttich.
Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Fetu und Deliége's Achsendrehbank.
Diese Maschine, welche in Fig. 6 bis
9 Taf. 23 in verschiedenen Ansichten und im Durchschnitt nach Engineering, 1880 Bd. 29 S. 413 dargestellt ist,
unterscheidet sich durch ihre constructive Durchführung ganz wesentlich von den
sonst gebräuchlichen Drehbänken für Eisenbahnwagen-Achsen und vereint mit der
Einfachheit einer gewöhnlichen Supportdrehbank auch die leichte und bequeme
Handhabung einer solchen beim Auf- und Abspannen des Arbeitstückes.
Ein ganz besonderes Detail derselben ist die Einrichtung zum gleichzeitigen Abdrehen
des mittleren conischen Theiles beider Achsschenkel. Zu diesem Zwecke ist jeder der
beiden Werkzeugsupporte mit einem quer über die Wange gestreckten langen, mit
Prismen in zugehörigen Schlitten gerade geführten Supportuntertheil versehen,
welcher rückwärts einen Gleitbacken trägt. Diese beiden Backen greifen in zwei
Führungsschienen, welche an drei rückwärts auf die Wange geschraubte, oben mit
Führungsprismen und Supportschiebern versehene Tragarme derart angebracht sind, daſs
sie im Mittel gemeinschaftlich und an den Enden einzeln horizontal gegen das
Wangenprisma, also gegen die Spitzenachse verstellt werden können. Bei der Schaltung
der Supportschlitten der Wange entlang werden die Supporte mit ihren Gleitbacken an
den Führungsschienen geleitet und folgen so der durch die Stellung dieser
vorgeschriebenen Bahn. Sind die Führungsschienen wie in Fig. 7
schief eingestellt, so werden die abgedrehten Achsentheile conisch, wie in der Figur punktirt
angedeutet. Wenn die cylindrischen Theile der Achse abgedreht werden sollen, wird
die Verbindung zwischen den Supportuntertheilen und den Führungsschienen gelöst und
jeder Support auf dem zugehörigen Schlitten festgeschraubt; die beiden
Werkzeugsupporte gehen dann bei der Schaltung wie bei einer gewöhnlichen
Supportdrehbank parallel mit dem Drehbankprisma. Zur Schaltung ist an der
Vorderseite der Wange eine Leitspindel vorhanden, welche durch Uebersetzungsräder,
Schlitzkurbelscheibe, Zugstange, Steuerhebel, Sperrkegel und Sperrrad ihre Umdrehung
von der Drehbankspindel herleitet, wie aus Fig. 7 und
8 ersichtlich ist.