Titel: Fraser's selbstablegende Garnwaschmaschine.
Autor: A. L.
Fundstelle: Band 237, Jahrgang 1880, S. 280
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Fraser's selbstablegende Garnwaschmaschine. Mit Abbildungen auf Tafel 24. Fraser's selbstablegende Garnwaschmaschine. Das Waschen des Garnes wird bei der in Fig. 16 und 17 Taf. 24 dargestellten Maschine von Fraser in Arbroath (Schottland) dadurch bewirkt, daſs die radial zu einer stehenden Welle angeordneten Aufsteckspulen im Kreise herum bewegt werden und gleichzeitig, um alle Theile der Strähne gleichmäſsig zu bearbeiten, eine Drehung um ihre Achse erhalten. Der ringförmige, aus Cement hergestellte Wasch trog ist an einer Stelle durch einen Steg (in Fig. 17 die durch wagrechte Schraffirlinien markirte Fläche) unterbrochen, so daſs die Strähne bei der Drehung des Spulensternes C aus dem Wasser gehoben werden. Sämmtliche Spulen sind auf der Drehscheibe k gelagert; die Spindeln derselben tragen am inneren Ende kleine Kegelräder o, welche mit dem auf der Welle w1 sitzenden Rade O im Eingriff stehen. Die Welle w1 erhält von der Deckenvorgelegwelle, welche bei a eine Reibungskupplung trägt, Bewegung. Von einer der Spulenspindeln aus erhält die kurze, im Teller k gelagerte Verticalwelle e Drehung; ein auf letzteres steckendes kleines Stirnrad greift in das groſse festliegende Rad d ein, wird sich also auf diesem abwälzen und den Teller k in langsame Drehung versetzen. k ist auf der unteren Welle w2 festgekeilt, ertheilt also auch dieser und der mit Hilfe einer Zwischenwelle getriebenen Welle w3 Drehung. Die letztere Welle trägt eine runde, mit 4 Greifern i versehene Scheibe. Die Greifer haben den Zweck, die Strähne von den Spulen abzuheben und auf dem endlosen Lattentuche m auszubreiten. Ihre Gestalt geht aus den Figuren hervor. Jeder Greifer tritt in horizontaler Lage mit dem Haken voraus in den geöffneten Strähn ein und hebt diesen bei der weiteren Drehung von der Spule ab. Schlieſslich klappt der Greifer in die in Fig. 16 links gezeichnete Lage und der Strähn gleitet auf das Lattentuch m. Die horizontale Lage der Greifer wird durch die an den Greiferwellen sitzenden Daumen i1 bedingt, welche bei der Drehung unter die feststehende Leitschiene i2 fassen. Das Auflegen der Strähne auf das Lattentuch soll in voller Regelmäſsigkeit geschehen, so daſs ein Verwirren der Fäden nicht eintritt. Die Strähne gelangen schlieſslich unter die Walzen l, um ausgerungen zu werden. Durch den selbstthätigen Ableger ist die Bedienung der Waschmaschine bedeutend vereinfacht worden. Es genügen jetzt 2 Arbeiter, von denen der eine Strähne auf die leeren Spulen hängt, während der zweite die gewaschenen und ausgerungenen in Empfang nimmt. Beide brauchen ihre Plätze nicht zu verändern. Die bisherigen Garnwaschmaschinen mit ringförmigem Trog erforderten weit mehr Bedienungsmannschaft. Schlieſslich sei noch bemerkt, daſs, um die Maschine vor Brüchen zu schützen, wenn ein vom Greifer gefaſster Strähn sich nicht von der Spule lösen sollte, an den entsprechenden Stellen Reibungskupplungen eingeschaltet sind, welche bei dem Ueberschreiten eines gewissen Widerstandes sich lösen. (Nach dem Textile Manufacturer, 1880 S. 143.) A. L.

Tafeln

Tafel Tafel 24
Tafel 24