Titel: | Neuere Anwendungen von Wassersäulenmaschinen. |
Autor: | W. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 349 |
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Neuere Anwendungen von
Wassersäulenmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Davey's Neuerungen an Wassersäulenmaschinen.
Diese lang vernachlässigte Gruppe von Kraftmaschinen scheint neuerdings wieder zu
Ehren zu kommen; speciell für den unterirdischen Betrieb in Bergwerken finden sie
gerade in neuerer Zeit vielfache Anwendung. Die englische Firma Hathorne, Davey und Comp. in Leeds hat auch auf dem
Continent schon vielfach Wassersäulenmaschinen ihres Systemes geliefert und, obwohl
dieselben keine principiellen Neuerungen an sich tragen, zeigen sie doch in der
rationellen Ausbildung aller Details einen bemerkenswerthen Fortschritt gegenüber
den bisher allgemein copirten älteren Mustern.
Wir entnehmen einem ausführlichen Vortrage in der Institution of Mechanical Engineers von Heinrich
Davey nach Engineering, 1880 Bd. 29 S.
358 und Engineer, 1880 Bd. 49 S. 313
folgende Notizen.
Der Vortragende weist zunächst darauf hin, wie durch Sammlung des Regenwassers in
geeigneten Hochbehältern in ausgedehntestem Maſse eine Kraftquelle geschaffen werden
kann, welche in vielen Fällen bedeutend billiger zu stehen kommt als der Betrieb
einer Dampfmaschine. In dieser Form wurden zahlreiche Anlagen ausgeführt, besonders
im Wirthschaftsbetrieb zur Förderung von Trinkwasser oder zum Heben gröſserer Wassermassen
mittels einer kleinen Menge hochgespannten Druckwassers.
Die letztere Art der Anwendung führt zu den im gröſsten Maſsstab ausgeführten
Wasserhaltungen in Bergwerken, welche als das wichtigste Gebiet der Anwendung von
Wasserhaltungen erscheinen und besonders in schief einfallenden Gängen und an allen
solchen Stellen, wo das Pumpengestänge der Hauptwasserhaltung nicht hingeführt
werden kann, an ihrem Platze sind.
Auf Taf. 28 stellt Fig. 1 die
Anordnung der unterirdischen Wasserhaltung auf der „Griff“-Zeche bei Nuneaton
(England) dar. Hier handelt es sich um das Auspumpen eines vom Wasserhaltungsschacht
C unter 1 : 6 schief einfallenden Ganges G, was mit Hilfe von zwei direct wirkenden
Wassersäulenpumpen A und B
bewerkstelligt wurde; dieselben dienen jetzt, im tiefsten Punkt aufgestellt, zur
Drainirung dieses Ganges.
Bei Beginn des Auspumpens wurde die Maschine A knapp an
dem Wasserspiegel aufgestellt und mit einem verlängerten Saugrohr in Thätigkeit
erhalten, bis der Wasserspiegel um 8m gesunken
war. Dem gesunkenen Wasserspiegel war inzwischen die zweite Pumpe B nachgerückt und übernahm nun die Arbeit, während die
Pumpe A neuerdings vorgeschoben wurde; hierdurch war
eine ununterbrochene Fortsetzung der Arbeiten ermöglicht. Das geförderte Wasser wird
durch das Steigrohr, in welches gleichzeitig das gebrauchte Wasser der
Arbeitscylinder läuft, dem im Schacht C befindlichen
Sumpf der groſsen Wasserhaltungsmaschine zugeführt und von dieser gemeinschaftlich
mit den übrigen Grubenwässern zu Tage gefördert. Der thatsächliche Arbeitsdruck des
Druckwassers ist somit gleich der Höhendifferenz zwischen dem ober Tag befindlichen
Druckbehälter und dem Wasserspiegel im Wasserhaltungsschacht C.
Nachdem nun allerdings das Arbeitswasser auch wieder zu Tage gefördert werden muſs,
so bleibt schlieſslich als reine Nutzarbeit nur der Werth des Gefälles bis zum
Auswurf der Wasserhaltungsmaschine übrig; – doch handelt es sich in solchen Fällen
auch nie darum, der centralen Wasserhaltungsanlage gewissermaſsen Concurrenz zu
machen, sondern ihr das Wasser von dort zuzuführen, wo es weder durch natürliches
Gefälle, noch durch eine Abzweigung des Pumpengestänges den Saugsätzen zugeführt
werden könnte. Darum kann es sogar unter Umständen vortheilhaft sein, direct ober
Tag das Aufschlagwasser für die Wassersäulenmaschinen zu entnehmen; ebenso bestehen
Anlagen, wo die Grubenwässer höherer Horizonte gesammelt und einer
Wassersäulenmaschine zugeführt werden, um ihre verfügbare Arbeit, da sie doch dem
Sumpf zuflieſsen müssen, vorher noch thunlichst auszunutzen.
In dem vorliegenden Falle hat die Druckleitung bei 125mm lichtem Durchmesser eine Länge von etwa 600m; das Steigrohr hat 190mm Durchmesser
und 250m Länge bis zum Sumpf der Wasserhaltungsmaschine.
Die Leistung einer Pumpe beträgt 0cbm,67 in der
Minute, was bei 220mm Pumpendurchmesser, 760mm Hub und unter der Annahme eines 75procentigen
Nutzeffectes 15 Doppelhübe in der Minute ergibt; die effective Druckhöhe beträgt
140m die Steighöhe etwa 50m.
Die allgemeine Anordnung der Pumpe ist aus Fig. 2
ersichtlich und hierbei zunächst die Ausbüchsung des Pumpencylinders zu erwähnen,
welche es ermöglicht, bei geringen Druckhöhen durch Herausnehmen der Büchse und
Verwendung eines gröſseren Kolbens die Wasserförderung der Pumpe zu verdoppeln;
sowohl der groſse Cylinder als die Büchse sind mit Metallfutter versehen. –
Pumpenkolben und Ventile sind in Fig. 3 und
4 im vergröſserten Maſsstabe gegeben und bieten nichts
bemerkenswerthes.
Der Arbeitscylinder hat 160mm Durchmesser und den
gleichen Hub von 760mm wie der Pumpencylinder; er
hat gleichfalls Metallfutter, die gleiche Kolbenconstruction wie die Pumpe und wie
diese die Kolbenstange mit einem darüber gezogenen Messingrohr geschützt; beide
Kolbenstangen sind mit einander durch einen aufgekeilten Muff verbunden, welcher
gleichzeitig die Anschläge für den Hilfsschieber der Steuerung trägt. Letzterer ist
im Grundriſs Fig. 6 des
vergröſsert herausgezeichneten Ventilkastens ersichtlich; er wird am Ende eines
jeden Hubes durch die erwähnten Anschläge nach rechts oder links geschoben und
bewirkt so das abwechselnde Spiel der Ausström- und Einströmventile, indem er die
Räume oberhalb der Steuerkolben mit Druckwasser oder mit Austrittwasser in
Verbindung setzt.
Die Anordnung der Ventile für die vorliegende doppelt wirkende Kolbenmaschine ist aus
den Skizzen Fig. 5 und
6 ersichtlich, und da für die einfach wirkende Plungermaschine genau
dasselbe Steuerungssystem zur Anwendung kommt, mit dem einzigen Unterschiede, daſs
eben nur ein Einström- und ein Ausströmventil vorhanden ist, so bezieht sich unsere Beschreibung
gleichzeitig auch auf den Ventilkasten Fig. 7 der
einfach wirkenden Wassersäulenmaschinen.
Das Einströmventil ist ein einfaches, nach unten öffnendes Tellerventil, dessen
Spindel an ihrem oberen Ende mit einem durch Leder gedichteten Kolben verbunden ist.
Der Sitz dieses Ventiles ist jedoch nicht fest, sondern mit einem Rohrkolben
beweglich, welcher in seiner unteren Fläche gleichfalls ein Ventil bildet und hier
auf einen festen Sitz trifft. Indem nun der den unteren Theil des Rohrventiles
umgebende Raum mit der Ausströmung communicirt, so wirkt dasselbe gleichzeitig in
seinem äuſseren Umfange als Ausströmventil, wie in seiner Bohrung als Führung des
Einströmventiles.
Das Druckwasser strömt in der oberen Hälfte des Ventilgehäuses zu und ist dem
entsprechend das Rohrventil zwischen Ein- und Ausströmung durch einen Lederstulp
abgedichtet. In Folge dieser Anordnung wird sowohl das Rohrventil nach abwärts gegen seinen
festen Sitz gepreſst, als das Einströmventil durch Vermittlung seines Steuerkolbens
nach aufwärts wider seinen beweglichen Sitz. Diese Kräfte heben sich nahezu auf;
doch bleibt für das ganze System ein geringer Ueberdruck nach aufwärts bestehen.
Wenn daher der Raum oberhalb des Steuerkolbens durch den mittels Anschlägen bewegten
Hilfsschieber mit der Abfluſsleitung in Verbindung tritt, so heben sich, da
unterhalb des Einströmcylinders gleichfalls ein höherer Druck herrscht, beide
Ventile gemeinsam mit dem Steuerkolben nach aufwärts und eröffnen so die Ausströmung
der betreffenden Cylinderseite (links in Fig. 5).
Andererseits wird, sobald oberhalb des Steuerkolbens Druckwasser zutritt, eine nach
abwärts gerichtete Bewegung erfolgen, vermöge deren sich das Einströmventil von dem
auf seinem festen Sitze verbleibenden Rohrventil trennt und durch dasselbe hindurch
die Einströmung in den Cylinder vermittelt (rechts in Fig. 5). Das
Spiel der Steuerventile ist hiernach vollständig erklärt und es erübrigt nur noch
auf eine besondere Eigenthümlichkeit dieser Steuerung einzugehen, welcher Davey den gröſsten Werth beilegt.
Vermöge der unelastischen Natur des Wassers entfällt bei seiner Anwendung in Motoren
die Möglichkeit der Compression und Expansion, oder läſst sich wenigstens nur in
sehr beschränktem Maſse und unter Anwendung besonderer Vorkehrungen durch Windkessel
ersetzen. Es müſste somit in den todten Punkten momentan der Wechsel von Ein- und
Ausströmung erfolgen oder vielmehr, da dies praktisch unmöglich ist, die Einströmung
des anderen Cylinderendes noch während des Kolbenhinganges bei geöffneter
Ausströmung stattfinden, um das Auftreten gefährlicher Stöſse in der Druckleitung zu
vermeiden. Thatsächlich findet sich diese einen ganz uncontrolirbaren Wasserverlust
bedingende Anordnung bei fast allen gröſseren Wassersäulenmaschinen.
Die Davey'schen Maschinen leiden an diesem Uebelstande
nicht, da ihre Steuerung derart arbeitet, daſs weder ein directes Ueberströmen vom
Druckrohr zum Austrittrohr, noch eine vollständige Stauung im Druckrohr stattfindet,
und sie können daher, ungeachtet der durch keine Kurbel gemilderten plötzlichen
Bewegungsübergänge direct wirkender Maschinen, selbst die Ventilwindkessel entbehren
und dennoch mit beträchtlichen Tourenzahlen arbeiten. Dies wird dadurch erreicht,
daſs im Moment des Hubwechsels und absolut gleichzeitig mit dem Absperren des
Einströmventiles dem zuströmenden Druckwasser ein anderer Ausweg gegeben wird; statt
den Arbeitskolben, welcher im Hubwechsel einen Augenblick stillsteht,
weiterzutreiben, drückt es den Steuerkolben der einen Cylinderseite nach aufwärts
und erfüllt den so gewonnenen Raum, während auf der anderen Seite durch den
Niedergang des zweiten Steuerkolbens das Druckwasser thatsächlich keinen Raum verliert, da es ja
gleichzeitig oberhalb dieses Kolbens zur Wirksamkeit gelangt. Hiermit wird der
Moment des Stillstandes glücklich überschritten und der Zufluſs findet hinter dem
inzwischen wieder zur Bewegung gelangten Arbeitskolben weiter statt. So läſst sich
durch entsprechende Dimensionirung der Steuerkolben thatsächlich ein ruhiger und
stoſsfreier Gang dieser Maschinen erzielen und der empfindlichste Uebelstand der
Wassersäulenmaschinen fast vollständig beheben. Daſs auch hier ein geringer
Wasserverlust stattfindet, nämlich bei jedem Hubwechsel das Volumen eines
Steuercylinders, kann dem System nicht zum Vorwurfe gemacht werden, da ja dieser
Wasserverbrauch gleichzeitig mit einer effectiven Arbeitsleistung, der Bewegung der
Steuerung, verbunden ist.
Wenn wir noch als weitere Eigenthümlichkeit dieser Steuerung betonen, daſs die
Anordnung des Einströmventiles in dem Ausströmventile unter allen Umständen die
absolute Gleichzeitigkeit von Schluſs der Einströmung und Beginn der Ausströmung
sichert und daſs sich diese Construction auch ohne weiteres zum Ersatz der
Dreiweghähne durch Ventile eignet, können wir zu den weiteren Constructionen Davey'schen Wassersäulenmaschinen übergehen.
Die bis jetzt beschriebene doppelt wirkende Kolbenmaschine entspricht nicht der
normalen Praxis der oben genannten Firma, welche vielmehr, wo immer es angeht, statt
der schwer zu erhaltenden Kolben die einfachen Plunger verwendet und
selbstverständlich sowohl für den Arbeitscylinder, als für den Pumpencylinder je
zwei Plunger anordnet.
Während somit die Construction Fig. 2 nur
ausnahmsweise gewählt wurde, um behufs des Transportes auf Rädern möglichst leicht
und compendiös zu sein, stellt Fig. 8 die
normale Construction stabiler Wassersäulenmaschinen dar. Die Details der Steuerung,
welche durch Fig. 7
erläutert werden, stimmen vollständig mit der doppelt wirkenden Maschine überein und
erfordern kein weiteres Eingehen. Bemerkenswerth ist, daſs für das verbrauchte
Arbeitswasser eine eigene Druckleitung über Tag führt neben dem eigentlichen
Steigrohr und der vom Accumulator führenden Druckleitung. Die vorliegende Maschine
pumpt in der Minute 0cbm,3 Salzsoole auf 300m und erhält das Druckwasser unter Vermittlung
eines mächtigen Accumulators.
Ein interessantes Problem wurde durch die in Fig. 9
skizzirten örtlichen Verhältnisse gegeben und durch die Maschine Fig. 10
gelöst. Im Punkte A eines Schachtes P trat Wasser auf an einer Stelle, wo die Anbringung
einer Pumpe unmöglich war; der einzige mögliche Platz für dieselbe war an der Sohle
des Schachtes und hier wurde somit die Pumpe aufgestellt. Als Druckwasser wurden die
in einem Seitenschacht S angesammelten Grubenwässer
verwendet, welche unter allen Umständen zur Sohle von P
geflossen wären. Das Saugrohr führt von A nach abwärts, das
Steigrohr von der Pumpe bis zur Oberfläche; die effective Leistung in gehobenem
Wasser entspricht der Höhe a – b, die Druckhöhe ist
gleich h. In dem gegebenen Falle ist a rund 270m, b =z 150m, h = 80m. Der Pumpendurchmesser ist selbstverständlich
kleiner wie der des Arbeitscylinders; ersterer hat 102mm, letzterer 155mm. Der gemeinsame Hub
beträgt 380mm, die normale Geschwindigkeit 6½
Doppelhübe in der Minute.
Der Arbeitscylinder, welcher, wie aus Fig. 10
hervorgeht, mit der charakteristischen Steuerung versehen ist, hat einen einfach
wirkenden Plunger, die Pumpe dagegen einen Kolben, auf dessen kleinere Fläche
beständig die Druckhöhe b des Saugrohres wirkt. Beim
arbeitenden Rechtsgang unterstützt dieser Druck die Leistung des Arbeitscylinders,
den Rückgang dagegen besorgt unter dem Einflüsse des nachdrängenden
„Saug“-Wassers lediglich der durch die Flächendifferenz der beiden Seiten des
Pumpenkolbens entstehende einseitige Druck. Die Kolbenstange ist daher entsprechend
dick zu machen, damit die auftretenden Reibungswiderstände überwunden werden.
Fig.
11 und 12
veranschaulicht ein artiges Kunststück, darin bestehend, daſs das Druckrohr einer
Pumpe gleichzeitig als deren Steigrohr benutzt wird. Es handelt sich darum, das
Wasser von einem niederen zu einem höheren Horizont zu befördern, mittels von oben
kommenden Druckwassers. Zu diesem Behufe ist in das Druckrohr beim oberen Horizont
ein Dreiwegventil der eingehend beschriebenen Construction eingeschaltet, das
einerseits mit dem Druckbehälter, andererseits mit dem Sumpf des oberen Horizontes
und endlich mit der zur Pumpe führenden Leitung communicirt. Das von hier nach
abwärts führende Druckrohr, welches gleichzeitig ais Steigrohr dienen soll, theilt
sich bei der Pumpe in zwei Arme, von denen die eine direct zu den beiden
Arbeitsplungern A führt, der andere dagegen horizontal
abzweigend in das Druckventilgehäuse des Pumpenkolbens P einmündet (Fig. 12).
Die beiden Arbeitsplunger sind mit dem zwischen ihnen befindlichen Pumpenplunger
durch einen gemeinsamen Kreuzkopf verbunden, schwer genug, um die Druckhöhe des
oberen Horizontes auf die drei Plungerflächen zu überwinden, dagegen unter dem
Einflüsse des Arbeitsdruckes auf die beiden äuſseren Plunger gehoben. In der
gezeichneten Stellung der drei Plunger ist das am oberen Horizont befindliche
Dreiwegventil, welches durch einen Drahtzug mit dem gemeinsamen Kreuzkopf verbunden
ist, so gestellt, daſs die volle Druckhöhe auf die beiden Arbeitskolben A zur Wirkung kommt. Dadurch wird der Kreuzkopf sowie
der Pumpenplunger gehoben und demselben nach strömt durch das Saugventil das Wasser
des unteren Sumpfes. Haben die Plunger den höchsten Stand erreicht, so wird durch
den Drahtzug das Dreiwegventil umgesteuert, die obere Druckleitung abgeschlossen,
der Auslaufstutzen zum oberen Sumpf eröffnet und das unter den drei Plungern enthaltene Wasser wird
unter dem Einflüsse des niedersinkenden Kreuzkopfgewichtes zum oberen Horizont
gepreſst.
Neben dieser hauptsächlichsten Anwendung der Wassersäulenmaschinen zur Wasserhaltung
wurden dieselben auch wiederholt zu Förderzwecken verwendet. Fig. 13 und
14 stellen eine derartige Maschine dar, mit zwei horizontalen
Wassercylindern, welche, unter rechten Winkeln gekuppelt, gemeinsam ein kleines
Vorgelege und mit diesem das Stirnrad der Windetrommel antreiben. Die Cylinder haben
140mm Durchmesser, 405mm Hub und machen 19½ Touren in der Minute. Die
Steuerung verwendet gleichfalls in einander arbeitende Ventile; doch sind hier die
beiden Einströmventile zu einem Stücke verbunden und werden von einem gemeinsamen
Excenter bewegt. Die an beiden Enden befindlichen Kolben dienen dem Zwecke der
Entlastung und haben nicht mehr die oben erörterte Aufgabe der Continuitätserhaltung
des Druckwassers; darum ist hier auch an den Hubwechseln ein Augenblick des directen
Ueberströmens vom Druckrohr zum Austritt – so lange, bis die vier Ventile umgestellt
sind, was hier nicht momentan, sondern nach einander in einem gewissen Zeitraum
geschieht.
W.