Titel: | Neuerungen an Wassermessern. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 366 |
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Neuerungen an Wassermessern.
Mit Abbildungen auf Tafel 31.
(Patentklasse 42. Fortsetzung- des Berichtes S.
282 d. Bd.)
Neuerungen an Wassermessern.
Durch den Wassermesser von Peter
Barthel in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 6809 vom 20. Februar 1879) soll
das Wasser mittels einer rotirenden Trommel auf ähnliche Weise gemessen werden, wie
das Gas in einem nassen Gasmesser. Als Absperrflüssigkeit ist hier gepreſste Luft
angewendet.
Wassermesser von Ed. Muhl in Berlin (* D. R. P. Nr. 7402
vom 26. Februar 1879). In dem Gehäuse A (Fig.
1 bis 3 Taf. 31)
liegt der Cylinder a um die verticale Achse nx drehbar, so daſs das Gehäuse innen einen
ringförmigen Raum bildet. Im Cylinder a, rechtwinklig
zu einander und zur Achse nx, sind die Wellen o und d gelagert, welche
auf ihren den Cylindermantel durchdringenden Enden die Flügel e, f, g und h tragen.
Diese Flügel füllen genau den Querschnitt des freibleibenden Ringes aus und stehen
e, g und f, h je unter
90° zu einander. Das Wasser durchströmt den Apparat in der Richtung der Pfeile B, B1. In Fig.
3 ist k eine Scheidewand, welche den ganzen
ringförmigen Raum abschliefst und die nur in der Mitte einen Schlitz hat, so daſs
die horizontal liegenden Flügel, wie e
Fig.
1, hindurch treten können. Bei i
Fig.
2 endlich liegt im Innern ein. Anschlag, durch den die Flügel, sobald sie
das Auslaufrohr passirt haben, um 90° gedreht werden. Das in den Apparat eintretende
Wasser gelangt zunächst in den Raum zwischen der Scheidewand k, deren Schlitz durch den Flügel h
geschlossen ist, und dem vertical stehenden Flügel e
(Fig. 3). Dadurch wird der Cylinder a mit
seinen 4 Flügeln in eine Drehung von e nach f versetzt und der Flügel f gelangt an den Anschlag i. Bei weiterer
Drehung wird der Flügel f durch i in horizontale Lage gebracht, wodurch sich der Flügel h vertical stellt, sobald er das Einfluſsrohr passirt
hat. Der horizontal gedrehte Flügel f vermag jetzt den
Schlitz in k zu passiren und schlieſst zugleich die
Oeffnung. Der Wasserdruck wirkt nun auf den Flügel h
und so setzt sich die Drehung des Cylinders a fort, die
durch die Welle n nach oben auf das Zählwerk übertragen
wird.
Der Flüssigkeitsmesser von Desjardin und L. Legrand in St. Quentin (* D. R. P. Nr. 7527 vom 22.
April 1879 und Zusatz Nr. 9770 vom 18. November 1879) enthält in einem Metallgehäuse
einen um eine Achse schwingenden Trog als Meſsgefäſs, welcher in zwei Kammern
getheilt, diese abwechselnd dem zuflieſsenden Wasser darbietet und in den unteren
Raum des Gehäuses entleert. Die Schwingungen werden von der Welle auf ein Zählwerk
übertragen. Ist das Ablaufrohr geschlossen, so wird durch einen Schwimmer in Verbindung
mit einem Ventile auch das Zulaufrohr abgeschlossen, wenn das Wasser im Untertheil
des Gehäuses eine gewisse Höhe erreicht hat. (Vgl. 1877 223 371. 225 445.)
Neuerungen an Wassermessern von Karl C.
Barton in Rochester, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 7528 vom 25. April 1879).
Das Guſseisengehäuse A (Fig. 4 und
5 Taf. 31) trägt oben den Ventilkasten B und
dieser ist durch den Deckel D verschlossen. In dem
Theile A sitzt der oben und unten offene Meſscylinder
I derart, daſs zwischen den Wandungen von A und I ein Zwischenraum
bleibt. Das bei c (Fig. 5)
eintretende Wasser gelangt in die Kammer b, welche
durch die Oeffnung h (Fig. 4) mit
dem Raum über dem Kolben C, durch die obere Oeffnung
i, die Kammer E und
den Kanal w mit dem Räume unter dem Kolben C in Verbindung. Durch c1 verläſst das gemessene Wasser die Kammer
b1, welche auf
gleiche Weise wie b durch die untere und obere Oeffnung
h1 und i1 mit dem Raum über
und unter dem Kolben C in Verbindung steht. Zum
Verschluſs dieser Oeffnungen dienen die vier Ventile i,
i1 und h, h1, welche so angeordnet sind, daſs, wenn h und i geöffnet, h1 und i geschlossen sind und umgekehrt. In Fig. 4 tritt
das Wasser aus der Kammer b durch das geöffnete Ventil
h über den Kolben C
und treibt diesen abwärts, während das unter C stehende
Wasser durch w, E und das geöffnete Ventil i1 nach b1 und c1 entweicht. Am Ende
seines Weges zieht der Kolben durch die Kette u den
Schenkel v des Hebels r,
der bei n seinen Drehpunkt hat, abwärts. Dadurch wird
Ventil h und i1 geschlossen, dagegen h1 und i geöffnet und das Wasser tritt unter den Kolben C. Am Ende seines Aufganges soll der Kolben den Hebel
r wieder in die gezeichnete Stellung zurückbringen;
doch ist nicht ersichtlich, wie dies geschieht.
Georg Schwirkus in Berlin (* D. R. P. Nr. 7574 vom 8.
März 1879) verfolgt mit seiner Neuerung an Flüssigkeitsmessern mit Schaukeltrögen
genau denselben Zweck wie Desjardin und Legrand (vgl. S. 366 d. Bd.), nämlich das Wasser in
einem Kippgefäſs zu messen, in einem darunter befindlichen Behälter aufzufangen und,
wenn dort eine bestimmte Höhe erreicht ist, den Zufluſs abzuschlieſsen; nur wird
dies hier auf complicirtere Weise erreicht.
Um dickflüssige Substanzen zu messen, wendet G. Hinz in
Braunsberg (* D. R. P. Nr. 7634 vom 9. Mai 1879) einen Cylinder an, dessen Kolben
durch Zahnstange und Kurbel mit Zahnrad auf und ab bewegt werden kann. An seinem
unteren Theile steht der Cylinder mit einem Behälter durch einen Dreiweghahn in
Verbindung. Dreht man den Kolben aufwärts, so saugt derselbe die Flüssigkeit aus dem
Behälter an. Dreht man ihn, nach Umstellung des Dreiweghahnes, welcher jetzt einen Auslauf nach unten
öffnet, abwärts, so wird die Flüssigkeit ausgetrieben, deren Menge auf einer Scale
abgelesen wird.
Der Reactionsrad-Flüssigkeitsmesser von Ernst Lompert in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 7953 vom 23. Mai 1879)
bezweckt, die Flüssigkeit unter beliebigen absoluten Druckhöhen und für beliebige
Durchfluſsmengen mit gleicher Geschwindigkeit durch die Schaufeln des Reactionsrades
strömen zu lassen. Zu diesem Zwecke ist in das Gehäuse X (Fig. 6 und
7 Taf. 31) der Stutzen B eingeschaltet;
diesen umschlieſsen die Schaufeln a des Reactionsrades
A, deren Form Fig. 7
zeigt. Die Schaufeln sitzen an der Platte b, welche bei
gesperrtem Zulaufhahn den Stutzen B als Ventil
verschliefst. Das Rad A rotirt auf einer verticalen
Spindel, auf der es zugleich nach oben verschiebbar ist. Sobald das Wasser den
Apparat in der Richtung der Pfeile durchströmt, hebt sich das Reactionsrad und wird
zugleich in Umdrehung versetzt. Die Hebung wächst mit der durchströmenden
Flüssigkeitsmenge und wird daher diese erstere zur Messung benutzt. Zu diesem Behufe
sitzt auf der Platte b ein Kegel c, gegen den sich ein mit seiner Achse um o schwingendes Reibungsrad D legt. Flieſst kein Wasser durch den Apparat, so legt sich D gegen die Spitze des Kegels; hebt sich jedoch das
Reactionsrad, so wird in dem Maſse, als sich der Durchfluſs vermehrt, der
übertragende Umfang des Kegels gröſser und mit ihm die Geschwindigkeit des Rades D. Bei o erfolgt die
Uebertragung auf ein gewöhnliches Zählwerk.
Der Flüssigkeitsmesser von Hugo Schneider in Görlitz (*
D. R. P. Nr. 7987 vom 27. April 1879) enthält in dem Gehäuse A die verzahnten Räder a, a1 (Fig. 8 und
9 Taf. 31), welche durch das durch die Kanäle c eintretende Wasser in Umdrehung versetzt werden. Die verlängerte Welle
h1 des Rades a1 überträgt diese
durch die Platte f auf das darüber liegende Zählwerk.
Die durch die Schraube b1 regulirbare Umleitung b hat dieser mit dem
Spanner'schen Wassermesser gemein (vgl. S. 208 d. Bd.).
Der Apparat von Clara Möwes geb. May und F. May in Buckau (* D. R. P. Nr. 8005
vom 12. Februar 1879) ist ein Kolbenwassermesser. Die beiderseits aus dem horizontal
liegenden Cylinder hervorragende Kolbenstange schiebt abwechselnd zwei auf am
Cylinderdeckel befestigten Führungsstangen gleitende Schlitten hin und her. Diese
stehen mittels Drahtseil und durch eine sehr complicirte Hebelverbindung mit vier
Hähnen in Verbindung und vermitteln dadurch den abwechselnden Zufluſs von beiden
Seiten des Kolbens.
Einen Reactionsrad-Wassermesser hat J. Schülke in Berlin
(* D. R. P. Nr. 8313 vom 7. März 1879) construirt, welcher sich von den vorherigen
nur dadurch unterscheidet, daſs das Wasser von unten, in der Achsrichtung des Rades,
eintritt. Die horizontale Radscheibe trägt turbinen- artige Schaufeln, mittels deren
das radial ausströmende Wasser das Rad in Umdrehung versetzt. Das Gewicht des Rades
wird durch einen Schwimmer aufgehoben.
Wassermesser von H. Keſsler in
Oberlahnstein (* D. R. P. Nr. 8318 vom 29. April 1879). In das Gehäuse a (Fig. 10 bis
12 Taf. 31) ist der durchbohrte, conische Stahlzapfen 6 excentrisch
eingesetzt; derselbe dient zugleich als Wasserzufluſs und hat im Innern des Gehäuses
die Oeffnung k. Auf dem Zapfen sitzt das Laufrad d, bestehend aus einer Anzahl um eine gemeinschaftliche
Nabe vereinigter Cylinder d1 bis d6.
Letztere stehen nicht radial, sondern so, daſs ihre Achse am Centrum b vorbeiläuft, wie Fig. 10
zeigt. In den Cylindern bewegen sich die an der Auſsenseite mit Rollen o versehenen Kolben, welche durch Schrauben q gegen Drehung geschützt sind; eine derselben ist zu
dem Mitnehmer l verlängert. Auf dem Zapfen b sitzt ferner noch die Platte h von der Form Fig. 12.
Sie dreht sich nicht und wird durch die Mutter i und
die Spiralfeder m gegen die Nabe von d angedrückt. Tritt das Wasser in der in Fig.
10 gezeichneten Stellung durch den Zapfen b
in den Apparat ein, so gelangt es durch die Oeffnung k
und c zunächst in den Cylinder d1, dessen Auströmungsöffnung r durch die Platte h
geschlossen ist. Der Kolben wird dadurch gegen die Gehäusewand gedrückt und setzt
dadurch den Körper d in Umdrehung. Gelangt Cylinder d1 nach d2, so tritt d6 an seine Stelle
u.s.f. Die Füllung dauert so lange, bis der Cylinder d3 die Linie A
B erreicht hat. Alsdann ist die Oeffnung r von
der Scheibe h frei geworden, c ist über die Oeffnung k hinaus. Der
Wasserzufluſs ist also abgeschlossen und der durch die Gehäusewand nach Innen
getriebene Kolben drückt das Wasser durch r in das
Gehäuse a und zu dem Auslaufrohre t. Der Mitnehmer l
überträgt die Drehung durch die Schleppkurbel n auf das
Zählwerk.
Cubicirender Wassermesser von Maron in Colberg (* D. R.
P. Nr. 8323 vom 25. Juni 1879). Ein oben und unten durch Deckel verschlossener
Cylinder ist durch eine Quer Scheidewand in zwei gleiche Theile getheilt; diesen
umgibt mit einem entsprechenden Zwischenräume concentrisch ein zweiter Cylinder.
Zehn parallel zur Achse liegende Scheidewände theilen diesen Zwischenraum in zehn
Kammern, deren fünf zum Einlauf und fünf zum Auslauf des Wassers dienen. In die
mittlere dieser Kammern mündet das Zulauf- bezieh. Ablaufrohr des Wassers. In jeder
Hälfte des inneren Cylinders ist ein verschiebbarer Steuerungskolben angebracht, der
durch geeignete Oeffnungen mit ebensolchen der 10 Kanäle communicirt und dadurch dem
eigentlichen Meſskolben das Wasser von beiden Seiten zuführt. Die Meſskolben bewegen
sich wieder in den Steuerungskolben auf und ab. Die ganze Einrichtung ist eine
ziemlich complicirte und dürfte in der Praxis kaum Verbreitung finden.
Flüssigkeitsmesser, zugleich als Motor dienend, von Heinr. Hutter in Graz (* D. R. P. Nr. 8546 vom 19. Juli
1879). Das Eigentümliche dieses in Fig. 13
Taf. 31 dargestellten Apparates besteht in der Querschnittsform des Cylinders. Die
Schiebertrommel ist excentrisch zur äuſseren Cylinderwandung gelagert. In dieser
Trommel bewegt sich gut eingeschliffen der Schieber b,
welcher durch elastische Einsätze, die mit Metallhülsen umgeben sind, gegen die
innere Cylinderwandung abgedichtet ist. Der Umfang des lichten Cylinderquerschnittes
besteht aus zwei Kreisbögen g g1 und i i1 um den Trommelmittelpunkt, zwei Kreisbögen sg und s1
g1 concentrisch zum äuſseren Cylinderumfang
und zwei Curvenstücken is und i1 s1, die sich durch die Bahn des einen Endes des
Schiebers ergeben, wenn das andere an den letztgenannten Kreisbögen gleitet und die
Mittellinie des Schiebers stets durch den Trommelmittelpunkt o geht. Tritt bei e die Flüssigkeit ein, so
füllt dieselbe den Meſsraum K und den Raum b durch die vor dem Loche bei e in der Wand befindlichen Furchen o und o1. Ist das
Ausströmungsventil offen, so wirkt das Wasser gleichmäſsig in der durch die Pfeile
1, 2 und 3
angedeuteten Weise auf die vorstehenden Schieberenden; 1 und 2 heben sich auf und 3 setzt die Schiebertrommel in rotirende Bewegung.
Diese wird auf ein Zählwerk übertragen. Der Apparat kann auch als Motor dienen unter
Wegfall des Zählwerkes und auch unter Anwendung zweier sich kreuzenden Schieber.
(Vgl. Ramsbottom 1877 224 502.)
Der Wassermesser von J. H. Coombs in Boston (* D. R. P.
Nr. 9032 vom 31. August 1879) enthält in einem Cylinder A (Fig. 14 bis
16 Taf. 31) den Kolben C, in welch letzterem
wieder die Umsteuerungskolben D und E verschiebbar sind. Das Wasser tritt bei F durch den Kanal H in den
Raum I des Hauptkolbens C
und füllt durch die Schlitze h, i und o, r die Umsteuerungskolben D und E. Aus E
tritt das Wasser durch den Kanal a1 n1 hinter den Kolben D und bringt ihn in die Stellung Fig. 14.
Dadurch wird eine Verbindung zwischen dem Kolben D und
dem Raum T1, hinter dem
Kolben C hergestellt, so daſs das durch d1
f1 nach T1 gelangende Wasser
den Hauptkolben C nach T
zu bewegt. Nähert sich der Kolben dem Ende seines Laufes, so stöſst E gegen den Deckel B und
wird dadurch um so viel verschoben, als E aus C hervorragt. Diese Verschiebung bringt a und n in Verbindung und
ebenso m und n1. Das durch an
auf der entgegengesetzten Seite hinter den Kolben D
flieſsende Wasser treibt diesen zurück und das vor ihm befindliche Wasser durch n1 m nach der
Ausfluſskammer I1.
Durch die Verschiebung von D decken sich die Oeffnungen
d und f, das Wasser
hat Zutritt zum Räume T und bringt den Kolben in die
vorige Stellung. Durch f1, e, g gelangt das Wasser von T1 nach I1 und zum Auslauf G. Als besonderen Vorzug der Construction hebt der
Patentinhaber hervor, daſs das Gewicht der drei Kolben C,
D und E
aufgehoben sei, wodurch die Reibung verringert wird. Dies will er dadurch
erzielen, daſs er die Oeffnung L gröſser macht als o und h zusammen, i gröſser als d + d1 und r gröſser als a + a1, wodurch ein Druck nach oben entstehen soll.
Einen anscheinend speciell für Diffusionssaft der Zuckerfabriken
bestimmten Niederdruck-Flüssigkeitsmesser hat Karl
Oswald in Pelplin (* D. R. P. Nr. 9176 vom 25. September 1879) angegeben.
Derselbe beruht, gleich anderen, darauf, daſs die Flüssigkeit abwechselnd zwei
Meſskammern zugeführt wird. Die Umstellung der bezüglichen Ventile geschieht auch
hier durch Schwimmer, jedoch abweichend gegen frühere Constructionen nicht direct,
sondern durch Vermittlung von durch Gewichte belasteten Hebeln, um eine plötzliche
Umstellung zu erzielen.
Die Neuerung an Wassermessern von Julius Stoll in
Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 9169 vom 12. September 1879) bezieht sich nur auf eine
Justirungsvorrichtung. Wie bei vielen anderen Apparaten ist auch hier in einem
cylindrischen unten geschlossenen Gehäuse ein Flügelrad mit verticaler Achse
gelagert, welches durch das durchströmende Wasser in Umdrehung versetzt wird. Der
Ablauf des Wassers findet nach oben statt. Ueber dem Flügelrade ist nun eine
ringförmige Scheibe angeordnet, deren Bohrung sich nach dem im Wasser vorhandenen
Druck, sowie nach der vorhandenen Röhrenweite richtet. Dadurch soll die
Anfangsgeschwindigkeit des Flügelrades auch bei geändertem Druck eine constante
bleiben.
Der Wassermesser von Schmid in Zürich besteht aus dem
mit Wasser gefüllten Gehäuse A (Fig. 17 und
18 Taf. 31), in welchem zwei oscillirende Cylinder B gelagert sind. Die Kolbenstangen wirken auf zwei
rechtwinklig zu einander auf gemeinsamer Welle sitzende Kurbeln, deren Umdrehung
nach oben auf das Zählwerk übertragen wird. Die Umsteuerung erfolgt durch die
cylindrische Schieberfläche a (Fig. 18),
deren Achse die Drehachse der Cylinder ist. Oscillirt der Cylinder, so werden die
beiden Oeffnungen b und c
abwechselnd mit dem äuſseren, mit Wasser gefüllten Räume und dem Abführungskanal d in Verbindung gebracht. Die Einrichtung ist also die
gleiche wie beim Schmid'schen Motor (vgl. 1874 212 * 5. 1875 215 * 15.)
Leopolder, Streif-Becker und Comp. in Wien haben den in
Fig. 19 Taf. 31 skizzirten Wassermesser construirt, welcher in einem
Gehäuse die beiden Flügelräder a enthält, die durch das
durch die Kanäle b einströmende Wasser in Umdrehung
versetzt werden. Die Achsen der Räder setzen sich nach oben fort und wirken durch
Getriebe auf eine gemeinsame Welle, deren Umdrehung auf das Zählwerk übertragen
wird. Zur Regulirung der Umdrehungszahl der Räder a
dient der durch eine Schraube bei h von auſsen in
seinem Querschnitt veränderliche Kanal g, durchweichen
sich ein beliebiger Gegenstrom erzeugen läſst.
Nach dem Technologiste, 1879 * S.
654 hat A. Deniau in Saint-Denis einen combinirten
Kolben- und Diaphragma-Wassermesser erfunden. In einem Cylinder ist ein hutförmiges
Diaphragma angebracht, das auf beiden Seiten durch Kupferplatten verstärkt ist.
Diese sitzen auf einer gemeinsamen in den Cylinderdeekeln geführten Stange und
bilden dadurch einen Kolben. Ueber dem Cylinder liegt das Ventilgehäuse. In
demselben sitzen auf zwei parallel zur Kolbenstange liegenden Stangen 4 Ventile,
deren je zwei die Ausgänge und Eingänge abwechselnd verschlieſsen und öffnen und
dadurch den Kolben umsteuern. Die Bewegung des Kolbens wird durch Hebel, Sperrkegel
und Federn auf die Ventile übertragen und in eine ruckweise verwandelt.