Titel: | Automatischer Kochapparat von Richard Meyn. |
Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 372 |
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Automatischer Kochapparat von Richard Meyn.
Mit einer Abbildung auf Tafel 30.
Meyn's automatischer Kochapparat.
Die von der Pariser Weltausstellung 1867 her bekannte norwegische automatische Küche
(1867 186 490) hat R. Meyn
in Karlshütte bei Rendsburg dahin verbessert, daſs er den
Behälter für die Koch- töpfe T (Fig. 9 Taf.
30) aus zwei Eisenblechcylindern e herstellt, deren
Zwischenräume n mit schlechten Wärmeleitern gefüllt
sind.
Beim Gebrauche werden die Speisen in den Töpfen 5 bis 10 Minuten zum Sieden erhitzt,
diese dann in den Apparat eingesetzt und mit dem Deckkissen d bedeckt, worauf man sie bis zum Gebrauch ruhig stehen läſst, und zwar
Fleisch etwa 3 Stunden, Graupen und Reis 3 bis 4 Stunden, Bohnen, Erbsen und Linsen
etwa 5 Stunden, frische Gemüse 2 bis 2,5 Stunden und Kartoffeln bis 1 Stunde.
Selbstverständlich kann man die Speisen unbeschränkt länger als die angegebene Zeit
ohne Nachtheil in dem Apparat lassen, so daſs man keineswegs wie bei der
gewöhnlichen Küche an seine Mittagszeit gebunden ist; vielmehr findet man, ohne sich
im geringsten darum zu kümmern, jederzeit sein Essen warm und bereit, so daſs man
auch schon des Morgens sein Abendessen kochen kann.
Bei einem Versuche mit einem Apparate (Nr. 10 der Karlshütte bei Rendsburg), dessen
Kessel 10l Wasser enthielten, fiel die Temperatur
innerhalb 12 Stunden von 1000 auf nur 63°.