Titel: Vorschubmechanismus für Loch- und Bohrmaschinen.
Fundstelle: Band 238, Jahrgang 1880, S. 457
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Vorschubmechanismus für Loch- und Bohrmaschinen. Mit Abbildungen auf Tafel 32. Berninghaus' Vorschubmechanismus für Loch- und Bohrmaschinen. Die Fig. 19 bis 21 Taf. 32 veranschaulichen die Anordnung zweier Durchstoſsmaschinen auf einer Grundplatte mit einem gemeinsamen Vorschubmechanismus, welcher das Vorzeichnen der Löcher völlig erspart und der von E. Berninghaus in Duisburg (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 7249 vom 18. März 1879) patentirt ist. Der Tisch S, welcher zum Auflegen der zu lochenden Platte dient, hat an einem Ende unten die Führung f. In dieser bewegt sich beim Heben, Neigen und Umdrehen der Spindel i das Gleitstück der Mutter d. Durch diese Schraube i, welche um ihre Achse o drehbar ist, wird die Fortbewegung des Tisches mittels Mutter und Gleitstück bewirkt. Nach jedem Stoſs der Maschine wird nämlich die Kurbel k (Fig. 19) durch einen Arbeiter oder selbstthätig gedreht und dann auf einer genau begrenzten Stelle der Hebel festgestellt; es rückt also der Tisch nach jedem Stoſs bei ein und derselben Lage der Spindel um ein constantes Stück vor, in Folge dessen die durchgestoſsenen Löcher genau dieselbe Entfernung erhalten. Mit Hilfe der Spindel kann man diese Entfernung verkleinern oder vergröſsern, je nachdem man sie senkt, oder mehr der horizontalen Lage nähert, was durch die Zahnstange Z oder durch eine Stellschraube geschieht. Ist α1 (Fig. 21) der Winkel für die Neigung der Tischspindel gegen die horizontale Bewegungsrichtung des Tisches und wird diese Neigung derart geändert, daſs der Neigungswinkel α2 beträgt, so ist das Verhältniſs der diesen beiden Spindelneigungen entsprechenden Vorschübe a1 und a2 in der Bewegungsrichtung des Tisches für eine bestimmte Anzahl Gewindegänge: \frac{a_2}{a_1}=\frac{cos\,\alpha_2}{cos\,\alpha_1} und somit der geänderte Vorschub a_2=a_1\,\frac{cos\,\alpha_2}{cos\,\alpha_1}. In dieser Weise ist es möglich, die kleinsten Unterschiede in den Entfernungen der Löcher unter Zuhilfenahme von Tabellen für die Neigungswinkel der Spindel i auszugleichen, was namentlich beim Dampfkesselbau von groſser Wichtigkeit ist, da das Vorzeichnen der Löcher durch Menschenhand und das darauf folgende Durchstoſsen oder Bohren derselben unvermeidlich mit Ungenauigkeiten verknüpft ist.

Tafeln

Tafel Tafel 32
Tafel 32